SpitexPlus: Assessment und fortgeschrittene Pflegeinterventionen für zuhause lebende alte Menschen und ihre Familien

Pflege ◽  
2011 ◽  
Vol 24 (1) ◽  
pp. 43-56 ◽  
Author(s):  
Lorenz Imhof ◽  
Rahel Naef ◽  
Romy Mahrer-Imhof ◽  
Heidi Petry

Die demografische Entwicklung und die damit verbundene Zunahme chronischer Leiden verlangen neue Versorgungsmodelle für die ältere Bevölkerung. Dazu gehören auch präventive Hausbesuche. Die dafür in der Schweiz durchgeführten Programme konzentrieren sich in ihrer Mehrzahl auf die Altersgruppe bis 75 Jahre – mit dem Ziel, funktionale Gesundheit zu erhalten und einen Pflegeheimeintritt zu verhindern. Chronisch kranke Personen und hochaltrige Personen werden jedoch zu wenig berücksichtigt. Der verwendete Fokus auf die Patienten reicht zudem nicht aus und vernachlässigt die bedeutende Rolle familialer Systeme im Alltag dieser Menschen. Das APN-Projekt «SpitexPlus» richtet sich deshalb an Personen im Alter über 80 Jahren, unabhängig vom Gesundheitszustand, und berücksichtigt die vorhandenen familialen Unterstützungssysteme. Ziel des Programms ist eine verbesserte Selbstpflegefähigkeit, welche es allen Beteiligten erlaubt, besser mit den Herausforderungen im Alltag umzugehen. Erwartet wird eine erhöhte Lebensqualität für die Personen 80+ und ihre Familien. Die für dieses Programm entwickelten pflegerischen Interventionen orientieren sich an den Prinzipien der Gesundheitsförderung, des Empowerment, der Familienzentrierung und der Partnerschaft. Die Entwicklung dieses Programms, die Interventionen und die Rolle der APN werden beschrieben und der Nutzen für die Pflegepraxis wird dargestellt.

Pflege ◽  
2014 ◽  
Vol 27 (6) ◽  
pp. 393-403
Author(s):  
Heidi Petry ◽  
Susanne Suter-Riederer ◽  
Carmen Kerker-Specker ◽  
Lorenz Imhof

Hintergrund: Patientenzentrierte und individuell ausgerichtete Angebote, wie die häusliche Beratung durch Pflegeexpertinnen-APN (Advanced Practice Nurses), eignen sich besonders, chronisch kranke alte Menschen in einer möglichst selbstständigen Lebensführung zu unterstützen. Methode: Um die Qualität einer patientenzentrierten Beratung zu evaluieren, wurde ein 23-Item Instrument entwickelt und seine psychometrischen Eigenschaften mit einer Stichprobe von 206 Personen, die 80 Jahre und älter waren getestet. Ziel: Ziel dieses Artikels ist es, die Entwicklung und Evaluation des APN-BQ zu beschreiben. Die psychometrische Testung des Instruments erfolgte anhand einer Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation. Ergebnisse: Die Analyse ergab eine stabile vier Faktorenstruktur (FS = 0,91) mit 19 Items. Alle Faktoren hatten eine Faktorladung > 0,45. Die interne Konsistenz der Gesamtskala ergab einen Wert von Cronbachs alpha 0,86. Die hohe Rücklaufquote der Fragebogen und die Tatsache, dass 98,8 % der Fragen beantwortet wurden, bestätigten die Anwendungsfreundlichkeit und Akzeptanz des Instruments. Schlussfolgerungen: Das APN-BQ erwies sich als zuverlässiges und in Bezug auf Inhalt und Konstrukt valides Instrument, die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität einer patientenzentrierten Beratungsintervention in der gemeindenahen Versorgung sowie das Ausmaß der Partizipation und Selbstbefähigung (Empowerment) der zu Beratenden zu messen.


