scholarly journals Koexistente septische Arthritis und Spondylodiszitis als wichtige Differenzialdiagnose bei immunsupprimierten Patienten

Author(s):  
S. Pfahler ◽  
R. Pflugmacher ◽  
P. Karakostas ◽  
D. Dabir ◽  
V. S. Schäfer

ZusammenfassungDie septische Arthritis und Spondylodiszitis stellen bei immunsupprimierten Patienten eine wichtige Differenzialdiagnose des Gelenk- oder Wirbelsäulenschmerzes dar. Hierbei kommt es zu einem Erregerbefall eines Gelenks bzw. einer Bandscheibe und angrenzender Wirbelkörper. Es zeigen sich meist unspezifische Symptome wie lokaler Gelenk- oder Rückenschmerz, Fieber und verringerter Allgemeinzustand. Diagnostisch kann bei klinischem Verdacht die bakterielle Besiedelung durch eine Gelenkpunktion und Blutkulturen nachgewiesen werden. Zur Diagnosefindung einer Spondylodiszitis sollte eine bildmorphologische Darstellung mittels Magnetresonanztomographie erfolgen. Neben einer adäquaten Schmerztherapie und empirischer antibiotischer Therapie sollte bei einer septischen Arthritis die chirurgische Entfernung des infektiösen Materials aus dem Gelenk angestrebt werden. Eine chirurgische Versorgung der Spondylodiszitis sollte bei auftretenden Komplikationen erfolgen. Die folgende Kasuistik stellt den gleichzeitigen Befund einer septischen Polyarthritis und Spondylodiszitis bei einem immunsupprimierten Patienten mit HIV-Infektion vor und zeigt eindrücklich das Auftreten von Komplikationen bei Verzögerung einer adäquaten Therapie.

Swiss Surgery ◽  
2000 ◽  
Vol 6 (1) ◽  
pp. 6-10
Author(s):  
Knoefel ◽  
Brunken ◽  
Neumann ◽  
Gundlach ◽  
Rogiers ◽  
...  

Die komplette chirurgische Entfernung von Lebermetastasen bietet Patienten nach kolorektalem Karzinom die einzige kurative Chance. Es gibt jedoch eine, anscheinend unbegrenzte, Anzahl an Parametern, die die Prognose dieser Patienten bestimmen und damit den Sinn dieser Therapie vorhersagen können. Zu den am häufigsten diskutierten und am einfachsten zu bestimmenden Parametern gehört die Anzahl der Metastasen. Ziel dieser Studie war es daher die Wertigkeit dieses Parameters in der Literatur zu reflektieren und unsere eigenen Patientendaten zu evaluieren. Insgesamt konnte von 302 Patienten ein komplettes Follow-up erhoben werden. Die gebildeten Patientengruppen wurden mit Hilfe einer Kaplan Meier Analyse und konsekutivem log rank Test untersucht. Die Literatur wurde bis Dezember 1998 revidiert. Die Anzahl der Metastasen bestätigte sich als ein prognostisches Kriterium. Lagen drei oder mehr Metastasen vor, so war nicht nur die Wahrscheinlichkeit einer R0 Resektion deutlich geringer (17.8% versus 67.2%) sondern auch das Überleben der Patienten nach einer R0 Resektion tendenziell unwahrscheinlicher. Das 5-Jahres Überleben betrug bei > 2 Metastasen 9% bei > 2 Metastasen 36%. Das 10-Jahres Überleben beträgt bislang bei > 2 Metastasen 0% bei > 2 Metastasen 18% (p < 0.07). Die Anzahl der Metastasen spielt in der Prognose der Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen eine Rolle. Selbst bei mehr als vier Metastasen ist jedoch gelegentlich eine R0 Resektion möglich. In diesen Fällen kann der Patient auch langfristig von einer Operation profitieren. Das wichtigere Kriterium einer onkologisch sinnvollen Resektabilität ist die Frage ob technisch und funktionell eine R0 Resektion durchführbar ist. Ist das der Fall, so sollte auch einem Patienten mit mehreren Metastasen die einzige kurative Chance einer Resektion nicht vorenthalten bleiben.


