Fördern maternale bakterielle Infektionen psychotische Störungen bei den Nachkommen?

2020 ◽  
Vol 88 (07) ◽  
pp. 424-425

In Studien konnte gezeigt werden, dass eine maternale Virusinfektion während der Schwangerschaft die Entwicklung von Schizophrenie unter den Nachkommen begünstigt. Y. H. Lee et al. haben nun untersucht, inwieweit eine bakterielle Infektion der Mutter das Risiko für psychotische Störungen im Erwachsenenalter erhöht.

2006 ◽  
Vol 63 (10) ◽  
pp. 659-665 ◽  
Author(s):  
Kahlert ◽  
Nadal

Bei unklarem Fokus sind Virusinfektionen die häufigste Ursache von akutem Fieber im Kindesalter. Bakterielle Infektionen sind als Ursache weitaus seltener, doch gerade in der Altersgruppe bis 3 Jahre wegen möglicher lebensbedrohlicher Folgen bei invasivem Verlauf gefürchtet. Seit Einführung der generellen Schutzimpfung gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) ist Streptococcus pneumoniae häufigster Erreger invasiver bakterieller Infektionen bei Kleinkindern. Fieber beim Neugeborenen (1.–28. Lebenstag) ist selten aber häufiger schwerwiegend. Rund 12% dieser Neugeborenen zeigen eine invasive bakterielle Infektion. Dies erfordert eine umfassende Diagnostik mit Blutkultur, Urinkultur, Lumbalpunktion und Bildgebung sowie den unverzüglichen Beginn einer empirischen intravenösen Antibiotikatherapie und Überwachung unter stationären Bedingungen. Von dieser Ausnahme abgesehen ist eine primäre antibiotische Therapie bei Fieber ohne Fokus nur selten erforderlich. Der routinemäßige Einsatz von Antipyretika ist nicht indiziert. Paracetamol verbessert zwar das Wohlbefinden und damit meist auch das Trinkverhalten von Kleinkindern, verkürzt aber weder die Fieberdauer, noch verhindert es einen Fieberkrampf.


2013 ◽  
Vol 70 (11) ◽  
pp. 661-667
Author(s):  
Andrea Duppenthaler

Fieber ohne Fokus ist beim febrilen Kleinkind (1 – 36 Monate alt) eine häufige klinische Situation. Aus dieser Gruppe dasjenige Kind zu identifizieren, das eine bakterielle Infektion als Ursache hat und eine entsprechende Abklärung und Therapie braucht, ist anspruchsvoll. Die Einführung der Impfung für Säuglinge gegen Pneumokokken und Meningokokken Gruppe C hat in den letzten Jahren zu relevanten Veränderungen der Epidemiologie geführt, das Risiko einer invasiven Infektion hat deutlich abgenommen. Die häufigste bakterielle Infektion ist bei einem immunisierten Kind die Harnwegsinfektion. Die Wertigkeit von zusätzlichen Laboruntersuchungen, die unter anderem beeinflusst wird durch die Vortestwahrscheinlichkeit, ist neu zu beurteilen. Unter den nun gegebenen Umständen können Anpassungen und damit eine Vereinfachung im Management dieser Kinder vorgenommen werden. Diese Punkte sollen unter anderem im folgenden Artikel ausführlicher besprochen werden.


