Herausfordernde Aufgaben – 13 Jahre Zwergen-Mathematik-Olympiade

Author(s):  
Inge Schwank
Keyword(s):  

Die Zwergen-Mathematik-Olympiade [ZMO] ist über 13 Jahre hinweg mit insgesamt 2102 Drittklässler*innen (~49,43% Mädchen) im Rahmen von universitären Seminaren zur Mathematischen Begabung durchgeführt worden. Der nahezu erreichten Geschlechterparität liegt die Vorgabe zugrunde, dass pro teilnehmender Klasse ein Mädchen sowie ein Junge als deren Mathematikvertretung zur ZMO entsandt werden können. Die in ihren Schwierigkeitsgraden unterschiedlich herausfordernden Aufgaben entfallen auf 7 Rubriken: R1 einfache arithmetische Einstiegsaufgaben, R2 & R3 anspruchsvollere Aufgaben zu arithmetischen Fähigkeiten, R4 kombinatorisch lösbare Aufgaben, R5 Textaufgaben, R6 Aufgaben zu Mustern und geometrischen Figuren, R7 Ausstiegsaufgaben. Die Seminarleistung liegt, basierend auf Recherchen und Diskussionen zu einschlägiger Literatur, in der Erarbeitung von Aufgabensätzen und der Auswertung mit abschließender Bepunktung der Aufgabenbearbeitungen. In Übereinstimmung mit bekannten Befunden zeigt sich eine Tendenz, dass die teilnehmenden Jungen insbesondere in der Leistungsspitze den teilnehmenden Mädchen (etwas) überlegen sind. Über eine Analyse der Aufgaben und deren Bearbeitungen hinaus ist eine Schlüsselfrage für die Zukunft, welche kognitiven Fähigkeiten Einflussfaktoren für erfolgreiches mathematisches Problemlösen sind, um diese dann gezielt im Mathematikunterricht adressieren zu können. Bislang gibt es dazu erst magere Ansätze.

2015 ◽  
Vol 63 (3) ◽  
pp. 181-186 ◽  
Author(s):  
Paul L. Plener ◽  
Rebecca C. Groschwitz ◽  
Cindy Franke ◽  
Jörg M. Fegert ◽  
Harald J. Freyberger

Die Adoleszenz ist häufig die Lebensphase, in der sich psychiatrische Phänomene des Erwachsenenalters erstmals manifestieren. Darüber hinaus stellt sie auch eine Phase des Übergangs zwischen den Versorgungssystemen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und dem der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters dar. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der stationären psychiatrischen Versorgungssituation der Adoleszenten in Deutschland. Berichtet wird eine Analyse der stationären psychiatrischen Versorgung in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2012, basierend auf Krankenhaus Entlassdiagnosen. Trotz stagnierender Bevölkerungszahlen in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen findet sich eine deutliche Zunahme der stationären Behandlungen im Verlauf der letzten 10 Jahre. Es finden sich deutliche Unterschiede in der Häufigkeit der Behandlung von Störungsbildern der Kategorie F8 und F9 in der Altersgruppe der 15- bis unter 20-Jährigen im Vergleich zu den 20- bis unter 25-Jährigen. Die Brüche in den stationären Behandlungsraten der ICD-10 Kategorien F8 und F9 können als Hinweis auf eine mangelhaft ausgebaute Schnittstelle zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters gesehen werden. Eine durchgängig über Versorgungssysteme gedachte Adoleszenzpsychiatrie könnte es schaffen diesen Übergang zu erleichtern.


2018 ◽  
Vol 27 (03) ◽  
pp. 135-143
Author(s):  
M. Salzmann ◽  
U. Stumpf ◽  
C. Eberhardt ◽  
B. Habermann ◽  
A.A. Kurth

