Die Erfassung von Ängsten im Urteil von Kindern/Jugendlichen und ihren Eltern

Diagnostica ◽  
2015 ◽  
Vol 61 (4) ◽  
pp. 197-209 ◽  
Author(s):  
Christina Dose ◽  
Anja Görtz-Dorten ◽  
Dieter Breuer ◽  
Hildegard Goletz ◽  
Manfred Döpfner
Keyword(s):  
A Priori ◽  
Icd 10 ◽  
Dsm Iv ◽  

Zusammenfassung. Ziel dieser Arbeit ist die Analyse der psychometrischen Qualität des Fremd- und des Selbstbeurteilungsbogens zur Erfassung von Angst- und Zwangsstörungen (FBB-ANZ/SBB-ANZ) in zwei klinischen Stichproben (n = 182 bzw. n = 130). Ergänzend wurde die Faktorenstruktur der Bögen in zwei Feldstichproben (n = 724 bzw. n = 281) untersucht. Für die Skalen beider Fragebögen ergaben sich größtenteils zufriedenstellende interne Konsistenzen (.59 ≤ α ≤ .93). Exploratorische Hauptachsenanalysen mit Promax-Rotation ergaben stichprobenübergreifend für beide Fragebögen Faktoren, welche die a priori definierten, ICD-10- und DSM-IV-basierten Subskalen weitgehend abbilden. Zwischen den Subskalen innerhalb der Fragebögen zeigten sich geringe bis moderate Interkorrelationen, die für eine gute Abgrenzbarkeit der Skalen sprechen. Es fanden sich größtenteils moderate Beurteilerübereinstimmungen zwischen den korrespondierenden Skalen des Fremd- und Selbstbeurteilungsbogens. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Fragebögen überwiegend reliable und valide Instrumente darstellen. Weiterer Untersuchungsbedarf besteht insbesondere hinsichtlich der konvergenten und divergenten Validität der Subskalen.

2009 ◽  
Vol 24 (S1) ◽  
pp. 1-1
Author(s):  
P. Michalopoulou ◽  
P. Oulis ◽  
G. Konstantakopoulos ◽  
L. Lykouras

Several shortcomings of the current psychodiagnostic manuals (DSM-IV, ICD-10) with respect to obsessive-compulsive disorder, such as the diagnostic parity of obsessions and compulsions and the deficient conceptualization of compulsions might artificially inflate the clinical prevalence of obsessive-compulsive (OC) symptoms in the course of schizophrenic disorders. Still, one cannot exclude on purely a priori grounds the possibility of a genuine coexistence of OC symptoms along with delusions in patients with schizophrenia. the aim of the present study was to provide a contrastive conceptual analysis of typical features of obsessions versus those of delusions and correlatively of compulsions versus delusionally-motivated repetitive behaviours, supplemented by four relevant vignettes as clinical tests of its adequacy. Although preliminary, the results of our conceptual and illustrative analyses suggest that General Psychopathology can afford the conceptual resources for the accurate differential diagnosis obsession/compulsions from delusions/delusionally-motivated repetitive behaviours. in turn, this would provide a more solid clinical ground for the investigation of the epidemiology and the pathophysiology of OC symptoms in schizophrenic disorders.


1996 ◽  
Vol 30 (6) ◽  
pp. 824-833 ◽  
Author(s):  
Gordon Parker ◽  
Dusan Hadzi-Pavlovic ◽  
Kay Wilhelm ◽  
Marie-Paule Austin ◽  
Catherine Mason ◽  
...  

Objective: We seek to improve the definition and classification of the personality disorders (PDs) and derive a large database for addressing this objective. Method: The paper describes the rationale for the development of a large set of descriptors of the PDs (including all DSM-IV and ICD-10 descriptors, but enriched by an additional 109 items), the design of parallel self-report (SR) and corroborative witness (CW) measures, sample recruitment (of 863 patients with a priori evidence of personality disorder or disturbance) and preliminary descriptive data. Results: Analyses (particularly those comparing ratings on molar PD descriptions with putative PD dimensions) argue for acceptable reliability of the data set, while both the size of the sample and the representation of all PD dimensions of interest argue for the adequacy of the database. Conclusions: We consider in some detail current limitations to the definition and classification of the PDs, and foreshadow the analytic techniques that will be used to address the key objectives of allowing the PDs to be modelled more clearly and, ideally, measured with greater precision and validity.


