scholarly journals Moderne Therapieoptionen der Trikuspidalklappeninsuffizienz

2022 ◽  
Author(s):  
Michaela M. Hell ◽  
Hendrik Treede ◽  
Thomas Münzel ◽  
Ralph Stephan von Bardeleben

ZusammenfassungDas fehlende Bewusstsein für die klinische Relevanz der Trikuspidalklappeninsuffizienz (TI) sowie die hohe intrahospitale Mortalität führten bis vor Kurzem zu einer späten Patientenvorstellung mit häufig bereits irreversibler rechtsventrikulärer Schädigung. Innovative Therapietechniken, neue Bildgebungstechniken und das bessere hämodynamische Verständnis des rechten Herzens revolutionierten in den letzten Jahren die Behandlungsmöglichkeiten der TI. Die vorliegende Arbeit diskutiert die Bedeutung der Rechtsherzfunktion für die Trikuspidalklappentherapie und stellt moderne interventionelle und minimal-invasive chirurgische Techniken vor. Zudem gibt sie einen Ausblick über die aktuelle Entwicklung der innovativen Transkatheter-Trikuspidalklappenersatz-Systeme.

2019 ◽  
Vol 33 (1) ◽  
pp. 37-41 ◽  
Author(s):  
Christian Dorfer ◽  
Thomas Czech ◽  
Karl Rössler

ZusammenfassungDie chirurgische Therapie der therapierefraktären Temporallappenepilepsie ist der medikamentösen weitaus überlegen, und es kann bei 60–80% der Patienten eine Anfallsfreiheit erreicht werden. Aufgrund der Fortschritte in den diagnostischen Verfahren, insbesondere der MR-Bildgebung, haben sich verschiedene chirurgische Techniken entwickelt. Allen gemeinsam ist der Einschluss der medialen temporalen Strukturen (Amygdala, Hippocampus, Parahippocampus) in die Resektion. Unterschiede zwischen der vorderen Temporallappenresektion und der anteromedialen Temporallappenresektion bestehen im Ausmaß der lateralen temporalen Resektion. Im Falle einer selektiven Resektion des medialen Temporallappens werden unterschiedliche Zugangswege vorgeschlagen. Im Hinblick auf Anfallsfreiheit und Minimierung der neuropsychologischen Morbidität ist die Wahl des jeweiligen resektiven Verfahrens sowohl zentrums- als auch chirurgenabhängig. Gleichzeitig zielen sie darauf ab, die Morbidität v. a. im Hinblick auf das neuropsychologische Outcome zu reduzieren. Diesen Gedanken führen minimal-invasive Methoden wie die Laserablation (LITT) fort. Durch diese erhofft man sich, das gute Anfallsoutcome der offenen Resektionen beibehalten zu können und gleichzeitig die mit einer Resektion verbundenen Kollateralschäden zu minimieren. Des Weiteren soll die minimal-invasive Natur dieser Methoden die Hemmschwelle der Patienten für einen Eingriff senken und so die Anzahl der epilepsiechirurgischen Kandidaten, die sich nicht einem offen chirurgischen Eingriff unterziehen wollen, reduzieren. Die Erfahrungen mit diesen Methoden sind noch vergleichsweise gering, und es bleibt abzuwarten, ob sie ein ebenso gutes Anfallsoutcome im Langzeitverlauf bei so geringer Komplikationsrate, wie es die resektive chirurgische Therapie der Temporallappenepilepsie hat, erreichen kann.


