Milbenallergie im HNO-Bereich: Bedeutung, Diagnostik und Therapieoptionen

2018 ◽  
Vol 97 (01) ◽  
pp. 56-69 ◽  
Author(s):  
Ludger Klimek ◽  
Moritz Gröger ◽  
Sven Becker

ZusammenfassungDie allergische Rhinitis betrifft ca. 20 % der Gesamtpopulation in Deutschland, ca. ein Drittel dieser Patienten ist von einer persistierenden Rhinitis aufgrund einer Milbenallergie betroffen 2. Bei Patienten mit perennialer Rhinitis allergica ist die Erkrankung besonders häufig mit anderen allergisch bedingten Komorbiditäten wie Asthma bronchiale, atopischem Ekzem, Schlafstörungen, chronischer Sinusitis oder Tubenfunktionsstörungen assoziiert.

2012 ◽  
Vol 69 (4) ◽  
pp. 261-267 ◽  
Author(s):  
Scherer Hofmeier ◽  
Bircher ◽  
Tamm ◽  
Miedinger

Allergische Rhinitis und Asthma bronchiale sind häufige Erkrankungen in unserer Bevölkerung. Etwa jede zehnte Neudiagnose eines Asthma bronchiales geht auf eine berufliche Exposition gegenüber Allergenen oder Irritatien zurück und ist daher grundsätzlich durch geeignete primäre oder sekundäre Maßnahmen vermeidbar. Eine berufliche Rhinitis geht der Entwicklung eines Asthmas häufig voraus. Wichtige berufliche Auslöser von Atemwegserkrankungen sind Mehle, pflanzliche oder Enzymstäube, Labortiere, Latex, Isozyanate und Härter, Epoxidharze, Acrylate, Formaldehyd und Schweißrauche. Der zeitnahen Diagnostik und der Einleitung entsprechender Schutzmaßnahmen kommt in Hinblick auf die Prognose der beruflichen Atemwegserkrankung große Bedeutung zu.


Schlaf ◽  
2016 ◽  
Vol 5 (01) ◽  
pp. 4-9
Author(s):  
Wolfgang Galetke

Die allergische Rhinitis und das Asthma bronchiale sind chronische Erkrankungen mit einer hohen Prävalenz. Veränderungen der Atmung und der Lungen - funktion im Schlaf können beim Asthma bronchiale zu einer Verstärkung der bronchialen Obstruktion führen. Bei beiden Erkrankungen besteht zudem eine erhöhte Prävalenz schlafbezogener Atmungsstörungen. Dieser Artikel versucht die komplexen Zusammenhänge zwischen den Erkrankungen und dem Schlaf aus pathophysiologischer Sicht zu beleuchten und Konsequenzen für Diagnostik und Therapie aufzuzeigen.


2018 ◽  
Vol 18 (04) ◽  
pp. 257-264
Author(s):  
M. V. Kopp ◽  
M. Gerstlauer ◽  
T. Ankermann

ZusammenfassungDie allergische Rhinitis (AR) ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Die AR wird zu häufig nicht diagnostiziert, nicht behandelt und in ihrer Bedeutung unterschätzt. Neben den charakteristischen Symptomen Niesen, nasaler Juckreiz, behinderte Nasenatmung und Rhinorrhoe belastet die Erkrankung auch durch Beeinträchtigung der Lebensqualität und Verschlechterung eines bestehenden Asthma bronchiale. Die Diagnose beruht auf Anamnese, charakteristischen Symptomen, Analyse der Sensibilisierung durch Haut-Prick-Test (HPT) oder Bestimmung spezifischer IgE-Antikörper und evtl. spezifischen Provokationstesten. Die Therapie besteht aus Allergenkarenz, Kochsalzspülungen, Pharmakotherapie mit Antihistaminika, Chromonen, Glukokortikoiden und der spezifischen Immuntherapie.


2021 ◽  
Vol 2 (04) ◽  
pp. 230-233
Author(s):  
Eric Anders ◽  
Bettina Hauswald

Eine allergische Rhinitis betrifft fast ⅓ der Menschen – mit steigender Tendenz. Antihistaminika und lokale Steroidtherapien haben oft Nebenwirkungen und wirken primär symptomatisch. Akupunktur gewinnt als alternative und unterstützende Therapie zunehmend an Bedeutung. Studien belegen, dass Akupunktur bei allergischer Rhinitis die Lebensqualität steigern, Symptome lindern und den Medikamenteneinsatz verringern kann. Wir beschreiben einen Fall, bei dem die Akupunkturbehandlung eines 10-Jährigen bei erfolgloser subkutaner Hyposensibilisierung gegen Frühblüher und Gräser erfolgreich war.


