5 Chirurgische Behandlung der Papilla-Vateri-Tumoren

2018 ◽  
Vol 75 (5) ◽  
pp. 302-314
Author(s):  
Seraina Faes ◽  
Dieter Hahnloser

Zusammenfassung. Die Chirurgie ist ein wichtiges Standbein bei der Behandlung der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Trotz Fortschritte der medikamentösen anti-inflammatorischen Therapie benötigen zwei Drittel der Patienten mit Morbus Crohn eine Operation während ihres Lebens. Operationsindikationen sind ein therapie-refraktärer Krankheitsverlauf oder das Auftreten von Komplikationen wie Perforation, Stenose und Abszesse. Bei der Colitis ulcerosa sind es etwa ein Drittel der Patienten, welche eine Operation benötigen werden. Hier sind die Operationsindikationen einerseits die therapie-refraktäre oder komplizierte Kolitis, andererseits die Karzinomentwicklung. Die Wahl des Zeitpunktes der chirurgischen Intervention ist oft schwierig zu bestimmen, kontrovers diskutiert und benötigen eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die Rezidivrate des intestinalen Morbus Crohn ist hoch, und Rezidive können einerseits im neoterminalen Ileum, andererseits an anderen Darmabschnitten im Sinne der panenterischen Erkrankung auftreten. Dies im Gegensatz zur Colitis ulcerosa, bei welcher die totale Proktokolektomie sowohl in Bezug auf die inflammatorische als auch die karzinomatöse Komponente kurativ sein kann. Im folgenden Kapitel gehen wir auf die aktuelle chirurgische Behandlung des Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa mit Augenmerk auf neue Behandlungsaspekte und die aktuelle wissenschaftliche Datenlage ein.


2011 ◽  
Vol 68 (8) ◽  
pp. 468-472 ◽  
Author(s):  
Peter Studer ◽  
Maria Mennicke ◽  
Daniel Inderbitzin

Intraabdominale Adhäsionen bilden sich häufig nach viszeralchirurgischen Interventionen, können aber auch nach intraabdominalen Infektionen, Bestrahlung oder idiopathisch auftreten. Sie entstehen durch die Aktivierung der Entzündungs- und Gerinnungskaskade, welche durch den körpereigenen Reparaturmechanismus aufgrund des Gewebeschadens in Gang gesetzt wird. Die akute Dünndarmobstruktion ist eine der häufigsten Komplikationen und sollte schnell mittels radiologischer Bildgebung abgeklärt werden. Bei einer kompletten Obstruktion ist eine chirurgische Behandlung der Adhäsion notwendig. Diese kann laparoskopisch, offen oder in einem Kombinationseingriff durchgeführt werden. Sicher Erfolg bringende Methoden, um eine Adhäsionsbildung zuverlässig zu vermeiden, gibt es trotzt weitreichenden Untersuchungen bisher kaum. Eine Chirurgie mit minimalem Gewebsschaden, kurze Operationszeiten und die laparoskopische Technik scheinen das Risiko der Adhäsionsbildung zu vermindern.


2019 ◽  
Vol 76 (10) ◽  
pp. 585-590
Author(s):  
Dino Kröll ◽  
Sascha Chopra ◽  
Johann Pratschke ◽  
Matthias Biebl

Zusammenfassung. Eine Hiatushernie bezeichnet die Aufweitung des Hiatus ösophageus im Zwerchfell, wodurch es zur Verlagerung von Magenanteilen, in der Extremform aber auch anderen Organen aus dem Bauchraum ins untere Mediastinum kommen kann. Symptomatisch werden Hiatushernien meist durch Refluxbeschwerden, manchmal aber auch durch Kompressionssymptome, im schlimmsten Fall auch Strangulation der in das Mediastinum verlagerten Organe. Die gängigste Klassifikation von Hiatushernien unterscheidet vier Typen auf Grund anatomisch morphologischer Charakteristika. Da eine Hiatushernie an sich sehr häufig auftritt und konservative Therapie im Sinne einer Reposition des Bruchs nicht möglich ist, ist bei klinisch symptomatischen Patienten eine chirurgische Behandlung mit Reposition des Bruchs und Rekonstruktion des Hiatus ösophageus erforderlich. Bezüglich der chirurgischen Technik des Hiatusverschlusses sowie einer Verwendung von Netzen zur Verstärkung des rekonstruierten Hiatus gibt es aktuell keine einheitliche Empfehlung, zumal bei allen Techniken insgesamt das Rezidivrisiko relevant hoch bleibt. Bei Rezidivhiatushernie sollte die Empfehlung zur neuerlichen Operation ebenso wie primär von einer mit Chirurgie des oberen Gastrointestinaltraktes erfahrenen Institution in erster Linie symptomorientiert gestellt werden.