2011 ◽  
Vol 31 (05) ◽  
pp. 334-342 ◽  
Author(s):  
I. Foeldvari ◽  
K. Minden ◽  
G. Ganser ◽  
J.-P. Haas ◽  
A. Hospach ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund: Seit Einführung der TNF-Inhibitoren in die Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) hat sich die Prognose für viele Patienten erheblich verbessert. Ziele und Methoden: Daten des deutschen JIA-Etanercept-Registers wurden in Jahreskohorten von 2000–2010 bzgl. Patientencharakteristika, Vorbehandlung, Begleittherapie und Krankheitsaktivität analysiert. Die Wirksamkeit der Therapie wurde anhand der PedACR30/50/70-Kriterien und Kriterien für inaktive Erkrankung und Remission analysiert. Sicherheitsbewertungen erfolgten auf der Basis von Berichten über unerwünschte Ereignisse. Ergebnisse: Von 2000 bis 2010 wurden 1335 mit Etanercept behandelte JIA-Patienten in das Register aufgenommen. Am häufigsten erhielten Patienten mit einer seronegativen Polyarthritis Etanercept. In den frühen Jahreskohorten lag der Anteil von Patienten mit einer systemischen JIA bei 26 %, zuletzt zwischen zwei und fünf Prozent. Demgegenüber stieg der Anteil von Patienten mit einer Enthesitis-assoziierten Arthritis von zwei Prozent auf 17 % an. Die initial aufgenommenen Patienten wurden zuvor mit zahlreichen Antirheumatika (Mittel 3,4) einschließlich Zytostatika vorbehandelt. Diese Anzahl reduzierte sich über die Jahre auf 1,3/Patient. In der initialen Patientenkohorte wurden Kortikosteroide bei 83 %, Methotrexat bei 95 % und andere DMARDs bei 45 % der Patienten begleitend eingesetzt. Diese Begleitmedikation verminderte sich bei der Patientenkohorte mit Behandlungsbeginn in 2010 auf 27 %, 67 % und zehn Prozent. Die mittlere Krankheitsdauer vor Behandlungsbeginn nahm von 6,1 Jahren (Median 4,5 Jahre) auf 3,4 Jahre (Median 1,9 Jahre) ab. Der Anteil der Patienten mit einem PedACR70-Score nach Abschluss der ersten zwölf Behandlungsmonate stieg von 57 % auf 74 % an. Eine inaktive Erkrankung innerhalb eines Jahres wurde bei 24 % der initialen Patientenkohorte dokumentiert, während sich diese Rate im Beobachtungsverlauf auf 54 % erhöhte. Die Gesamtzahl unerwünschter Ereignisse im ersten Jahr der Behandlung war konstant, während die Rate schwerwiegender unerwünschter Ereignisse von 0,13/Patient auf 0,02/Patient sank. Fazit: Bei JIA-Patienten wird eine Therapie mit Etanercept zunehmend früher begonnen. Es erfolgen weniger Vorbehandlungen und es werden weniger Medikamente begleitend eingesetzt. Dabei zeigt sich eine verbesserte Verträglichkeit mit weniger ernsthaften Nebenwirkungen und eine höhere Effektivität.


2012 ◽  
Vol 31 (10) ◽  
pp. 733-757 ◽  
Author(s):  
B. Hinz ◽  
P. Kropp ◽  
S. Förderreuther ◽  
C. Lampl ◽  
P. Sandor ◽  
...  

ZusammenfassungDie sozio-demografische Entwicklung bedingt, dass sich immer häufiger ältere und alte Menschen mit Kopfschmerzen klinisch vorstellen. Diese Leitlinie soll ein erster Versuch sein, die Literatur zu Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen bei dieser Patientengruppe zusammenzufassen und spezifische Therapie-Empfehlungen zu geben. Dabei zeigt sich, dass die Alters-gruppe der über 65-Jährigen in fast allen Therapiestudien nicht berücksichtigt wird und die übrigen Studien meist diese Altersgruppe nicht betrachten. Wenig untersucht ist der Wandel der Symptome bei primären Kopfschmerzen in Abhängigkeit vom Alter. Generell treten bei Migräne vegetative Symptome seltener auf und Kopfschmerzen werden häufiger als drückend beschrieben. Der idiopathische schlafgebundene Kopfschmerz, die Arteriitis cranialis, die post-zosterische Neuralgie und die klassische Trigeminusneuralgie sind Erkrankungen, die ausschließlich bzw. vorwiegend im höheren Alter auftreten. Therapiestudien mit älteren Patienten sind nicht publiziert, generell gilt die Emp-fehlung, Leber- und Nierenfunktion zu beach-ten, niedrig dosiert zu beginnen und die Dosis langsam bis zur Wirksamkeit zu steigern.


2018 ◽  
Author(s):  
Michael Roos

Kurzfassung Unter dem Begriff des Design for Manufacture werden eine Vielzahl an Produktentwicklungsansätzen zusammengefasst, die den Entwickler vor allem im Hinblick auf das Sicherstellen der Herstellbarkeit technischer Produkte unterstützen. Es mangelt jedoch an Ansätzen, die die noch ungenutzten Möglichkeiten einer Fertigungstechnologiezur Realisierung oder Verbesserung des technischen Produkts aufzeigen. Diese ungenutzten Möglichkeiten können der Ausgangspunkt für neuartige fertigungsintegrierende Produktlösungen sein, die sich z. B. durch eine verbesserte Funktionserfüllung, einen erhöhten Leichtbaugrad oder auch eine erhöhte Lebensdauer auszeichnen. Im Rahmen dieser Arbeit wird der Grundstock für die Systematisierung einer fertigungsintegrierenden Produktentwicklung gelegt, mittels der die noch ungenutzten Möglichkeiten einer betrachteten Fertigungstechnologie systematisch erschlossen werden können. Dazu wird eine Methodik vorgestellt, die den Produktentwickler gezi...


