scholarly journals Die Nutzung gestufter Lernhilfen zur Unterstützung des Experimentierprozesses im Biologieunterricht – eine qualitative Studie

Author(s):  
Svea Isabel Kleinert ◽  
Ricarda Corinna Isaak ◽  
Annette Textor ◽  
Matthias Wilde

ZusammenfassungExperimentieren im Biologieunterricht gilt als komplexer Problemlöseprozess. Die Nutzung gestufter Lernhilfen als Form von Binnendifferenzierung könnte dies unterstützen. In der vorliegenden qualitativen Studie wurde die Verwendung gestufter Lernhilfen beim Experimentieren im Biologieunterricht untersucht. Hierzu wurden Daten von 35 Schüler*innen (M = 12,5 Jahre; SD = 0,83; 42,9 % weiblich) der 6.–8. Jahrgangsstufe einer Gesamtschule und einer Realschule erhoben. Die Nutzung der gestuften Lernhilfen wurde mithilfe des Lauten Denkens während des Experimentierprozesses und eines anschließenden leitfadengestützten Interviews erfasst. Eine qualitative Inhaltsanalyse ergab ein Kategoriensystem mit insgesamt 5 Ober- und 8 Unterkategorien. Die Ergebnisse zeigen, dass die Schüler*innen die gestuften Lernhilfen nutzen, wenn Schwierigkeiten während des Experimentierprozesses auftraten. Die Nutzung gestufter Lernhilfen scheint die metakognitive Handlungsplanung, reflektierendes Verhalten und die Aktivierung von Vorwissen positiv zu beeinflussen. Mögliche Implikationen für die Gestaltung gestufter Lernhilfen werden diskutiert.

Pflege ◽  
2013 ◽  
Vol 26 (1) ◽  
pp. 31-41
Author(s):  
Uta Gaidys ◽  
Ulrike Michaelis

In diesem Projekt wurden die Erfahrungen, die Menschen vor, während und nach einer Majoramputation des Beines im Versorgungs- und Rehabilitationsprozess machen, in einer qualitativen Studie untersucht. Leitfadengestützte Interviews wurden durch eine qualitative Inhaltsanalyse hinsichtlich der Bedürfnisse zur professionellen Förderung der Selbstpflegekompetenzen der Betroffenen und hinsichtlich ihrer Versorgungssituation analysiert. Um selbstständig und mobil leben zu können, muss nach Aussage der Betroffenen ein kontinuierlicher Versorgungsprozess realisiert werden. Dazu bedarf es insbesondere eines dauernden und kompetenten Ansprechpartners sowie ausreichender Trainings für die Bewältigung des Alltags. Die Betroffenen sagen aus, dass sie sich oftmals alleingelassen fühlen. Die Ergebnisse der Studie dienen der Entwicklung eines interprofessionellen, klientenorientierten Versorgungskonzepts.


Author(s):  
Rebecca Komp ◽  
Patrizia Ianiro-Dahm ◽  
Simone Kauffeld

Zusammenfassung Hintergrund Empirische Studien zeigen, dass mehr als zwei Drittel der Beschäftigten trotz Krankheit zur Arbeit gehen. Dieser sog. Präsentismus bringt sowohl gesundheitliche und motivationale Risiken für die Mitarbeiter als auch wirtschaftliche Risiken für die Organisation mit sich. Ziel der Arbeit Die durchgeführten Studien fokussieren Möglichkeiten zur Verringerung der negativen gesundheitlichen Effekte und entwickeln Maßnahmen zur generellen Vermeidung von Präsentismus am spezifischen Setting Hochschule. Methode An einer deutschen Hochschule erfolgte eine quantitative Befragung (n = 308) zur Prävalenz von Präsentismus, dessen Zusammenhang mit körperlichen Beschwerden untersucht wurde. Weiterhin wurden potenziell moderierende Effekte der Ressourcen Erholung, Achtsamkeit und Work-Life-Balance (WLB) betrachtet. Eine qualitative Studie explorierte auf Grundlage von Interviews (n = 11, qualitative Inhaltsanalyse) Gründe für Präsentismus und potenzielle Maßnahmen, um diesem entgegenzuwirken. Ergebnisse Die quantitativen Ergebnisse zeigen, dass Präsentismus im Hochschulkontext vertreten ist und körperliche Beschwerden begünstigt. Die Ressourcen Erholung, Achtsamkeit und WLB können bei hoher Ausprägung die negativen gesundheitlichen Effekte von Präsentismus abschwächen. Bei niedriger Ausprägung verstärken sie die Effekte. Die qualitative Analyse machte deutlich, dass quantitative Arbeitsbelastung, Pflichtgefühl sowie das Gefühl, noch leistungsfähig zu sein, zentrale Gründe für Präsentismus sind und zum Beispiel die Unterstützung eines gesundheitsförderlichen Organisationsklimas oder Vertretungsregelungen geeignete Gegenmaßnahmen darstellen. Diskussion Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen diskutiert und praktische Implikationen abgeleitet.


