Stress und Studienzufriedenheit bei Bachelor- und Diplom-Psychologiestudierenden im Vergleich

2013 ◽  
Vol 64 (2) ◽  
pp. 94-100 ◽  
Author(s):  
Monika Sieverding ◽  
Laura I. Schmidt ◽  
Julia Obergfell ◽  
Fabian Scheiter
Keyword(s):  

In unserer Studie wandten wir das Demand-Control-Modell auf die Studiensituation von Psychologiestudierenden im Bachelor-/Diplomstudium an. An der 2009 bis 2010 durchgeführten Erhebung nahmen insgesamt 405 Studierende verschiedener Psychologischer Institute teil. Es zeigte sich, dass nach Kontrolle von Alter und Fachsemester der in vielen Studierendensurveys erfasste Studienaufwand (in Stunden pro Woche) nur einen geringen Beitrag zur Erklärung von Stress und Studienzufriedenheit leistete, während die Dimensionen des Demand-Control-Modells die Unterschiede in Stress und Studienzufriedenheit zwischen Bachelor- und Diplomstudierenden mediierten. Regressionsanalysen identifizierten hohe Anforderungen als Hauptprädiktor für Stress im Studium und hohe Anforderungen und geringe Entscheidungsfreiräume als relevante Prädiktoren für eine geringe Studienzufriedenheit. Die Ergebnisse verweisen auf konkrete Ansatzpunkte für mögliche Verbesserungen des Bachelorstudiums.

Diagnostica ◽  
2019 ◽  
Vol 65 (2) ◽  
pp. 63-74 ◽  
Author(s):  
Laura I. Schmidt ◽  
Fabian Scheiter ◽  
Andreas Neubauer ◽  
Monika Sieverding

Zusammenfassung. Mit dem Demand-Control-Modell und dem dazugehörigen Job Content Questionnaire (JCQ) existiert im Arbeitsumfeld ein bewährtes Modell zur Vorhersage physischer und psychischer Gesundheitsrisiken. Um diese auch unter Studierenden theoriegeleitet vorhersagen zu können, passten wir den JCQ auf den Hochschulkontext an und untersuchten mittels unseres Fragebogens zu strukturellen Belastungen und Ressourcen im Studium (StrukStud) den Erklärungsbeitrag hinsichtlich Stresserleben und Wohlbefinden. In 4 Studien mit insgesamt 732 Studierenden (Psychologie, Lehramt, Soziale Arbeit, Wirtschaftsrecht und Erziehung & Bildung) wurden die Demand-Control-Dimensionen (StrukStud), Stresserleben (Heidelberger Stress-Index HEI-STRESS & Perceived Stress Questionnaire) und weitere Referenzkonstrukte wie Studienzufriedenheit und körperliche Beschwerden erfasst. Befunde zur Reliabilität und Validität werden vorgestellt. Die Ergebnisse belegen die psychometrische Qualität des StrukStud sowie dessen Potenzial zur Erklärung von Stress im Studium. Mit dem StrukStud liegt für den deutschsprachigen Raum erstmals ein ökonomisches Selbsteinschätzungsinstrument zur Erfassung von psychologischen Anforderungen und Entscheidungsfreiräumen im Studium vor.


2008 ◽  
Vol 52 (4) ◽  
pp. 191-203 ◽  
Author(s):  
Ulrike Rösler ◽  
Ute Stephan ◽  
Katja Hoffmann ◽  
Katja Morling ◽  
Anett Müller ◽  
...  

Die vorliegende Studie untersuchte die im Job-Demand-Control-Support-Modell und Effort-Reward-Imbalance-Modell beschriebenen Tätigkeitsmerkmale in Bezug auf Depressivität in einer Stichprobe von 265 Erwerbstätigen. Anhand konfirmatorischer Faktorenanalysen wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Modelle geprüft. Anschließend wurde die Bedeutung der nachweisbaren Tätigkeitsmerkmale für die Vorhersage von Depressivität getestet und untersucht, inwieweit die Effekte durch Überforderungserleben mediiert werden. Die Analysen zeigten, dass die Modelle sowohl gemeinsame (Arbeitsintensität bzw. berufliche Anforderungen) als auch distinkte Arbeitsmerkmale (Tätigkeitsspielraum, Arbeitsplatzsicherheit, beruflicher Status, soziale Anerkennung) erfassen. Hohe Arbeitsintensität, geringe Arbeitsplatzsicherheit und fehlende soziale Anerkennung standen in signifikantem Zusammenhang mit Depressivität. Anders als erwartet war der berufliche Status positiv mit Depressivität assoziiert, während für den Tätigkeitsspielraum keine signifikanten Effekte nachweisbar waren. Das Pfadmodell bestätigte sowohl direkte als auch durch Überforderungserleben vermittelte Zusammenhänge zwischen den Tätigkeitsmerkmalen und Depressivität (39 % Varianzaufklärung). Die Ergebnisse bieten eine Grundlage für die Identifizierung potenzieller Risikofaktoren für das Auftreten depressiver Symptome am Arbeitsplatz.


Work ◽  
2021 ◽  
pp. 1-9
Author(s):  
Linda Widar ◽  
Erika Wall ◽  
Sven Svensson

BACKGROUND: The complex position of a first line manager is characterized by heavy workload and contradictory demands. Little is known about how first line managers experience demand and control in their work. OBJECTIVES: The aim of this study was to explore experiences of demand and control among first line managers within psychiatric and addiction care. METHOD: In the present study, interviews with ten managers in for-profit psychiatric and addiction care in Sweden were analyzed with a phenomenographic approach. RESULTS: The managers experiences of demand and control implied varied and extensive responsibilities for a wide range of professions; regulation by organizational, economic, and political frameworks; creating balance in their work; and handling the emergence and consequences of acute crisis. These experiences of demand and control involved high and contradictory demands together with coexisting high and low levels of control. Many of their work characteristics could be described in terms of both demand and control. CONSLUSION: The first line managers experiences of demand and control are more complex than implied by the job demand control theory. Our results suggest that the organizational position and branch should be considered when identifying health hazards in the work environment of first line managers.


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