1966 ◽  
Vol 21 (4) ◽  
pp. 342-351 ◽  
Author(s):  
Jürgen G. Meyer
Keyword(s):  

Es wird eine verbesserte Methodik der RNS-Reinigung und Fraktionierung sowie der Messung von Radioaktivität von Saccharosegradienten beschrieben.Die Anhäufung von RNS in den Nucleoli Thioacetamid-vergifteter Leberzellen ist vor allem auf den Anstieg der bis 50 °C mit Phenol extrahierbaren Fraktion auf den 4-fachen Normalwert zurückzuführen.Nach Basenverhältnis und Sedimentations-Verhalten (Sc=28) ist diese RNS dem ribosomalen Typ zuzuordnen.Das Cytoplasma verarmt an ribosomaler RNS der mit 28-S-sedimentierenden Qualität.Die 65°-Fraktion normaler Zellkerne, die der m-RNS entsprechen dürfte, wird durch 14C-Orotsäure am schnellsten im 8-S-Bereich, nach Thioacetamid-Applikation im 18-S-Bereich markiert.In der aus TAA-Kernen gewonnenen 50°-Fraktion erreicht der 12-S-Anteil eine höhere spezifische Aktivität als die entsprechende Kontroll-RNS.Der Einbau von 14C-Orotsäure in die aus „leichten“ Ribosomen des Cytoplasmas extrahierbare RNS erfolgt unter TAA-Gabe verzögert.Als Ursache für das Fehlen hoher spezifischer Aktivität im Bereich der m-RNS bei der aus TAA-Tieren isolierten ribosomalen RNS wird eine Störung im Mechanismus der Polysomenbildung diskutiert.


1969 ◽  
Vol 17 (9) ◽  
Author(s):  
M. Pandit
Keyword(s):  

Eine Methode für die genaue Berechnung von periodischen Zuständen in Relaisregelungssystemen mit zusätzlichen nichtlinearen Gliedern wird angegeben. Sie geht von Gedanken aus, die von Harne!, Lurje und Zypkin für die Untersuchung von Systemen, die als einziges nichtlineares Glied ein Relaisglied enthalten, verwendet wurden. Weiterhin wird eine verbesserte Beschreibungsfunktion für Systeme mit zwei oder mehr Kennliniengliedern angegeben, die insbesondere auch dann gilt, wenn zwischen den Kennliniengliedern keine Tiefpässe liegen.


2018 ◽  
Vol 19 (02) ◽  
pp. 102-109
Author(s):  
Kerstin Löffler ◽  
Lisa Weidinger ◽  
Christine Granig-Sixt ◽  
Gerd Hartinger ◽  
Brigitte Hermann

Zusammenfassung Hintergrund Hochaltrigkeit und damit einhergehende Multimorbidität fordern spezialisierte Versorgung von geriatrischen Patienten. Im Vergleich dreier Versorgungsstrukturen (Palliativmedizinische Einrichtung im Akutkrankenhaus, Hospiz, Pflegeheim) wurde der Mehrwert einer Abteilung für medikalisierte geriatrische Langzeitbetreuung (MG) der Geriatrischen Gesundheitszentren (GGZ) der Stadt Graz für hochaltrige Menschen am Lebensende überprüft. Methodik In einer retrospektiven Untersuchung wurden Kennzahlen der Jahre 2011 und 2015 zu 1398 Patienten in den genannten Versorgungsstrukturen verglichen. Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass die MG eine adäquate, qualitativ hochwertige sowie kosteneffiziente Versorgungsstruktur für die beschriebenen Patienten darstellt. Ökonomisch betrachtet, beansprucht eine adäquate Versorgung in einer MG deutlich weniger Ressourcen für die beschriebene Klientel. Schlussfolgerung Aktuell orientieren sich die Finanzierungsströme im österreichischen Gesundheitssystem nur unzureichend an einer abgestuften Versorgung und dem Best Point of Service. Als Voraussetzung für eine abgestufte Versorgung wird eine Anpassung der Finanzierungsstruktur empfohlen.


