Fallbericht: Best Supportive Care (BSC) in der Palliativmedizin – was bedeutet BSC eigentlich?

2020 ◽  
Vol 21 (05) ◽  
pp. 248-252
Author(s):  
Eva-Maria Kretschmer ◽  
Tanja Krones ◽  
David Blum

ZusammenfassungWir berichten über einen multimorbiden 56-jährigen Patienten, welcher mit unbehandelter Tumorerkrankung nach Multiorganversagen auf die Palliativstation verlegt wurde. Aufgrund einer Eisenmangelanämie wurde eine Magen-Darm-Diagnostik zum Ausschluss einer gastrointestinalen Blutung durchgeführt. Diese Untersuchung zeigte ein Adenokarzinom des proximalen Kolons. Im Rahmen der Narkoseeinleitung zur Resektion des Tumors aspirierte der Patient und entwickelte einen schweren septischen Schock mit Multiorganversagen.Entsprechend der interdisziplinären Tumorboardempfehlung für Best Supportive Care (BSC) sowie dem vom Patienten gewünschten Abbruch der Therapie, erfolgte die Zuweisung auf die Palliativstation. Der voll urteilsfähige Patient hatte im Zuge der aus seiner Sicht dramatischen Ereignisse keine weiteren intensivmedizinischen Maßnahmen gewünscht.Im weiteren Verlauf der insgesamt fünfwöchigen Behandlung auf der Palliativstation stabilisierte sich der Patient. Dank intensiver Gespräche mit unterschiedlichen Professionen der Palliativmedizin über Therapieziele und die eigenen Präferenzen beschäftigte sich der Patient mit dem Lebensende und bereitete sich auf den Tod vor. Es zeigte sich, dass die Ablehnung weiterer intensivmedizinischer Maßnahmen aus Patientensicht keinen generellen Verzicht auf die Behandlung der Tumorerkrankung beinhaltete.Schließlich konnte bei vollständiger Rekonvaleszenz die geplante onkologische Therapie mit neoadjuvanter Chemotherapie und Tumorresektion erfolgreich durchgeführt werden.

2021 ◽  
Vol 42 (02) ◽  
pp. 125-129
Author(s):  
Eva-Maria Kretschmer ◽  
Tanja Krones ◽  
David Blum

ZusammenfassungWir berichten über einen multimorbiden 56-jährigen Patienten, welcher mit unbehandelter Tumorerkrankung nach Multiorganversagen auf die Palliativstation verlegt wurde. Aufgrund einer Eisenmangelanämie wurde eine Magen-Darm-Diagnostik zum Ausschluss einer gastrointestinalen Blutung durchgeführt. Diese Untersuchung zeigte ein Adenokarzinom des proximalen Kolons. Im Rahmen der Narkoseeinleitung zur Resektion des Tumors aspirierte der Patient und entwickelte einen schweren septischen Schock mit Multiorganversagen.Entsprechend der interdisziplinären Tumorboardempfehlung für Best Supportive Care (BSC) sowie dem vom Patienten gewünschten Abbruch der Therapie, erfolgte die Zuweisung auf die Palliativstation. Der voll urteilsfähige Patient hatte im Zuge der aus seiner Sicht dramatischen Ereignisse keine weiteren intensivmedizinischen Maßnahmen gewünscht.Im weiteren Verlauf der insgesamt fünfwöchigen Behandlung auf der Palliativstation stabilisierte sich der Patient. Dank intensiver Gespräche mit unterschiedlichen Professionen der Palliativmedizin über Therapieziele und die eigenen Präferenzen beschäftigte sich der Patient mit dem Lebensende und bereitete sich auf den Tod vor. Es zeigte sich, dass die Ablehnung weiterer intensivmedizinischer Maßnahmen aus Patientensicht keinen generellen Verzicht auf die Behandlung der Tumorerkrankung beinhaltete.Schließlich konnte bei vollständiger Rekonvaleszenz die geplante onkologische Therapie mit neoadjuvanter Chemotherapie und Tumorresektion erfolgreich durchgeführt werden.