2019 ◽  
Vol 82 (03) ◽  
pp. e24-e38
Author(s):  
Nicole Sowarka ◽  
Michaela Coenen

Zusammenfassung Ziel der Studie „Präventionsketten“ zeichnen sich als integrierte Gesundheitsstrategien durch sektorenübergreifende Vernetzungsprozesse zur Förderung der Gesundheits- und Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen in einem kommunalen Setting aus. Ziel der qualitativen Studie ist (1) die Exploration der Struktur und Organisation der intersektoralen Vernetzung und (2) die Analyse von Förderfaktoren und Herausforderungen, die auf die Etablierung von Präventionsketten in kommunale Prozesse einwirken. Methodik Die qualitative Studie basiert auf sieben leitfadengestützten Experteninterviews mit acht kommunalen Akteuren/innen in verschiedenen deutschen Kommunen. Die Datenauswertung lehnt sich methodisch an die Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring an. Ergebnisse Vernetzungsprozesse in kommunalen Strukturen bei der Implementierung von Präventionsketten lassen sich auf vertikaler und horizontaler Ebene verzeichnen. Diese beinhalten die Schaffung von sektorenübergreifenden „Produktionsnetzwerken“ zur gemeinsamen Entwicklung von Maßnahmen und Strukturen. „Produktionsnetzwerke“ werden von Netzwerkmoderatoren/innen begleitet. Die erfolgreiche Kooperation wird durch Engagement kommunaler Akteure/innen, gemeinsame Zielvereinbarungen, politische Rückendeckung und Nutzung vorhandener Ressourcen gefördert. Ein Mangel an Ressourcen, eine geringe Bereitschaft kommunaler Akteure/innen und fehlende Akzeptanz der Bestrebungen sind als Barrieren zu diskutieren. Schlussfolgerung Aufgrund der Besonderheiten kommunaler Strukturen und Entwicklungen weisen Präventionsketten einen individuellen Charakter auf. Die Ausprägung von förderlichen und hinderlichen Faktoren variiert je nach Ausgangslage und Entwicklung in den Kommunen. Die Zustimmung der politischen Basis ist eine wichtige Voraussetzung intersektoraler Vernetzungsprozesse.


Pflege ◽  
2015 ◽  
Vol 28 (2) ◽  
pp. 111-121 ◽  
Author(s):  
Cornelia Küttel ◽  
Petra Schäfer-Keller ◽  
Corinne Brunner ◽  
Antoinette Conca ◽  
Philipp Schütz ◽  
...  

Hintergrund: Pflegende Angehörige tragen eine große Verantwortung bei der Betreuung ihres älteren kranken Familienmitglieds. Sie sind nach einem Spitalaufenthalt des kranken Familienmitglieds oft ungenügend über den Gesundheitszustand, Prognosen, Komplikationen sowie Pflege- und Betreuungsmaßnahmen informiert. Unbekannt ist, was sie hinsichtlich ihres Alltags nach der Entlassung beschäftigt und welche Bedürfnisse sie diesbezüglich für sich haben. Ziel: Mit der Studie wurde untersucht, was pflegende Angehörige in ihrer Lebenssituation vor der Entlassung ihres Familienmitglieds beschäftigte und was sie für sich benötigten. Methode: Es wurden acht narrative Interviews mit Angehörigen von pflegebedürftigen älteren Patient(inn)en geführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Ergebnisse: Die pflegenden Angehörigen beschäftigten sich mit dem Erhalten eines funktionierenden Alltags. Dazu gehörten Pflege- und Haushaltsarbeiten und das Bedürfnis nach persönlichem Freiraum. Die Hoffnung half, die Realität des sich verschlechternden Gesundheitszustands des Familienmitglieds auszuhalten. Die Art der familiären Bindung beeinflusste den funktionierenden Alltag. Die pflegenden Angehörigen hatten unterschiedliche Erwartungen an ein Eingebunden sein im Spital. Schlussfolgerung: Um pflegende Angehörige in ihrer Lebenssituation zu unterstützen ist es wichtig, die funktionierende Alltagsroutine zu erfassen, sowie das Bedürfnis nach Freiraum und den Edukationsbedarf bezüglich Krankheitsverlauf, Unterstützungsangeboten und Symptommanagement zu erkennen. Es braucht Untersuchungen, wie pflegende Angehörige im Entlassungsprozess ihre Verantwortung einbringen und welche Aufgaben sie übernehmen können.


