Craniomandibuläre Dysfunktion erkennen und behandeln

2021 ◽  
Vol 13 (03) ◽  
pp. 43-47
Author(s):  
Dorothea Prodinger-Glöckl

SummaryUnter dem Begriff „Craniomandibuläre Dysfunktion“ werden mehrere Dysfunktionen zusammengefasst, die mit einer Störung des Kauapparats einhergehen. Die teilweise sehr unterschiedlichen Beschwerdebilder erschweren die genaue Diagnostik bei CMD. Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Zahnmedizinern, Humanmedizinern aller Fachrichtungen sowie von Osteopathen hat sich bei Diagnose und Therapie als sehr vorteilhaft erwiesen. Denn die Probleme des Kauapparats werden oft nicht auf den ersten Blick erkannt.

2020 ◽  
Vol 232 (02) ◽  
pp. 62-67
Author(s):  
Verena Anneser ◽  
Fabian Mueller ◽  
Florian Wild ◽  
Dieter Metze ◽  
Holm Schneider ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Das Netherton-Syndrom (NS) ist eine seltene, schwer verlaufende, autosomal rezessive Form einer kongenitalen Ichthyose, verbunden mit einem charakteristischen Defekt des Haarschaftes (Trichorrhexis invaginata), Erythrodermie und einer ausgeprägten Atopieneigung auf dem Boden eines veränderten Immunsystems mit erhöhten IgE-Werten. Seine Inzidenz wird mit 1:100 000 bis 1:200 000 angegeben. Die Ursache sind Mutationen im Gen SPINK5 (5q31-q32), das für den Serinprotease-Inhibitor LEKTI kodiert. Betroffene Neugeborene zeigen ein nicht einheitliches Bild einer generalisierten Erythrodermie mit Schuppung der Haut bis zum Vollbild eines Kollodiumbabys. Eine schwerwiegende Komplikation im Neugeborenenalter ist die hypernatriämische Dehydratation auf dem Boden der unzureichenden Barrierefunktion der Haut. Im Verlauf stehen rezidivierende Infekte, Atopieneigung, Diarrhoen und intestinale Malabsorption (Enteropathie) mit einer damit verbundenen Gedeihstörung im Vordergrund. Patient/Methode Wir berichten über ein Neugeborenes mit NS, welches post partum neben einer ausgeprägten Erythrodermie durch eine schwer zu therapierende hypernatriämische Dehydratation auffiel. Ergebnis Die Untersuchung einer Hautprobe unserer Patientin zeigte eine für das NS typische und richtungsweisende psoariasiforme Dermatitis mit Fehlen des LEKTI-Proteins. Die schweren rezidivierenden und behandlungsbedürftigen Elektrolytentgleisungen standen in der Neonatalperiode als lebensbedrohliche Komplikation im Vordergrund. Schlussfolgerung Bei Neugeborenen mit Erythrodermie muss an das seltene Krankheitsbild eines NS gedacht werden, da die betroffenen Kinder durch Elektrolytentgleisungen sehr gefährdet sind und diese mit einer hohen Letalität einhergehen. Diagnose und Therapie des NS erfordern eine sehr gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Neonatologen, Intensivmedizinern, Dermatologen sowie im Verlauf Infektiologen und Allergologen. Eine engmaschige Weiterbetreuung bis in das Jugendalter ist unabdingbar.


2017 ◽  
Vol 32 (04) ◽  
pp. 171-175
Author(s):  
Christiane Schäfer

Mit Veröffentlichung der ROME-IV-Kriterien für die Diagnose des Reizdarmsyndroms (RDS) wächst die bittere Erkenntnis, dass einfache Lösungen bei der Diagnostik und Therapie dieses Krankheitsbilds unmöglich sind. Neben immer komplizierteren Diagnosealgorithmen, die zum Ausschluss anderer pathologischer Zustände abgearbeitet werden müssen, besteht bei den Therapieoptionen Bedarf für eine bessere interdisziplinäre Zusammenarbeit.