2012 ◽  
Vol 31 (04) ◽  
pp. 256-262
Author(s):  
D. Keiner ◽  
G. Fischer ◽  
J. Oertel

ZusammenfassungGegenstand: Trotz der Entwicklung moderner Präventions- und Therapieverfahren zählt der zerebrale Insult zu den häufigsten Erkrankungen und ist durch eine hohe Morbidität und Mortalität gekennzeichnet. Bei der Akuttherapie eines raumfordernden Hirninfarktes stellt eine frühzeitige Dekompressionskraniektomie eine wertvolle Therapieoption dar. Im Rahmen der Sekundärprophylaxe bei Gefäß-verschluss und zerebraler Minderperfusion kann der extra-intrakraniellen Bypass bei einem ausgesuchten Patientengut eine wichtige Stellung einnehmen. Material und Methoden: Im Folgenden werden hinsichtlich der Akuttherapie Indikationen, Zeitpunkt und Technik der Dekompressionskraniektomie erläutert. Des Weiteren wird die minimal-invasive Technik zur Anlage eines extra-intrakraniellen Bypasses vorgestellt. Ergebnisse: Bei einem raumfordernden Hirninfarkt führt die frühzeitige operative Dekompression neben einer deutlich reduzierten Mortalität zu einem verbesserten Funktionserhalt durch eine Verkleinerung des Infarktareals. Die Anlage eines extra-intrakraniellen Bypasses erlaubt bei einem streng selektionierten Patientengut eine signifikante Verbesserung der Hirnperfusion bei einer operativen Morbidität und Mortalität deutlich unter 5%. Schlussfolgerungen: Heutzutage tragen sowohl bei der Akuttherapie als auch bei der Sekundärprophylaxe neurochirurgische Therapiemöglichkeiten zur Verbesserung der funktionellen Ergebnisse bei zerebrovaskulären Erkrankungen bei. Von entscheidender Bedeutung sind moderne diagnostischen Möglichkeiten, verfeinerte chirurgische Techniken sowie der optimale Zeitpunkt der operativen Therapie.


2009 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 119-125
Author(s):  
G. Mosel ◽  
C. Thum ◽  
J. Rass ◽  
R. Hospes ◽  
L.-F. Litzke ◽  
...  

Zusammenfassung: Ziel der retrospektiven Studie war ein Vergleich zwischen konventionell chirurgischer und minimal invasiver Operationstechnik hinsichtlich Operationssicherheit, intra- und postoperativen Komplikationen und Erfolgsraten bei uni- und bilateraler Ovariektomie der Stute. Material und Methoden: Bei 116 Patienten erfolgten 153 Ovariektomien. Elf Stuten wurden über eine mediane Laparotomie in Allgemeinanästhesie operiert. Hämostase und Dissektion des Mesovars wurden mit dem TA-90-Linearstapler in Kombination mit einer Gekröseligatur durchgeführt. Bei 103 Pferden erfolgte der Eingriff endoskopisch am stehenden sedierten Tier über einen Optikzugang im 17. Interkostalraum und zwei ipsilaterale Instrumentenzugänge in der Flanke. In vier Fällen erforderte die Größe des Ovarialtumors ein biphasisches Vorgehen (Absetzen des Ovars unter endoskopischer Kontrolle, Exstirpation über mediane Laparotomie). Bei zwei unkooperativen Stuten wurde das laparoskopische Verfahren unter Allgemeinanästhesie in Seitenlage vorgenommen. Hämostase und Dissektion des Mesovars erfolgten bei den Patienten dieser Gruppe mittels Linearstapler, Vessel-Sealing-System (LigaSure®), bipolarer Hochfrequenzchirurgie, Diodenlaser oder modifizierter Roeder-Schlinge. Ergebnisse: Bei konventionell operierten Pferden traten in 36,4% (4/11) der Fälle signifikante intra- und/oder postoperative, zum Teil lebensbedrohliche Komplikationen auf, die in drei Fällen eine Relaparotomie und intensive Therapie erforderten und in einem Fall final zur Euthanasie führten. Bei minimalinvasiver und biphasischer Technik ergaben sich bei 105 Patienten und 142 Ovariektomien intraoperativ keine signifikanten Komplikationen. Postoperativ entwickelten 12 Pferde (8,4%) geringgradige Komplikationen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Minimal invasive Verfahren sind konventionell chirurgischen Techniken wegen deutlich geringerer Invasivität und Morbidität sowie operationstechnischer Vorteile vorzuziehen. Als Methode der Wahl erweist sich die laparoskopische Ovariektomie am stehenden Tier. Alternativ ist der endoskopisch-chirurgische Eingriff in Seitenlage einer Operation in Rückenlage vorzuziehen.


