Intravitreale Low-Dose-Gentamicininjektion zur Behandlung ERU-erkrankter Pferde

2019 ◽  
Vol 47 (01) ◽  
pp. 25-34 ◽  
Author(s):  
André Kleinpeter ◽  
Agnes Göpfert ◽  
Elisa Köhler ◽  
Walter Brehm

Zusammenfassung Ziel dieser Arbeit war die retrospektive Betrachtung der im Zeitraum 2006–2013 in der Tierklinik Alt Sammit mittels intravitrealer Low-Dose-Gentamicininjektion behandelten an ERU erkrankten Pferden hinsichtlich Visus und Rezidiven. Material und Methoden Das Patientengut umfasste 50 Pferde (61 erkrankte Augen) unterschiedlichen Alters und Rasse, bei denen verschiedene Erkrankungsstadien vorlagen. Die Injektionslösung mit einem Gentamicingehalt von 4,0 mg pro Auge wurde jeweils unter sterilen Kautelen frisch hergestellt. Die Injektion erfolgte nach der von Pinard et al. 2005 beschriebenen Methode am Patienten in Allgemeinanästhesie und Seitenlage jeweils in einem entzündungsfreien Zeitraum. Der postoperative Beobachtungszeitraum betrug 2–96 Monate (Mittelwert 25,8 Monate, Median 15 Monate). Ergebnisse 56 von 61 (91,8 %) behandelte Augen zeigten sich im Nachbeobachtungszeitraum rezidivfrei. Bei fünf Augen (8,2 %) traten in einem Zeitraum von 2 Wochen bis 28 Monate nach dem Eingriff Rezidive auf. Bei 43 von 61 Augen (70,5 %) blieb der Visus langfristig erhalten. Postoperativ kam es bei 18 Augen zur Erblindung, wobei jedoch ein Großteil hiervon bereits präoperativ deutliche pathologische Veränderungen mit zum Teil hochgradiger Visuseinschränkung aufgewiesen hatten. Hauptursache für einen Visusverlust war die Progression einer präoperativ bestehenden Kataraktbildung. Perioperative Komplikationen beschränkten sich auf Reflux von Glaskörpermaterial in den subkonjunktivalen Raum in zwei Fällen, zwei subkonjunktivale Blutungen im Bereich der Injektionsstelle, eine intravitreale Blutung sowie zwei Fälle mit einer unmittelbar postoperativ aufgetretenen Schmerzreaktion auf die intravitreale Injektion als solche. Schlussfolgerung und klinische Relevanz Die erzielten Therapieresultate lassen sich hinsichtlich Visus und Rezidiv mit denen der Vitrektomie vergleichen. Die Komplikationsrate ist bei korrekt angewendeter Injektionstechnik und -menge äußerst gering. Die intravitreale Low-Dose-Gentamicininjektion stellt damit eine kostengünstige und komplikationsarme Alternative zur Vitrektomie dar.

2004 ◽  
Vol 32 (04) ◽  
pp. 238-246 ◽  
Author(s):  
E. Schäffer ◽  
S. Reese ◽  
R. Köstlin ◽  
I. Hoffmann

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Überprüfung des Einsatzes der hochauflösenden Ophthalmosonographie bei krankhaften Zuständen am Auge. Material und Methoden: Bei 125 Hunden und 36 Katzen wurden pathologische Veränderungen des vorderen Augenabschnittes und der Netzhaut-Glaskörper-Peripherie mit einem hochauflösenden Linear-Array-Schallkopf mit einer Mittelfrequenz von 12 MHz dargestellt. Zusätzlich wurden Veränderungen des gesamten Bulbus, der Adnexe und der Orbita von zwei Meerschweinchen und drei Kaninchen untersucht. Bei allen Augen, die enukleiert werden mussten, erfolgte zum Vergleich eine histologische Untersuchung. Ergebnisse: Die hochauflösende Ophthalmosonographie erlaubte die detaillierte Beurteilung anteriorer und bulbuswandständiger Läsionen des Augapfels und der okulären Adnexe. Die nicht invasive Untersuchungsmethode wurde von den Tieren gut toleriert. Beim Vergleich der eingesetzten Methode mit dem in der Humanmedizin verwendeten Ultraschallbiomikroskop zeigte sich Letzteres zwar in der Darstellung feinster Gewebsstrukturen überlegen, doch stellt der verwendete Schallkopf durch seine höhere Eindringtiefe, die leichtere Anwendbarkeit und die flexiblen Einsatzmöglichkeiten für tiermedizinische Fragestellungen insgesamt eine geeignete Alternative dar. Klinische Relevanz: Mit dieser Technik gelangen Darstellungen, die mit konventionellen Geräten bisher nicht erreicht werden konnten. Als Einsatzschwerpunkte sind Läsionen im Bereich von Iris, Ziliarkörper und Linse, die Glaukomdiagnostik, Traumata, Verlaufskontrollen und die Überprüfung des Operationsergebnisses von Linsenextraktionen und Kunstlinsenimplantationen zu nennen.