2013 ◽  
Vol 13 (02) ◽  
pp. 83-90
Author(s):  
F. Prenzel ◽  
H. Till ◽  
A. Dietz ◽  
M. Fischer

ZusammenfassungStenosen des laryngotrachealen Übergangs stellen besonders bei Neugeborenen und Kleinkindern eine Herausforderung für die Diagnose und Therapie dar. Ein inspiratorischer Stridor ist oftmals das auffälligste klinische Symptom und führt die besorgten Eltern zur ärztlichen Konsultation. Die häufigste Ursache für einen angeborenen Stridor ist der infantile Larynx (Laryngomalazie). Dieser reift in den meisten Fällen spontan aus und bedarf keiner chirurgischen Therapie.Eine kongenitale Stimmlippenparese ist die zweithäufigste Ursache für den angeborenen Stridor. Kinder mit kardialen oder kardiovaskulären Fehlbildungen, aber auch Patienten nach Korrektur einer Ösophagusatresie, bilden für die iatrogene Stimmlippenparese eine besondere Risikogruppe.Des Weiteren führen subglottische Stenosen zu inspiratorischem Stridor. Die engste Stelle im oberen Atemweg bei kleinen Kindern ist der rigide Ringknorpel, der somit eine Prädilektionsstelle für ein Atemwegshindernis darstellt. Die konnatalen und intubationsassoziierten subglottischen Stenosen bedürfen nicht nur einer sorgfältigen endoskopischen Diagnostik, sondern auch komplexer operativer Rekonstruktionsverfahren mit dem Ziel der langfristigen Tracheostomavermeidung. Hierfür sind eine spezielle Expertise sowie die enge und interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Pädiatern, Neonatologen, Kinderchirurgen und HNO-Ärzten erforderlich.


Author(s):  
P. Schmidt ◽  
A. G. Schulte ◽  
O. Fricke

Zusammenfassung Hintergrund Charakteristisch für Menschen mit einer Störung aus dem Autismusspektrum (ASS) sind qualitative und quantitative Störungen der Kommunikation und sozialen Interaktion, stereotypes Verhalten und ggf. auch Sonderinteressen. Ziel der Arbeit Der vorliegende Artikel blickt auf unterschiedliche ASS-assoziierte Verhaltensmuster und deren Auswirkungen, die sich im Mundraum oder an den Zähnen darstellen. Ergebnis Im klinischen Alltag wird vermehrt ein Zusammenhang zum Mundraum festgestellt. Konkret sind Aspekte der einseitigen Ernährungsgewohnheiten, der Selbststimulation oder Selbstverletzung zu nennen, die einen Einfluss auf die Entstehung oraler und dentaler Erkrankungen wie Karies, Gingivitis haben können. Diskussion Mittel- und langfristig können sich abnorme, repetitive Verhaltensweisen in dentalen oder oralen Erkrankungen manifestieren. Der dadurch verursachte Krankheitswert kann letztlich die Lebensqualität der Person und des sozialen Umfelds negativ beeinflussen. Schlussfolgerung Folglich ist es wichtig zu wissen, dass eine orale Beteiligung einer individuellen Verhaltensauffälligkeit bei einem Menschen mit einer ASS häufig gegeben ist. Im klinischen Alltag der Kinder- und Jugendmedizin ist dieses Wissen für Diagnose und Therapie, aber auch für die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem (Kinder‑)Zahnarzt hilfreich.


2005 ◽  
Vol 62 (4) ◽  
pp. 239-243
Author(s):  
Schuster ◽  
Schwendke

Der Anteil an Migrantinnen steigt in der Schweizer Bevölkerung seit den achtziger Jahren kontinuierlich an und stellt somit das öffentliche Gesundheitswesen vor neue Herausforderungen. In diesem Artikel soll neben häuslicher und sexueller Gewalt in der Ehe von Migrantinnen frauenspezifische Aspekte der Migration dargestellt werden, die in besonderem Maße mit Formen der Gewalt assoziiert sind. Für eine korrekte Diagnose, Therapie und Beratung in medizinischen Einrichtungen bildet eine gelungene Verständigung die Basis. Neben dem Überwinden von sprachlichen Barrieren gilt es insbesondere die Arzt-Patient-Interaktion zu berücksichtigen, beeinflusst vom jeweiligen sozialen Status und kulturellen Hintergrund. Anhand von zwei Fallbeispielen werden migrationsspezifische Schwierigkeiten, sowie mögliche praxisorientierte Interventionen aufgezeigt, die durch Hinweise auf bestehende Angebote in der Schweiz ergänzt werden. Durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen, EthnologInnen, MediatorInnen und Justiz kann angesichts der komplexen Problematik eine professionelle Betreuung gewährleistet werden.


