Gute Verordnungspraxis bei älteren Patienten
Patienten ab einem Alter von 65 Jahren sind die bedeutendste Zielgruppe der Pharmakotherapie. Die im Alter häufig auftretende Multimorbidität bedingt oft eine Polymedikation. Eine leitliniengerechte Therapie aller Erkrankungen ist problematisch und selten in Studien an älteren Patienten geprüft. Zudem sind im Alter auftretende pharmakokinetische und pharmakodynamische Veränderungen zu beachten. Diese bedingen, dass bestimmte Medikamente für ältere Patienten potentiell inadäquat sind, weil sie ein hohes Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen bergen. Zur Identifikation von potentiell inadäquater Medikation wurden mehrere Negativlisten und Screening-Tools entwickelt. Im Artikel werden die START/STOPP-Kriterien, die PRISCUS-Liste, die Österreichische PIM-Liste sowie die FORTA-Einteilung näher erläutert. Der Einsatz dieser Tools kann die Qualität der medikamentösen Therapie im Alter verbessern. Zudem empfiehlt sich ein regelmäßiger Medikationsreview. Die Bestimmung der im Alter meist eingeschränkten Nierenfunktion und eine entsprechende Dosisanpassung der Medikation sowie die Wahl einer niedrigen Einstiegsdosis beim Ansetzen eines neuen Medikamentes bei älteren Patienten können ebenfalls einen Beitrag zur Arzneimitteltherapiesicherheit leisten.