Agrarmeteorologische Indikatoren im Klimaatlas des Deutschen Wetterdienstes
<p>Die Abh&#228;ngigkeit der Landwirtschaft vom Wettergeschehen ist regional sehr unterschiedlich und kann die Ernteertr&#228;ge stark beeinflussen. Daher ist es wichtig, die zuk&#252;nftigen Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft in Deutschland absch&#228;tzen zu k&#246;nnen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) berechnet hierf&#252;r agrarmeteorologische Indikatoren f&#252;r verschiedene Klimaszenarien und stellt diese der Allgemeinheit zur Verf&#252;gung. Diese ausgew&#228;hlten Indikatoren sollen einen &#220;berblick zu den dr&#228;ngendsten Klimawandelfolgen f&#252;r die Landwirtschaft geben und als Entscheidungshilfe dienen. Sie umfassen Analysen zu Ver&#228;nderungen des Vegetationsbeginns, der Waldbrandgefahr, Indikatoren zu Anbaubedingungen, bis hin zu Bodenfeuchteprognosen mit aufwendiger Anschlussmodellierung des Wasserhaushalts.</p> <p>Als Grundlage f&#252;r diese Indikatoren wurden die im Rahmen des BMVI-Expertennetzwerkes zusammengestellten Klimaprojektionen des DWD-Referenz-Ensembles verwendet. Diese Modelll&#228;ufe beruhen auf den Ergebnissen des Coupled Model Intercomparison Project (CMIP) und werden als regionalisierte und Bias-adjustierte Klimamodellberechnungen f&#252;r Deutschland bereitgestellt. Die Prognosen der repr&#228;sentativen Klimaszenarien basieren hierbei auf Annahmen &#252;ber zuk&#252;nftige gesellschaftliche und technologische Entwicklungen sowie die daraus resultierenden Treibhausgasemissionen. Um die damit verbundenen Unsicherheiten zu kommunizieren, wird die statistische Bandbreite &#252;ber Perzentile der jeweiligen Modelll&#228;ufe angegeben. Die aufbereiteten Ergebnisse werden anschlie&#223;end im Klimaatlas-Portal ver&#246;ffentlicht.</p> <p>Grunds&#228;tzlich zeigen die agrarmeteorologischen Indikatoren deutliche Ver&#228;nderungen der Anbaum&#246;glichkeiten und die Zunahme von verschiedenen Extremereignissen, wie z. B. D&#252;rren. Diese Ver&#228;nderungen sind insbesondere in den Szenarien mit einer konstanten Zunahme der Treibhausgasemission st&#228;rker ausgepr&#228;gt, als wenn die Weltbev&#246;lkerung umfassende Klimaschutzma&#223;nahmen umsetzen w&#252;rde. Dieses Verh&#228;ltnis ist stabil und zeigt sich bei allen untersuchten Indikatoren sowohl f&#252;r die nahe (2060), als auch f&#252;r die ferne (2100) Zukunft. Diese Auswertungen zeigen, dass der Klimawandel einen deutlichen Effekt auf die Landwirtschaft in Deutschland haben wird. Die prognostizierten Ver&#228;nderungen der Rahmenbedingungen k&#246;nnen daher genutzt werden, um fr&#252;hzeitig eine geeignete Strategie mit Anpassungsma&#223;nahmen zu entwickeln, um die Landwirtschaft auf den Klimawandel vorzubereiten.</p>