Praxis ◽  
2004 ◽  
Vol 93 (43) ◽  
pp. 1785-1787
Author(s):  
Quadranti

Abklärung einer 53-jährigen, afebrilen Patientin mit 10-tägiger Kopfschmerz-Anamnese und akuter Hepatitis nach Nimesulid-Einnahme. Differentialdiagnostisch ist das Spektrum sehr gross und reicht von den Virushepatitiden über bakterielle Infektionen, bis zu den medikamentös und aethylisch induzierten Hepatitiden. Als weitere Ursachen kommen Tumoren, hereditäre Stoffwechselkrankheiten, Autoimmunhepatitis und primär biliäre Zirrhose in Frage. Bei unserer Patientin zeigte sich sonographisch unerwarteterweise eine Splenomegalie sowie atypische Lymphozyten im Blutbild. Serologisch wurde bei positiven IgG und IgM für VCA, einem negativem IgG für EBNA und positiven heterophilen AK, die Verdachtsdiagnose einer frischen Mononukleose-Infektion bestätigt. Die fehlende klassische Klinik mit Fieber, Angina tonsillaris und Lymphadenopathie war initial irreführend. Nachträglich sind die initialen Kopfschmerzen und allgemeine Müdigkeit als Prodromie zu interpretieren. Die Patientin wurde symptomatisch behandelt.


Author(s):  
Jürgen Seifert ◽  
Jann Schlimme ◽  
Felix Wedegärtner ◽  
Hinderk M. Emrich ◽  
Udo Schneider

Überblick: Cannabis sativa ist eine der ältesten medizinischen Heilpflanzen. In den westlichen Kulturen wird Cannabis überwiegend als Freizeitdroge angesehen. Im Harz sowie in den Blüten der weiblichen Pflanze findet sich ein Gemisch aus verschiedenen psychoaktiven Inhaltsstoffen. Am bedeutendsten ist in diesem Zusammenhang das delta-9-Tetrahy-drocannabinol. </P><P> Epidemiologie: Nicht selten werden die Gefahren des Cannabiskonsums, wie z. B. die Möglichkeit der Induktion einer Psychose unterschätzt. Wenn man jedoch berücksichtigt, wie häufig z. B. Jugendliche THC konsumieren, ist die Frage, ob Cannabis eine Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis de novo induzieren kann, von besonderem gesundheitspolitischem und volkswirtschaftlichem Interesse. Die Datenlage ist allerdings nach wie vor unklar. Die klinisch-epidemiologischen Studien deuten aber darauf hin, dass Cannabiskonsum bei vulnerablen Personen schizophrenieforme Psychosen auslösen kann und einen ungünstigen Krankheitsverlauf zur Folge hat. </P><P> Das endogene Cannabinoid-System: Die vorliegende Arbeit gibt außerdem einen Überblick der Publikationen, die sich mit dem körpereigenen Cannabinoid- System und seinen endogenen Liganden im Hinblick auf psychotische Störungen beschäftigen.


Pneumologie ◽  
2013 ◽  
Vol 67 (S 01) ◽  
Author(s):  
J Knobloch ◽  
SJ Chikosi ◽  
A Koch

2008 ◽  
Vol 08 (03) ◽  
pp. 151-158
Author(s):  
Bodo Grimbacher ◽  
Klaus Warnatz ◽  
Hermann Wolf ◽  
Stephan Ehl

ZusammenfassungPatienten jedweden Alters sollten bei Vorliegen einer pathologischen Infektanfälligkeit (z. B. häufige bakterielle Infektionen des Respirationstraktes) auf das Vorliegen eines angeborenen Antikörpermangelsyndroms untersucht werden. Die frühe Diagnose einer primären Antikörperdefizienz ist entscheidend für die Prognose der betroffenen Patienten, da nur durch frühzeitigen Beginn einer adäquat dosierten Immunglobulin-Substitutionstherapie die Häufigkeit infektiöser Episoden reduziert und damit eine annähernd normale Lebensqualität ermöglicht wird. Durch frühe Diagnose und Therapie wird insbesondere die Entwicklung von Langzeitfolgen wie chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen verhindert.


2011 ◽  
Vol 02 (04) ◽  
pp. 171-171

Als Folge einer medikamentösen Tumorbehandlung entwickeln viele Patienten eine Neutropenie (Granulozyten ≤500/μl). Insbesondere hämatologische Patienten sind betroffen (in 90% der Fälle) (1).