2021 ◽  
Author(s):  
Nikolaus Degen ◽  
Tobias Randeu ◽  
Florian Wolf ◽  
Julian Fürmetz ◽  
Ekkehard Euler ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Bei Tibia-Osteotomien (TO) mit Marknagelfixierung kann eine minimal-invasive, prophylaktische Fasziotomie (PF) der Extensorenloge zur Prävention eines postoperativen akuten Kompartmentsyndroms (KS) erfolgen. Bislang sind keine Studien über die Effekte von TO oder PF auf spezifische Funktionen der Extensoren bekannt. Ziel der Arbeit Die Untersuchung der Funktion nach PF und TO an Patient*innen ohne präoperative funktionelle Einschränkung. Material und Methoden In 41 Fällen (28 Frauen, 13 Männer) erfolgte durchschnittlich 6,1 Jahre nach elektiver TO mit PF und Marknagelfixierung eine Befragung zur klinischen Funktion. In 23 Fällen wurden die isometrische Kraft und der „range of motion“ (ROM) der Dorsalextension (DE) des oberen Sprunggelenks (OSG) gemessen. Die Kraft wurde als Test auf klinische Relevanz mit der 10 %-Normperzentile verglichen, sowie zur Gegenseite. Ergebnisse In durchschnittlich 86 % der Fälle wurde von keinen oder geringen funktionellen Einschränkungen der Extensoren berichtetet. Die mittlere Kraft zeigte keine signifikante Abweichung von der geschlechterspezifischen 10 %-Normperzentile, aber war im Seitenvergleich auf der operierten Seite mit 16,0 ± 6,5 kgf signifikant geringer als auf der Gegenseite mit 17,5 ± 6,3 kgf (p < 0,01). Die subjektive Einschränkung der DE im OSG korrelierte deutlich negativ mit der ROM (rs = −0,46, p < 0,05). Diskussion Die Ergebnisse lassen auf eine geringe Häufigkeit subjektiv relevanter funktioneller Einschränkungen der Extensoren schließen. Die vorgefundene Kraftminderung war nicht klinisch relevant. Subjektive Einschränkungen scheinen vorrangig durch Abnahme des ROM verursacht zu sein.


2009 ◽  
Vol 37 (03) ◽  
pp. 167-172
Author(s):  
M. Kramer ◽  
M. Gerwing ◽  
C. Peppler

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Anwendbarkeit der ultraschallgestützten (minimal invasiven) Tenotomie an klinischen Patienten mit Tendovaginitis des M. biceps brachii. Material und Methoden: Bei 45 Hunden mit Schultergelenkslahmheit wurde eine sonographische Untersuchung durchgeführt. Fünf dieser Hunde zeigten eine Tendovaginitis des M. biceps brachii Grad 2–3. Die Aufnahme dieser Tiere in die Studie erfolgte, da weder klinisch noch radiologisch eine Instabilität des Schulter-gelenks nachgewiesen werden konnte. Nach aseptischer Vorbereitung der betroffenen Schulter wurde die Sehne im Längsschnitt sonographisch dargestellt und nach Anlegen einer Hautinzision mit einer Skalpellklinge Nr. 11 unter Ultraschallkontrolle proximal des Ligamentum transversum durchtrennt. Nach 4–6 Wochen sowie 5–13 Monaten (Median: 8 Monate) fand eine klinische Nachuntersuchung der Tiere statt. Ergebnisse: In allen Fällen war die Bizepssehne komplett durchtrennt. Es traten keine Komplikationen auf. Nach 4 Wochen bzw. in einem Fall nach 6 Wochen waren drei Patienten lahmheitsfrei, je ein Hund zeigte eine Lahmheit Grad 1 bzw. Grad 2. Laut Angabe der Besitzer bzw. des behandelnden Tierarztes waren vier von fünf Tieren 5–13 Monate (Median: 8 Monate) postoperativ lahmheitsfrei. Von einem Patienten liegen diesbezüglich keine Untersuchungsergebnisse vor. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Mit der ultraschallgezielten Tenotomie der Bizepssehne steht neben der Arthroskopie eine weitere minimal invasive Technik zur Behandlung einer Tendovaginitis Grad 3 der Bizepssehne zur Verfügung. Die vorläufigen klinischen Ergebnisse erscheinen vielversprechend.