2000 ◽  
Vol 13 (3/4) ◽  
pp. 131-170 ◽  
Author(s):  
Heinz Jürgen Kaiser ◽  
Wolf D. Oswald
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Seit einigen Jahren beschäftigt man sich verstärkt mit alten Menschen nicht nur als als Verkehrsteilnehmer allgemein, sondern besonders als Autofahrer. Daß zukünftig erheblich mehr alte Menschen mit einem Auto unterwegs sein werden als bisher, hat zu kontroversen Beurteilungen insbesondere der zukünftigen Verkehrssicherheitslage geführt. Die vorliegende Literaturanalyse soll angesichts der Kontroverse klären, was Fakt ist. Gesichtet wurden schwerpunktmäßig Beiträge, die in den 90er Jahren erschienen sind. Eingeteilt wurden sie in jene, die die Leistungsfähigkeit des alternden Organismus im Kontext der Straßenverkehrsteilnahme untersuchen, und jene, die das Problem der Persönlichkeit des alternden Autofahrers thematisieren, wobei die zweite Gruppe deutlich weniger stark besetzt ist. Das Teilthema Leistungsfähigkeit wird von der medizinisch-biologischen zur eher psychologischen Seite hin entwickelt. Dabei wird eine Vielzahl von alterstypischen Veränderungen aufgezeigt, die in der Literatur als mögliche Einflußgrößen für die Sicherheit beim Autofahren diskutiert werden. Die tatsächliche Verkehrssicherheit älterer Autofahrer wird durch eine Analyse der aktuellen Unfallstatistiken untersucht. Dabei zeigt sich, daß Defizite und Leistungsverluste durch günstige Einstellungen und richtige Entscheidungen zumindest teilweise kompensiert werden können, so daß die Unfallstatistiken ein eher günstiges Bild zeigen. Selbstverständlich kann auch die sich fortentwickelnde Technik genutzt werden, älteren Menschen die Bedienung eines Fahrzeuges und die Bewältigung der Fahraufgaben zu erleichtern. Verschiedene technische Möglichkeiten werden vorgestellt.


Author(s):  
Sinja Müser ◽  
Christian Dominic Fehling

ZusammenfassungImmer mehr Hochschulen suchen nach Lösungen Augmented und Virtual Reality (AR/VR) stärker in Lehre und Forschung einzubinden. Es wurde bereits gezeigt, dass für manche Sachverhalte immersive Technologien verglichen mit traditionellen Lernmethoden besser geeignet sind; speziell um komplexe Sachverhalte zu erleben und zu lernen. Abseits solcher Projekte finden sich jedoch kaum Fälle einer breiten Anwendung in der gängigen Hochschullehre. Mit diesem Beitrag wird eine Möglichkeit vorgestellt, Augmented und Virtual Reality stärker und allgemein verständlicher in die Lehre und Forschung der Hochschulen zu integrieren und eine verbesserte Kollaboration zwischen den beteiligten Akteuren und Stakeholdern zu ermöglichen. Vor dem Hintergrund lehr-lernpsychologischer und mediendidaktischer Theorien sowie auf Basis von Wirksamkeitsstudien wird daher mit Figments.nrw eine offene und freie Lösung entwickelt, die sowohl eine Autorenumgebung zur einfachen Erstellung von Augmented- und Virtual-Reality-Inhalten als auch Instrumente zur Durchführung von Lehr‑/Lernaktivitäten umfasst. Hierbei werden Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Nutzung sowie Untersuchung bisheriger Lösungen, wie notwendige informationstechnische Expertise, Ressourcen-Intensität sowie monolithische und proprietäre Software, berücksichtigt.


Author(s):  
Christine M. Freitag

Zusammenfassung. In dem Artikel werden die neuen Diagnosekriterien der Autismus-Spektrum-Störung nach ICD-11 der Klassifikation nach ICD-10 sowie nach DSM-5 gegenübergestellt. Es erfolgt eine Bewertung der Änderungen sowie eine Empfehlung hinsichtlich der Klassifikation nach dem multiaxialen Klassifikationsschema. Da die ICD-11 in vielen Aspekten der Klassifikation nach DSM-5 ähnelt, ist eine Konsolidierung der Prävalenz von Autismus-Spektrum-Störungen bei einem Wechsel von ICD-10 auf ICD-11 zu erwarten. Insbesondere aufgrund des Wegfalls der Diagnose „atypischer Autismus“ wird eine etwas geringer Prävalenz von Autismus-Spektrum-Störungen nach ICD-11 im Vergleich zu ICD-10 zu erwarten sein. Die Sensitivität der Diagnosekriterien wird weiterhin sehr hoch sein, die Spezifität könnte möglicherweise ansteigen. Falls ähnliche Ergebnisse für die ICD-11 wie für das DSM-5 gefunden werden, würde das für eine verbesserte diagnostische Validität der ICD-11-Kriterien gegenüber ICD-10 sprechen.


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