Neurologische Erkrankungen und schlafbezogene Atmungsstörungen – Obstruktive Schlafapnoe als Risikofaktor für cerebrale Ischämien und vaskuläre Demenz

2020 ◽  
Vol 46 (09) ◽  
pp. 551-559
Author(s):  
D. Hartmann
Pneumologie ◽  
2017 ◽  
Vol 71 (08) ◽  
pp. 508-513
Author(s):  
M. Gerlach ◽  
B. Sanner

ZusammenfassungZu den schlafbezogenen Atmungsstörungen zählen die zentrale Schlafapnoe (ZSA), die obstruktive Schlafapnoe (OSA) und die schlafbezogene Hypoventilation bzw. Hypoxämie. Sie sind häufig und von zunehmender klinischer Relevanz. Das Kapitel zu dieser Krankheitsgruppe aus der S3-Leitlinie „Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen“ der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin wurde am 29. November 2016 aktualisiert und bietet Neuerungen zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Systematik. Zur Epidemiologie wird die deutlich erhöhte Mortalität schwangerer Frauen mit OSA herausgestellt. In der Diagnostik der OSA wird betont, dass die Polygrafie unter bestimmten Voraussetzungen ausreichen kann. Änderungen der diagnostischen Empfehlungen zur ZSA erlauben nun die Diagnosestellung auch bei geringer Apnoerate unter der Voraussetzung einer typischen klinischen Situation. Entscheidende therapeutische Unterschiede haben sich bei der ZSA mit Herzinsuffizienz ergeben. Ferner wird differenziert zwischen schlafbezogener Hypoventilation und schlafbezogener Hypoxämie. Das Obesitas-Hypoventilations-Syndrom wird insgesamt breiter besprochen. Der vorliegende Artikel fasst die Änderungen zusammen und kommentiert sie.


Pneumologie ◽  
2019 ◽  
Vol 73 (11) ◽  
pp. 651-669
Author(s):  
B. Jany ◽  
R. Bals ◽  
M. Dreher ◽  
M. Held ◽  
L. Jany ◽  
...  

ZusammenfassungPneumologen sollten immer auch an das Herz denken, wenn sie Patienten mit pulmonalen Erkrankungen diagnostizieren und therapieren. Dies gilt besonders für die COPD, aber auch eine ganze Reihe anderer pneumologischer Krankheitsbilder. Auf dem Workshop „Luftschlösser“, der wieder im Februar 2019 in Wiesbaden abgehalten wurde, diskutierten die Teilnehmer die vielfältigen Interaktionen von Lunge und Herz und deren Bedeutung für die Therapie. Ausgehend von pathophysiologischen Überlegungen wurden die psychosozialen Auswirkungen des Kardinalsymptoms Dyspnoe für Patienten sowohl mit Lungen- als auch Herzerkrankungen deutlich. Eine besondere diagnostische und therapeutische Herausforderung liegt im simultanen Auftreten von pulmonalen und kardialen Krankheiten beim individuellen Patienten. So wurde gezeigt, wie häufig die Komorbidität Herzinfarkt bei COPD übersehen wird – und vice versa. Dass auch Asthmatiker häufiger eine koronare Herzerkrankung oder eine Herzinsuffizienz aufweisen, ist im klinischen Alltag nicht immer präsent. Die Überblähung der Lunge beim Emphysem beeinträchtigt die kardiale Funktion auch beim Herzgesunden. Die medikamentöse Verminderung der Überblähung verbessert so die kardiale Funktion. Biomarker helfen bei der Differenzialdiagnose. Ihre Rolle wird in der großen deutschen Kohorte COSYCONET untersucht. Der schwerergradig herzkranke Lungenpatient stellt therapeutisch eine große Herausforderung dar, insbesondere wenn er intensiv- und beatmungspflichtig wird und das Weaning prolongiert verläuft. Ein „klassisches“ Beispiel der Interaktion von Lunge und Herz stellen die Lungengefäßerkrankungen dar. Sowohl bei der pulmonal-arteriellen Hypertonie als auch der chronisch-thromboembolischen pulmonalen Hypertonie vergeht nicht selten eine zu lange Zeit bis zur Diagnosestellung. Die therapeutischen Möglichkeiten haben sich für beide Gruppen von Lungengefäßerkrankungen in den letzten Jahren erheblich verbessert und stellen eine wichtige Aufgabe für Pneumologen dar. Schlafbezogene Atmungsstörungen und die kardiale Funktion stehen in einer Wechselbeziehung, die nach der SERVE-HF-Studie einer besonderen Aufmerksamkeit bedarf. Unstrittig bleibt, dass die obstruktive Schlafapnoe ein unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen ist und leitlinienkonform behandelt werden muss.Der Workshop zeigte eindrucksvoll die vielfältigen Wechselwirkungen von Herz und respiratorischem System, die zu Problemen in Diagnostik und Therapie führen können. Pneumologische Leitlinien sollten den Aspekt der kardialen Komorbidität stärker in den Fokus nehmen.


