Kopf- und Gesichtsschmerzen im Alter

2012 ◽  
Vol 31 (10) ◽  
pp. 733-757 ◽  
Author(s):  
B. Hinz ◽  
P. Kropp ◽  
S. Förderreuther ◽  
C. Lampl ◽  
P. Sandor ◽  
...  

ZusammenfassungDie sozio-demografische Entwicklung bedingt, dass sich immer häufiger ältere und alte Menschen mit Kopfschmerzen klinisch vorstellen. Diese Leitlinie soll ein erster Versuch sein, die Literatur zu Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen bei dieser Patientengruppe zusammenzufassen und spezifische Therapie-Empfehlungen zu geben. Dabei zeigt sich, dass die Alters-gruppe der über 65-Jährigen in fast allen Therapiestudien nicht berücksichtigt wird und die übrigen Studien meist diese Altersgruppe nicht betrachten. Wenig untersucht ist der Wandel der Symptome bei primären Kopfschmerzen in Abhängigkeit vom Alter. Generell treten bei Migräne vegetative Symptome seltener auf und Kopfschmerzen werden häufiger als drückend beschrieben. Der idiopathische schlafgebundene Kopfschmerz, die Arteriitis cranialis, die post-zosterische Neuralgie und die klassische Trigeminusneuralgie sind Erkrankungen, die ausschließlich bzw. vorwiegend im höheren Alter auftreten. Therapiestudien mit älteren Patienten sind nicht publiziert, generell gilt die Emp-fehlung, Leber- und Nierenfunktion zu beach-ten, niedrig dosiert zu beginnen und die Dosis langsam bis zur Wirksamkeit zu steigern.

Pflege ◽  
2011 ◽  
Vol 24 (1) ◽  
pp. 43-56 ◽  
Author(s):  
Lorenz Imhof ◽  
Rahel Naef ◽  
Romy Mahrer-Imhof ◽  
Heidi Petry

Die demografische Entwicklung und die damit verbundene Zunahme chronischer Leiden verlangen neue Versorgungsmodelle für die ältere Bevölkerung. Dazu gehören auch präventive Hausbesuche. Die dafür in der Schweiz durchgeführten Programme konzentrieren sich in ihrer Mehrzahl auf die Altersgruppe bis 75 Jahre – mit dem Ziel, funktionale Gesundheit zu erhalten und einen Pflegeheimeintritt zu verhindern. Chronisch kranke Personen und hochaltrige Personen werden jedoch zu wenig berücksichtigt. Der verwendete Fokus auf die Patienten reicht zudem nicht aus und vernachlässigt die bedeutende Rolle familialer Systeme im Alltag dieser Menschen. Das APN-Projekt «SpitexPlus» richtet sich deshalb an Personen im Alter über 80 Jahren, unabhängig vom Gesundheitszustand, und berücksichtigt die vorhandenen familialen Unterstützungssysteme. Ziel des Programms ist eine verbesserte Selbstpflegefähigkeit, welche es allen Beteiligten erlaubt, besser mit den Herausforderungen im Alltag umzugehen. Erwartet wird eine erhöhte Lebensqualität für die Personen 80+ und ihre Familien. Die für dieses Programm entwickelten pflegerischen Interventionen orientieren sich an den Prinzipien der Gesundheitsförderung, des Empowerment, der Familienzentrierung und der Partnerschaft. Die Entwicklung dieses Programms, die Interventionen und die Rolle der APN werden beschrieben und der Nutzen für die Pflegepraxis wird dargestellt.


Author(s):  
Dirk K. Wolter

Zusammenfassung. Zielsetzung: Übersicht über Suchtpotenzial und andere Risiken von Opioidanalgetika im höheren Lebensalter. Methodik: Narrativ review. Literaturrecherche in PubMed (Suchbegriffe: opioid analgesics UND abuse; opioid analgesics UND dependence; opioid analgesics UND addiction; opioid analgesics UND adverse effects; jeweils UND elderly) sowie aktuellen einschlägigen Standardwerken; Auswahl nach altersmedizinischer Relevanz und Aktualität. Ergebnisse: Die Verordnung von Opioidanalgetika (OA) hat in den letzten 25 Jahren massiv zugenommen, die weitaus meisten Verordnungen entfallen auf alte Menschen und Menschen mit chronischen Nicht-Tumorschmerzen (CNTS). Die diagnostischen Kriterien für die Opiatabhängigkeit in ICD-10 und DSM-5 sind für die OA-Behandlung von CNTS ungeeignet. Bei langfristiger OA-Behandlung bei CNTS kann eine spezifische Form von Abhängigkeit entstehen, die nicht mit der illegalen Opiat-(Heroin-)Sucht gleichzusetzen ist. Vorbestehende Suchterkrankungen und andere psychische Störungen sind die wesentlichsten Risikofaktoren. Weitere Nebenwirkungen sind zu beachten. Schmerztherapie bei Suchtkranken stellt eine besondere Herausforderung dar. Schlussfolgerungen: Die Anwendung von OA bei CNTS verlangt eine sorgfältige Indikationsstellung. Die besondere Form der Abhängigkeit von OA ist nicht ausreichend erforscht und wird zu wenig beachtet.


