Pflegerisches Schmerzmanagement bei ambulant versorgten Pflegebedürftigen

Pflege ◽  
2020 ◽  
Vol 33 (2) ◽  
pp. 63-73
Author(s):  
Arlett Wenzel ◽  
Andrea Budnick ◽  
Juliana Schneider ◽  
Reinhold Kreutz ◽  
Dagmar Dräger

Zusammenfassung. Hintergrund: Die Prävalenzraten von chronischem Schmerz liegen international bei ambulant versorgten älteren Menschen (> 65-Jährigen) bei bis zu 50 %. Eine erste nationale Studie mit auskunftsfähigen Pflegebedürftigen (≥ 18 Jahre) ermittelte für den ambulanten Bereich eine Prävalenzrate von 68,5 %. Eine bedeutende Rolle beim Schmerzmanagement kommt der pflegerischen Versorgung zu. Der bisherige Forschungsstand zur Qualität des pflegerischen Schmerzmanagements ist jedoch unzureichend. Ziel: Somit ist das Ziel der vorliegenden Untersuchung, die Angemessenheit des pflegerischen Schmerzmanagements bei älteren Pflegebedürftigen mit und ohne kognitive Einschränkungen für den ambulanten Bereich zu prüfen. Methode: Die vorliegende Querschnittstudie basiert auf den Daten des Projektes ACHE. In die Untersuchung wurden 219 Pflegebedürftige einbezogen. Mittels persönlich-mündlicher Interviews sowie einer Analyse der Pflegedokumentation wurden Informationen zum subjektiven Schmerzerleben sowie dem Schmerzmanagement eingeholt. Ergebnisse: Die Befragung der Pflegebedürftigen und die Analyse der Pflegedokumentation weisen auf deutliche Defizite hinsichtlich des pflegerischen Schmerzmanagements hin. Defizite zeigten sich vor allem in einer fehlenden systematischen Schmerzerfassung sowie fehlenden Dokumentation von Therapiezielen und der Dokumentation durchgeführter schmerztherapeutischer Maßnahmen. Schlussfolgerungen: Eine mögliche Ursache für die identifizierten Defizite eröffnet sich über derzeitige Rahmenbedingungen, welche das pflegerische Handeln in SGB V und SGB XI Leistungen trennt. Ein angemessenes pflegerisches Schmerzmanagement kann nur gewährleistet werden, wenn Rahmenbedingungen optimiert werden.

2003 ◽  
Vol 60 (9) ◽  
pp. 535-540 ◽  
Author(s):  
B. Norrving

Lakunäre Infarkte, kleine tief liegende Hirninfarkte als Folge eines Verschlusses einer perforierenden Arteriole, machen zahlenmäßig etwa einen Viertel aller ischämischen Hirninfarkte aus. Die Meinung, dass es sich um eine gutartige und harmlose vaskuläre Affektion handelt, hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Die Prognose in den ersten Jahren nach dem Ereignis ist besser als bei Hirninfarkten anderer Ätiologie, möglicherweise wegen der geringen Größe der Läsion, längerfristig steigt jedoch das Risiko zu sterben, Rezidivinfarkte zu erleiden und kognitive Störungen zu entwickeln überdurchschnittlich. Schlaganfallrezidive sind langfristig etwa gleich häufig wie bei den meisten anderen Schlaganfalltypen. Außerdem sind die Patienten gefährdet, kognitive Einschränkungen zu erleiden und schließlich dement zu werden. Fortschreitendes Alter, vaskuläre Risikofaktoren und hoher nächtlicher Blutdruck haben prognostisch entscheidende Bedeutung. Lakunäre Infarkte und eine vaskuläre Leukenzephalopathie, die zwei Haupttypen der Mikroangiopathie, kommen oft gleichzeitig vor. In diesem Fall wirken sie synergistisch auf einen kognitiven Abbau hin. Die wichstige Sekundärprophylaxe nach einem lakunären Infarkt besteht in der Gabe von Thrombozytenaggregationshemmern und der Modifikation der vaskulären Risikofaktoren.


2019 ◽  
Vol 38 (11) ◽  
pp. 804-808
Author(s):  
Georg Adler

ZUSAMMENFASSUNGSelbst wahrgenommene Gedächtnisstörungen oder kognitive Einschränkungen korrelieren mit den typischen neurobiologischen Veränderungen der Alzheimer-Krankheit und sind mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Alzheimer-Demenz verbunden. Der individuelle Vorhersagewert solcher subjektiven kognitiven Störungen ist jedoch wegen zahlreicher konfundierender Faktoren wie Depression und Angst gering. Er lässt sich möglicherweise durch die Erhebung von kognitiven Blackouts mit einem geeigneten Fragebogen verbessern.


