scholarly journals Funktioneller Status und Lebensqualität von geriatrischen Patienten mit Wunden im Akutkrankenhaus

Author(s):  
Sylvie Lamotte ◽  
Anja Rappl ◽  
Ellen Freiberger ◽  
Cornel Christian Sieber ◽  
Thomas Johann Gehr

Zusammenfassung Hintergrund Geriatrische Patienten sind alters- und krankheitsbedingt für das Auftreten einer Wunde, die den funktionellen Status und die Lebensqualität beeinträchtigt, prädisponiert. Dieser Aspekt wurde bisher in dieser Population wenig untersucht. Ziel Das Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von chronischer (cW) und akuter Wunde (aW) auf den objektiven funktionalen Status sowie auf die wundbezogene subjektive Lebensqualität bei hospitalisierten geriatrischen Patienten zu untersuchen. Methode In dieser explorativen Querschnittsanalyse wurden die Daten von 41 Patienten mit Wunden untersucht, die in der Studie „Transsektorales Interventionsprogramm zur Verbesserung der Geriatrischen Versorgung in Regensburg“ (TIGER) (n = 244) rekrutiert wurden. Je nach Art der Wunde wurden die Patienten der Gruppe der aW (n = 19) oder cW (n = 22) zugeteilt. Die beiden Gruppen wurden hinsichtlich Mobilität, Handkraft, Alltagsaktivitäten, Emotion, Kognition und Ernährung sowie der wundbezogenen Lebensqualität (Wound-QoL) und soziodemografischen Daten miteinander verglichen. Ergebnisse Zwischen der aW- und der cW-Gruppe ergab sich ein signifikanter Unterschied hinsichtlich des Geschlechtes (p = 0,045) und der Wohnsituation (p = 0,047). Die Art der Wunde war mit dem Barthel-Index (p = 0,010) und dem Wound-QoL (p = 0,022) assoziiert. Diskussion Im Vergleich zu den aW-Patienten sind die cW-Patienten in den physischen und sozialen Dimensionen eingeschränkter und berichten von geringerer Lebensqualität. Die Wohnsituation von Alleinlebenden scheint dabei eine relevante Rolle zu spielen. Bei den Patienten der TIGER-Studie waren besonders alleinlebende Männer von cW betroffen. Die Betreuung dieser spezifischen Patientenpopulation sollte einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen.

2021 ◽  
Vol 46 (05) ◽  
pp. 312-316
Author(s):  
Marija Djukic ◽  
Christine A. F. von Arnim

ZusammenfassungEin Vitamin-B1-Mangel kann sich als Wernicke-Enzephalopathie oder als Beriberi manifestieren. Geriatrische Patienten mit den Diagnosen Demenz oder Delir haben niedrigere Vitamin-B1-Spiegel als solche ohne diese Diagnosen. Ebenso zeigen sich bei geriatrischen Patienten mit höherem Vitamin-B1-Spiegel bessere Ergebnisse in der Funktionalität (Barthel-Index) bei Entlassung. Vitamin B6 ist an über 100 Reaktionen als Koenzym beteiligt und ein Mangel kann daher mit vielen Symptomen einhergehen. Klinische Manifestationen des Vitamin-B12-Mangels reichen von frühen neuropsychiatrischen bis zu hämatologischen Symptomen, wobei die makrozytäre Anämie als später Indikator eines Vitamin-B12-Mangels gilt. Neurologische Symptome treten sehr häufig schon vor oder ohne hämatologische Manifestationen auf. Die Bestimmung des Vitamin-B1-Spiegels im Blut ist wenig aussagekräftig. Die Wernicke-Enzephalopathie ist eine klinische Diagnose. Zur Diagnose eines Vitamin-B6-Mangels wird die Bestimmung von Pyridoxin (Pyridoxal-5′-Phosphat) im Plasma empfohlen. Ein erniedrigter Holo-TC-Spiegel im Serum gilt als frühester Marker eines Vitamin-B12-Mangels. Eine kombinierte Bestimmung von Vitamin B12, Holo-TC, MMA und Homozystein scheint die diagnostische Zuverlässigkeit bei Vitamin-B12-Mangel zu erhöhen. Für Empfehlungen zur Substitutionstherapie bei allen B-Vitaminen liegen kaum bzw. keine evidenzbasierten Daten vor. Durch die Substitution von 0,8 mg Folsäure, 0,5 mg Vitamin B12 und 20 mg Vitamin B6 konnte in einer randomisierten kontrollierten Studie bei Patienten mit einer leichten kognitiven Störung eine Verlangsamung der Hirnatrophie bewirkt werden.


