Immunmodulatoren (Biologicals) in der Therapie von Patienten mit chronischen Dermatosen in der dermatologischen Praxis

2020 ◽  
Vol 46 (10) ◽  
pp. 425-433
Author(s):  
S. Jahn ◽  
J. Föhr ◽  
M. Herbst

ZusammenfassungWir fassen Erfahrungen zusammen, die in unserer dermatologischen Praxis in den letzten Jahren, besonders seit der Einrichtung einer Spezialsprechstunde Immundermatologie, mit dem Einsatz von Biologicals gemacht wurden. Dazu charakterisieren wir mittels retrospektiver Auswertung die behandelten Patienten mit Psoriasis (mit und ohne Psoriasis-Arthritis), Neurodermitis, Urtikaria und Akne inversa. Es werden klinische Aspekte der Immunmodulation mittels der Blockade von Zytokinen (TNFα, IL-17, IL-23), deren Rezeptoren (IL-4/13R, IL-17R) bzw. IgE analysiert. Wir zeigen, dass der konsequente Einsatz von Biologicals eine klare organisatorische Entscheidung mit mannigfaltigen Konsequenzen für die gesamte Praxis und das Team darstellt.

2010 ◽  
Vol 67 (10) ◽  
pp. 511-516
Author(s):  
Martin Dreyling

In der klinischen Praxis machen die follikulären Lymphome (FL) die Mehrheit der niedrig malignen Lymphome aus. Die große Mehrheit der Patienten wird im fortgeschrittenen Stadium III/IV diagnostiziert. Bei Erstdiagnose stehen meist schmerzlose Lymphknotenschwellungen sowie eine B-Symptomatik, seltener eine Knochenmarkinfiltration mit Verdrängung der normalen Hämatopoese oder seltener ein Hypersplenismus im Vordergrund. Der klinische Verlauf ist durch einen nur langsam voranschreitenden Verlauf, aber regelmäßige Rezidive gekennzeichnet. In den letzten 10 Jahren hat sich die Gesamtprognose der Patienten gerade im fortgeschrittenen Stadium durch den Einsatz Antikörper-basierter Strategien (komb. Immuno-Chemotherapie, Rituximab-Erhaltung, Radioimmunotherapie) sowie optimierter Transplantationsstrategien (Hochdosis-Konsolidierung, allogene Transplantation mit dosisreduzierter Konditionierung) deutlich verbessert, so dass aktuelle Serien ein medianes Gesamtüberleben von ca. 20 Jahren berichten.


Author(s):  
Vitali Livak ◽  
Michael Ehemann ◽  
Magdalena Pilz-Gerhardinger ◽  
Petra Werner ◽  
Leonhard Epoupa ◽  
...  

Einführung: Seit Ende 2011 ist die Zahl der Aufnahmen von Patienten mit psychotischer Symptomatik nach Konsum von synthetischen Cathinonen in unserer Suchtabteilung auf 2 – 3 Fälle pro Woche angestiegen (ca. 3 % aller Aufnahmen). Fallberichte: Wir berichten über sieben dieser Fälle, die in den letzten acht Monaten behandelt wurden. Die Patienten zeigten psychotische Symptomatik mit Wahn, Denkstörungen und optischen, sowie akustischen Halluzinationen. Einige waren agitiert, desorientiert, hilflos oder litten an oralen Dyskinesien. Die Therapien waren supportiv und beinhalteten typische und atypische Neuroleptika, Benzodiazepine und Clonidin. Die psychotische Symptomatik remittierte in fünf der sieben Fälle, zwei Patienten wurden nach einigen Behandlungstagen mit noch anklingender psychotischer Symptomatik entlassen. Diskussion: Das Psychosepotential der Cathinone sollte als hoch betrachtet werden. Die Droge wirkt entaktogen und hat ein hohes Suchtpotential. Aufgrund der weiten Verbreitung im Internet und der steigenden Popularität auch für Patienten ohne Erfahrungen mit illegalen Drogen, ebenso wie die unzureichende Labordiagnostik stellen synthetische Cathinone ein erhebliches diagnostisches und therapeutisches Problem für spezialisierte Suchtstationen, ebenso wie ambulante Einrichtungen dar. Schlussfolgerungen: Die wachsende Fallzahl und die alarmierenden Auswirkungen, verursacht durch den Konsum dieser Substanzen, zeigen, dass weitere Forschungsarbeit notwendig ist, um diese neue Droge und ihre Wirkungen auf den menschlichen Körper besser zu verstehen und um synthetische Cathinone in Routine-Drogentests untersuchen und neue Behandlungsleitlinien entwickeln zu können.


