Die COVID-19-Pandemie als Herausforderung für die psychische Gesundheit
Zusammenfassung. Die COVID-19-Pandemie als multidimensionaler und potenziell toxischer Stressfaktor führt auch in Deutschland zu psychischen Problemen in der Allgemeinbevölkerung und wird voraussichtlich einen Anstieg der Inzidenz- und Prävalenzraten psychischer Störungen bedingen. In diesem Positionspapier erfolgt daher eine wissenschaftlich differenzierte Betrachtung der psychologischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf verschiedene Altersstufen sowie psychische Vulnerabilitäten und Störungsbilder, wobei auch Chancen für die psychische Gesundheit und psychotherapeutische Versorgung diskutiert werden. Basierend auf den Befunden werden abschließend u. a. folgende gesundheitspolitische Ziele und Maßnahmen abgeleitet: Implementierung von universellen und indizierten modularen Präventionsangeboten sowie Anpassung der evidenzbasierten Richtlinienpsychotherapien hinsichtlich Bedarf, Inhalt und Modalität. Die Klinische Psychologie und Psychotherapie stellt aufgrund ihrer ausgewiesenen Expertise im Bereich der psychischen Gesundheit zentrales Wissen für die erfolgreiche Bewältigung der COVID-19-Pandemie zur Verfügung und kann in interdisziplinären und interprofessionellen Kooperationen dazu beitragen, die Herausforderungen für die psychische Gesundheit anzugehen.