psychologische interventionen
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59
(FIVE YEARS 8)

H-INDEX

5
(FIVE YEARS 1)

Author(s):  
Moritz Köhnen ◽  
Martin Härter ◽  
Sarah Liebherz

ZusammenfassungZiel ist es, den aktuellen Forschungsstand hinsichtlich Wirksamkeit, Akzeptanz und Sicherheit von technologiebasierten psychologischen Interventionen (TBIs) zur Überbrückung von Wartezeiten auf weiterführende Behandlungen (z. B. ambulante Psychotherapie) und zur Nachsorge von Betroffenen mit Depressionen darzustellen und mögliche Implikationen für zukünftige Forschung abzuleiten. Auf Basis einer systematischen Übersichtsarbeit (n=83 eingeschlossene Studien) zu TBIs bei Menschen mit diagnostizierten depressiven Erkrankungen wird der aktuelle Forschungsstand beschrieben. Im Rahmen der systematischen Übersichtarbeit konnten insgesamt 5 Studien identifiziert werden, die TBIs zur Überbrückung von Wartezeiten (n=1) oder zur Nachsorge (n=4) von Betroffenen mit Depressionen eingesetzt haben. Die narrative Ergebniszusammenfassung weist auf die Wirksamkeit von TBIs zur Nachsorge von Menschen mit Depressionen hin. Allerdings liegen nur sehr wenige Daten zu TBIs im Hinblick auf Akzeptanz, Sicherheit und zur Überbrückung von Wartezeiten vor. Die aktuelle Evidenzlage ist nicht ausreichend, um TBIs zur Überbrückung von Wartezeiten und zur Nachsorge für die Praxis empfehlen zu können. Es bedarf weiterer randomisiert-kontrollierter Studien, welche Wirksamkeit, Akzeptanz und Sicherheit sowie Implementierbarkeit von TBIs unter Routinebedingungen erfassen.


Author(s):  
Susan Norah Clever ◽  
Susanne Baulig ◽  
Andrea Benecke

ZusammenfassungMenschen mit Typ-1-Diabetes müssen immer wieder verschiedene Anpassungsleistungen erbringen, um ihre Erkrankung und deren Therapie in den Alltag integrieren zu können. Gelingt dies nicht, können daraus Probleme beim Selbstmanagement der Krankheit resultieren. Doch trotz strukturierter Schulungsprogramme und leitliniengerechter, individuell zugeschnittener Therapieempfehlungen leben einige Menschen mit Typ-1-Diabetes mit chronisch erhöhten Blutzuckerwerten. Dabei scheint der Diabetes-Distress als Reaktion auf die erlebten Herausforderungen eine wichtige Rolle zu spielen und im Zusammenhang mit Problemen bei der glykämischen Kontrolle wie auch einer Therapievermeidung zu stehen. Um eine Chronifizierung des Diabetes-Distress zu verhindern, empfiehlt es sich daher, ein Screening auf diabetesbezogene Belastungen in der Versorgung von Menschen mit Typ-1-Diabetes zu etablieren. Dies kann mittels Fragebogen oder der Thematisierung im persönlichen Gespräch geschehen. Diabetesspezifische psychologische Interventionen können sowohl die diabetesbezogene emotionale Belastung als auch die glykämische Kontrolle verbessern, sind jedoch in Deutschland noch nicht in der Regelversorgung verfügbar.


2020 ◽  
Vol 71 (4) ◽  
pp. 372-383
Author(s):  
Beate Wimmer-Puchinger ◽  
Hilde Wolf ◽  
Anne Klimesch