2002 ◽  
Vol 11 (2) ◽  
pp. 82-89 ◽  
Author(s):  
Anja Görtz ◽  
Manfred Döpfner ◽  
Andreas Nowak ◽  
Bettina Bonus ◽  
Gerd Lehmkuhl
Keyword(s):  
A Priori ◽  
Icd 10 ◽  

Zusammenfassung. Fragestellung: Die Informationen von Eltern und Lehrern sind Grundlage für die Diagnostik von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS). Das Selbsturteil Jugendlicher wurde bislang als wenig relevant eingeschätzt, einerseits, weil die Selbstwahrnehmungsfähigkeit von Jugendlichen mit ADHS bezweifelt wurde, andererseits, weil vermutet wurde, daß Jugendliche, die wegen Verhaltensproblemen zur Diagnostik vorgestellt werden, in ihren Selbstberichten zur Dissimulation neigen. Die vorliegende Studie untersucht anhand verschiedener Stichproben die internen Konsistenzen der Selbsteinschätzungen Jugendlicher und der Elterneinschätzungen von Symptomen einer ADHS sowie die Übereinstimmung dieser Einschätzungen. Meßinstrumente: Zur Erfassung von Symptomen einer ADHS werden der Fremdbeurteilungsbogen für Hyperkinetische Störungen (FBB-HKS) und der Selbstbeurteilungsbogen für Hyperkinetische Störungen (SBB-HKS) aus dem Diagnostik-System für Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter nach ICD-10 und DSM-IV (DISYPS-KJ) eingesetzt. Stichprobe: Die Fragebögen wurden einer Feldstichprobe (n = 166), einer klinischen Stichprobe (n = 15) und einer Unauffälligenstichprobe (n = 14) von Jugendlichen im Alter von 11 bis 18 Jahren bzw. ihren Eltern vorgegeben. Ergebnis: Die a priori-Skalen beider Fragebögen sind intern konsistent, die Skalen innerhalb eines Instrumentes korrelieren im mittleren bis höheren Bereich, zwischen den korrespondierenden Skalen von Eltern- und Selbsturteil lassen sich mittlere bis höhere Korrelationen errechnen. In der Feldstichprobe liegt das Selbsturteil eher über dem Elternurteil; in klinischen Stichproben ist das Gegenteil der Fall. Schlußfolgerung: Der Selbstbeurteilungsbogen und der Fremdbeurteilungsbogen für Hyperkinetische Störungen eignen sich zur Diagnostik von Jugendlichen mit ADHS. Auch das Selbsturteil ist bei der Diagnostik von ADHS hilfreich, es sollte jedoch nicht die einzige Informationsquelle sein.


Author(s):  
Christine M. Freitag
Keyword(s):  
Dsm 5 ◽  
Icd 10 ◽  

Die Autismus-Spektrum Störung (ASS) wird in DSM-5 als eine Erkrankung aus den ICD-10 bzw. DSM-IV TR-Diagnosen frühkindlicher Autismus, Asperger Syndrom und atypischer Autismus/PDD-nos zusammengefasst und weist entsprechend revidierte Kriterien auf. In dem vorliegenden Artikel werden diese Kriterien vergleichend dargestellt, Studien zu Validität und Reliabilität der neuen ASS-Diagnose präsentiert und offene Fragen diskutiert. Ein Ausblick auf die klinische und wissenschaftliche Bedeutung wird gegeben.


Author(s):  
Inge Kamp-Becker ◽  
Klaus Baumann ◽  
Linda Sprenger ◽  
Katja Becker

Fragestellung: Die «Multiple complex developmental disorder» (MCDD) ist ein wenig bekanntes Störungsbild, das durch Auffälligkeiten in der Emotionsregulation, der sozialen Interaktion und Denkstörungen gekennzeichnet ist. Weder im Klassifikationssystem des ICD-10, noch im DSM-IV kommt diese Diagnose vor. Methodik: In der vorliegenden Arbeit wird eine Übersicht über die diagnostischen Kriterien und den aktuellen Forschungsstand zum Konzept der MCDD gegeben und anhand einer Kasuistik eines 17-jährigen Jugendlichen illustriert. Ergebnis: Das Störungsbild der MCDD weist Überschneidungen zu autistischen Störungen, aber auch zu Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis auf. Eine klare Abgrenzung bzw. Zuordnung ist bisher nicht eindeutig möglich. Schlussfolgerungen: Viele Fragen bezüglich des Störungsbildes bleiben offen, weitere Forschung ist hier vonnöten.


