Allergologie im Kindesalter

2007 ◽  
Vol 7 (05) ◽  
pp. 279-283
Author(s):  
Vera Mahler

ZusammenfassungNach aktuellen Daten des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KIGGS) beträgt die Lebenszeitprävalenz für atopische Erkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland 22,9%, für allergische Kontaktekzeme 9,9%. Typ I-Sensibilisierungen gegen perenniale Allergene und Exposition zu hohen Allergendosen in den ersten drei Lebensjahren sind mit einer Entwicklung von Asthma bronchiale im Schulalter assoziiert. Daher sind kausale Therapieprinzipien im Kindesalter Allergenkarenz und spezifische Immuntherapie, der auch eine präventive Bedeutung zukommt.Die Allergologie im Kindesalter umfasst diagnostische, therapeutische und präventive Ansätze, insbesondere bei Rhinitis allergica, Asthma bronchiale, Nahrungsmittelallergie, atopischem Ekzem und allergischem Kontaktekzem, die im vorliegenden Artikel adressiert werden.

2001 ◽  
Vol 58 (5) ◽  
pp. 315-320
Author(s):  
C. Bucher ◽  
E. W. J. Russi

Asthma bronchiale ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege, die gehäuft bei Atopikern auftritt. Die Therapie des allergischen Asthma bronchiale stützt sich auf drei Pfeiler: Das Vermeiden einer Allergenexposition, eine medikamentöse Therapie sowie in ausgewählten Fällen eine spezifische Immuntherapie (SIT). Ein völliges Meiden des Allergenkontaktes ist in der Regel nicht zu erreichen, weshalb die meisten Asthmatiker eine medikamentöse Behandlung benötigen. Dafür stehen moderne und wirksame Medikamente zur Verfügung. Die SIT hat sich vor allem bei der Pollenallergie bewährt. Wegen des in der Regel chronischen und wechselhaften Verlaufs sowie mitunter lebensbedrohlichen Situationen sollte der Patient über die Natur der Erkrankung, die Therapie, notwendige Kontrollen, sowie Maßnahmen bei einer plötzlichen Verschlechterung sorgfältig instruiert werden. Allgemein gilt für die Therapie des Asthma bronchiale, dass die Compliance des Patienten für den Therapieerfolg entscheidend ist.


2020 ◽  
Vol 40 (03) ◽  
pp. 184-198
Author(s):  
Ramona Napp ◽  
Gerd Horneff

ZUSAMMENFASSUNG Ziele Untersuchung von Komorbiditäten bei juveniler idiopathischer Arthritis und Einfluss von JIA-Kategorie, Geschlecht und Therapie. Methodik Datenbank des BiKeR Registers (Biologika-in-der-Kinderrheumatologie-Register), einer prospektiven, multizentrischen nichtinterventionellen Beobachtungsstudie. Klassifikation von 51 Komorbiditäten nach MedDRA unter Verwendung der Low-Level-Terms in 15 übergeordnete Kategorien. Vorbestehende Komorbiditäten wurden zur Bestimmung der Prävalenz, auftretende für die Inzidenz verwendet. Zum Vergleich wurden Häufigkeit bei Kindern und Jugendlichen nach Literatur verwendet. Ergebnisse Bei 898 von 3804 Patienten wurden 1141 prävalente und 658 inzidente Komorbiditäten während 12 527,5 Beobachtungsjahren dokumentiert. ⅓ aller Komorbiditäten waren ophthalmologische Erkrankungen, Uveitis und deren Komplikationen. Betroffen waren vor allem Patienten mit Oligoarthritis. In absteigender Reihung folgten Hashimoto-Thyreoiditis, Makrophagenaktivierungssyndrom (MAS), Allergien, Asthma bronchiale, Psoriasis und Vaskulitis. Atopische Erkrankungen waren seltener als erwartet. Muskuloskelettale Erkrankungen wie M. Perthes, Osteochondritis dissecans, Osteoporose und Bandscheibenvorfall waren häufiger, eine Skoliose seltener. Malignome kamen signifikant häufiger vor, insbesondere bei sJIA. Patienten mit sJIA hatten auch signifikant häufiger ein MAS und eine arterielle Hypertonie. Eine Adipositas war bei JIA nicht häufiger, wohl aber ein Diabetes mellitus. Diskussion Patienten mit JIA zeigen eine Vielzahl von Komorbiditäten. Einige Komorbiditäten verdienen wegen ihrer Relevanz für die Morbidität und Mortalität im Langzeitverlauf besondere Aufmerksamkeit, vor allem Uveitis, muskuloskelettale Erkrankungen, Diabetes mellitus als kardiovaskulärer Risikofaktor und Malignome.