2011 ◽  
Vol 39 (04) ◽  
pp. 205-214 ◽  
Author(s):  
C. Brauer ◽  
D. Höltig ◽  
I. Hennig-Pauka ◽  
M. Beyerbach ◽  
H. Gasse ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: In der Veterinärmedizin hat die computertomographische (CT-) Bildgebung in den letzten Jahren für die Diagnostik bei Liebhabertieren, aber auch für Verlaufsuntersuchungen an Tiermodellen für die Humanmedizin an Bedeutung gewonnen. In dieser Studie wurde die Eignung der CT als bildgebendes Verfahren für die Darstellung des Thorax und insbesondere der Lunge beim Schwein geprüft. Material und Methoden: An 11 gesunden Schweinen zweier Altersgruppen erfolgten CT-Untersuchungen. Die erhobenen Befunde wurden zu klinischen, röntgenologischen, makroskopischen und mikroskopischen Untersuchungsbefunden sowie zur Erregerdiagnostik in Beziehung gesetzt und evaluiert. Ergebnisse: Anhand transversaler Schnittbilder wurden klinisch relevante anatomische Strukturen dargestellt und beschrieben. Die Dichtemessungen des Lungenparenchyms in Höhe des zweiten, vierten und siebten Brustwirbels zeigten in Bauchlagerung der Tiere eine signifikant höhere Lungenparenchymdichte der ventralen Quadranten im Vergleich zu den dorsalen Quadranten. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die CT-Untersuchung eignet sich zur kontrastreichen und überlagerungsfreien Darstellung der Lunge des Schweines. Diese Referenz für die Lunge gesunder Schweine stellt eine Bewertungsgrundlage dar, um zukünftig anatomische Strukturen der Schweinelunge im CT-Querschnittbild identifizieren und pathologische Veränderungen bewerten zu können.


2011 ◽  
Vol 39 (04) ◽  
pp. 249-257 ◽  
Author(s):  
S. Reitemeier ◽  
J. Gottschalk ◽  
M. Haense ◽  
V. Schmidt ◽  
K. Steinbach-Sobiraj ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Etablierung von Methoden zur Hormonbestimmung in verschiedenen Medien bei männlichen Papageienvögeln mit dem Ziel, deren Reproduktionsstatus und Stressachse zu ermitteln. Material und Methoden: Als Vertreter der Papageienartigen (Psittaciformes) wurden Nymphen- und Halsbandsittiche endokrinologisch untersucht. Vorversuche dienten der Etablierung geeigneter Methoden zur Bestimmung von Testosteron in Plasma, Speichel und Kot. Zur Extraktion der Blut- und Kotproben erwies sich Diethylether als Mittel der Wahl, während der Speichel direkt ohne Extraktion in den Testosteron-Enzymimmunoassay eingesetzt werden konnte. Da Papageien hauptsächlich konjugierte Testosteronmetaboliten im Kot ausscheiden, wurden die Kotproben vor der Etherextraktion mithilfe der β-Glucuronidase/Arylsulfatase hydrolysiert. Neben Testosteron wurde das Stresshormon Kortikosteron im Blut untersucht. Die Kortikosteronanalyse erfolgte durch Fällung der Proteine mittels absolutem Alkohol und Einsatz der Plasmaextrakte im Radioimmunoassay. Ergebnisse: Die untersuchten Papageienspezies zeigten sowohl für Testosteron als auch für Kortikosteron unterschiedliche jahreszeitlich bedingte Sekretionsmuster. Die Nymphensittiche erreichten im Februar und die Halsbandsittiche im November maximale Testosteronspiegel im Blut. Bedingt durch die kumulative Ausscheidung lagen die Testosteronkonzentrationen im Kot wesentlich höher als im Blut. Bezüglich der Stresshormonspiegel wiesen die Halsbandsittiche insgesamt deutlich höhere Werte auf als die Nymphensittiche. Schlussfolgerung: Durch diese Studie ließen sich geeignete Methoden zur Testosteronanalyse in Blut und Kot beim Nymphen- und Halsbandsittich etablieren, mit deren Hilfe eine Einordnung ihres Reproduktionsstatus möglich ist. Die Hormonanalyse im Speichel stellt zum jetzigen Zeitpunkt keine zuverlässige Methode dar und bedarf weiterer Untersuchungen. Klinische Relevanz: Durch Verlaufsuntersuchungen können ein Anstieg der Testosteronkonzentration und/oder pathologische Veränderungen ermittelt und bei der Zuchtplanung berücksichtigt werden.