Schlaf ◽  
2014 ◽  
Vol 03 (01) ◽  
pp. 22-25
Author(s):  
Matthias Boentert

Die Obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist ein klinisch hoch relevanter Risikofaktor für den ischämischen Schlaganfall. Patienten mit OSA haben ein signifikant erhöhtes Risiko, eine arterielle Hypertonie, Vorhofflimmern, eine koronare Herzerkrankung und eine Herzinsuffizienz zu entwickeln, die allesamt zum ischämischen Schlaganfall prädisponieren. Unabhängig von bekannten kardiovaskulären Risikofaktoren erhöht das Vorliegen einer OSA das relative Risiko für den ischämischen Insult erheblich. In der Akutphase nach einem ischämischen Schlaganfall oder einer intrakraniellen Blutung treten schlafbezogene Atmungsstörungen mit hoher Prävalenz auf.


2018 ◽  
Vol 97 (03) ◽  
pp. 156-157
Author(s):  
J. Ulrich Sommer

Heubi CH et al. Polysomnography in Pediatric Otolaryngology: If Not Obstructive Sleep Apnea, What Is It? Otolaryngol Head Neck Surg 2017; 157: 1053–1059 Ärzte der Abteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie der Universität von Cincinnati überprüften die Polysomnographie- Diagnosen von Kindern mit Verdacht auf schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) und obstruktiver Schlafapnoe (OSA).


2017 ◽  
Vol 96 (10) ◽  
pp. 685-690 ◽  
Author(s):  
Martin Gerlach ◽  
Bernd Sanner

ZusammenfassungZu den schlafbezogenen Atmungsstörungen zählen die zentrale Schlafapnoe (ZSA), die obstruktive Schlafapnoe (OSA) und die schlafbezogene Hypoventilation bzw. Hypoxämie. Sie sind häufig und von zunehmender klinischer Relevanz. Das Kapitel zu dieser Krankheitsgruppe aus der S3-Leitlinie „Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen“ der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin wurde am 29. November 2016 aktualisiert und bietet Neuerungen zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Systematik. Zur Epidemiologie wird die deutlich erhöhte Mortalität schwangerer Frauen mit OSA herausgestellt. In der Diagnostik der OSA wird betont, dass die Polygrafie unter bestimmten Voraussetzungen ausreichen kann. Änderungen der diagnostischen Empfehlungen zur ZSA erlauben nun die Diagnosestellung auch bei geringer Apnoerate unter der Voraussetzung einer typischen klinischen Situation. Entscheidende therapeutische Unterschiede haben sich bei der ZSA mit Herzinsuffizienz ergeben. Ferner wird differenziert zwischen schlafbezogener Hypoventilation und schlafbezogener Hypoxämie. Das Obesitas-Hypoventilations-Syndrom wird insgesamt breiter besprochen. Der vorliegende Artikel fasst die Änderungen zusammen und kommentiert sie.


2000 ◽  
Vol 57 (7) ◽  
pp. 435-438 ◽  
Author(s):  
Laube ◽  
Bloch

Einnicken am Steuer ist eine häufige und verhütbare, aber bisher noch zu wenig beachtete Ursache von Verkehrsunfällen. Eine Hypersomnie mit unfreiwilligem Einschlafen am Steuer in gefährlichen Situationen wird durch akuten oder chronischen Schlafmangel, durch die Schlafqualität beeinträchtigendes Verhalten und krankhafte Schlafstörungen begünstigt. Eine häufige Erkrankung, die sich typischerweise mit vermehrter Einschlafneigung manifestiert, ist das obstruktive Schlafapnoe Syndrom. Betroffene Patienten haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Unfälle im Straßenverkehr. Die Früherkennung, Abklärung und Behandlung betroffener Fahrzeuglenker sowie eine gezielte Aufklärung der Öffentlichkeit über das Risiko des Einnickens am Steuer können wesentlich zur Verhütung solcher Unfälle beitragen.