2009 ◽  
Vol 9 (07) ◽  
pp. 383-386
Author(s):  
M. Kopp

ZusammenfassungDie spezifische Immuntherapie ist die einzige kausale Therapieoption in der Behandlung allergischer Erkrankungen. Da die meisten allergischen Erkrankungen wie Nahrungsmittelallergien, atopische Dermatitis, Asthma bronchiale und allergische Rhinokonjunktivitis ihren Anfang in den ersten Lebensjahren nehmen, liegt es nahe, in diesem Zeitraum eine spezifische, gegen die allergische Komponente gerichtete Therapie zu beginnen. Studien aus den letzten Jahren weisen darauf hin, dass durch eine subkutane Immuntherapie (SCIT) die Ausbreitung neuer Sensibilisierungen (das „Spreiten“) eingeschränkt werden kann. Auch das spätere Auftreten eines Asthma bronchiale bei Kindern mit allergischer Rhinokonjunktivitis (der sog. „Etagenwechsel“) kann durch eine frühzeitige SCIT signifi-kant reduziert werden. In diesem Übersichtsartikel werden die Indikation zur subkutanen Immuntherapie (wer und wann?) und die praktischen Aspekte der Durchführung (womit? wie lange?) auf dem Hintergrund aktueller Daten dargestellt.


2018 ◽  
Vol 18 (04) ◽  
pp. 229-232
Author(s):  
M. V. Kopp

ZusammenfassungAuf der Suche nach aktuellen Daten zur Wirksamkeit der spezifischen Immuntherapie bei allergischer Rhinitis oder Asthma bronchiale im Kindes- und Jugendalter stößt man fast ausschließlich auf Studien, welche die sublinguale Applikationsform (SLIT) untersucht haben. Arbeiten zur subkutanen Applikationsform (SCIT) finden sich nur in geringer Zahl. Ist die SCIT aufgrund fehlender Evidenz damit Schnee von gestern? Bei indirekten Vergleichen zur Wirksamkeit beider Therapieformen schneidet die SCIT eher besser ab als die SLIT. Zudem bestehen Unsicherheiten über eine ausreichende Adhärenz und Compliance bei der SLIT im Kindes- und Jugendalter. Das Dilemma zwischen einer rein evidenzgetriebenen Betrachtungsweise und dem über Jahrzehnte bewährten Therapieprinzip der SCIT lässt sich womöglich nur lösen, indem für die spezifische Immuntherapie im Kindes- und Jugendalter separate Leitlinien formuliert werden.


2015 ◽  
Vol 94 (05) ◽  
pp. 331-345 ◽  
Author(s):  
B. Hauswald ◽  
Y. Yarin

ZusammenfassungAllergische Erkrankungen nehmen weltweit zu. Die höchste Steigerungsrate verzeichnet die Rhinitis allergica. Die Diagnose stützt sich neben der Anamnese vor allem auf Hauttests, Labortests und – falls notwendig – auf Provokationstests. Als therapeutische Maßnahmen stehen die symptomatische und die kausale Therapie in Form von Karenz und spezifischer Immuntherapie zur Verfügung. Die spezifische Immuntherapie sollte als Mittel der Wahl angestrebt werden. Die spezifische Immuntherapie besteht aus subkutaner und sublingualer Immuntherapie. Therapeutika sind meistens native Allergene und Allergoide. Rekombinante Allergene befinden sich in der Entwicklung. Die modernen Therapieschemata dieser Präparate bestehen aus ganzjähriger oder prä- und co-saisonaler Behandlung mit mindestens 3- bis 4-jähriger Dauer. Bei polyvalenter Allergie können verschiedene Präparatformen und Therapieschemata miteinander kombiniert werden. Die Zukunft der Behandlung der Rhinitis allergica liegt in der weiteren Entwicklung der spezifischen Immuntherapie.


2018 ◽  
Vol 97 (01) ◽  
pp. 56-69 ◽  
Author(s):  
Ludger Klimek ◽  
Moritz Gröger ◽  
Sven Becker

ZusammenfassungDie allergische Rhinitis betrifft ca. 20 % der Gesamtpopulation in Deutschland, ca. ein Drittel dieser Patienten ist von einer persistierenden Rhinitis aufgrund einer Milbenallergie betroffen 2. Bei Patienten mit perennialer Rhinitis allergica ist die Erkrankung besonders häufig mit anderen allergisch bedingten Komorbiditäten wie Asthma bronchiale, atopischem Ekzem, Schlafstörungen, chronischer Sinusitis oder Tubenfunktionsstörungen assoziiert.


Allergologie ◽  
2017 ◽  
Vol 40 (05) ◽  
pp. 185-195
Author(s):  
K. Becker ◽  
A. Sperl ◽  
C. Bardenhewer ◽  
M. Spielhaupter ◽  
K. Hörmann ◽  
...  

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