2019 ◽  
Vol 47 (02) ◽  
pp. 84-96
Author(s):  
Sarah Rösch ◽  
Wolf v. Bomhard ◽  
Romy M. Heilmann ◽  
Gerhard U. Oechtering

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Es sollte untersucht werden, inwieweit die bakteriologische Untersuchung von Nasenschleimhautabstrichen (BU) und die histopathologische Untersuchung (HP) von Nasenschleimhautbioptaten bei Hunden mit Nasenausfluss (NAF) für das Stellen einer Diagnose von Bedeutung sind. Material und Methoden Retrospektiv wurden Patientenakten von Hunden ausgewertet, die mit dem Hauptsymptom NAF von Januar 2015 bis Dezember 2016 in der HNO-Abteilung der Klinik für Kleintiere vorgestellt wurden. Ergebnisse Die Auswertung umfasste die Daten von 85 Hunden. Auf der Basis der Ergebnisse einer Computertomografie (CT) des Kopfes, einer Rhinoskopie, der BU und der HP wurden 6 Gruppen nach den Primärursachen klassifiziert: nasale Neoplasie (24/85, 28 %), oronasale Defekte (22/85, 26 %), idiopathische chronische Rhinitis (17/85, 20 %), Fremdkörper (8/85, 10 %), sinonasale Aspergillose (7/85, 8 %) und pathologische Veränderungen des Nasenspiegels (NSP; 7/85, 8 %). Bei brachyzephalen Hunden (14/85, 17 %) stellten oronasale Defekte (8/14, 57 %) mit Abstand die häufigste Ursache für NAF dar. Eine bakterielle Infektion der Nasenschleimhaut war bei keinem Tier die Primärursache für NAF und daher nicht allein mit einem Antibiotikum zu therapieren. Dennoch waren 72 % der Tiere antibiotisch vorbehandelt. Die BU zeigte Sekundärerreger, die für keine Primärursache charakteristisch waren. Die HP erwies sich nur für die endoskopisch kontrollierte Probenentnahme von Tumorgewebe als diagnostisch. Nicht diagnostisch waren dagegen die Biopsie von Nasenschleimhaut und die Bestimmung des Entzündungstyps. Schlussfolgerungen NAF ist beim Hund häufig Folge einer gravierenden Grunderkrankung, die zu bleibenden Schäden bis hin zum Tod führen kann. Daher bedarf es einer frühzeitigen weiterführenden Diagnostik in Narkose. Die Rhinoskopie als zentrales Diagnostikum wird durch CT und Biopsie ergänzt. Eine bakteriologische Untersuchung des Nasenausflusses ermöglicht keine Diagnose der zugrunde liegenden Primärerkrankung. Klinische Relevanz Ohne Diagnose ist die Anwendung von Antibiotika bei Hunden mit NAF nicht indiziert, bei Tumorerkrankungen oder einer Pilzinfektion sogar schädlich. Bei Tumorverdacht sollten Bioptate unter endoskopischer Sicht gewonnen werden, da Blindbiopsien häufig benachbartes Gewebe erfassen und zu einer falschen Diagnose führen.