2008 ◽  
Vol 19 (3) ◽  
pp. 139-163 ◽  
Author(s):  
Boris B. Quednow

Die Präpuls-Inhibition (PPI) des akustischen Schreckreflexes gilt als operationales Maß für einen teils vorbewußten attentionalen Filterprozeß, der auch als sensomotorisches Gating bezeichnet wird. Die PPI wird durch ein cortico-striato-pallido-pontines (CSPP) Netzwerk reguliert, welches frontale und mediotemporale Hirnareale, das ventrale Striatum, das ventrale Pallidum und pontine Bereiche des Hirnstamms mit einbezieht. Verschiedene psychiatrische und neurologische Erkrankungen zeigen beeinträchtigte Gating-Prozesse, doch insbesondere die konsistenten Befunde eines PPI-Defizits in der Schizophrenie haben dazu beigetragen, daß die Schizophrenie heute auch als Filterstörung verstanden wird. Die PPI hat sich mittlerweile als translationales Modell für gestörte Filterprozesse in der Schizophrenie etabliert, da sie bei verschiedenen Versuchstieren abgeleitet werden kann und pharmakologisch manipulierbar ist. Darüber hinaus wurde die PPI als vielversprechender Endophänotyp, d. h. als Gen-naher biologischer Marker, der Schizophrenie vorgeschlagen. Man erhofft sich von der Identifizierung solcher Endophänotypen eine verbesserte Entschlüsselung der krankheitsmitverursachenden Gene im Vergleich zu bislang nicht zielführenden genetischen Assoziationsstudien mit den komplexeren Krankheitsphänotypen. Des Weiteren wird die Korrektur künstlich erzeugter PPI-Defizite bei Versuchstieren als Modell für antipsychotische Wirksamkeit neu entwickelter Substanzen zur Behandlung der Schizophrenie genutzt. Der vorliegende Artikel soll einen Überblick über die Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen des PPI-Paradigmas in der klinischen und grundlagenorientierten psychologischen und psychiatrischen Forschung geben.


2004 ◽  
Vol 15 (1) ◽  
pp. 23-40
Author(s):  
P. Metzler ◽  
P. Rösler ◽  
A. Siebenstädt

Zusammenfassung: In die klinische Studie sind N = 118 Patienten mit amnestischem Syndrom aus 5 Diagnosegruppen (Korsakow-Syndrom, Hypoxie, SHT, vaskuläre Demenz und M. Alzheimer im Frühstadium) eingegangen. Bei der psychometrischen Untersuchung mit dem Berliner Amnesie Test (BAT) finden wir ein charakteristisches Testprofil, das durch schwer gestörtes recall, signifikant geringere Defizite beim recognition, extrem schnelles Vergessen, auffallende Enkodierungsdefizite, mnestische Interferenzen und weitgehend erhaltene Kurzzeitgedächtnisspanne gekennzeichnet ist. Bei ca. 80% der Fälle liegen sowohl verbale als auch figural-räumliche mnestische Störungen vor. Bezüglich der Mittelwertprofile der Patientengruppen können keine klinisch wesentlichen statistischen Unterschiede nachgewiesen werden. Es werden Verteilungsparameter zum amnestischen Syndrom angegeben, die zur Schätzung des Schweregrades und zur Abgrenzung von anderen Gedächtnisstörungen geeignet sind.


Praxis ◽  
2006 ◽  
Vol 95 (50) ◽  
pp. 1983-1986
Author(s):  
Daum ◽  
Zeitz

Das klassische Krankheitsbild der einheimischen Sprue mit starker Gewichtsabnahme und Fettstühlen wird im Vergleich zu den atypischen milden Formen heutzutage verhältnismässig deutlich seltener diagnostiziert. Zu den atypischen Manifestationen der einheimischen Sprue zählen inzwischen nicht nur internistische Krankheitsbilder wie Leber- und Gelenkserkrankungen, sondern auch gynäkologische, dermatologische und neurologische Erkrankungen. Daneben sollte das erhöhte Risiko einer einheimischen Sprue immer bei Vorliegen eines Diabetes mellitus Typ 1, eines IgA-Mangels und anderer autoimmuner Erkrankungen bedacht werden. Die Differentialdiagnostik der unter einer glutenfreien Diät refraktären Sprue umfasst eine Vielzahl von unterschiedlichen Grunderkrankungen. Neben einem erhöhten Risiko mit unbehandelter einheimischer Sprue ein intestinales T-Zelllymphom zu entwickeln, besteht auch ein erhöhtes Risiko für andere Malignome, wie z.B. das Ösophaguskarzinom.


Praxis ◽  
2020 ◽  
Vol 109 (3) ◽  
pp. 207-213
Author(s):  
Thomas Gaisl ◽  
Sira Thiel ◽  
Malcolm Kohler

Zusammenfassung. Die obstruktive Schlafapnoe ist eine häufige schlafbezogene Atemregulationsstörung, wobei es durch einen Kollaps der oberen Atemwege zu repetitiven Sauerstoffdesaturationen und «micro arousals» kommt. Ist die physiologische Schlafarchitektur beeinträchtigt, sind vermehrte Tagesmüdigkeit und ein erhöhter Blutdruck die Folge. Zentrale Risikofaktoren sind Stammfettsucht, fortgeschrittenes Alter, männliches Geschlecht (und Schnarchen). Mittels Gewichtsabnahme, Alkoholabstinenz, und nächtlicher kontinuierlicher Überdruckbeatmung (CPAP) lässt sich das Schlafapnoesyndrom sehr gut behandeln, wobei eine Unterkieferprotusionsschiene die Therapie der zweiten Wahl darstellt.


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