Author(s):  
Christina Stadler

Dieser Beitrag diskutiert die prädiktive Validität der allgemeinen Diagnosekriterien von Störungen des Sozialverhaltens nach ICD-10 und DSM-IV-TR. Dabei wird Bezug genommen auf aktuelle Befunde, die eine Phänotypisierung früh beginnender Störungen des Sozialverhaltens auf der Basis neurobiologischer und persönlichkeitsspezifischer Faktoren nahelegen. Untersuchungsergebnisse, die auf defizitäre neurobiologische Mechanismen aggressiven Verhaltens in Bezug auf Prozesse der Emotionswahrnehmung und Emotionsregulation hinweisen, werden dargestellt, wobei auch die Bedeutung möglicher mediierender Einflüsse früher psychosozialer Erfahrungen auf neurobiologische Funktionen erörtert wird. Die klinischen Implikationen für die Klassifikation, den Verlauf und die Behandlung von Störungen des Sozialverhaltens werden abschließend diskutiert.


2011 ◽  
Vol 30 (11) ◽  
pp. 902-907
Author(s):  
P. Schönknecht ◽  
A.-K. Allgaier ◽  
V. Henkel ◽  
U. Hegerl ◽  
R. Mergl
Keyword(s):  
Icd 10 ◽  

ZusammenfassungPatienten mit depressiven Syndromen bei starker Beeinträchtigung des psychosozialen Funktionsniveaus, die aber die nach ICD-10 oder DSM-IV-TR erforderlichen Kriterien einer depressiven Störung nur teilweise erfüllen, sind in nervenärztlichen Praxen häufig anzutreffen. Im Folgenden werden wichtige therapeutische Ansätze bei derartigen minoren Depressionen präsentiert und deren klinische Signifikanz diskutiert. Da die Evidenzbasis für eine spezifische Pharmakooder Psychotherapie unzureichend ist, kommen aktives Monitoring oder unspezifische Beratungsund Betreuungsangebote in Betracht. Spezifische Behandlungsangebote (Antidepressiva, Psychotherapie) müssen in Erwägung gezogen werden bei Suizidalität, Suizidversuchen in der Anamnese, hohem Leidensdruck, früheren depressiven Episoden, Residualsymptomatik nach majorer Depression oder positiver Familienanamnese für affektive Störungen.


2011 ◽  
Vol 30 (01/02) ◽  
pp. 59-65
Author(s):  
K. E. Buchmann ◽  
J. Kepplinger ◽  
S. Rösch ◽  
F. A. Muthny ◽  
E. Bayard

ZusammenfassungHintergrund: 2002 waren über dem Bodensee eine amerikanische Frachtmaschine und ein russisches Passagierflugzeug kollidiert und 71 Tote zu beklagen, darunter 45 Kinder. Methodik: Polizeibeamte, die an dem Einsatz beteiligt waren, wurden ein Jahr danach per Fragebogen anonym auf eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) untersucht, wobei primär die PTBS-Symptom-Scale-Self-Report (PSS-SR) eingesetzt wurde. Ziel der vorliegenden Arbeit war eine Reanalyse des Datensatzes durch eine multivariate Analyse möglicher Einflussfaktoren und im Hinblick auf Kennzeichen von Risikoclustern. Die PSS-SR erfasst anhand von 17 Items die Kriterien des DSMIV in den Bereichen Wiedererleben, Übererregung und Vermeidung. Die Datenbasis bildeten Antworten einer Stichprobe von 1 103 Polizeibeamten. Ergebnisse: Die Kriterien des Vollbildes einer PTBS nach dem DSM-IV erfüllten ein Jahr nach dem Ereignis 3,1% der Beamten; nach der ICD-10 waren es 7,0%; subsyndromale Scores wurden wesentlich häufiger gemessen. Bivariate Zusammenhänge mit dem PSS-Gesamtscore zeigten vor allem Alter, Gesamtzeit des Einsatzes und die Zahl berichteter belastender Einzelergebnisse: allerdings wurden nur Korrelationen von maximal r = 0,25 erreicht. Die Clusteranalyse ergab ein belastetes Risikocluster (ca. 20% der Beamten) mit hohen PTBS-Werten (MW = 4,4), das durch die relativ längsten Einsatzzeiten (und eine entsprechend höchste Zahl belastender Ereignisse), vor allem aber durch eine intensive Konfrontation mit Leichen charakterisiert ist. Die Ergebnisse zeigen eine ausgeprägte Dosis- Wirkungsbeziehung im Hinblick auf einsatzspezifische Belastungen und die Entwicklung einer PTBS. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse sprechen klar für besondere Nachbetreuungsangebote für Beamte mit dieser Risikokonstellation, unabhängig, ob persönlicher Betreuungsbedarf geäußert bzw. im Screening- Fragebogen angegeben wird.


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