Zusammenfassung. Die Möglichkeiten der professionellen Psychologie im Gesundheitssystem in Österreich werden wesentlich durch die legistischen Rahmenbedingungen und die Finanzierungsmodi ihrer Leistungen bestimmt. Das erste Psychologengesetz, 1990, ermöglichte einen umfangreichen Titelschutz und Behandlungserlaubnis. Das Psychologengesetz 2013 regelte Qualitätsstandards und höhere Ausbildungsanforderungen. Das österreichische Dilemma besteht im gesetzlichen Splitting der psychologischen und psychotherapeutischen Tätigkeiten. Während klinische Psycholog_innen in allen medizinischen Fächern österreichweit in Krankenanstalten etablierter Bestandteil der Behandlungsteams sind, ist die klinisch-psychologische Behandlung extramural als Kassenleistung nicht vorgesehen. Um das Tätigkeitsspektrum und die Situation der Psycholog_innen zu ermitteln, wird fünfjährig eine Mitgliederbefragung des Berufsverbandes österreichischer Psycholog_innen (BÖP) durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung von 1.034 Mitgliedern im Jahr 2019 zeigen einen hohen Anteil an Mitgliedern aus dem Fachbereich Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie, viele davon sind sogar mehrfachqualifiziert. Erfreulich wenig Kolleg_innen sind arbeitssuchend. Der BÖP ist Auftragnehmer von diversen gesellschafts- und gesundheitspolitisch relevanten, flächendeckenden Maßnahmen des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (Sozialministerium) wie zum Beispiel die klinisch Psychologische Betreuung von arbeitslosen Personen sowie klinisch-psychologische Interventionen für belastete pflegende Angehörige. Um auf die Bedeutung guter und ausreichender psychischer Versorgung aufmerksam zu machen, initiierte der BÖP eine Open Petition, die rund 30.000 Unterstützer_innen aus diversen Gesundheitsberufen wie Medizin, Psychologie und Psychotherapie erreichte (Stand April 2020). Ziel ist es einen Masterplan für eine bessere psychische Versorgung in Österreich zu entwickeln. Dies erscheint angesichts der Prognose der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO), dass psychische Erkrankungen und besonders Depressionen die zukünftigen Top-Belastungen der Gesellschaft sein werden, als eine Notwendigkeit.


2020 ◽  
Vol 68 (4) ◽  
pp. 201-205
Author(s):  
Dominik Schöbi ◽  
Simone Munsch

Zusammenfassung. Die Familie spielt für die körperliche und psychische Gesundheit eine wichtige Rolle. Familienbeziehungen können die Ursache psychischer Probleme sein oder psychische Probleme verstärken. Sie können aber auch eine wichtige Ressource zur Bewältigung psychischer Probleme sein. Andererseits kann eine akute oder chronische psychische Belastung auch Probleme in Familienbeziehungen verursachen oder verstärken. Der Familienkontext bietet deshalb verschiedenste Ansatzpunkte für therapeutische Interventionen. Die vorliegende Auswahl wissenschaftlicher Beiträge beleuchtet unterschiedliche Facetten von Partnerschaft und Familie sowie deren Relevanz für die Psychotherapie und psychologische Interventionen. Sie umfasst einerseits unmittelbare Interventionsforschung auf Paar- und auf Familienebene, andererseits aber auch die Erforschung von Interaktionsprozessen von Paar- und Eltern-Kind Beziehungen, die Untersuchung des Interventions- und Unterstützungsbedarfs von Müttern von Kleinkindern sowie Forschung zur Ressourcenfunktion der Familie im Kontext einer chronischen Krankheit. Die Beiträge unterstreichen auf vielfältige Weise wie eng verwoben das individuelle und das interpersonelle Funktionsniveau auf Familien- und Paarebene sind und wie therapeutische Interventionen vom Einbezug familiärer oder partnerschaftlicher Prozesse profitieren können.


2020 ◽  
Vol 77 (6) ◽  
pp. 252-257
Author(s):  
Johannes Grolimund

Zusammenfassung. Chronische, postoperative Schmerzen sind häufig, so auch bei Patienten nach handchirurgischen Eingriffen. Bezüglich der Identifikation von Risiko- und Schutzfaktoren hinsichtlich chronischer, postoperativer Schmerzen wurden beträchtliche Fortschritte erzielt. Psychologische Aspekte – das heisst kognitive, affektive und solche auf Verhaltensebene – einschliesslich Depressivität, Angst, Schmerzkatastrophisieren und Vertrauen des Patienten in den Behandler spielen eine zentrale Rolle für die Vorhersage der Wahrscheinlichkeit, chronische, postoperative Schmerzen zu entwickeln. Diese Faktoren sind messbar und dienen als wichtige Ansatzpunkte für spezifische, psychologische Interventionen durch den Chirurgen oder ein interdisziplinäres Team. Die empirische Evaluation dieser Behandlungen zeigt, dass psychologische als auch interdisziplinäre, multimodale Interventionen von chirurgischen Patienten akzeptiert werden und in der Lage sind, postoperative Schmerzen und Beeinträchtigung zu reduzieren.


