Mini-KiSS – ein multimodales Gruppentherapieprogramm für Eltern von Kleinkindern mit Schlafstörungen
Fragestellung: Schlafstörungen im Kindesalter neigen zur Chronifizierung und gehen häufig mit elterlicher Belastung einher. Daher war das Ziel dieser Pilotstudie die Entwicklung und Evaluation eines multimodalen Trainingsprogramms für Eltern von Kindern zwischen 0.5 und 4 Jahren mit Schlafstörungen (Mini-KiSS). Die Annahme war, dass sich die Schlafproblematik und die elterliche Befindlichkeit durch ein solches strukturiertes Gruppentraining signifikant verbessern lassen. Methodik: In der Pilotstudie wurde ein prä-post-Testdesign ohne Kontrollgruppe durchgeführt. Es nahmen n = 17 Eltern von Kindern zwischen 0.5 und 4 Jahren mit Schlafstörungen nach ICSD-II an der Untersuchung teil. Jede der sechs Sitzungen wurde evaluiert, das Schlafverhalten der Kinder wurde mittels Schlaftagebuch sowie CBCL erhoben. Emotionale und verhaltensbezogene Beeinträchtigungen des Kindes wurden anhand der CBCL gemessen. Die elterliche Befindlichkeit anhand der SCL-90-R. Ergebnisse: Es zeigte sich eine hohe Akzeptanz des Mini-KiSS-Trainings und eine sehr positiv eingeschätzte Durchführbarkeit. Die Schlafprobleme der Kinder, wie beispielsweise die Anzahl des nächtlichen Erwachens, die Dauer der nächtlichen Wachzeit sowie das Schlafen im Elternbett, nahmen signifikant ab. Die psychische Befindlichkeit der Kinder sowie der Eltern verbesserte sich signifikant. Darüber hinaus zeigten die Mütter eine Verbesserung hinsichtlich der Depressivität. Schlussfolgerungen: Mit dieser Pilotstudie konnte gezeigt werden, dass das multimodale Kurzzeitinterventionsprogramm Mini-KiSS sehr gut durchführbar ist und akzeptiert wird. Das Programm erwies sich als effektiv zur Reduktion der kindlichen Schlafproblematik.