2021 ◽  
Vol 146 (03) ◽  
pp. 152-156
Author(s):  
Marija Djukic ◽  
Christine A.F. von Arnim

Was ist neu? Klinische Manifestation eines B-Vitamin-Mangels Ein Vitamin-B1-Mangel kann sich als Wernicke-Enzephalopathie oder als Beriberi manifestieren. Geriatrische Patienten mit den Diagnosen Demenz oder Delir haben niedrigere Vitamin-B1-Spiegel als solche ohne diese Diagnosen. Ebenso zeigen sich bei geriatrischen Patienten mit höherem Vitamin-B1-Spiegel bessere Ergebnisse in der Funktionalität (Barthel-Index) bei Entlassung. Vitamin B6 ist an über 100 Reaktionen als Koenzym beteiligt und ein Mangel kann daher mit vielen Symptomen einhergehen. Klinische Manifestationen des Vitamin-B12-Mangels reichen von frühen neuropsychiatrischen bis zu hämatologischen Symptomen, wobei die makrozytäre Anämie als später Indikator eines Vitamin-B12-Mangels gilt. Neurologische Symptome treten sehr häufig schon vor oder ohne hämatologische Manifestationen auf. Diagnostik von B-Vitamin-Mangelzuständen Die Bestimmung des Vitamin-B1-Spiegels im Blut ist wenig aussagekräftig. Die Wernicke-Enzephalopathie ist eine klinische Diagnose. Zur Diagnose eines Vitamin-B6-Mangels wird die Bestimmung von Pyridoxin (Pyridoxal-5′-Phosphat) im Plasma empfohlen. Ein erniedrigter Holo-TC-Spiegel im Serum gilt als frühester Marker eines Vitamin-B12-Mangels. Eine kombinierte Bestimmung von Vitamin B12, Holo-TC, MMA und Homozystein scheint die diagnostische Zuverlässigkeit bei Vitamin-B12-Mangel zu erhöhen. Therapie Für Empfehlungen zur Substitutionstherapie bei allen B-Vitaminen liegen kaum bzw. keine evidenzbasierten Daten vor. Durch die Substitution von 0,8 mg Folsäure, 0,5 mg Vitamin B12 und 20 mg Vitamin B6 konnte in einer randomisierten kontrollierten Studie bei Patienten mit einer leichten kognitiven Störung eine Verlangsamung der Hirnatrophie bewirkt werden.


2002 ◽  
Vol 15 (4) ◽  
pp. 205-209
Author(s):  
Hans-Werner Wahl

Zusammenfassung: Psychologische Variablen werden allgemein als bedeutsam für den Verlauf und Ausgang geriatrischer Rehabilitation angesehen, jedoch liegen nur wenige empirische Studien zu dieser Thematik vor. In der vorliegenden Arbeit wurden N = 90 ältere Menschen (M = 78.8; 84 % Frauen) vor und nach Ende einer geriatrischen Rehabilitation mit einem Instrumentarium untersucht, das sowohl im engeren Sinne “geriatrische” Verfahren (wie Barthel-Index) wie auch psychologische Maße beinhaltete. Ein besonderes Auswertungsanliegen war die Untersuchung der Frage, ob sich das korrelative Gefüge der Variablen vor und nach der Rehabilitation bedeutsam unterscheidet. Hier zeigte sich, dass dieses vor allem im Kontext der Variable Autonomie, jedoch nicht hinsichtlich des subjektiven Wohlbefindens der Fall war. So ko-variierten nach Abschluss der Rehabilitationn psychologische Maße wie z. B. Ängstlichkeit und verhaltensbezogene Bewältigung stärker mit der Variable Autonomie als vor Beginn der Rehabilitation. Eine Erklärung hierfür könnte darin liegen, dass psychische Variablen (wieder) eine größere Rolle für die Aufrechterhaltung von Autonomie spielen, wenn gegen Ende der Rehabilitation die physischen Potenziale reaktiviert sind.


Pflege ◽  
2005 ◽  
Vol 18 (1) ◽  
pp. 39-42 ◽  
Author(s):  
Tom Krause

In der Geriatrie ist eine höhere Sturz-Inzidenz als in anderen medizinischen Fachbereichen feststellbar. Über die Sturzfolgen bei geriatrischen Patienten ist wenig bekannt. Ziel war die Beschreibung von Verletzungsfolgen nach Sturzereignissen, die Lokalisation von Verletzungen und die Auswirkungen auf die stationäre Verweildauer. Methoden: Es wurden die Daten eines standardisierten Sturzprotokolls für alle Sturzereignisse des Jahres 2003 einer geriatrischen Klinik ausgewertet. Zusätzlich lagen Angaben aus dem Krankenhaus-Informationssystem vor. Ergebnisse: Im Berichtsjahr 2003 konnten 345 Sturz-Patienten (506 Stürze) und 1763 Nicht-Stürzer verzeichnet werden. Verletzungen oder Schmerzen waren bei 37,2% der Stürze die Folge. Nur 5 Patienten (1,4%) erlitten eine Fraktur. Unterschiede zwischen Stürzern und Nicht-Stürzern waren bei den Variablen «Verweildauer» (28,8 Tage vs 19,5 Tage), «weibliches Geschlecht» (61,4% vs 69,4%) und «Barthel-Index» (40,2 Punkte vs 48,5 Punkte im Mittel) feststellbar. Schlussfolgerungen: Stürze sind ein Indikator für komplizierte Behandlungsverläufe im Sinne einer längeren Verweildauer. Der Vermeidung schwerer Verletzungen sollte ein ebenso großer Stellenwert wie der Sturzvermeidung beigemessen werden.