Pflege ◽  
2011 ◽  
Vol 24 (2) ◽  
pp. 97-109 ◽  
Author(s):  
Thomas Fischer ◽  
Andreas Worch ◽  
Johanna Nordheim ◽  
Ines Wulff ◽  
Johannes Gräske ◽  
...  
Keyword(s):  

Ambulant betreute Wohngemeinschaften (WG) für pflegebedürftige, alte Menschen nehmen als pflegerische Versorgungsform an Zahl und Beliebtheit in Deutschland zu. Dieser Beitrag geht den Fragen nach, welche konstituierenden Merkmale WGs aufweisen, welche Entwicklungsphasen sich identifizieren lassen, welche Zielsetzungen die Initiator/innen der WGs verfolgen sowie welche bestimmenden Faktoren auf diese pflegerische Versorgungsform einwirken. Zur Beantwortung wurde eine systematische Literaturreview als Methode gewählt, in die 73 Beiträge eingingen. Als Ergebnis zeigte sich, dass die Entwicklung der WGs sich in die Phasen «Betroffeneninitiativen», «Schritte in die Regelversorgung» und «Etablierung am Markt» unterteilen lässt. Die zeitliche Dimension des Versorgungsangebots und die Art und Weise, wie Dienste vertraglich für die Pflege in der WG beauftragt werden, bestimmen die Ausgestaltung der einzelnen WGs. Wichtige Zielsetzungen von WGs sind die Schaffung familienähnlicher Strukturen, der Einbezug von Angehörigen, der Stadtteilbezug, die Versorgungssicherheit sowie der Erhalt von Selbstbestimmung. Speziell zugeschnittene finanzielle und ordnungspolitische Regelungen unterstützen die Ausweitung des WG-Angebots. Kritisch zu diskutieren ist, dass bislang nur unzureichend Konsens über die inhaltliche Ausgestaltung sowie über organisatorische Aspekte der WGs herrscht. Auch Forschungsergebnisse zum Erreichen der Zielsetzungen sowie zu möglichen gesundheitlichen Outcomes fehlen bisher weitgehend. Zudem stellen sich Fragen in Zusammenhang mit der postulierten Selbstbestimmung der Bewohner/innen der WGs und der tatsächlich erreichten Versorgungsergebnisse.


Pflege ◽  
2014 ◽  
Vol 27 (6) ◽  
pp. 393-403
Author(s):  
Heidi Petry ◽  
Susanne Suter-Riederer ◽  
Carmen Kerker-Specker ◽  
Lorenz Imhof

Hintergrund: Patientenzentrierte und individuell ausgerichtete Angebote, wie die häusliche Beratung durch Pflegeexpertinnen-APN (Advanced Practice Nurses), eignen sich besonders, chronisch kranke alte Menschen in einer möglichst selbstständigen Lebensführung zu unterstützen. Methode: Um die Qualität einer patientenzentrierten Beratung zu evaluieren, wurde ein 23-Item Instrument entwickelt und seine psychometrischen Eigenschaften mit einer Stichprobe von 206 Personen, die 80 Jahre und älter waren getestet. Ziel: Ziel dieses Artikels ist es, die Entwicklung und Evaluation des APN-BQ zu beschreiben. Die psychometrische Testung des Instruments erfolgte anhand einer Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation. Ergebnisse: Die Analyse ergab eine stabile vier Faktorenstruktur (FS = 0,91) mit 19 Items. Alle Faktoren hatten eine Faktorladung > 0,45. Die interne Konsistenz der Gesamtskala ergab einen Wert von Cronbachs alpha 0,86. Die hohe Rücklaufquote der Fragebogen und die Tatsache, dass 98,8 % der Fragen beantwortet wurden, bestätigten die Anwendungsfreundlichkeit und Akzeptanz des Instruments. Schlussfolgerungen: Das APN-BQ erwies sich als zuverlässiges und in Bezug auf Inhalt und Konstrukt valides Instrument, die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität einer patientenzentrierten Beratungsintervention in der gemeindenahen Versorgung sowie das Ausmaß der Partizipation und Selbstbefähigung (Empowerment) der zu Beratenden zu messen.