Zusammenfassung Einleitung: Die bisher in Deutschland durchgeführten Studien bezüglich der Versorgungssituation von Patienten mit osteoporotischer Fraktur beruhen zumeist auf Krankenkassendaten. Es werden daher nur diagnostizierte Erkrankungen erfasst. Ziel der Studie war es, die Dunkelziffer an nicht Osteoporose diagnostizierten Patienten zu erfassen, und die Einleitung von Diagnostik und Therapie nach Fragilitätsfrakturen im Allgemeinen und unter dem Einfluss von Risikofaktoren zu analysieren. Material und Methode: In einer retrospektiven Beobachtungsstudie an orthopädischen und unfallchirurgischen Abteilungen im Rhein-Main-Gebiet wurde eine Analyse der versorgten Frakturen durchgeführt. Eingeschlossen wurden Patienten im Alter von > 50 Jahren mit einer ICD verschlüsselten Fraktur als Aufnahmediagnose. Die in der Krankenakte enthaltenden Daten wurden nach prävalenten Frakturen, nach für den Knochen-Stoffwechsel und für die Knochen-Stabilität relevanten Grunderkrankungen, einer vorbekannten Osteoporose, durchgeführter Diagnostik zur Sicherung oder Widerlegung der Diagnose einer Osteoporose, der Diagnosestellung einer Osteoporose und ggf. erfolgter Therapieeinleitung und – empfehlung nach einem vorliegenden Erhebungsbogen systematisch ausgewertet. Ergebnisse: Insgesamt wurden 2142 Patienten älter als 50 Jahre mit einer Fraktur ausgewertet. 1544 (72,1 %) waren weiblich und 598 (27,9 %) männlich. Davon wurde bei 1460 (68,2 %) der Patienten die Fraktur als osteoporotisch eingestuft. 80,3 % der Patienten mit osteoporotischer Fraktur waren älter als 70 Jahre. Die Hüftfraktur (55,2 %) war die häufigste Frakturlokalisation, gefolgt von der Wirbelkörperfraktur (14 %). Eine prävalente Fraktur gaben 14 % in der Anamnese an. Insgesamt nur bei 29,9 % der Patienten wurde eine Osteoporose als Ursache der Fraktur diagnostiziert. Bei 67,2 % der osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen wurde die Osteoporose erkannt, jedoch nur bei 16,3 % der osteoporotischen Hüftfrakturen. Zum Zeitpunkt der Entlassung wurden 6,6 % der Patienten mit einem antiosteoporotischen Medikament therapiert und bei 5,1 % wurde diesbezüglich eine Empfehlung im Entlassungsbrief ausgesprochen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass bei 70 % der Patienten die Diagnosestellung einer Osteoporose versäumt und dass 88,3 % der Patienten ohne eine spezifische antiosteoporotische Therapie oder einer Therapieempfehlung aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Zusammenfassung: Somit zeigt sich eine deutliche Versorgungslücke zwischen evidenzbasierter Medizin und alltäglicher Praxis. Frakturen bei älteren Menschen führen selten zur einer Diagnostik oder Therapie bezüglich Osteoporose. Angesichts der hohen Prävalenz der Osteoporose und der Zunahme der Inzidenz osteoporotischer Frakturen sind Konzepte zur besseren Versorgung gerade dieser Hochrisikopatienten notwendig. Die international zunehmende Etablierung von Fracture Liaison Services (FLS) zeigt in Untersuchungen, dass ein solches Konzept effektiv ist, um ein optimales Osteoporose-Management nach einer Fragilitätsfraktur zu erreichen und sekundäre Frakturen zu verhindern.


Swiss Surgery ◽  
2000 ◽  
Vol 6 (5) ◽  
pp. 283-288 ◽  
Author(s):  
Wagner ◽  
Egger ◽  
Kulli ◽  
Redaelli ◽  
Krähenbühl ◽  
...  