2011 ◽  
Vol 11 (04) ◽  
pp. 194-198
Author(s):  
C.P. Bauer ◽  
U. Wahn

ZusammenfassungDie seit 100 Jahren praktizierte allergenspezifische Hyposensibilisierung (Immuntherapie) ist bis heute die einzige Behandlungsmöglichkeit allergischer Atemwegserkrankungen (allergische Rhinitis, allergisches Asthma bronchiale), die den langfristigen Krankheitsverlauf nachhaltig günstig beeinflussen kann. Sowohl für die subkutane als auch die sublinguale Immuntherapie gibt es heute gute Evidenz aus placebokontrollierten Studien hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit. Für Kinder kann diese Therapie ab dem 6. Lebensjahr erwogen werden. Neuere regulatorische Rahmenbedingungen in Europa sowie die Therapie-Allergenverordnung in Deutschland lassen erwarten, dass mittelfristig zugelassene Therapieextrakte für Gräser-pollen, Birkenpollen und Hausstaubmilben zur Verfügung stehen werden.


2004 ◽  
Vol 30 (4) ◽  
pp. 194-202
Author(s):  
L. Klimek ◽  
B. A. Stuck ◽  
K. Hörmann

2007 ◽  
Vol 7 (05) ◽  
pp. 279-283
Author(s):  
Vera Mahler

ZusammenfassungNach aktuellen Daten des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KIGGS) beträgt die Lebenszeitprävalenz für atopische Erkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland 22,9%, für allergische Kontaktekzeme 9,9%. Typ I-Sensibilisierungen gegen perenniale Allergene und Exposition zu hohen Allergendosen in den ersten drei Lebensjahren sind mit einer Entwicklung von Asthma bronchiale im Schulalter assoziiert. Daher sind kausale Therapieprinzipien im Kindesalter Allergenkarenz und spezifische Immuntherapie, der auch eine präventive Bedeutung zukommt.Die Allergologie im Kindesalter umfasst diagnostische, therapeutische und präventive Ansätze, insbesondere bei Rhinitis allergica, Asthma bronchiale, Nahrungsmittelallergie, atopischem Ekzem und allergischem Kontaktekzem, die im vorliegenden Artikel adressiert werden.


1999 ◽  
Vol 56 (10) ◽  
pp. 602-607 ◽  
Author(s):  
Paulus

Zwischen 1958 und 1961 wurden rund 10000 Kinder mit schweren Gliedmaßendefekten geboren, deren Mütter das Schlafmittel Thalidomid eingenommen hatten. Seit dieser Katastrophe herrscht bei pharmazeutischer Industrie, Ärzten und Patientinnen berechtigte Vorsicht, häufig jedoch auch irrationale Panik im Hinblick auf den Einsatz von Arzneimitteln in der Schwangerschaft. Nach statistischen Erhebungen nehmen 15–50% aller Schwangeren Medikamente im ersten Schwangerschaftsdrittel ein, oft noch in Unkenntnis der Schwangerschaft, was angesichts der sensiblen Phase der Organogenese in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten besonders fatale Auswirkungen haben kann. Nach Thalidomid wurden weitere teratogene Arzneimittel wie Kumarin-Derivate (z.B. Warfarin), Vita-min A und seine Derivate (z.B. Isotretinoin), Folsäureantagonisten oder Antikonvulsiva wie Hydantoin oder Valproinsäure entdeckt. Eine Vielzahl anderer Wirkstoffe gilt als potentiell embryo-/fetotoxisch, wobei der Effekt dieser Pharmaka vor allem von Dosis und Expositionszeit abhängt. Bei zahlreichen Präparaten liegen Kasuistiken über Fehlbildungen vor, jedoch fehlen Studien mit statistischer Aussagekraft. Die pharmazeutische Industrie zieht sich auf eine juristisch sichere Position zurück, indem sie bei den meisten Präparaten in der Fachinformation unter der Rubrik «Schwangerschaft» «kontraindiziert» oder zumindest «strenge Indikationsstellung» vermerkt. Ein therapeutischer Nihilismus bei chronisch kranken Schwangeren kann jedoch z.B. im Falle von Epilepsie, Hypertonie oder Asthma bronchiale zu dramatischen Verschlechterungen der Grunderkrankung und damit zu einer erheblichen Gefährdung der fetalen Entwicklung führen. Andererseits werden durch unzureichende Aufklärung von Patientinnen und medizinischem Fachpersonal über die realen Risiken einer bereits erfolgten medikamentösen Therapie in der Frühgravidität zahlreiche Schwangerschaftsabbrüche ohne fundierte Indikation durchgeführt. Grundsätzlich sind altbewährte Präparate neuen Wirkstoffen vorzuziehen. Ist jedoch eine Exposition mit einem unzureichend erprobten Wirkstoff in Unkenntnis der Gravidität erfolgt, sollten ausgewiesene Beratungszentren für Reproduktionstoxikologie mit entsprechenden Datenregistern etabliert und konsultiert werden.


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