Grundlagen von Asthma und COPD
In den letzten drei Jahrzehnten nahm die Häufigkeit der chronisch entzündlichen Lungenerkrankungen (Asthma, COPD, Fibrose) weltweit zu. In der Schweiz leiden ca. 5 % der Bevölkerung an Asthma, während es in anderen Ländern bis zu 20 % sind (Maori: Neuseeland). Asthma ist der häufigste Grund für Absenzen von Bildung und Beruf, und es reduziert die Lebensqualität der Patienten und ihrer Familien. COPD, oder die Raucherlunge, ist zur Zeit die viert häufigste Todesursache weltweit und in der westlichen Gesellschaft ist der Hauptauslöser Zigarettenrauchen. In Entwicklungsländern wird die COPD durch Kochen am offenen Feuer ausgelöst und betrifft mehrheitlich Frauen. Bei Asthma und CODP können Medikamente nur die Symptome kontrollieren, eine Heilung gibt es nicht. Die dritte chronische Lungenerkrankung ist die Fibrose, deren Häufigkeit in einer alternden Gesellschaft zunimmt. Wie durch die Bezeichnung „chronisch entzündlich“ beschrieben nimmt man an, dass die Ursache der drei Erkrankungen eine anhaltende Entzündung spezifischer Lungenabschnitte ist. Diese Annahme wird seit ein paar Jahren durch neue klinische und Grundlagenstudie zunehmend in Frage gestellt. Mehrere Studien zeigten, dass sich die chronische Entzündungsreaktion der Lunge erst nach oder parallel zu Strukturveränderungen des Lungengewebes auftreten. Bisher wurden Gewebeveränderungen als Folge der Entzündungsreaktion interpretiert. Dagegen spricht, dass solche Veränderungen des Bronchialgewebes schon während der Embryogenese eingeleitet werden können und im späteren Leben eine Prädisposition für chronisch entzündliche Lungenerkrankungen darstellt. Welche Umstände zu einer solchen Prädisposition führen ist noch weitgehend unbekannt; die dazu notwendigen Untersuchungen gestalten sich schwierig und haben erst vor wenigen Jahren begonnen. Dieser Übersichtsartikel versucht die neuen Erkenntnisse der letzten zwei Jahre bezüglich Asthma und COPD zusammenzufassen.