2013 ◽  
Vol 151 (02) ◽  
pp. 142-148 ◽  
Author(s):  
C. van Hauten ◽  
M. Ostapczuk ◽  
A. Baltzer

Hintergrund: Die sonografische Wertigkeit der Sehnenverdickung als morphologisches Korrelat der patellaren Tendinopathie gilt zumindest an der proximalen Insertion des Lig. patellae als unumstritten. Es fehlen jedoch verbindliche Grenzwerte für Leistungssportler und Normalpersonen. Darüber hinaus herrscht in der Literatur nach wie vor Uneinigkeit über die klinische Relevanz von qualitativen Veränderungen wie z. B. der Hypoechogenität der Sehnenbinnenstruktur. Probanden: 202 Kaderathleten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes und 199 altersgematchte Normalpersonen wurden sonografisch untersucht. Methoden: 404 Patellasehnen von Leistungssportlern wurden mittels des tragbaren Ultraschallgeräts „Just Vision“ mit 398 Patellasehnen von Normalpersonen bezüglich der Sehnendicke an der (i) proximalen Insertion, der (ii) Taille und der (iii) distalen Insertion verglichen. Zusätzlich wurden qualitative pathologische Veränderungen und klinische Beschwerden erfasst. Ergebnisse: Die Athleten berichteten über mehr klinische Beschwerden und ihre Patellasehnen waren an allen 3 Messpositionen dicker als die der Normalpersonen (alle p-Werte < 0,01). Ab einer proximalen Insertionsdicke von 6,0 mm war bei den Sportlern mit hoher Sicherheit von klinischen Beschwerden auszugehen. Bei den Athleten war an allen 3 Messpositionen ein Zusammenhang zwischen Dicke und Symptomatik zu verzeichnen, in der Kontrollgruppe war dies nur an der proximalen Insertion der Fall. Qualitativ zeigten sich wenig konsistente Unterschiede zwischen Kader- und Kontrollgruppe. Schlussfolgerung: Das Ergebnismuster bestätigt die klinische Relevanz der proximalen Insertionsdicke für die patellare Tendinopathie und liefert kritische Grenzwerte, die zukünftig hinsichtlich ihrer Prognosefunktion im Leistungssport weiter untersucht werden sollten. Die Bedeutung von qualitativ-pathologischen Veränderungen wie Hypoechogenität konnte nicht sicher belegt werden.


2007 ◽  
Vol 35 (05) ◽  
pp. 325-334
Author(s):  
H.-A. Schoon ◽  
A. Sobiraj ◽  
A. Schönfelder

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Die makroskopischen und mikroskopischen Veränderungen des torquierten Uterus beim Rind zum Zeitpunkt der operativen Geburtshilfe werden erfasst und den Torsionsstadien gegenübergestellt. Material und Methoden: Die makroskopische Befundung erfolgte bei 54 Rindern mit operativer Geburtshilfe infolge Torsio uteri intra partum, die lichtmikroskopischen Untersuchungen wurden an 40 während der Sectio caesarea entnommenen Uteruswandproben durchgeführt. Eine Uteruswandprobe konnte bei der Schlachtung 1,5 Jahre nach erfolgter Sectio caesarea wegen schwerer Torsio uteri entnommen werden. Ergebnisse: Bei den makroskopischen Befunden handelte es sich um Verfärbungen der Uteruswand von rosa-rot über blau-lila bis grau. Die Uteruswand war verdickt und unelastisch. Auf der Oberfläche des Organs waren gestaute Gefäße und Hämatome sichtbar. Selten lag eine Thrombosierung größerer arterieller und venöser Uterusgefäße vor. Das Fruchtwasser erschien unterschiedlich stark blutig verfärbt, die Eihäute wiesen starke Ödeme auf. Die Plazentome waren in einigen Fällen von zirkulären Hämatomen umgeben. Die Ligamenta lata uteri wiesen Hämatome, Ödeme und Rupturen auf. Auch an Mesovarium und Ovarien bestanden Stauungen und Hämatome. Die mikroskopischen Befunde der Uteruswand waren durch Blutungen, Ödeme, Thrombosen, Nekrosen und Entzündung gekennzeichnet. Schlussfolgerung: Alle Strukturen der Gebärmutter und ihrer Adnexe werden durch eine Torsio uteri geschädigt. Klinische Relevanz: Mit zunehmendem Torsionsstadium treten massivere pathologische Veränderungen am Uterus auf. Dabei wird die Prognose hinsichtlich der späteren Fertilität maßgeblich durch Hypoxie und regenerative Entzündungen beeinflusst.


