Seltene Ursache einer gastrointestinalen Blutung
Zusammenfassung Anamnese und klinischer Befund Wir berichten über einen 66-jährigen Patienten mit Plasmozytom, der sich mit seit 3 Tagen bestehendem Teerstuhl, Schwindel und Belastungsdyspnoe vorstellte. Untersuchung und Diagnose Klinisch und laborchemisch wurde die Verdachtsdiagnose einer kreislaufwirksamen, aktiven gastrointestinalen Blutung gestellt. In der Gastroduodenoskopie und Sigmoidoskopie war keine aktive Blutungsquelle aufzufinden, sodass eine Computertomografie durchgeführt wurde, in der eine auffallende Ballonierung des proximalen Jejunums sowie eine abnormale, pathologische Kontrastmittelanreicherung zu sehen waren. In der anschließend zielgerichteten Jejunoskopie fiel ein aktiv blutender Tumor auf. Therapie und Verlauf Aufgrund des bekannten Plasmozytomleidens des Patienten wurde die Verdachtsdiagnose einer aktiv blutenden extramedullären Plasmozytommetastase gestellt. Da in der Jejunoskopie nur eine temporäre Blutstillung möglich war, erfolgte eine Segmentresektion des Dünndarms. Die histologische Untersuchung bestätigte die Verdachtsdiagnose. Folgerung Die Differenzialdiagnose der gastrointestinalen Blutung umfasst auch tumoröse Veränderungen des Dünndarms. Die CT-Diagnostik kann wichtige Hinweise auf Lokalisation und Ursache einer gastrointestinalen Blutung liefern.