Plasmazelluläre Oropharyngitis und Pododermatitis bei einer Katze

2009 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 84-94
Author(s):  
C. Heinichen

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Darstellung der Symptome, der klinischen Befunde (ergänzt durch Labordiagnostik, Röntgen und Histopathologie) und der Behandlung einer Katze mit FORL Typ 1, plasmazellulärer Stomatitis und Pododermatitis. Material und Methoden: Dieser Fallbericht beschreibt den Verlauf der Erkrankung von der erstmaligen Vorstellung bis zur Nachkontrolle 21 Tage nach Behandlungsbeginn und umfasst bekannte sowie neuere Therapieansätze. Ergebnisse: Bei der beschriebenen Katze konnte durch Behandlung der FORL, lokale Behandlung der Ulzerationen an den Ballen kombiniert mit dem systemischen Einsatz von Cyclosporin A innerhalb von 21 Tagen eine deutliche und stetige Besserung bis zur nahezu vollständigen Abheilung erreicht werden. Auch 6 Wochen nach Behandlungsbeginn war der Fortschritt der Ausheilung stabil. Schlussfolgerung: Der Einsatz von Cyclosporin A bei der Katze zur Behandlung von plasmazellulärer Stomatitis und Pododermatitis scheint eine wirkungsvolle Erweiterung der Therapiemöglichkeiten bei chronischen therapieresistenten Erkrankungen zu sein. Klinische Relevanz: Cyclosporin A ersetzt nicht grundsätzlich andere Therapiemethoden. Da es nur für die Anwendung beim Hund zugelassen ist, steht die sorgfältige Abwägung anderer Therapiemöglichkeiten an erster Stelle.

2007 ◽  
Vol 35 (05) ◽  
pp. 333-343
Author(s):  
M. Linek ◽  
J. Linek ◽  
S. Kaps ◽  
L. Mecklenburg

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Das Immunmodulativum Cyclosporin A (CsA) wird beim Hund in zunehmendem Maße zur Therapie von Erkrankungen der Haut und des Auges eingesetzt. Da es jedoch nur wenige plazebokontrollierte Studien zur Wirksamkeit gibt, treten bei Tierärzten und Tierbesitzern häufig Fragen zur Effektivität und Sicherheit von CsA auf. Material und Methoden: Diese Übersichtsarbeit fasst alle gegenwärtigen Anwendungsgebiete von CsA beim Hund zusammen, erläutert die in klinischen Studien nachgewiesene Wirksamkeit und diskutiert das Risikopotenzial von unerwünschten Nebenwirkungen. Ergebnisse: CsA-Formulierungen für Hunde sind in Deutschland für die Therapie der atopischen Dermatitis (AD) und der Keratoconjunctivitis sicca (KCS) zugelassen. Die Wirksamkeit wurde darüber hinaus bei perianalen Fisteln nachgewiesen. Bei Sebadenitis, steriler nodulärer Pannikulitis, Keratitis superficialis und lymphoplasmazellulärer Konjunktivitis liegen erste Daten zur Wirksamkeit von CsA vor. Sowohl die orale als auch die topische Applikation am Auge haben ein sehr begrenztes Spektrum an Nebenwirkungen. Schlussfolgerung: Beim Hund ist CsA ein effektives und bei kurzzeitiger Anwendung weitestgehend sicheres Therapeutikum bei einer Vielzahl immunologischer Erkrankungen. Die Effektivität in einigen Indikationsgebieten muss jedoch durch größere klinische Studien belegt werden. Daten zur Sicherheit bei Langzeitanwendung sind spärlich. Klinische Relevanz: Bei AD und KCS kann CsA problemlos gemäß der Anwendungshinweise eingesetzt werden. Bei einigen anderen Ekrankungen ist sein Einsatz von Fall zu Fall in Erwägung zu ziehen, weil es inzwischen viele Daten zur Effektivität und Sicherheit von CsA gibt.