2020 ◽  
Vol 21 (01) ◽  
pp. 43-47
Author(s):  
Sarah K. Schäfer ◽  
Roxanne Sopp ◽  
Tanja Michael

Anders als andere psychische Erkrankungen haben die akute und die posttraumatische Belastungsstörung einen konkreten Auslöser in dem ihnen vorausgehenden traumatischen Ereignis. Direkt nach dem Ereignis sollte v. a. psychosoziale Akuthilfe im Vordergrund stehen, um die Entstehung von Traumafolgestörungen zu verhindern. Mit wachsendem zeitlichem Abstand werden weitere psychologische Interventionen relevant.


2019 ◽  
Vol 30 (1) ◽  
pp. 45-47 ◽  
Author(s):  
Hanna Kampling ◽  
Jutta Küst ◽  
Niels Allert ◽  
Christian Dettmers ◽  
Oskar Mittag

Zusammenfassung. Hintergrund: Patienten mit neurologischen Erkrankungen sehen sich mit einer Vielzahl motorischer und nicht-motorischer Problemlagen konfrontiert, die eine umfassende interdisziplinäre Behandlung erfordern. Hier greift die neurologische Rehabilitation. Psychologisch fundierte Interventionen bilden dabei einen wesentlichen Baustein der multimodalen und interdisziplinären Behandlung. In der klinischen Praxis fällt es jedoch oft schwer, aus der Vielzahl von Leitlinien zu ganz bestimmten Störungsaspekten konkrete Informationen für die Behandlung zu gewinnen und auf den Einzelfall anzuwenden. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen zweier Projekte evidenzbasierte Praxisempfehlungen für psychologische Interventionen in der neurologischen Rehabilitation entwickelt, die das gesamte interdisziplinäre Team darin unterstützen sollen, auf den Patienten individuell zugeschnittene Einzelfallentscheidungen treffen zu können. Methode: In Phase I des Entwicklungsprozesses wurde zunächst eine systematische Literaturrecherche (Schritt 1) und parallel eine bundesweite Befragung aller neurologischen Rehabilitationseinrichtungen hinsichtlich ihrer strukturellen und prozeduralen Gegebenheiten (Schritt 2) durchgeführt. In Phase II diskutierte und konsentierte ein interdisziplinäres Expertengremium die in Phase I erarbeitete erste Version der Praxisempfehlungen (Schritt 3). Ziel von Phase III war der Einbezug von Klinikern und Patienten, daher wurde die erste Version als Konsultationsfassung deutschlandweit an die leitenden Psychologinnen/Psychologen und Ärztinnen/Ärzte aller neurologischen Rehabilitationseinrichtungen versandt (Schritt 4) und in indikationsspezifischen Fokusgruppen mit Patienten diskutiert (Schritt 5). Rückmeldungen und Anmerkungen wurden abschließend in Phase IV mit dem Expertengremium abgestimmt und die Praxisempfehlungen final konsentiert (Schritt 6). Nachdem zunächst die Praxisempfehlungen für Patienten nach Schlaganfall entwickelt wurden, konnten in einem Folgeprojekt die Indikationsbereiche Multiple Sklerose und Idiopathisches Parkinson-Syndrom nach analogem Vorgehen in die Praxisempfehlungen Schlaganfall integriert werden. Ergebnisse: Inhaltlich unterscheiden die Praxisempfehlungen für die drei Indikationsbereiche zwei Hauptkomplexe: 1) Die Allgemeinen Vorbemerkungen einschließlich der strukturellen Rahmenbedingungen und Prozessanforderungen sowie 2) Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie. Letztere unterteilen sich weiter in die Teile A bis E, welche 34 für die neurologische Rehabilitation relevante Aspekte abdecken und z. T. weiter unterteilt sind in Empfehlungen zu Diagnostik, Therapie, Nachsorge sowie Anmerkungen, sodass insgesamt 191 verschiedene Empfehlungsbereiche vorliegen. Adressiert werden in den Teilen A bis E die Problemlagen in den Bereichen „Partizipation – Übergeordnete Ziele der Rehabilitation“ (Teil A), „Kognition“ (Teil B), „Affektivität und Verhalten“ (Teil C), „Risikofaktoren“ (Teil D) sowie „Spezifische Aspekte und Spezielle Problemlagen“ (Teil E). Mit einer durchschnittlichen Zustimmung von jeweils 97 % (Range Schlaganfall: 88–100 %; Range Multiple Sklerose/Idiopathisches Parkinson-Syndrom: 91–100 %) wurden die Praxisempfehlungen von leitenden Psychologen und Ärzten (= Schritt 4) weit akzeptiert. Diskussion: Damit umfassen die „Praxisempfehlungen für psychologische Interventionen in der neurologischen Rehabilitation: Multiple Sklerose, Idiopathisches Parkinson-Syndrom und Schlaganfall“ detaillierte, evidenzbasierte und gleichzeitig breit konsentierte Empfehlungen, die individualisierte Einzelfallentscheidungen im gesamten interdisziplinären Team unterstützen können.


