Update Myokarditis

2020 ◽  
Vol 145 (03) ◽  
pp. 166-170
Author(s):  
Stephanie Könemann ◽  
Daniel Beug ◽  
Marcus Dörr ◽  
Stephan B. Felix

Was ist neu? Diagnostisches Vorgehen Im Rahmen einer standardisierten Vorgehensweise kann die nichtinvasive kardiale Diagnostik erste Hinweise für das Vorliegen einer Myokarditis liefern, bevor mittels Myokardbiopsie anhand histologischer und immunhistochemischer Kriterien die Sicherung der Diagnose erfolgt. Bei Verdacht auf eine Myokarditis sollte zudem eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt werden, die mit hoher diagnostischer Güte den Nachweis einer Entzündung und eines Ödems als spezifische Myokarditis-Befunde ermöglicht und Aufschluss über die regionale Verteilung und Ausprägung der pathologischen Veränderungen gibt. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Myokarditis Bei Frauen sollte auch bei nur geringem Hinweis auf eine Myokarditis eine diagnostische Standardroutine erfolgen. Krankheitssymptome sowie die Erhöhung der Kreatinkinase und des Myoglobins sind bei ihnen weniger stark ausgeprägt als bei Männern. Therapie Die Grundlage der Myokarditis-Therapie bildet die leitliniengerechte Behandlung der Symptome, einer eventuell bestehenden Herzinsuffizienz sowie, bei hämodynamischer Instabilität, eine intensivmedizinische Behandlung. Für den Nutzen spezifischer immunmodulatorischer oder immunsuppressiver Therapieansätze gibt es, mit Ausnahme der seltenen Riesenzellmyokarditis, derzeit noch keine gesicherten klinischen Daten.

1999 ◽  
Vol 13 (1/2) ◽  
pp. 84-99 ◽  
Author(s):  
Andrea E. Abele ◽  
Manuela Schute ◽  
Miriam S. Andrä

Zusammenfassung: In der Erlanger Längsschnittstudie zur beruflichen Entwicklung von Akademikerinnen und Akademikern wurden bei N = 1500 Absolvierenden und sämtlicher an der Universität gelehrter Fachrichtungen berufliche Werthaltungen und retrospektive Studienwahlgründe erfragt. Geschlechtsspezifische Unterschiede in beruflichen Werthaltungen sollten insbesondere über Selektionseffekte vermittelt sein, während fachspezifische Sozialisationseffekte potentielle Geschlechtsunterschiede nivellieren. Die Befunde zeigen, daß Selektionseffekte schulischer Interessen (Lieblingsfächer, die geschlechtsspezifisch variieren) auf die Studienfachwahl bestehen. Innerhalb der Fächer unterscheiden sich die Gründe für die Studienfachwahl und auch die Berufsorientierungen bei der Studiumsgestaltung zwischen Frauen und Männern nicht. Bei den beruflichen Werthaltungen bestehen zwischen den Fächern Unterschiede, während innerhalb der Fächer nur minimale Geschlechtseffekte zu beobachten sind. Gefolgert wird, daß (a) Fachunterschiede in beruflichen Werthaltungen bedeutsamer sind als Geschlechtsunterschiede sowie daß (b) innerhalb von Fächern die nach dem Examen bestehenden beruflichen Werthaltungen kein Prädiktor für potentiell geschlechtsdifferente Berufsverläufe sind.


2013 ◽  
Vol 70 (5) ◽  
pp. 296-303
Author(s):  
Patricia Hirt-Minkowski ◽  
Felix Burkhalter ◽  
Michael Dickenmann

Der Nachweis einer Proteinurie ist ein häufiger Zufallsbefund im Urinteststreifen. Die klinische Bedeutung reicht von einer harmlosen Ursache bis zum Ausdruck einer schweren Nierenerkrankung. Deshalb ist bei Nachweis einer Proteinurie mittels Testreifenuntersuchung eine weiterführende Abklärung notwendig. Dabei empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen mit Quantifizierung der Proteinurie mittels Albumin/Kreatinin-Quotienten im Spoturin. Zudem lassen sich mit einer systematischen Untersuchung verschiedene Formen der Proteinurie abgrenzen (glomerulär vs tubulär vs „Überlastung“). Im Kontext mit der Klinik sind eine Beurteilung des Urinsedimentes, die Bestimmung der Nierenfunktion und eine Sonographie der Nieren und ableitenden Harnwege sinnvoll. Patienten mit ungeklärter persistierender Proteinurie und Patienten mit einer ausgeprägten Proteinurie (≥ 1 g pro Tag) müssen einem Nephrologen zugewiesen werden.


2020 ◽  
Vol 39 (07/08) ◽  
pp. 483-489
Author(s):  
Çiçek Wöber-Bingöl

ZUSAMMENFASSUNGWiederkehrende Kopfschmerzen zählen bei Kindern und Jugendlichen zu den häufigsten Beschwerden und manifestieren sich am häufigsten als Migräne und Spannungskopfschmerz. In diesem Artikel werden die Epidemiologie, Differenzialdiagnose, das klinische Bild, Auslöser, Begleiterkrankungen und Therapie mit Schwerpunkt auf Migräne vermittelt und geschlechtsspezifische Unterschiede wie auch altersspezifische Besonderheiten dargestellt.