In den letzten Jahren ist die Letalität nach Pankreasresektion deutlich gesunken infolge Verbesserungen der operativen Technik und des perioperativen Managements. Deshalb führten wir eine Analyse unserer Ergebnisse nach chirurgischen palliativen Verfahren beim Verschlussikterus durch um zu prüfen ob sich eine ähnliche Entwicklung auch bei den Bypassverfahren feststellen lässt. Methodik: Alle Patienten mit Verdacht auf ein Pankreaskarzinom, welche nach chirurgischer Exploration einen inoperablen Befund zeigten und deshalb einem Bypassverfahren unterzogen wurden, wurden prospektiv erfasst. Resultate: Im Zeitraum von 1.11.93 bis 1.11.99 wurden insgesamt 348 mit Pankreastumoren an unserer Klinik behandelt. Davon erhielten 74 Patienten ein Bypassverfahren. Es wurden 40 Doppelbypass, 20 biliodigestive Bypass und 14 solitäre Gastroenterostomien durchgeführt. Die Gesamtmorbidität lag bei 35% und die Letalität betrug 1.2%. Die mediane Hospitalisationsdauer betrug 12 Tage (6-37 Tage). Das mediane Überleben lag bei 5 Monaten (1-25 Monate). Die Morbidität war nicht abhängig vom gewählten chirurgischen Verfahren, dem Alter und dem perioperativen Risiko gemäss ASA-Klassifikation. Hingegen war die Komplikationsrate bei ikterischen im Vergleich zu nicht-ikterischen Patienten signifikant höher (58% gegenüber 18%; p = 0.001). Schlussfolgerung: Chirurgische Bypassverfahren können heute mit grosser Sicherheit durchgeführt werden. Dabei scheint die gleichzeitige Anlegung einer Hepaticojejunostomie und Gastroenterostomie das Verfahren der Wahl zu sein bei Patienten welche nach chirurgischer Exploration einen nicht mehr resektablen Befund zeigen.


2021 ◽  
Vol 44 (4) ◽  
pp. 22-35
Author(s):  
Achim Würker
Keyword(s):  

Bezugnehmend auf ein Begriffsglossar des Managementjargons wird Schulpraxis als eine Einführung in die Selbst-Optimierung verdeutlicht. Daran schließt sich eine Illustration durch eine szenische Kafka-Interpretation an sowie eine Analyse der zugrundeliegenden Psychodynamik: Entsprechend der sozialpsychologischen Überlegungen Alfred Lorenzers wird der Optimierungsimperativ als »Schablone« begriffen, die als normierende Sprachkonstruktion zu Selbstdisziplinierung nötigt, gleichzeitig aber Ersatzbefriedigungen vorwiegend narzisstischer Wünsche erlaubt.


2021 ◽  
Vol 10 (2) ◽  
pp. 80-86
Author(s):  
Sven Ismer ◽  
Nina Peter
Keyword(s):  

Der Beitrag verbindet eine emotionstheoretische Perspektive auf das »Phänomen Trump« mit einer Untersuchung der Rhetorik des mittlerweile abgewählten US-Präsidenten. Dabei werden wir erläutern, warum es für Trump so wichtig war, trotz der Corona-Pandemie Massen­veranstaltungen durchzuführen, indem wir diese mit Durkheim als Schauplätze der Erfahrung kollektiver Efferveszenz (d. h. einer gemeinschaftlichen rauschhaften Erregung) der Anhänger*innen eines im Weber’schen Sinne charismatischen Führers deuten. Daran anschließend widmet sich eine Analyse von Trumps Affektrhetorik seinem Entwurf binärer Freund-Feind-Schemata, der als Teil einer Strategie der »VerAnderung« bzw. des »Othering« nicht nur eine emotionale Stimmung der Angst und Wut schürt, sondern darüber hinaus ein erhebliches Konfliktpotenzial in sich birgt.


Author(s):  
Isabelle Borucki ◽  
Lena Masch ◽  
Simon Jakobs

ZusammenfassungWer sind die Menschen, die sich eine Parteimitgliedschaft vorstellen können, aber nicht beitreten? Mit den Datensätzen der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) der Jahre 2008 und 2018 liegen nunmehr größere, öffentliche und vor allem repräsentative Studien vor, die den Willen zu einer Parteiaktivität ermitteln. Mithilfe dieser Daten wird analysiert, inwieweit sozio-demografische Ressourcen, Motivation, Selbstwirksamkeit und die Einbindung in soziale Netzwerke mit dem Willen, aktiv in Parteien mitzuarbeiten, zusammenhängen. Logistische Regressionsmodelle zeigen nur einen geringen Einfluss soziodemographischer Faktoren. Allerdings sind politische Einstellungen wie beispielsweise das Vertrauen in Parteien relevant. Dies gilt vor allem für die ostdeutschen Bundesländer. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Civic Voluntarism Model neben einer Vielzahl von Beteiligungsformen auch – zumindest teilweise – dazu geeignet ist, eine beabsichtigte Parteiaktivität zu erklären.


