Palliative Treatment of Obstructive Jaundice - Stent or Surgical Bypass?
In den letzten Jahren ist die Letalität nach Pankreasresektion deutlich gesunken infolge Verbesserungen der operativen Technik und des perioperativen Managements. Deshalb führten wir eine Analyse unserer Ergebnisse nach chirurgischen palliativen Verfahren beim Verschlussikterus durch um zu prüfen ob sich eine ähnliche Entwicklung auch bei den Bypassverfahren feststellen lässt. Methodik: Alle Patienten mit Verdacht auf ein Pankreaskarzinom, welche nach chirurgischer Exploration einen inoperablen Befund zeigten und deshalb einem Bypassverfahren unterzogen wurden, wurden prospektiv erfasst. Resultate: Im Zeitraum von 1.11.93 bis 1.11.99 wurden insgesamt 348 mit Pankreastumoren an unserer Klinik behandelt. Davon erhielten 74 Patienten ein Bypassverfahren. Es wurden 40 Doppelbypass, 20 biliodigestive Bypass und 14 solitäre Gastroenterostomien durchgeführt. Die Gesamtmorbidität lag bei 35% und die Letalität betrug 1.2%. Die mediane Hospitalisationsdauer betrug 12 Tage (6-37 Tage). Das mediane Überleben lag bei 5 Monaten (1-25 Monate). Die Morbidität war nicht abhängig vom gewählten chirurgischen Verfahren, dem Alter und dem perioperativen Risiko gemäss ASA-Klassifikation. Hingegen war die Komplikationsrate bei ikterischen im Vergleich zu nicht-ikterischen Patienten signifikant höher (58% gegenüber 18%; p = 0.001). Schlussfolgerung: Chirurgische Bypassverfahren können heute mit grosser Sicherheit durchgeführt werden. Dabei scheint die gleichzeitige Anlegung einer Hepaticojejunostomie und Gastroenterostomie das Verfahren der Wahl zu sein bei Patienten welche nach chirurgischer Exploration einen nicht mehr resektablen Befund zeigen.