2015 ◽  
Vol 15 (03) ◽  
pp. 178-183
Author(s):  
F. Brinkmann

ZusammenfassungDie primäre ziliäre Dyskinesie (PCD) ist eine seltene angeborene Erkrankung, die sich durch eine Funktionsstörung respiratorischer Zilien mit dadurch bedingter eingeschränkter mukoziliärer Clearance und konsekutiver Sekretretention im Bereich der oberen und unteren Atemwege auszeichnet. Dadurch werden oft chronische bakterielle Infektionen begünstigt, die unbehandelt zu bleibenden Schäden führen können und mit einer erheblichen Morbidität verbunden sind. Die Patienten fallen oft schon postpartal durch ein unklares Atemnotsyndrom, eine persistierende Rhinitis sowie chronischen feuchten Husten auf. Bei ca. 50 % liegt ein Situs inversus vor. Zur Vermeidung irreversibler Schädigungen ist eine frühe Diagnosestel-lung essenziell. Die Diagnostik umfasst neben der detaillierten Anamneseerhebung und körperlichen Untersuchung, einem Screening durch Messung des nasalen Stickstoffmonoxids eine Analyse des Zilienschlages und der Schlagfrequenz sowie die Begutachtung des ultrastrukturellen Zilienaufbaus mittels Transmissionselektronenmikroskopie und ggf. Genetik sowie Immunfluoreszenzuntersuchungen.Therapeutisch stehen eine Verbesserung der mukoziliären Clearance und eine agressive Behandlung von bakteriellen Infektionen im Vordergrund. Unterstützend können Inhalationen mit hypertoner Kochsalzlösung und Nasenspülungen eingesetzt werden. Die Indikation zu chirurgischen Interventionen im HNO-Bereich sollte zurückhaltend gestellt werden.


2010 ◽  
Vol 7 (03) ◽  
pp. 132-142
Author(s):  
S. Watzke ◽  
A. Marneros

ZusammenfassungDie bisherige Forschung hat gezeigt, dass eine scharfe Abgrenzung von prototypischen Störungen, etwa Schizophrenie und affektive Störungen, nicht möglich ist. Offensichtlich bestehen wahrscheinlich genetisch determinierte Überlappungen zwischen einem schizophrenen und einem affektiven Spektrum, die dazu führen, dass psychotische Störungen entstehen, die Merkmale der beiden Prototypen haben. Derartige psychotische Störungen, Paratypen genannt, mit klinischen und paraklinischen Gemeinsamkeiten, wie etwa schizoaffektive Erkrankungen oder akute vorübergehende psychotische Störungen, spannen ein Kontinuum zwischen den beiden Prototypen auf. Für diese Kontinuumsannahme sprechen eine Anzahl von gewichtigen Argumenten, wie etwa im prämorbiden und phänomenologischen, verlaufsdynamischen, prognostischen, genetischen, biologischen und neuropsychologischen Bereich.


2018 ◽  
Vol 18 (06) ◽  
pp. 422-426
Author(s):  
C. Rau ◽  
J. Lindert ◽  
S. Kotsias-Konopelska ◽  
R. Kobbe

ZusammenfassungErkrankungen der Atemwege gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen von Kindern und treten regelhaft auch während und nach Reisen auf. Virale Atemwegsinfektionen können die Reisefähigkeit von Kindern – und damit auch ihren Angehörigen – ungünstig beeinflussen, beispielsweise durch Fieber, bronchiale Obstruktion und Schwierigkeiten beim Druckausgleich während des Fliegens durch Schwellungen und Sekretionen der Schleimhäute und der eustachi‘schen Röhre. Zu den reisemedizinisch relevanten aerogen übertragenen Krankheiten zählen neben banalen, viralen Erkältungen auch potenziell schwer verlaufende Viruserkrankungen, allen voran die saisonale Influenza und die Masern, sowie bakterielle Infektionen durch Meningokokken und die Tuberkulose. Gegen einige dieser Erkrankungen stehen effektive Impfstoffe zur Verfügung. Auch seltene, schwer verlaufende Atemwegsinfektionen, die unter bestimmten epidemiologischen Umständen außerhalb Europas erworben werden können, sollen im Folgenden exemplarisch an den Erkrankungen Middle East respiratory syndrome (MERS) und der Histoplasmose dargestellt werden.


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