Pflege ◽  
2018 ◽  
Vol 31 (5) ◽  
pp. 245-254
Author(s):  
Ariane Rolf ◽  
Anna Drees ◽  
Nils Sebastian Vetter ◽  
Norbert Seidl ◽  
Änne-Dörte Latteck
Keyword(s):  

Zusammenfassung.Hintergrund: Pflegende Frauen erleben aufgrund ihrer pflegenden Tätigkeit vielschichtige Belastungen im Alltag. Betreute Urlaube sind eine Option zu bestehenden Entlastungs- und Unterstützungsleistungen. Bislang fehlen empirisch gesicherte Erkenntnisse zu Bedarfen und Einstellungen pflegender Frauen zu diesen Urlauben sowie Hinweise zu deren Gestaltung. Ziel: Erhebung der Einstellungen und Erwartungen pflegender Frauen bezüglich betreuter Urlaube, um positive Effekte und fördernde Faktoren zu identifizieren. Methode: Es wurden zehn problemzentrierte Interviews mit pflegenden Frauen, die betreute Urlaubsreisen in Anspruch nahmen, ein Gruppeninterview mit Mitarbeiterinnen eines Anbieters für betreute Urlaubsreisen sowie ein Experteninterview mit der Leitung des Anbieters durchgeführt. Die Auswertung folgte den Kriterien der qualitativen Inhaltsanalyse nach 13-1Gläser und Laudel (2010). Ergebnisse: Durch eine gezielte Anamnese vor dem Urlaub, kontinuierlichen Vertrauens- und Beziehungsaufbau sowie professionelle, proaktive Unterstützung und Übernahme von pflegerischen Tätigkeiten können pflegende Frauen im Urlaub Entlastung und Erholung erfahren. Wesentlich tragen sechs identifizierte Gelingensbedingungen („Abstand vom Alltag“, „Verantwortung abgeben“, „Pflege abgeben“, „Wohlbefinden des Ehepartners“, „Verstanden fühlen“ sowie die „Professionalität“) zur Erholung während des Urlaubs bei. Schlussfolgerungen: Durch sorgfältig organisierte und auf einer vertrauensvollen Grundlage durchgeführte Urlaube erschließt sich den Mitarbeitenden eine umfangreiche Informationsbasis, die für eine kontinuierliche Betreuung nach dem Urlaub genutzt werden sollte. Betreute Urlaube sollten als selbstverständliche Entlastungsoption für pflegende Frauen professionell im Betreuungsprozess verankert sein.


Pflege ◽  
2016 ◽  
Vol 29 (1) ◽  
pp. 21-31
Author(s):  
Anja Kröner ◽  
Erik Aerts ◽  
Urs Schanz ◽  
Rebecca Spirig

Zusammenfassung. Hintergrund: Die orale Mukositis ist eine häufige Komplikation bei allogenen Stammzell-Transplantationen, die zu erhöhter Morbidität und Mortalität und höheren Kosten führen kann und Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten hat. Auf der Stammzell-Transplantationsstation eines schweizerischen Universitätsspitals werden die Patienten nach aktuellen Richtlinien zur Mundspülung angeleitet und ihr Mundstatus wird täglich erfasst. Forschungsfrage: Wie erleben die Patienten die orale Mukositis und welche Faktoren beeinflussen ihr Verhalten, die Mundspülung regelmäßig durchzuführen? Methode: In diesem qualitativen Teil einer simultan eingebetteten Mixed Methods Studie wurden 14 Patienten mittels Leitfadeninterviews befragt. Zur Datenauswertung wurde die qualitative Inhaltsanalyse eingesetzt. Ergebnisse: Die Resultate zeigen, dass sich die orale Mukositis nicht losgelöst von Krankheit, Isolation und Betreuung betrachten lässt. Sie war nur für Patienten mit einer starken Ausprägung eine große Belastung, sonst standen andere Symptome im Vordergrund. Für die regelmäßige Mundspülung, welche eine der wichtigsten präventiven Maßnahmen ist, wurden motivierende und hemmende Faktoren genannt. Schlussfolgerungen: Die Studie zeigt auf, wie wichtig es ist, die orale Mukositis im Zusammenhang mit der gesamten Transplantation zu sehen, aber auch, dass das Wissen um motivierende und hemmende Faktoren die Pflegenden bei der Betreuung der Patienten unterstützen kann. Die Förderung des Selbstmanagements ist dabei ein wichtiger Schwerpunkt.