2005 ◽  
Vol 33 (05) ◽  
pp. 359-363
Author(s):  
Monika Linek ◽  
Sylvia Wilhelm ◽  
Nina Alt ◽  
C. Favrot

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Diskussion der Pathogenese, der Klinik und des Verlaufs einer Demodikose bei einer diabetischen Katze. Material und Methode: Fallbericht einer sieben Jahre alten Katze. Ergebnisse: Die Katze wurde aufgrund von Polydipsie und Polyurie sowie einer juckenden, krustigen Dermatose im Gesicht vorgestellt. Das Tier wies außerdem ein indolentes Ulkus auf, das zuvor mit Glukokortikoiden und Megestrolacetat therapiert worden war. Die Diagnosen Diabetes mellitus und Demodikose (Demodex cati) wurden gestellt. Die Katze wurde mit Insulin Glargine und Ivermectin (200 µg/kg KM täglich) behandelt. Beide Behandlungen konnten nach zwei Monaten abgesetzt werden. Ein Zusammenhang des transienten Verlaufs des Diabetes und der Demodikose mit der vorangegangenen Kortikosteroid-und Megestrolacetattherapie wird diskutiert. Das indolente Ulkus ließ sich mit Cyclosporin A kontrollieren. Schlussfolgerung: Ein transienter Diabetes und eine Demodikose können mit einer Kortikosteroid-und Megestrolacetattherapie assoziiert sein. Klinische Relevanz: Bei krustigen und juckenden Hautveränderungen, die unter einer Therapie mit Glukokortikoiden und Megestrolacetat auftreten, muss eine Demodikose differenzialdiagnostisch in Erwägung gezogen werden. Demodikose und Diabetes mellitus können dabei zeitgleich und transient auftreten.


2005 ◽  
Vol 33 (05) ◽  
pp. 364-369 ◽  
Author(s):  
Paula Grest ◽  
C. Favrot ◽  
Sylvia Wilhelm

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Diskussion klinischer, labordiagnostischer und histopathologischer Befunde zweier Katzen mit Verdacht auf kutanen Lupus erythematodes. Material und Methode: Fallbericht zweier Katzen. Ergebnisse: Zwei Katzen wurden dem Tierspital Zürich zur Abklärung einer exfoliativen Dermatitis vorgestellt. Histologisch lagen in beiden Fällen eine lymphozytenreiche Interface-Dermatitis, Apoptose der Keratinozyten und eine lymphozytäre murale Interface-Follikulitis vor. Kutane Arzneimittelnebenwirkungen, Erythema-multiforme-Komplex, thymomassoziierte Dermatitis und kutanes epitheliotropes Lymphom konnten ausgeschlossen werden. Als Ursache wurde ein kutaner Lupus erythematodes vermutet. Bei beiden Tieren ließen sich die Läsionen mit Cyclosporin A gut kontrollieren. Schlussfolgerung: Eine exfoliative Dermatitis kann bei der Katze in Kombination mit einer muralen Follikulitis und Interface-Dermatitis auftreten. Diese Veränderungen sind mit der Diagnose eines kutanen Lupus erythematodes vereinbar. Klinische Relevanz: Kutaner Lupus erythematodes ist in der Veterinärmedizin, vor allem bei Katzen, eine seltene Erkrankung und wurde noch nie in Assoziation mit einer exfoliativen Dermatitis beschrieben.


2004 ◽  
Vol 171 (4S) ◽  
pp. 493-494
Author(s):  
Haruhito Azuma ◽  
Shiro Takahara ◽  
Takashi Wada ◽  
Takeshi Sakamoto ◽  
Akihiko Okuyama ◽  
...  