2014 ◽  
Vol 23 (01) ◽  
pp. 35-38
Author(s):  
P. Mikosch ◽  
M. Gosch

ZusammenfassungEine rasche chirurgische Versorgung der Frakturen und folglich eine möglichst rasche nachfolgende Mobilisierung sind mittlerweile zum Standard der Frakturversorgung im Alter geworden. Die Therapie der zugrunde liegenden Osteoporose tritt häufig in den Hintergrund der medizinischen Akutversorgung. Nur ein kleiner Anteil der Patienten ist vortherapiert, nur wenigen Patienten wird nach erlittener osteoporotischer Fraktur eine umfassende osteologische Medikation verschrieben, die die Progredienz der Osteoporose mindern und das Eintreten weiterer Frakturen reduzieren soll. Diese Minderversorgung ist in der Literatur als „osteoporosis care gap” bekannt. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die Therapiemöglichkeiten und beantwortet zahlreiche Fragestellungen aus dem klinischen Alltag.


Phlebologie ◽  
2003 ◽  
Vol 32 (05) ◽  
pp. 131-137 ◽  
Author(s):  
T. M. Proebstle

ZusammenfassungEndoluminale Techniken scheinen sich zu einer bedeutenden methodischen Erweiterung in der operativen Therapie der Varikose zu entwickeln. An die Stelle der Beseitigung pathologischer Refluxe durch chirurgische Entfernung des ganzen Gefäßes tritt die alleinige Okklusion des Gefäßlumens, um so eine Normalisierung der Hämodynamik zu erreichen. Auf Grund ihrer guten Steuerbarkeit und ihren verhältnismäßig schnellen Durchführbarkeit hat die endovenöse Lasertherapie (ELT) eine herausgehobene Position gegenüber anderen endoluminalen Verfahren. Die vorliegende Arbeit stellt Entwicklung, Wirkungsweise und Effizienz der ELT dar und präsentiert eigene Ergebnisse von über 500 Eingriffen mit dem 940-nm-Diodenlaser seit Anfang 2001.


2015 ◽  
Vol 43 (01) ◽  
pp. 31-39 ◽  
Author(s):  
K. O. Heckers ◽  
M. Pees ◽  
H. Aupperle ◽  
J. Dietz

ZusammenfassungGegenstand und Ziel: Beschreibung der pathologischen Befunde von 13 Tumoren des Knochen-und Knorpelgewebes bei Echsen (n = 8) und Schlangen (n = 5) im klinischen Kontext. Material und Methoden: In einem 12-jährigen Zeitraum (2001–2013) ergab die histopathologische Untersuchung von 358 zur Routinediagnostik eingesandten Tumoren von Reptilien in 13 Fällen (acht Exzisate, zwei Amputate, zwei Bioptate und vier Tierkörper) die Diagnose eines Knochentumors. Makroskopisch wiesen die Tumorproben im Anschnitt einen hellen Farbton und eine feste bis harte Konsistenz auf. Zur histologischen Beurteilung wurden repräsentative Lokalisationen gegebenenfalls entkalkt, in Paraffin eingebettet und mit Hämatoxylin und Eosin angefärbt. Die Diagnosestellung erfolgte anhand der WHO-Klassifikationen der Veterinär-und Humanmedizin. Ergebnisse: Bei verschiedenen Echsenarten fanden sich benige Knochenzubildungen (ossifizierendes Fibrom [n = 2], fibröse Dysplasie [n = 1]) sowie maligne Knorpel(Chondrosarkom [n = 2]) und Knochenneoplasien (fibroblastisches Osteosarkom [n = 2], kleinzelliges Osteosarkom [n = 1]) im Kopf-(n = 5) und Gliedmaßenskelett (n = 3). Schlangen wiesen ausschließlich maligne Knorpelneoplasien (Chondrosarkom [n = 2], dedifferenziertes Chondrosarkom [n = 3]) der Wirbelsäule auf. Das histologische Erscheinungsbild der malignen Neoplasien reichte von niedrigbis zu hochmalignen differenzierten Tumorzellverbänden, die in unterschiedlicher Menge Osteoid oder eine hyaline Matrix produzierten. Eine Heilung ließ sich bei einem ossifizierenden Fibrom durch vollständige chirurgische Exzision und bei zwei Chondrosarkomen durch eine Amputation erreichen. Bei vier postmortal untersuchten Tierkörpern mit malignen Tumoren waren keine Metastasen nachweisbar. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Primäre Neoplasien des Knochens sind seltene Tumoren bei Reptilien. Unter Berücksichtigung der Informationen zum therapeutischen Vorgehen und weiteren Verlauf erweist sich bei Echsen die vollständige chirurgische Entfernung der Neoplasie durch Exzision oder Amputation als Therapie der Wahl. Entsprechend kann bei Schlangen eine tumorreduktive Gewebeentnahme die Überlebenszeit möglicherweise deutlich verlängern.