2007 ◽  
Vol 21 (3/4) ◽  
pp. 195-202 ◽  
Author(s):  
Detlev Leutner ◽  
Joachim Wirth

Zusammenfassung. Zu Beginn des Jahres 2008 wechselt die geschäftsführende Herausgeberschaft der Zeitschrift für Pädagogische Psychologie von Detlev Leutner zu Jens Möller. Aus diesem Anlass werden Zahlen, Fakten und Trends der sich in den Artikeln der Zeitschrift spiegelnden Pädagogischen Psychologie der letzten Jahre zusammenfassend untersucht. Es zeigt sich, dass sich die Zeitschrift unter den Autorinnen und Autoren zunehmender Beliebtheit erfreut, was zu einer gestiegenen Zahl eingereichter Manuskripte und einer erhöhten Ablehnungsquote geführt hat. Eine Analyse des Journal-Impact-Faktors der Zeitschrift ergibt, dass die Variabilität des Impact-Faktors ausschließlich auf die Variabilität der Selbstzitationen (d. h. Zitation von Artikeln der Zeitschrift durch die eigene Zeitschrift) zurückzuführen ist, während die Fremdzitationen (d. h. Zitation von Artikeln der Zeitschrift durch andere Zeitschriften) über die Jahre hinweg weitgehend stabil sind und einen für deutschsprachige Zeitschriften beachtlichen Anteil des Impact-Faktors in Höhe von konstant ca. 0.50 Impact-Punkten ausmachen. Hinsichtlich thematischer Trends zeigt sich eine über die Jahre hinweg deutliche Zunahme an Artikeln im Bereich “Selbstkonzept, Motivation und Emotion im Lernprozess” zu Lasten von Artikeln in den Bereichen “Lernen und Lehren” und “Pädagogisch-psychologische Trainingsforschung”. Insgesamt scheint die Zeitschrift für Pädagogische Psychologie für die kommenden Jahre gut aufgestellt zu sein.


2014 ◽  
Author(s):  
Thomas Döring
Keyword(s):  

Aus ökonomischer wie aus politikwissenschaftlicher Sicht hat sich eine Analyse der Zielsetzungen, Ausgestaltung und Wirksamkeit von Umweltpolitik am bestehenden Handlungsbedarf in diesem Politikfeld, den diesbezüglich relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen, den Interessen der maßgeblichen politischen Akteure und der sich daraus ergebenden Dynamik des politischen Prozesses zu orientieren. Während auf die beiden zuletzt genannten Bestimmungsfaktoren an späterer Stelle genauer eingegangen wird, stehen die Betrachtung des bestehenden umweltpolitischen Handlungsbedarfs ebenso wie die grundlegende rechtliche Verankerung der Umweltpolitik in Deutschland und Europa im Zentrum der nachfolgenden Ausführungen.