2006 ◽  
Vol 19 (1) ◽  
pp. 7-15 ◽  
Author(s):  
Thomas Gunzelmann ◽  
Silke Schmidt ◽  
Cornelia Albani ◽  
Elmar Brähler

Zusammenfassung: Lebensqualität und Wohlbefinden haben hohe klinische Relevanz in der Bewertung therapeutischer Maßnahmen bei älteren Menschen, so dass geeignete diagnostische Verfahren notwendig sind. In der vorliegenden Arbeit wird die psychometrische Qualität des EUROHIS-QOL und des WHO-5 in einer Stichprobe von N = 744 60-Jährigen und Älteren (51 % weiblich) geprüft. Beide Verfahren weisen eine hohe Reliabilität (Cronbach's α) von .86 bzw. .92 auf. Während die eindimensionale faktorielle Struktur des WHO-5 bestätigt werden konnte, wurde für den EUROHIS-QOL eine zweidimensionale Struktur ermittelt (personale und externale Faktoren der Lebensqualität). Als Referenzdaten für Ältere werden Häufigkeiten der Antwortkategorien, Mittelwerte und Prozentrangwerte dargestellt. Es wurden keine bedeutsamen Alters- oder Geschlechtseffekte gefunden.


2011 ◽  
Vol 59 (4) ◽  
pp. 267-274 ◽  
Author(s):  
Anja Hilbert

Zusammenfassung.Die Klassifikation von Essstörungen steht im Zentrum aktuellen Forschungsinteresses. Gerade relativ rezente diagnostische Kategorien wie die Binge-Eating- oder Essanfallsstörung (Binge Eating Disorder, BED) und diagnostische Hauptmerkmale wie Essanfälle bedürfen im Zuge der Überarbeitungen des DSM einer Überprüfung. In dem vorliegenden Artikel werden zunächst die für das DSM-V vorgeschlagenen Veränderungen der diagnostischen Kriterien der BED und anderer Essstörungen beschrieben. An­schließend wird das Essanfallsmerkmal der Größe der verzehrten Nahrungsmenge in einer Forschungsübersicht hinsichtlich seiner klinischen Relevanz für die BED betrachtet. Dabei zeigt sich, dass sowohl objektive als auch subjektive Essanfälle psychopathologisch relevant sind. Jedoch sind objektive Essanfälle aufgrund ihrer Assoziation mit einem geringeren Behandlungserfolg, einer größeren residualen Symptomatik und vermehrten Rückfalltendenzen das vergleichsweise stringentere Erfolgskriterium in der Therapieerfolgsforschung der BED. Vor diesem Hintergrund erscheint es für die BED zentral, neben objektiven Essanfällen zusätzlich auch subjektive Essanfälle zu erfassen. Für das DSM-V wird empfohlen, ein Schema zu entwerfen, um das Auftreten und die Häufigkeit dieser Formen von Essanfällen für die BED sowie für andere klinische und subklinische Formen von Essanfällen systematisch zu erheben. Eine sorgfältige Erfassung der Essanfallsgröße in Studien zur Psychopathologie, zum Verlauf und zur Behandlung, wird es erlauben, die klinische Relevanz dieses Merkmals über das Essstörungsspektrum hinweg weiter zu klären.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (9) ◽  
pp. 609-614
Author(s):  
Elias Villiger ◽  
Tanja Grandinetti ◽  
Giorgio Tamborrini
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Informationen zu Gesundheitsthemen im Internet werden rege genutzt. Ein angemessenes Prüfen dieser Daten auf ihre Qualität, Vertrauenswürdigkeit und klinische Relevanz stellt aber selbst für viele Fachkräfte eine Herausforderung dar. Das hier vorgestellte Projekt bietet von Fachpersonen zusammengestellte und geprüfte Inhalte im Bereich des Bewegungsapparates an. Insgesamt sind 222 Begriffe definiert, beschrieben und mit klinisch relevanten Details versehen, um interessierten Fachpersonen einen schnellen und umfassenden Zugang zu hochwertigen, themenspezifischen Informationen zu gewährleisten. Ausserdem sind die Begriffe mit insgesamt 2150 Links auf geprüfte weiterführende Webseiten ergänzt. Alle Inhalte sind auf Deutsch und Englisch verfügbar und können entweder über eine Webseite oder per App abgerufen werden.


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