2010 ◽  
Vol 38 (03) ◽  
pp. 147-154
Author(s):  
W. Roach ◽  
D. J. Krahwinkel

ZusammenfassungObstruktionen und Verletzungen der Trachea können bei Hund und Katze lebensbedrohlich sein. Die frühzeitige Erkennung der damit verbundenen Symptome, eine adäquate Diagnostik und Therapie sind für das Überleben des Patienten entscheidend. Nach Angaben in der Literatur zählen Fremdkörper und Neoplasien zu den häufigsten Ursachen einer trachealen Obstruktion. Verletzungen der Luftröhre treten in Zusammenhang mit endotrachealer Intubation und externem Trauma auf. Die röntgenologische Untersuchung sowie die Tracheoskopie stellen effektive diagnostische Verfahren dar. Als häufigste Behandlungsmethoden kommen die chirurgische Versorgung sowie die Resektion und Anastomose der Luftröhre zur Anwendung.


2006 ◽  
Vol 63 (1) ◽  
pp. 108-112 ◽  
Author(s):  
Reinhart

Die Blutsenkungsreaktion (BSR) ist einer der ältesten, heute noch gebräuchlichen Bluttests. Sie erfasst das Ausmaß der Erythrozytenaggregation durch Akutphasen-Proteine wie Fibrinogen und Immunglobuline. Verschiedene Faktoren müssen bei der korrekten Interpretation einer BSR berücksichtigt werden, da z.B. eine Polyglobulie, Mikrozytose und ein Fibrinogenverbrauch im Rahmen einer DIC die BSR erniedrigen, eine Anämie, Makrozytose oder Hypoalbuminämie diese aber erhöhen. Die BSR hat nach wie vor ihren festen Platz in der Diagnostik gewisser chronischer Krankheiten (Polymyalgia rheumatica/ Arteriitis temporalis, rheumatoide Arthritis, multiples Myelom, septische Arthritis, Osteomyelitis) und bei der Verlaufsbeobachtung und Therapieüberwachung gewisser chronischer Erkrankungen (Polymyalgia rheumatica/Arteriitis temporalis, systemischer Lupus erythematodes, chronische Infektionen, Prostata-Karzinom, M. Hodgkin). Bei akuten Krankheitsverläufen und deren Behandlung haben sich das C-reaktive Protein und in neuerer Zeit Procalcitonin durchgesetzt. Die BSR eignet sich nicht für Screening und sog. Check-up-Untersuchungen von asymptomatischen Patienten.


2017 ◽  
Vol 45 (04) ◽  
pp. 273-279
Author(s):  
Seyedhosein Jarolmasjed ◽  
Mathias Brunnberg ◽  
Muhammad Shahid ◽  
Sina Rehbein ◽  
Silke Stein ◽  
...  

ZusammenfassungDer spontane Pneumothorax (SP) ist eine nicht traumatisch bedingte Ansammlung von Luft im Interpleuralspalt. Neben einer Literaturübersicht werden in diesem Artikel zwei Fallberichte von Katzen mit SP präsentiert. Eine Katze wies einen SP aufgrund eines primären Adenokarzinoms der Lunge auf. Die zweite Katze hatte neben einem primären pulmonalen Adenokarzinom felines Asthma. Der erste Patient wurde mit einem Thoraxdrainagesystem versorgt. Bei der zweiten Katze erfolgten eine Thoraxdrainage sowie eine Lobektomie des rech ten kranialen und mittleren Lungenlappens. Beide Tiere verstarben unter der Behandlung. In der Literaturübersicht wird auf die Ätiologie eines SP bei Katzen eingegangen und das klinische Bild, das diagnostische Vorgehen, die Therapie sowie die Pro gnose beschrieben. Ins gesamt werden 64 Fälle von Katzen mit SP von neun verschiedenen Artikeln diskutiert. Nach dem Wissen der Autoren existieren bisher keine Beschreibungen des primären spontanen Pneumothorax bei Katzen. Lediglich bei 16% der Fälle mit SP wurde eine chirurgische Versorgung durchgeführt. Die Literaturübersicht zeigte, dass Katzen mit SP je nach zugrundeliegender Lungen erkrankung eine vorsichtige Kurzzeitprognose aufweisen. So konnten 39 von 64 (60%) dieser Patienten entlassen werden.


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