2004 ◽  
Vol 24 (06) ◽  
pp. 180-185
Author(s):  
Andrea Rubbert-Roth

ZusammenfassungDie durch Östrogene und Progesteron begünstigte Suppression T-Zell-mediierter relativ zu B-Zell-mediierten Immunantworten kann die prädominante B-Zell-Immunantwort bei Frauen und das gehäufte Auftreten von Autoimmunerkrankungen wie SLE oder RA bei Frauen erklären. Da die relativen Konzentrationen von Sexual-hormonen in der Schwangerschaft ansteigen, kann eine hormoninduzierte Proliferation oder Apoptose spezifischer Lymphozyten während der Schwangerschaft bei Patientinnen mit rheumatoider Arthritis, SLE oder multipler Sklerose eine Remission bzw. Exazerbation der Erkrankung während oder nach der Schwangerschaft induzieren.Weitergehende Untersuchungen der Pathomechanismen, die den hormonellen Beeinflussungen der Immunfunktionen zugrunde liegen, werden dazu beitragen, unser Verständnis für geschlechtsspezifische Unterschiede von Krankheitsmanifestationen und -verläufen zu erweitern und eine Modulation hormoneller Faktoren in unser therapeutisches Repertoire einzubeziehen.


2004 ◽  
Vol 32 (05) ◽  
pp. 269-273
Author(s):  
P. S. Glatzel ◽  
Alexandra Lehnen ◽  
W. J. Streich ◽  
K. Frölich ◽  
O. Wolf

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Zur klinischen Beurteilung innerer Erkrankungen von Haus-, Zoo- und Wildtieren sind Blutparameter ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel. Ziel dieser Untersuchungen war die Erarbeitung verlässlicher hämatologischer Referenzwerte für den Wisent (Bison bonasus). Gleichzeitig sollten die Werte gesunder männlicher Tiere mit denen an Balanoposthitis erkrankter Bullen verglichen werden. Material und Methoden: Von 170 gesunden und 52 an Balanoposthitis erkrankten Wisenten wurde Blut aus der Vena jugularis entnommen. Von diesen Tieren lebten 179 in freier Wildbahn und 43 im Zuchtreservat der Nationalparkverwaltung des Urwaldes von Bialowieza bzw. in verschiedenen deutschen Zoos. Letztere wurden vor der Probennahme immobilisiert. Die Untersuchung umfasste folgende Parameter: Hämatokrit, Differenzialblutbild, Kalzium, Phosphor, Aspartataminotransferase, Kreatinkinase, Harnstoff, Kreatinin und Bilirubin. Ergebnisse: Bei den Parametern Kreatinin und Phosphat konnten statistisch signifikante Altersunterschiede festgestellt werden. Statistisch signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede wurden nicht gefunden. Es gab ferner keinerlei signifikante Unterschiede zwischen gesunden und an Balanoposthitis erkrankten männlichen Tieren. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Zur Abklärung des Gesundheitsstatus von Wisenten sind neben der klinischen Untersuchung verlässliche Blutwerte notwendig. Diese stehen mit der vorgelegten Untersuchung zur Verfügung. Der Vergleich der Werte gesunder Tiere mit den an Balanoposthitis erkrankten Tieren zeigt keine signifikanten Unterschiede der Blutwerte, was möglicherweise bedeutet, dass durch die Balanoposthitis keine generalisierte, sondern nur eine lokale Immunreaktion ausgelöst wird.


2008 ◽  
Vol 08 (01) ◽  
pp. 6-12
Author(s):  
Michael Günter

ZusammenfassungDie Arbeit beschreibt für die klinische Praxis relevante Aspekte der Aufmerksamkeitdefizithyperaktivitätsstörung. Konkurrierende Modelle machen heute zumindest deutlich, dass es sich um eine Erkrankung mit vielfältiger Ätiologie und komplexer Pathogenese handelt. Das Ineinandergreifen biologischer, sozialer und psychischer Faktoren erfordert eine umfassende Diagnostik und differenzierte Therapie. Symptomatologie, diagnostisches Vorgehen und Grundsätze der Therapie werden dargestellt und in Tabellen veranschaulicht. Der Autor wendet sich im Interesse einer optimalen Behandlung der betroffenen Kinder und Hilfestellung für die Familien gegen eine reduktionistische Vorgehensweise in Diagnostik und Therapie. Die vielfältigen Probleme der betroffenen Kinder im Selbsterleben, in der Selbstwertregulation, in der Affektivität und im Hinblick auf Störungen des Sozialverhaltens bedürfen einer umfassenden Behandlung. Daher sind meist neben einer eventuell erforderlichen pharmakologischen Verringerung von Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörung individuell abgestimmte psychotherapeutische Behandlungsansätze und eine Elternberatung erforderlich.


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