Pflege ◽  
2010 ◽  
Vol 23 (6) ◽  
pp. 403-410 ◽  
Author(s):  
Anja Ulrich ◽  
Peter Hellstern ◽  
Reto W. Kressig ◽  
Germaine Eze ◽  
Rebecca Spirig

Im Jahr 2000 startete das Institut für Pflegewissenschaft in Basel mit einem klinisch ausgerichteten Masterprogramm in Advanced Nursing Practice (ANP). Die mit einem Masterabschluss erlangte Pflegeexpertise beinhaltet vertieftes Wissen und Know-how in einem Spezialgebiet. Zusammen mit anderen Pflegefachpersonen entwickeln diese klinisch tätigen, wissenschaftlich- und praxisorientierten Advanced Practice Nurses (APNs) die Pflegepraxis in der Schweiz weiter, insbesondere für chronisch kranke oder geriatrische Patienten. Bis zu 25 % der über 80-jährigen Menschen erfahren jährlich mindestens einen Spitalaufenthalt. Neben dem akuten Einlieferungsgrund leiden sie oft an zusätzlichen chronischen Erkrankungen, welche gleichzeitig exazerbieren. Diese fragilen Patienten benötigen Unterstützung durch Pflegende, welche erweiterte gerontologische Pflege anbieten können. In der akutgeriatrischen Universitätsklinik Basel findet unter der Leitung einer APN eine systematische, kontinuierliche und effektive Praxisentwicklung statt, welche eine personenorientierte und geriatrisch-spezialisierte Pflege fördert. Die Prinzipien der Aktionsforschung leiten das Praxisentwicklungsprojekt. Der zyklische Prozess «Look-Think-Act» fördert die kritische Auseinandersetzung mit der Praxis. Erste Resultate zeigen eine kürzere Aufenthaltsdauer und verbesserte Betreuungsresultate bei den Patienten sowie eine erhöhte Arbeitszufriedenheit und Selbstwirksamkeit aus Sicht der Pflegenden. Mit dem vorliegenden Artikel wird die Geschichte von ANP kurz eingeführt und anschließend werden die Entwicklung und Einführung des Projekts sowie erste Resultate der Evaluation dargestellt.


Author(s):  
Florence I. Mahoney ◽  
Dorothea W. Barthel
Keyword(s):  

2001 ◽  
Vol 23 (1) ◽  
pp. 36-42 ◽  
Author(s):  
M. Nazzal ◽  
M.A Sa'Adah ◽  
D. Al-Ansaris ◽  
O. Al-Awadi ◽  
J. Inshasi ◽  
...  

Nutrients ◽  
2020 ◽  
Vol 13 (1) ◽  
pp. 26
Author(s):  
Hidehiko Nakano ◽  
Hideki Hashimoto ◽  
Masaki Mochizuki ◽  
Hiromu Naraba ◽  
Yuji Takahashi ◽  
...  

The risk of acute functional decline increases with age, and concepts including frailty and post-acute care syndrome have been proposed; however, the effects of the nutritional status currently remain unclear. Patients admitted to the emergency department of Hitachi General Hospital for infectious diseases between April 2018 and May 2019 were included. To identify risk factors for functional decline at discharge, defined as Barthel Index <60, we investigated basic characteristics, such as age, sex, disease severity, the pre-morbid care status, and cognitive impairment, as well as laboratory data on admission, including albumin as a nutritional assessment indicator. In total, 460 surviving patients out of 610 hospitalized for infection were analyzed. In a multivariable logistic regression analysis, factors independently associated with Barthel Index <60 at discharge were age (adjusted OR 1.03, 95%CI 1.01–1.06, p = 0.022), serum albumin (adjusted OR: 0.63, 95%CI: 0.41–0.99, p = 0.043), and the need for care prior to admission (adjusted OR: 5.92, 95%CI: 3.15–11.15, p < 0.001). Hypoalbuminemia on admission in addition to age and the need for care prior to admission were identified as risk factors for functional decline in patients hospitalized for infection. Functional decline did not correlate with the severity of illness.


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