2018 ◽  
Vol 02 (04) ◽  
pp. 173-182
Author(s):  
Bianca Berger
Keyword(s):  

Mehr Mut zur Bewegung! Soll man alte Menschen zur Bewegung zwingen? Nein! Aber: Bewegung kann bis ins hohe Alter erhalten und gefördert werden, ist es doch ein zentrales Bedürfnis, um selbst zu bestimmen, mit wem ich zusammen sein will, wo ich mich aufhalte und welche Ziele ich im Alltag verfolge. Für Pflegende gilt es daher, Bewegungsanlässe zu identifizieren und mit dem Bewohner und den beteiligten Berufsgruppen abzustimmen und kontinuierlich durchzuführen.


2019 ◽  
Vol 19 (02) ◽  
pp. 107-116
Author(s):  
J. Lindert ◽  
S. Kotsias-Konopelska
Keyword(s):  

ZusammenfassungUnfälle mit Gifttieren bei Reisenden sind selten. Die einheimische Bevölkerung ist meist gefährdeter. Vor einer Reise wird die Information über die vorkommenden Gifttiere empfohlen. Die Verhinderung einer Gifttierverletzung durch umsichtiges Verhalten steht im Vordergrund. Kommt es zu einer Verletzung, sollte nach den allgemeinen Erstmaßnahmen ein Arzt aufgesucht werden, um zu klären, ob eine spezifische Therapie nötig ist.


2008 ◽  
Vol 9 (03) ◽  
Author(s):  
T Brückner ◽  
M Schumacher ◽  
M Behmann ◽  
SL Lückmann ◽  
N Schneider

2010 ◽  
Vol 30 (01) ◽  
pp. 7-12
Author(s):  
E. Baum
Keyword(s):  

ZusammenfassungDer Dachverband Osteologie hat mit einer interdisziplinären Arbeitsgruppe die Osteoporose-Leitlinie von 2006 überarbeitet und in der neuen Version von 2009 auch sekundäre Osteoporoseformen integriert. Die Leitlinie behandelt die Aspekte Prävention, Basistherapie, spezifische Diagnostik und spezifische Therapie sowie Therapiekontrollen. Grundsätzlich beibehalten wurde die Orientierung am individuell zu ermittelnden Risiko für osteoporoseassoziierte Frakturen. Aufgrund der vorliegenden Evidenz wurden zahlreiche unabhängige Risikofaktoren identifiziert und in ein Gesamtmodell aufgenommen. Die Leitlinie betont die Bedeutung der Primärprophylaxe und Basismaßnahmen und empfiehlt eine spezifische Diagnostik ab einem aufgrund klinischer und anamnestischer Befunde ermittelten mindestens 20%-igem Risiko, in den nächsten zehn Jahren eine osteoporoseassoziierte Fraktur zu erleiden. Wenn unter Einbeziehung des Knochendichtemesswerts (DXA) das Risiko dann 30 % übersteigt, sollte eine spezifische Therapie eingeleitet werden. Der Artikel benennt im Einzelnen die zu berücksichtigenden Faktoren und die Änderungen gegenüber der Leitlinienversion von 2006.


2019 ◽  
Vol 24 (06) ◽  
pp. 66-67

Die vollständige Digitalisierung und Vernetzung im Krankenhaus ist die Voraussetzung für die Automatisierung vieler Prozesse. Sie wird die Arbeitswelt aller Klinikmitarbeiter verändern. Wer die Weichen in Richtung Krankenhaus 4.0 stellen möchte benötigt Geld und Personal. Nicht jede Klinik kann sich das leisten. Droht eine Zweiklassengesellschaft? WGKT-Präsident Cord Brüning befürchtet, dass junge Ingenieure künftig Häuser mit Technik 4.0 bevorzugen, was den Personalmangel in den 3.0-Häusern verschärfen wird. Es steht zu befürchten, dass die demografische Entwicklung auch bei anderen Berufsgruppen dazu führen wird, dass sie sich das Krankenhaus aussuchen können und Häuser verschmähen, die den Anschluss an die Vernetzung und Automatisierung – warum auch immer – verpasst haben.


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