2010 ◽  
Vol 5 (S 01) ◽  
Author(s):  
F Petrak ◽  
G Faber-Heinemann ◽  
A Joschko ◽  
M Kaltheuner ◽  
N Scheper ◽  
...  
Keyword(s):  

2021 ◽  
Vol 46 (02) ◽  
pp. 87-94
Author(s):  
Mehri Khoshhali ◽  
Motahar Heidari-Beni ◽  
Mostafa Qorbani ◽  
Ramin Heshmat ◽  
Mohammad Esmaeil Motlagh ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel Diese Studie wurde durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen ungesundem Lebensstil und tatsächlichem und wahrgenommenem Gewichtsstatus in einer großen Stichprobe von Kindern und Jugendlichen zu bestimmen. Methoden Diese nationale Studie wurde in städtischen und ländlichen Gebieten in 30 Provinzen im Iran durchgeführt. Die Teilnehmer waren 14 880 Schüler im Alter von 7–18 Jahren. Die latente Klassenanalyse wurde auf der Grundlage von 11 ungesunden Verhaltensweisen in Bezug auf Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten durchgeführt. Ergebnisse Verglichen mit geringen ungesunden Verhaltensweisen war die Wahrscheinlichkeit mäßig ungesunder Verhaltensmuster bei Mädchen, die sich als übergewichtig/adipös empfanden, geringer als bei denen, die sich als normalgewichtig empfanden (OR, 95 %-KI: 0,76 [0,59; 0,97]). Das Risiko mäßig ungesunder Verhaltensweisen war bei Jungen, die sich von ihren Eltern als untergewichtig wahrgenommen wurden, größer als bei denen, die sich von ihren Eltern als normalgewichtig wahrgenommen wurden (OR, 95 %-KI: 1,65 [1,21; 2,24]). Schlussfolgerung Das wahrgenommene Körpergewicht korrelierte eher mit ungesunden Lebensgewohnheiten als mit dem tatsächlichen Gewichtsstatus. Die Korrelation des ungesunden Lebensstilverhaltens mit dem wahrgenommenen Gewicht war stärker als die mit dem tatsächlichen Gewichtsstatus. Eine Häufung ungesunder Lebensgewohnheiten kann zur Entwicklung von Initiativen zur Prävention von Adipositas auf individueller und öffentlicher Gesundheitsebene genutzt werden.


2021 ◽  
Vol 78 (6) ◽  
pp. 269-276
Author(s):  
Giovanna Padlina ◽  
Adrian Scutelnic ◽  
Stephan Salmen

Zusammenfassung. Die Evidenz für günstige Effekte der körperlichen Aktivität sowohl in der Primär- als auch in der Sekundärprävention des Hirnschlags ist in den letzten Jahren gestiegen. Es konnte gezeigt werden, dass regelmässige körperliche Aktivität günstige Einflüsse auf die meisten vaskulären Risikofaktoren (wie z. B. auf das Übergewicht, die arterielle Hypertonie, das Vorhofflimmern etc.) hat. Nach einem Hirnschlag ist es eines der wichtigsten Ziele, das Risiko eines erneuten Hirnschlags und seine möglichen Konsequenzen zu vermindern. Andere wichtige Ziele sind das Verbessern der beeinträchtigten Hirnfunktionen, der Lebensqualität, der Selbständigkeit in den Alltagsaktivitäten sowie die Reintegration in der Gesellschaft [1]. Die durch den Hirnschlag eingeschränkten Hirnfunktionen können neben motorischen, sensiblen, visuellen und sprachlichen Einschränkungen auch kognitive Einschränkungen, sowie Störungen der Stimmung beinhalten. Diese Defizite wirken sich auf die körperliche Aktivität aus [2]. Art, Menge und Intensität der körperlichen Aktivität müssen an die Komorbiditäten und, falls vorhanden, an die nach einem Hirnschlag vorhandenen residuellen neurologischen Defizite angepasst werden.


2018 ◽  
Author(s):  
Birgit Dietz

Immer mehr Menschen werden immer älter. Mit dem Älterwerden gehen häufig kognitive Einschränkungen und demenzielle Erkrankungen einher. Für diese Menschen ist eine Architektur gefordert, die die Sinneseinschränkungen berücksichtigt und vor allem Sicherheit und Orientierung bietet. Der Fokus des Buches liegt auf der besonders sorgfältigen Gestaltung der Lebensräume für ältere Menschen. Es werden zunächst die altersbedingten Beeinträchtigungen von Körper und Geist ausführlich erläutert und daraus folgernd die möglichen baulichen Maßnahmen zur Unterstützung beschrieben. Mithilfe vieler Praxisbeispiele aus dem häuslichen Umfeld, aus Pflegeheimen und Krankenhäusern gibt das Buch Planern und Architekten sowie allen Interessierten ganz konkrete Empfehlungen und Planungshinweise an die Hand.


2021 ◽  
Vol 89 (05) ◽  
pp. 200-201

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für kognitive Einschränkungen und dementielle Erkrankungen. Da diese Entwicklungen mit Entzündungsprozessen im Gehirn in Verbindung gebracht werden, könnte die Einnahme antiinflammatorischer Wirkstoffe wie niedrig dosiertes Aspirin eine gute Prophylaxe bilden. Vor diesem Hintergrund haben Ryan und Team eine doppelblinde randomisierte Studie zum Thema durchgeführt und Aspirin mit Placebo verglichen.


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