2007 ◽  
Vol 35 (01) ◽  
pp. 13-18
Author(s):  
P. Karall ◽  
J. J. Frickh ◽  
Ch. Stanek

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Die Entwicklung des Klauenzustands bei Mastbullen wurde unter einem intensiven und einem extensiven Haltungssystem sowie zwei Fütterungsregimen untersucht und der viermal beurteilte Klauenbefund mit den Resultaten der Mastleistung in Zusammenhang gebracht. Material und Methoden: 60 zwei Monate alte Jungstiere wurden in einer Prüfanstalt randomisiert einer der folgenden vier Gruppen zugeteilt: G 1: Anbindehaltung, Pellet-Alleinfutter; G 2: Paddock, Pellet-Alleinfutter; G 3: Anbindehaltung, Maissilage + Konzentrat; G 4: Paddock, Maissilage + Konzentrat. Neben regelmäßiger Gewichtskontrolle wurden am 80., 200., 320. und 450. Lebenstag die Klauen auf pathologische Veränderungen untersucht und nach einem einheitlichen Schema gescort. Ergebnisse: Während die Stiere aller Gruppen zu Beginn einen gleichmäßigen Klauenscore hatten, verschlechterte sich in der Anbindehaltung der Klauenbefund in der zweiten Masthälfte signifikant. Die Fütterung hatte kaum Einfluss. In der Mastleistung waren beide Paddockgruppen deutlich überlegen. Schlussfolgerungen: Die monatelange Haltung auf einem im Winter morastigen, im Sommer sehr harten Erdboden beeinträchtigt die Klauengesundheit in allen Mastphasen kaum. Eine Klauenkorrektur ist unter diesen Bedingungen, die genügend Abrieb gewährleistet, nicht notwendig. Anbindehaltung führt zu einem wesentlich schlechteren Klauenbefund. Klinische Relevanz: Auch in einem extensiven System sind gute Mastleistungen bei gutem Klauenzustand zu erreichen. In der Anbindehaltung muss bei zunehmendem Körpergewicht mit der Verschlechterung des Klauenzustandes gerechnet werden.


2020 ◽  
Vol 48 (03) ◽  
pp. 176-185
Author(s):  
Lena M. Holbein ◽  
Kerstin H. von Pückler ◽  
Martin Kramer ◽  
Klaus Failing ◽  
Markus Kirsch