Pflege ◽  
2019 ◽  
Vol 32 (3) ◽  
pp. 129-136
Author(s):  
Ilona Kaufmann-Molnàr ◽  
Hedi Hofmann Checchini ◽  
André Fringer
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Hintergrund: Das Kolonkarzinom ist eine häufige Erkrankung in Industrieländern. Die Kombination aus Operation, Chemo- und / oder Target-Therapien führt zu physischen, psychischen und sozialen Veränderungen im Alltag. Die Betroffenen setzen sich mit Ungewissheit, Vergänglichkeit und Kontrollverlust auseinander. Unklar ist, welche Strategien die Betroffenen anwenden, um das Selbstmanagement zu fördern. Ziel: Bewältigungsstrategien erkennen, die Personen mit Kolonkarzinom im Stadium III und IV im Umgang mit der Krankheit und deren Symptomen sowie den Nebenwirkungen der Chemotherapie entwickeln. Methode: Ein qualitativ-deskriptives Design mit leitfadengestützten Interviews wurde gewählt. Die Datenanalyse erfolgte induktiv mittels „Initial Coding“ anhand von vier Prozessschritten zur Kategorienentwicklung. Ergebnisse: Elf Betroffene berichten über den Verlust von Autonomie und Kontrolle im Alltag. Sie erleben ihre eigene Endlichkeit und persönlichen Grenzen. Die Betroffenen entwickeln Strategien, um den zunehmenden Kontrollverlust und die Abhängigkeit zu kompensieren. Sie suchen nach Fachwissen und versuchen, die Normalität und den Alltag aufrecht zu erhalten. Ihr Erleben oszilliert zwischen „Bangen und Hoffen“. Schlussfolgerungen: Für Menschen mit Kolonkarzinom stellt Hoffnung eine wichtige Bewältigungsstrategie dar. Personenzentrierte Beratungsgespräche während des ganzen Behandlungsprozesses helfen den Betroffenen im Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung.


Pflege ◽  
2019 ◽  
Vol 32 (3) ◽  
pp. 147-156
Author(s):  
Thomas Nordhausen ◽  
Jens Abraham ◽  
Ramona Kupfer ◽  
Sascha Köpke ◽  
Gabriele Meyer ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Hintergrund: Freiheitseinschränkende Maßnahmen werden trotz fehlenden Belegs zum Nutzen und bekannter negativer Konsequenzen regelmäßig in Pflegeheimen eingesetzt. Neben Pflegenden können Angehörige, Betreuer / -innen, Vorsorgebevollmächtigte und Heimbeiräte als Interessenvertretungen der Bewohner / -innen den Einsatz der Maßnahmen beeinflussen. Ziel: Beschreibung der Sichtweise von Interessenvertretungen der Heimbewohner / -innen zur Anwendung und Reduktion von freiheitseinschränkenden Maßnahmen. Methodik: Für die Prozessevaluation einer pragmatischen cluster-randomisierten Studie wurden teilstrukturierte Einzel- (n = 4) und Fokusgruppeninterviews (n = 4) mit 22 Personen (vier Angehörige in der Rolle als Betreuer / -innen oder Vorsorgebevollmächtigte, eine Berufsbetreuerin, 16 Heimbeiräte) geführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse analysiert. Ergebnisse: Fünf Kategorien in Bezug auf freiheitseinschränkende Maßnahmen wurden gebildet: 1. Umgang im Setting Pflegeheim; 2. Bewertung der Anwendung bzw. Reduktion; 3. Information zur Anwendung bzw. Reduktion; 4. Entscheidungen zur Anwendung bzw. Reduktion; 5. Auswirkungen der Anwendung bzw. Reduktion. Interessenvertretungen sehen den Einsatz der Maßnahmen zur Sturzprophylaxe und Kontrolle von herausforderndem Verhalten als notwendig an und haben kaum Wissen zu Alternativen. Schlussfolgerungen: Angehörige, Berufsbetreuer / -innen und Heimbeiräte zeigen eher unkritische Haltungen und haben Informationsdefizite zu freiheitseinschränkenden Maßnahmen. Bei Interventionen zur Reduktion der Maßnahmen in Pflegeheimen könnte die Aufklärung dieser Gruppen unterstützend wirken.