Praxis ◽  
2002 ◽  
Vol 91 (34) ◽  
pp. 1352-1356
Author(s):  
Harder ◽  
Blum

Cholangiokarzinome oder cholangiozelluläre Karzinome (CCC) sind seltene Tumoren des biliären Systems mit einer Inzidenz von 2–4/100000 pro Jahr. Zu ihnen zählen die perihilären Gallengangskarzinome (Klatskin-Tumore), mit ca. 60% das häufigste CCC, die peripheren (intrahepatischen) Cholangiokarzinome, das Gallenblasenkarzinom, die Karzinome der extrahepatischen Gallengänge und das periampulläre Karzinom. Zum Zeitpunkt der Diagnose ist nur bei etwa 20% eine chirurgische Resektion als einzige kurative Therapieoption möglich. Die Lebertransplantation ist wegen der hohen Rezidivrate derzeit nicht indiziert. Die Prognose von nicht resektablen Cholangiokarzinomen ist mit einer mittleren Überlebenszeit von sechs bis acht Monaten schlecht. Eine wirksame Therapie zur Verlängerung der Überlebenszeit existiert aktuell nicht. Die wichtigste Massnahme im Rahmen der «best supportive care» ist die Beseitigung der Cholestase (endoskopisch, perkutan oder chirurgisch), um einer Cholangitis oder Cholangiosepsis vorzubeugen. Durch eine systemische Chemotherapie lassen sich Ansprechraten von ca. 20% erreichen. 5-FU und Gemcitabine sind die derzeit am häufigsten eingesetzten Substanzen, die mit einer perkutanen oder endoluminalen Bestrahlung kombiniert werden können. Multimodale Therapiekonzepte können im Einzellfall erfolgreich sein, müssen jedoch erst in Evidence-Based-Medicine-gerechten Studien evaluiert werden, bevor Therapieempfehlungen für die Praxis formuliert werden können.


Lung Cancer ◽  
2021 ◽  
Vol 156 ◽  
pp. S67
Author(s):  
LokYin Cheng ◽  
Ben Walters ◽  
Bravean Kulendrarajah ◽  
Shahul Leyakathali khan

2020 ◽  
Vol 49 (11) ◽  
pp. 462-466
Author(s):  
Florian Jentzmik

ZUSAMMENFASSUNGMit Einführung der Checkpoint-Inhibitoren hat sich die Therapielandschaft des metastasierten Urothelkarzinoms grundlegend verändert und verbessert. Ein völlig neuer Ansatz ist der Einsatz von Avelumab als Erhaltungstherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom, die zumindest einen stabilen Krankheitsverlauf nach platinhaltiger Induktionstherapie hatten. In der JAVELIN bladder 100-Studie ereichte Avelumab + best supportive care (BSC) im Vergleich zur alleinigen BSC-Gruppe ein signifikant längeres Gesamtüberleben in den beiden primären Populationen aller randomisierten Patienten zum einen und Patienten mit PD-L1-positiven Tumoren zum anderen.In der HERO-Studie war die Androgendeprivation mit dem neuen GnRH-Antagonisten Relugolix bei Männern mit metastasiertem oder lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom der Behandlung mit dem GnRH-Agonisten Leuprorelin in allen primären und sekundären Endpunkten überlegen. Das einmal täglich oral applizierbare Relugolix erzielte höhere anhaltende Kastrationsraten und senkte die Testosteron-Spiegel und den PSA-Wert rascher als das 3-monatlich subkutan injizierte Leuprorelin. Außerdem zeigten sich weniger kardiovaskuläre Nebenwirkungen.In der PROfound-Studie war der PARP-Inhibitor Olaparib bei Männern mit mCRPC und BRCA1/2 oder ATM-Genmutation im Vergleich zur Standardtherapie (AR-gerichtete Therapie mit Abirateron oder Enzalutamid) mit einem längeren progressionsfreien Überleben und einem besseren Therapieansprechen assoziiert.


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