2014 ◽  
Vol 156 (7) ◽  
pp. 327-335 ◽  
Author(s):  
C. Favrot ◽  
A. Rostaher ◽  
N. Fischer

2018 ◽  
Vol 75 (5) ◽  
pp. 302-314
Author(s):  
Seraina Faes ◽  
Dieter Hahnloser

Zusammenfassung. Die Chirurgie ist ein wichtiges Standbein bei der Behandlung der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Trotz Fortschritte der medikamentösen anti-inflammatorischen Therapie benötigen zwei Drittel der Patienten mit Morbus Crohn eine Operation während ihres Lebens. Operationsindikationen sind ein therapie-refraktärer Krankheitsverlauf oder das Auftreten von Komplikationen wie Perforation, Stenose und Abszesse. Bei der Colitis ulcerosa sind es etwa ein Drittel der Patienten, welche eine Operation benötigen werden. Hier sind die Operationsindikationen einerseits die therapie-refraktäre oder komplizierte Kolitis, andererseits die Karzinomentwicklung. Die Wahl des Zeitpunktes der chirurgischen Intervention ist oft schwierig zu bestimmen, kontrovers diskutiert und benötigen eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die Rezidivrate des intestinalen Morbus Crohn ist hoch, und Rezidive können einerseits im neoterminalen Ileum, andererseits an anderen Darmabschnitten im Sinne der panenterischen Erkrankung auftreten. Dies im Gegensatz zur Colitis ulcerosa, bei welcher die totale Proktokolektomie sowohl in Bezug auf die inflammatorische als auch die karzinomatöse Komponente kurativ sein kann. Im folgenden Kapitel gehen wir auf die aktuelle chirurgische Behandlung des Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa mit Augenmerk auf neue Behandlungsaspekte und die aktuelle wissenschaftliche Datenlage ein.


2011 ◽  
Vol 68 (6) ◽  
pp. 297-301
Author(s):  
Jan Krützfeldt ◽  
Emanuel R. Christ

Die Hyperthyreose gehört neben dem Diabetes mellitus und den Störungen im Calciumstoffwechsel zu den häufigsten endokrinologischen Erkrankungen in der Praxis. Zur Diagnostik stehen eine ganze Reihe von laborchemischen und bildgebenden Verfahren zur Verfügung. Allerdings bereitet die Diagnose einer Hyperthyreose aufgrund des klinischen Kontext selten Schwierigkeiten und die verschiedenen Untersuchungen können oft sehr gezielt eingesetzt werden. Die häufigsten Ursachen einer Hyperthyreose sind der Morbus Basedow und die Autonomie eines oder mehrerer Schilddrüsenknoten. Der Morbus Basedow wird meist zwischen dem 35. und 60. Lebensjahr diagnostiziert und ca. 10 - 20 % der Patienten haben bereits initial Hinweise auf eine endokrine Orbithopathie. Für die Diagnose des Morbus Basedow ist die Messung der thyreoidstimulierenden Immunglobuline (TSI) besonders bei unklaren Fällen von Bedeutung. Bei der Schilddrüsenautonomie erfolgt die Diagnose immer über eine Schilddrüsenszintigraphie. Seltenere Ursachen einer Hyperthyreose sind die Thyreoiditiden, bei denen die Hyperthyreose immer transient ist (meist < 2 Monate), und die exogene Hyperthyreose (factitia). Anhand von drei Beispielen aus der Praxis diskutieren wir hier die Diagnose und Therapie der verschiedenen Hyperthyreose-Formen.


2015 ◽  
Vol 72 (6) ◽  
pp. 405-411 ◽  
Author(s):  
Katja Henny-Fullin ◽  
Daniel Buess ◽  
Anja Handschin ◽  
Jörg Leuppi ◽  
Thomas Dieterle

Entsprechend der europäischen und nordamerikanischen Richtlinien für die Diagnose und Therapie der arteriellen Hypertonie wird ein akuter, krisenhafter Anstieg des Blutdruckes auf > 180/120 mmHg als hypertensive Krise bezeichnet. Das Vorliegen von akuten hypertensiven Endorganschäden, wie z. B. Stroke, akuter Myokardinfarkt oder Herzinsuffizienz, welche patientenabhängig bereits bei niedrigeren Blutdruckwerten auftreten können, definiert eine „hypertensive Notfallsituation“. Zur Vermeidung des weiteren Fortschreitens der Endorganschädigung ist bei diesen Patienten eine sofortige Blutdrucksenkung (ca. 25 % vom Ausgangswert innerhalb von 1 – 2 Stunden) und in der Regel ein intensivmedizinisches Monitoring notwendig. Im Gegensatz dazu definiert ein krisenhafter Blutdruckanstieg ohne Nachweis akuter hypertensiver Endorganschäden eine „hypertensive Gefahrensituation“. Bei diesen Patienten sollte der Blutdruck innerhalb von 24 – 48 Stunden gesenkt werden um die Entstehung akuter Endorganschäden zu verhindern. In der Regel ist keine stationäre Aufnahme notwendig und es genügt eine orale antihypertensive Therapie, die ambulante Weiterbetreuung des Patienten muss jedoch gewährleistet sein.


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