Sonderheft Methodische Aspekte der Sekundärdatenanalyse
(I)
Die wissenschaftliche Nutzung von Sekundärdaten, nicht allein von solchen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), hat sich in den vergangenen Jahren fest in der Versorgungsforschung etabliert. Das zeigen das Memorandum Methoden der Versorgungsforschung 1 und Grundlagenwerke der Sekundärdatenanalyse 2. Gleichwohl entwickelt sich eine hohe Dynamik in diesem Forschungszweig, einerseits durch die zahlreichen durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) geförderten Projekte mit Nutzung von Sekundärdaten, andererseits durch die rasant zunehmenden wissenschaftlichen Studien mit einem individuellen Datenlinkage von Primär- und Sekundärdaten oder Sekundärdaten unterschiedlicher Dateneigner. Weiterhin geraten zunehmend Sekundärdaten jenseits der weithin bekannten GKV-Abrechnungsdaten in den Fokus der Wissenschaft. Daher erscheint es den Herausgebern sinnvoll, ergänzend zu den in früheren Jahren etablierten oder neu publizierten Standards der Sekundärdatenanalyse 3 4 5 einen breiten methodischen Überblick zu geben über die für die Sekundärdatenanalyse zugänglichen Datenquellen, über methodische Herausforderungen bei deren Erschließung, Validierung und Aufbereitung sowie neue methodische Ansätze bei der Analyse der Daten zu diskutieren.