Swiss Surgery ◽  
2002 ◽  
Vol 8 (2) ◽  
pp. 81-87 ◽  
Author(s):  
Sutter ◽  
Regazzoni

Pathologische Frakturen werden, bedingt durch die Zunahme der Inzidenz von Karzinomen und die längeren überlebenszeiten, in Zukunft häufiger behandelt werden müssen. Das Skelett ist das dritthäufigste Ziel-Organ von Metastasen. Lungentumor-Metastasen scheinen zuzunehmen, das Mammakarzinom bleibt aber der häufigste Primärtumor. Am häufigsten sind Metastasen im Bereiche der Wirbelsäule lokalisiert, Frakturen treten jedoch meistens am Femur auf. Eine pathologische Fraktur sowie fast immer auch eine "drohende pathologische Fraktur" stellen eine absolute Operationsindikation dar. Eine genaue Definition der "drohenden Fraktur" fehlt zwar, doch ist heute allgemein akzeptiert, dass mindestens 50% der Knochenmasse zerstört sein müssen, damit die Metastase im konventionellen Röntgenbild sichtbar wird und somit von einer drohenden Fraktur gesprochen werden kann. Als Hilfe zur Abschätzung des Frakturrisikos hat sich das Score System nach Mirels bewährt. Anhand von 4 Parametern (Lokalisation, Grösse, Typ, Schmerzen) kann das Frakturrisiko abgeschätzt werden. Ziel der (meist operativen) Behandlung ist die Verbesserung der Lebensqualität über eine effiziente Schmerzlinderung, möglichst durch eine einzige Operation mit kurzer Hospitalisationszeit. Für die chirurgische Behandlung sollten im proximalen Abschnitt des Femurs Prothesen verwendet werden, bei subtrochantären und Schaftfrakturen vornehmlich intramedulläre Kraftträger. Eine postoperative Radiotherapie scheint die lokale Tumorprogression zu verhindern. Bei guter Langzeitprognose sollte der Tumor lokal aggressiv ausgeräumt werden.


Swiss Surgery ◽  
2001 ◽  
Vol 7 (3) ◽  
pp. 141-144
Author(s):  
Gygax ◽  
Berdat ◽  
Carrel

Wir berichten über einen Patienten mit Budd-Chiari Syndrom welcher unter intravenöser Antikoagulation eine Heparin induzierte Thrombozytopenie entwickelte. Die chirurgische Behandlung bestand aus einer dorsocranialen Leberresektion mit anschliessender hepato-atrialer Anastomose unter Verwendung der extrakorporellen Zirkulation. Die perioperative Antikoagulation wurde mittels Hirudin durchgeführt. Erstaunlicherweise wurde während der Operation eine Thrombusbildung im Kardiotomie-Reservoir der Herz-Lungenmaschine beobachtet, obwohl die intraoperativ gemessene Antikoagulationsparameter (ACT und aPTT) im therapeutischen Bereich waren. Mit einem zusätzlichen Bolus Hirudin in das extrakorporelles Circuit und dank Spülung des Reservoirs konnte die Operation ohne weitere thrombotische Ereignisse zu Ende geführt werden.


2018 ◽  
Vol 27 (03) ◽  
pp. 144-153 ◽  
Author(s):  
P. Drees ◽  
S. Thomczyk ◽  
U. Betz ◽  
D. Wagner ◽  
A. Hofmann ◽  
...  

ZusammenfassungDie Inzidenz der Fragilitätsfraktur des Beckens nimmt erheblich zu. Die Fraktur ist Folge eines niedrigenergetischen Traumas. Risikofaktoren sind das Alter, das weibliche Geschlecht und die Osteoporose. Die Patienten leiden an immobilisierenden Schmerzen im Bereich der Schamregion, der Leiste oder des tiefen Rückens. Die Diagnostik beruht auf der konventionellen Bildgebung und der Computertomographie. Die Morphologie dieser Frakturen unterscheidet sich von denen eines hochenergetischen Traumas. Die neue FFPKlassifikation differenziert vier Kategorien des Stabilitätsverlusts unterschiedlichen Ausmaßes. Die Subtypen unterscheiden verschiedene Lokalisationen der Frakturen im posterioren Beckenring. Die Behandlung beinhaltet Schmerztherapie, Physiotherapie, aktivierende Pflege und eine spezifische Osteoporose-Therapie. Bei Fragilitätsfrakturen mit Beteiligung des posterioren Beckenrings sollte eine operative Stabilisierung in Betracht gezogen werden. Die chirurgische Behandlung sollte möglichst wenig invasiv sein. Die Wiederherstellung der Stabilität ist entscheidender als die Wiederherstellung der Anatomie. Verschiedene minimalinvasive Verfahren für den posterioren und anterioren Beckenring werden vorgestellt.


2005 ◽  
Vol 43 (05) ◽  
Author(s):  
T Meyer ◽  
S Yedibela ◽  
P Klein ◽  
J Göhl ◽  
W Hohenberger

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