2021 ◽  
Author(s):  
Merle Schäfer ◽  
Ewan Donnachie ◽  
Roman Gerlach ◽  
Martin Tauscher ◽  
Antonius Schneider
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel der Studie Der Hausärztemangel in Deutschland nimmt weiterhin zu. Durch ein vertieftes Verständnis der Veränderung von hausärztlichen Kennzahlen innerhalb der letzten Jahrzehnte könnten Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Versorgungssituation identfiziert werden. Ziel war die Analyse von hausärztlichen Kennzahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) im Hinblick auf die Dauer zwischen Staatsexamensabschluss und Selbstständigkeit in Form einer Praxisniederlassung seit den siebziger Jahren, die Entwicklung von Gemeinschaftspraxen und Angestelltenverhältnissen und den Erwerb von Zusatzbezeichnungen. Methodik Als Datengrundlage für die Analyse des Zeitraums zwischen Staatsexamensabschluss und Niederlassung, Entwicklung von Gemeinschaftspraxen und Zusatzbezeichnungen dienten die Arztregisterdaten der niedergelassenen Ärzte in Bayern, aufbereitet von der KVB. Es wurden deskriptive Analysen durchgeführt. Ergebnisse Seit den 70er Jahren kam es zu einer erheblichen Zunahme der zeitlichen Dauer von Studienabschluss bis zur Niederlassung in eigener Praxis von durchschnittlich 5 auf 12 Jahre. Es entwickelte sich ein deutlicher Trend hin zur Gemeinschaftspraxis seit den 2000er Jahren. Die Anzahl der Neuniederlassungen in eigener Praxis blieb über die letzten Jahre relativ konstant. Zudem zeichnet sich eine deutliche Tendenz zum Angestelltenverhältnis ab. Der Anteil an Zusatzbezeichnungen nimmt im zeitlichen Verlauf insbesondere im alternativmedizinischen Bereich und Sportmedizin ab. Schlussfolgerung Es sind weiterhin Initiativen notwendig, um die Facharztweiterbildung inhaltlich und zeitlich effizient zu gestalten. Darüber hinaus müssten kontinuierlich motivationale Anreize zur Niederlassung mit eigenem KV-Sitz erfolgen, wobei gleichzeitig dem ausgeprägten Wunsch nach Anstellungsverhältnissen Rechnung getragen werden sollte.


Author(s):  
Jenny Rosendahl ◽  
Doreen Jaenichen ◽  
Selina Schmid ◽  
Francesca Färber ◽  
Bernhard Strauß

Zusammenfassung Ziele In diesem Beitrag werden 3 Studien vorgestellt, in denen Patienten mit einer aktuellen oder vergangenen schweren körperlichen Erkrankung und ihre Partner in Hinblick auf dyadische Konkordanz sowie Geschlechts- und Rollenunterschiede in psychischer Belastung und Resilienz untersucht worden sind. Methoden In Studie 1 wurden 55 Patienten und deren Partner im Mittel 4,5 Jahre nach einer schweren Sepsis untersucht. Studie 2 berücksichtigte 49 Lungenkrebspatienten, mehrheitlich im metastasierenden Tumorstadium, und ihre Partner. In Studie 3 wurden 69 Krebspatienten mit unterschiedlichen Tumorentitäten und Tumorstadien, die sich einer ambulanten homöopathischen Zusatzbehandlung unterzogen, und ihre Partner eingeschlossen. Zur Erfassung der psychischen Belastung wurde in allen Studien die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) und zur Messung von Resilienz als Persönlichkeitsmerkmal die Kurzform der Resilienzskala RS-13 eingesetzt. Die jeweiligen Befunde wurden über die 3 Studien hinweg meta-analytisch zusammengefasst. Ergebnisse Es zeigte sich eine dyadische Konkordanz zwischen Patient und Partner hinsichtlich Angst (r=0,29 [0,06; 0,48], I2=55%) und Depressivität (r=0,44 [0,31; 0,55], I2=0%), nicht jedoch für Resilienz. Geschlechtsunterschiede zeigten sich für Angst konsistent über alle 3 Studien hinweg, sowohl Patientinnen als auch Partnerinnen wiesen eine stärkere Angstsymptomatik auf als Patienten und Partner (d=0,58 [0,26; 0,91], I2=0% für Patienten; d=0,53 [− 0,06; 1,12], I2=69% für Partner). Heterogene Befunde lagen dagegen für Geschlechtsunterschiede in der Depressivität als auch für Rollenunterschiede vor. Eine höher ausgeprägte Resilienz geht mit geringerer psychischer Belastung sowohl bei Patienten als auch bei Partnern einher. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Resilienz auch einen protektiven Effekt für die psychische Belastung des Partners haben kann. Diskussion und Schlussfolgerung Basierend auf den vorliegenden Erkenntnissen zu dyadischen Zusammenhängen in der psychischen Belastung zwischen Patienten und deren Partnern sollten körperliche Erkrankungen grundsätzlich immer aus systemischer Perspektive betrachtet werden. Die psychische Belastung sowohl von Patienten als auch von deren Partnern bedarf einer besonderen Beachtung im psychosozialen Unterstützungsprozess, ebenso sollten partnerschaftliche Ressourcen in der Bewältigung der Erkrankung Berücksichtigung finden.


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