Ultraschallgestützte perkutane Tenotomie der Bizepssehne als Therapie der Tendo vaginitis bei fünf Hunden
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Anwendbarkeit der ultraschallgestützten (minimal invasiven) Tenotomie an klinischen Patienten mit Tendovaginitis des M. biceps brachii. Material und Methoden: Bei 45 Hunden mit Schultergelenkslahmheit wurde eine sonographische Untersuchung durchgeführt. Fünf dieser Hunde zeigten eine Tendovaginitis des M. biceps brachii Grad 2–3. Die Aufnahme dieser Tiere in die Studie erfolgte, da weder klinisch noch radiologisch eine Instabilität des Schulter-gelenks nachgewiesen werden konnte. Nach aseptischer Vorbereitung der betroffenen Schulter wurde die Sehne im Längsschnitt sonographisch dargestellt und nach Anlegen einer Hautinzision mit einer Skalpellklinge Nr. 11 unter Ultraschallkontrolle proximal des Ligamentum transversum durchtrennt. Nach 4–6 Wochen sowie 5–13 Monaten (Median: 8 Monate) fand eine klinische Nachuntersuchung der Tiere statt. Ergebnisse: In allen Fällen war die Bizepssehne komplett durchtrennt. Es traten keine Komplikationen auf. Nach 4 Wochen bzw. in einem Fall nach 6 Wochen waren drei Patienten lahmheitsfrei, je ein Hund zeigte eine Lahmheit Grad 1 bzw. Grad 2. Laut Angabe der Besitzer bzw. des behandelnden Tierarztes waren vier von fünf Tieren 5–13 Monate (Median: 8 Monate) postoperativ lahmheitsfrei. Von einem Patienten liegen diesbezüglich keine Untersuchungsergebnisse vor. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Mit der ultraschallgezielten Tenotomie der Bizepssehne steht neben der Arthroskopie eine weitere minimal invasive Technik zur Behandlung einer Tendovaginitis Grad 3 der Bizepssehne zur Verfügung. Die vorläufigen klinischen Ergebnisse erscheinen vielversprechend.