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Die Ellbogengelenkdysplasie (ED) ist eine genetisch bedingte Entwicklungsstörung des kaninen Ellbogengelenks und eine häufige Lahmheitsursache der Vordergliedmaße des Haushundes (Canis lupus familiaris). Sie tritt überwiegend bei großen und mittelgroßen Rassehunden auf, wurde aber auch bei Mischlingshunden und Hunden kleinerer Rassen beschrieben. Angaben zu einem Vorkommen der ED bei Wildtieren fehlen in der Literatur. Ziel dieser Studie war, einen Überblick über die Anatomie des Ellbogengelenks des Rotfuchses (Vulpes vulpes) und das Vorkommen der ED bei dieser Spezies zu erlangen. Die spezielle Konformation des Ellbogengelenks beim Rotfuchs kann im direkten Vergleich mit der unserer Haushunde dabei helfen, mehr Erkenntnisse über den Einfluss der Anatomie auf die Entwicklung der ED zu gewinnen. Material und Methoden Insgesamt 94 Ellbogengelenke von 49 Rotfüchsen wurden computertomografisch untersucht und mit kaninen Ellbogengelenken verglichen. Ergebnisse Abgesehen von der Größendifferenz sowie geringgradigen artspezifischen Unterschieden zeigte sich eine große Ähnlichkeit der anatomischen Strukturen der Ellbogengelenke der Rotfüchse und Haushunde. Überproportional häufig wurde beim Rotfuchs eine runde Konformation des Koronoids festgestellt. Zwei Ellbogengelenke von 2 Rotfüchsen wiesen pathologische Veränderungen des Processus coronoideus medialis ulnae auf. Schlussfolgerung Die mit 2,1 % ermittelte Prävalenz pathologischer Veränderungen des Koronoids beim Rotfuchs ist vergleichbar mit der Prävalenz der ED bei kleinen Hunderassen. Das überproportional häufige Auftreten der runden Konformation des Koronoids beim Rotfuchs führt zu der Hypothese, dass die runde Konformation die physiologische und ursprüngliche Konformation sein könnte. Selektives Züchten auf solch ein morphologisches Merkmal kann ein Ansatz sein, die Verbreitung der ED zu verringern. Klinische Relevanz Der Einfluss der Anatomie auf die Entstehung pathologischer Veränderungen des Koronoids ist weiterhin unklar, sodass der Fokus bei der Suche nach der Ätiopathogenese, neben der Berücksichtigung der Anatomie des Ellbogengelenks, auf weiteren Faktoren (z. B. die Biomechanik, Genetik und Umweltfaktoren) liegen muss.


2008 ◽  
Vol 36 (06) ◽  
pp. 384-398
Author(s):  
K. I. Höffmann ◽  
Ch. Ellenberger ◽  
H. Bollwein ◽  
K. Herzog

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Diagnostik und therapeutisches Vorgehen bei einer Milchkuh mit einem Granulosazelltumor. Material und Methoden: Bei einer Kuh (Deutsche Holstein, schwarzbunt; 3 Jahre, 630 kg KM) wurde nach einer klinischen und sonographischen Untersuchung der inneren Geschlechtsorgane eine Laparotomie mit Ovarektomie über die rechte Flanke durchgeführt. Ergebnisse: Aufgrund der klinischen Befunde ergab sich die Verdachtsdiagnose eines Ovartumors. Mithilfe der histologischen Untersuchung des entnommenen Gewebes konnte der Verdacht bestätigt und ein multizystischer Granulosazelltumor diagnostiziert werden. Das Tier überstand den operativen Eingriff komplikationslos. Nach der Tumorentfernung zeigte die Kuh eine regelrechte Zyklusaktivität. Da zwei Besamungen erfolglos blieben und eine Mastitis auftrat, wurde das Tier geschlachtet. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Klinische und sonographische Befunde liefern zwar wichtige Hinweise auf pathologische Veränderungen am Ovar, doch ist zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose eine Ovarektomie mit anschließender histologischer Untersuchung zwingend erforderlich. Eine weitere züchterische und/oder wirtschaftliche Nutzung des Tieres nach Entfernung eines Eierstocks ist grundsätzlich möglich.


Author(s):  
T. M. Seed ◽  
M. H. Sanderson ◽  
D. L. Gutzeit ◽  
T. E. Fritz ◽  
D. V. Tolle ◽  
...  

The developing mammalian fetus is thought to be highly sensitive to ionizing radiation. However, dose, dose-rate relationships are not well established, especially the long term effects of protracted, low-dose exposure. A previous report (1) has indicated that bred beagle bitches exposed to daily doses of 5 to 35 R 60Co gamma rays throughout gestation can produce viable, seemingly normal offspring. Puppies irradiated in utero are distinguishable from controls only by their smaller size, dental abnormalities, and, in adulthood, by their inability to bear young.We report here our preliminary microscopic evaluation of ovarian pathology in young pups continuously irradiated throughout gestation at daily (22 h/day) dose rates of either 0.4, 1.0, 2.5, or 5.0 R/day of gamma rays from an attenuated 60Co source. Pups from non-irradiated bitches served as controls. Experimental animals were evaluated clinically and hematologically (control + 5.0 R/day pups) at regular intervals.


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