2007 ◽  
Vol 177 (4S) ◽  
pp. 36-36
Author(s):  
Bob Djavan ◽  
Christian Seitz ◽  
Martina Nowak ◽  
Michael Dobrovits ◽  
Mike Harik ◽  
...  

2005 ◽  
Vol 62 (2) ◽  
pp. 65-68 ◽  
Author(s):  
Holzinger ◽  
Klaiber

Die laparoskopische Cholezystektomie hat sich in weniger als zehn Jahren seit ihrer Einführung im Jahre 1986 zum Gold-Standard in der Behandlung des unkomplizierten und komplizierten Gallensteinleidens entwickelt. Aufgrund ihres durchschlagenden Erfolges ist sie zum Trendsetter der minimal-invasiven Chirurgie geworden, die auf allen Gebieten der Chirurgie die Behandlungsmethoden revolutioniert hat. Obwohl für uns heute selbstverständlich, blickt die minimal-invasive Chirurgie auf eine langwierige und hindernisreiche Entwicklungsgeschichte zurück. Ziel dieser Arbeit ist es, einen kurzen Überblick über die Geschichte der Laparoskopie und der laparoskopischen Cholezystektomie sowie deren Auswirkung auf die Entwicklung der minimal-invasiven Chirurgie zu geben.


2005 ◽  
Vol 62 (2) ◽  
pp. 145-151 ◽  
Author(s):  
Sommer ◽  
Bereiter

Minimal-invasive Osteosynthesen (MIO) sollten heutzutage ins Repertoire jedes unfallchirurgisch tätigen Operateurs gehören. Entsprechend dem Bestreben jedes Chirurgen, dem Patienten durch den Eingriff selbst möglichst wenig Zusatzschaden beizufügen, stellt die Reduktion des Ausmaßes der Invasivität eine logische Entwicklung dar. Der Begriff «MIO» umfasst folgende Kriterien: Frakturzone nicht freigelegt, Reposition durch indirekte Manöver oder perkutan via Joysticks, kleine Zugänge zur Applikation der Implantate, intraoperative Überprüfung der Reposition und Implantatlage mittels Bildgebung (Röntgen-Bildverstärker, Arthroskopie, Endoskopie, etc.). Schon lange vor der Definition der sogenannt «minimal-invasiven Chirurgie» wurden Frakturen mit gewissen Techniken versorgt, die eigentlich dem Begriff der «Minimal-Invasivität» vollumfänglich gerecht werden, wie z.B. Stabilisierungen mittels Fixateur externe oder geschlossenem Marknagel. In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgten dann erste Operationen mit «eingeschobenen Platten», einer Technik, die sich in den letzten fünf Jahren unter dem Begriff MIPO (minimal-invasive Plattenosteosynthese), insbesondere dank der neuen winkelstabilen Schrauben-Plattensysteme LISS und LCP, weiter verbreitet hat. Klares Hauptproblem der MIO ist und bleibt die Frakturreposition (kein direktes offenes Manipulieren möglich) mit ihrer intraoperativen Überprüfung (keine direkte Visualisierung). Die Balance zwischen Ausmaß der Invasivität und erreichter Qualität der Reposition und Stabilität ist oft schwierig zu finden und muss von multiplen Faktoren (Frakturlokalisation und -typ, lokale Weichteilsituation, Knochenqualität, Patientenalter und -ansprüche, vorhandene Implantate, Erfahrung des Chirurgen, etc.) abhängig gemacht werden. Neue Technologien wie verbesserte Bildgebung, intraoperative Navigation und perkutane Repositionshilfen werden dazu beitragen, die Invasivität eines operativen Eingriffes auch in der Frakturversorgung weiter reduzieren zu können.


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