Der Unterschied zwischen Sagen und Tun beim Trainingsfleiß
Zusammenfassung Hintergrund Gesundheit, Freude/Spaß, Figur und Gesellschaft sind Motive für sportliche Aktivitäten. Es ist unklar, welcher Zusammenhang zwischen ihrer Ausprägung, Alter, Geschlecht, Schmerzen und Trainingsumfang besteht. Material und Methoden In dieser Untersuchung wurden 792 sportlich aktive Männer und Frauen (68 % Frauen und 32 % Männer, Alter M = 53,5 Jahren, SD = 11,9, Range 24–85 Jahre) zur Ausprägung ihrer Motive für sportliche Aktivitäten, ihren Rückenschmerzen und dem Trainingsumfang ihrer sportlichen Aktivitäten befragt. Zur Überprüfung der Effekte auf den Trainingsumfang wurden Regressionsanalysen gerechnet. Ergebnisse Das Motiv Gesundheit war bei Männern und Frauen das stärkste Motiv für ihre sportlichen Aktivitäten, ohne einen signifikanten Effekt auf den Trainingsumfang zu haben. Bei Frauen hatten die Motive Freude (BFreude = 0,23, t = 3,6, p < 0,001, r = 0,25), Figur (BFigur = 0,127, t = 2,0, p = 0,05, r = 0,16) und Alter (BAlter = 0,03, t = 2,5, p = 0,01, r = 0,17) einen kleinen (Figur, Alter) bis mittleren Effekt (Freude) auf den Trainingsumfang. Bei Männern hatten nur Rückenschmerzen einen signifikanten positiven Effekt (BRückenschmerzen = 1,4, t = 4,2, p < 0,001, r = 0,35) auf den Trainingsumfang (starker Effekt). Diskussion und Schlussfolgerung Bei sportlich aktiven Frauen fördert die beim Training empfundene Freude (intrinsische Motivation) und der Wunsch nach einer besseren Figur (introjizierte Regulation = externen Anforderungen entsprechen) den Trainingsumfang. Für sportlich aktive Männer steht möglicherweise die Lösung des gesundheitlichen Problems im Vordergrund: Je größer das Problem (Rückenschmerzen) desto höher ist der Trainingsumfang. Vermutlich haben sie die Erfahrung gemacht, dass körperliches Training die Rückenschmerzen reduziert.