2019 ◽  
Vol 48 (1) ◽  
pp. 29-39 ◽  
Author(s):  
Scott Stock Gissendanner ◽  
Gerhard Schmid-Ott ◽  
Wolfgang Schulz

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die Studie betrachtet die Bedeutung der Resilienz für psychologische Interventionen in der stationären psychosomatischen Rehabilitation. Methode: An einer Stichprobe von 401 Patientinnen und Patienten werden Ausprägung, Veränderbarkeit und Vorhersagekraft der Resilienz am Anfang, am Ende und 12 Monate nach der Rehabilitation untersucht. Ergebnisse: Die Patientinnen und Patienten verfügen zu Rehabilitationsbeginn im Vergleich zu repräsentativen Erhebungen über ein signifikant geringeres Ausmaß an Resilienz ( p < .001, d = 0.86). Über die drei Messzeitpunkte hat sich die Resilienz der Patientinnen und Patienten signifikant verändert ( p < .001, part. Eta2 = 0.08). Return to Work lässt sich durch die Resilienz zu Rehabilitationsbeginn und zu Rehabilitationsende signifikant vorhersagen (jeweils p < .001, d = 0.39 bzw. d = 0.53), allerdings kommen anderen Merkmalen, v. a. der Selbstregulationsfähigkeit und der subjektiven Prognose der Erwerbstätigkeit, eine größere Bedeutung zu. Schlussfolgerung: Resilienz ist ein veränderliches Merkmal, das mit anderen veränderbaren psychologischen Merkmalen in Zusammenhang steht. Bei psychologischen Interventionen in der Rehabilitation zur Stärkung der Erwerbsfähigkeit sollte die Selbstregulationsfähigkeit unter Berücksichtigung von Strategien zur Bewältigung beruflicher Belastungen betont werden.


2018 ◽  
Vol 47 (12) ◽  
pp. 618-624
Author(s):  
Monika Sparber-Sauer ◽  
Stefan Bielack

ZusammenfassungDie Neuigkeiten beim ASCO 2018 im Bereich der pädiatrischen Onkologie sind vielfältig. Die Therapien solider Tumoren und auch der Leukämien im Kindesalter sind inzwischen sehr gut: bei akzeptabler akuter Toxizität ist ein 5-Jahres ereignisfreies Überleben und Gesamtüberleben von inzwischen 80–90 % (je nach onkologischer Erkrankung) erreichbar 1. Die Herausforderungen dieser Zeit sind die Verhinderung von Rezidiven und die Verminderung von Langzeitfolgen und auch Folgen für die Psyche. Mit niedrigdosierten Erhaltungstherapien, mit neuen, möglichst spezifischen ergänzenden Medikamenten wird versucht, bei gleichem Überleben diesen Herausforderungen zu begegnen. So gibt es vielversprechende neue Therapieansätze wie z. B. die Erhaltungstherapie bei den Rhabdomyosarkomen, dem der Standardtherapie hinzugefügtem Nelarabine bei der T-Zell-Leukämie oder ein alternatives Therapieregime bei dem Neuroblastom. Interessant sind Studien zur Assoziation von sportlicher Betätigung und Spätmortalität sowie zur Verbesserung psychosozialer Aspekte nach dem Überleben onkologischer Erkrankungen in der Kindheit. Regelmäßige sportliche Betätigung verringert die Gesamtmortalität und psychologische Interventionen können Denkmechanismen nach überlebter onkologischer Erkrankung verbessern.


2018 ◽  
Vol 19 (04) ◽  
pp. 71-75
Author(s):  
Dunja Tutus ◽  
Paul L. Plener ◽  
Mandy Niemitz

Online applizierte Interventionen haben sich bereits bei Ängsten und Depression 1 als hochwirksam erwiesen. Sie bieten die Möglichkeit, evidenzbasierte psychologische Interventionen niedrigschwellig durchzuführen. Die internetbasierte Psychodiagnostik erleichtert dabei das Beobachten der Symptomatik während des Behandlungsverlaufs und bietet Realtime-Feedback für Patienten und Therapeuten 2.


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