Pflege ◽  
2012 ◽  
Vol 25 (2) ◽  
pp. 85-95 ◽  
Author(s):  
Kröner ◽  
Stoll ◽  
Spichiger

Patienten mit einer Tumorerkrankung leiden oft schon bei Diagnosestellung und mit Therapiebeginn unter Ernährungsproblemen und Gewichtsverlust, ausgelöst durch das Anorexie-Kachexie-Syndrom. Im onkologischen Ambulatorium eines Schweizer Universitätsspitals werden daher mit einem Assessmentinstrument frühzeitig Ernährungszustand sowie Ernährungsprobleme erfasst und die Patienten in Bezug auf mögliche Maßnahmen beraten. Mit dieser qualitativen Studie wurde untersucht, wie Patienten Gewichtsverlust und Ernährungsprobleme sowie das Durchführen von Assessment und Beratung erleben. Mittels Leitfadeninterviews wurden 12 Patienten befragt. Zur Datenauswertung wurde die qualitative Inhaltsanalyse eingesetzt. Die Resultate zeigen, dass Patienten den frühzeitigen Gewichtsverlust kaum wahrnahmen und nicht als bedrohlich empfanden. Dennoch änderten sie bereits mit der Diagnosestellung und vor der Beratung durch Pflegende ihre Ernährungsgewohnheiten und versuchten, sich gesund zu ernähren. Die Durchführung des Assessments wurde nicht als störend empfunden; die Beratung wurde geschätzt und die wichtigsten Aspekte derselben wurden von den Patienten umgesetzt. Die Studie zeigt auf, wie wichtig es ist, Patienten bereits frühzeitig im Krankheitsverlauf über Gewichtsverlust und richtige Ernährung aufzuklären, da sie selber Probleme zu diesem frühen Zeitpunkt nicht wahrnehmen und nicht über die nötigen Fachinformationen verfügen. Ein Assessment und eine Beratung bieten den Pflegenden eine Möglichkeit, gezielte Maßnahmen zu treffen, um Malnutrition und massivem Gewichtsverlust vorzubeugen.


Pflege ◽  
2020 ◽  
Vol 33 (5) ◽  
pp. 289-298
Author(s):  
Katharina Silies ◽  
Angelika Schley ◽  
Janna Sill ◽  
Steffen Fleischer ◽  
Martin Müller ◽  
...  

Zusammenfassung. Hintergrund: Die COVID-19-Pandemie ist eine Ausnahmesituation ohne Präzedenz und erforderte zahlreiche Ad-hoc-Anpassungen in den Strukturen und Prozessen der akutstationären Versorgung. Ziel: Ziel war es zu untersuchen, wie aus Sicht von Führungspersonen und Hygienefachkräften in der Pflege die stationäre Akutversorgung durch die Pandemiesituation beeinflusst wurde und welche Implikationen sich daraus für die Zukunft ergeben. Methoden: Qualitative Studie bestehend aus semistrukturierten Interviews mit fünf Verantwortlichen des leitenden Pflegemanagements und drei Hygienefachkräften in vier Krankenhäusern in Deutschland. Die Interviews wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Ergebnisse: Die Befragten beschrieben den auf die prioritäre Versorgung von COVID-19-Fällen hin umstrukturierten Klinikalltag. Herausforderungen waren Unsicherheit und Angst bei den Mitarbeiter_innen, relative Ressourcenknappheit von Material und Personal und die schnelle Umsetzung neuer Anforderungen an die Versorgungleistung. Dem wurde durch gezielte Kommunikation und Information, massive Anstrengungen zur Sicherung der Ressourcen und koordinierte Steuerung aller Prozesse durch bereichsübergreifende, interprofessionelle Task Forces begegnet. Schlussfolgerungen: Die in der COVID-19-Pandemie vorgenommenen Anpassungen zeigen Entwicklungspotenziale für die zukünftige Routineversorgung auf, z. B. könnten neue Arbeits- und Skill Mix-Modelle aufgegriffen werden. Für die Konkretisierung praktischer Implikationen sind vertiefende Analysen der Daten mit zeitlichem Abstand erforderlich.


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