Author(s):  
Bernhard Strauß

Angesichts der wachsenden Popularität der sog. Sex-Sucht in den Medien und der Zunahme an wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Phänomen wird in diesem Beitrag versucht, Informationen über Formen des klinischen Bildes, Auffassungen über dessen diagnostische Klassifikation, Daten zur Epidemiologie und ätiologische Konzepte zusammenzutragen. Schließlich werden Ansätze der Prävention und Behandlung der »Sex-Sucht« skizziert. Die Übersicht zeigt, dass das mit dem Terminus verbundene klinische Bild im Hinblick auf seine Phänomenologie und Ätiologie noch relativ ungeklärt ist und empirische Studien zur Diagnostik und Therapie noch selten sind.


2020 ◽  
Vol 3 (04) ◽  
pp. 172-178
Author(s):  
Julia Stuhlreyer ◽  
Regine Klinger
Keyword(s):  

Pneumologie ◽  
2009 ◽  
Vol 63 (02) ◽  
Author(s):  
T Voshaar
Keyword(s):  

2010 ◽  
Vol 222 (S 01) ◽  
Author(s):  
D Schöndorf ◽  
J Meng-Hentschel ◽  
M Herrmann ◽  
L Gortner ◽  
L von Müller
Keyword(s):  

2010 ◽  
Vol 30 (03) ◽  
pp. 147-155
Author(s):  
M. Gaubitz

ZusammenfassungBis zu 30 Prozent der Patienten mit einer Psoriasis leiden an einer Psoriasis-Arthritis. Diese kann sich klinisch sehr unterschiedlich präsentieren: als periphere Arthritis wie auch als axiale Manifestation oder auch als Daktylitis oder Enthesitis. Keinesfalls ist die Psoriasis-Arthritis die harmlose Variante der rheumatoiden Arthritis, sondern eine häufig schwerwiegende und progressiv verlaufende Erkrankung mit bedeutsamen Komorbiditäten. Die inzwischen im internationalen Konsens erarbeiteten Therapieempfehlungen berücksichtigen die führende klinische Manifestation. Bei der peripheren Arthritis wird nach nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und gegebenenfalls intraartikulären Steroiden zum Einsatz von DMARDs, speziell Methotrexat (MTX), geraten. Bei der axialen Verlaufsform hingegen konnten DMARDs keine Wirksamkeit zeigen und sollten nicht eingesetzt werden. Bei Patienten mit Daktylitis oder Enthesitis besteht zwar keine hohe Evidenz für die Wirksamkeit der DMARDs, ein Versuch sollte aber eingeleitet werden. Ein Durchbruch in der Therapie aller klinischen Manifestationsformen war die Einführung der Biologika, speziell der TNF-alpha-Inhibitoren. Neben der beeindruckenden Wirksamkeit bei allen klinischen Symptomen (auch der axialen Erkrankung, der Daktylitis und Enthesitis) vermochten die TNF-alpha-Inhibitoren auch die radiologische Progression zu unterdrücken und verbesserten signifikant die Lebensqualität der Patienten. Für das Monitoring der Patienten stehen eine Reihe von Aktivitätsscores zur Verfügung. Diese erscheinen jedoch für die Alltagsarbeit oft umständlich. Der regelmäßige Patientenkontakt mit gründlicher Befragung, Untersuchung der Gelenke, Erfassung der subjektiven Aktivitätseinschätzung des Patienten, radiologischen Kontrollen – anfangs enger, später in größeren Abständen – sowie auch regelmäßiger Laborkontrolle ist eine gute Grundlage für eine wirksame und sichere Therapie.


2010 ◽  
Vol 30 (03) ◽  
pp. 157-162
Author(s):  
M. Henniger ◽  
S. Rehart

ZusammenfassungIn den vergangenen Jahren zeichnet sich ab, dass die Prävalenz der Psoriasis-Arthritis mit 30 Prozent der Psoriasis-Patienten wahrscheinlich höher und ihr Verlauf deutlich schwerer ist als bisher angenommen. Bei der medikamentösen Behandlung der Psoriasis-Arthritis konnten zwar durch den Einsatz der TNF-α-Inhibitoren große Fortschritte erzielt werden, die operative Therapie spielt jedoch weiterhin eine wichtige Rolle im Therapieregime. Die verschiedenen operativen Verfahren werden gelenkbezogen und stadienadaptiert eingesetzt. Aufgrund der Besonderheiten der Erkrankung und deren medikamentöser Behandlung gilt es, bestimmte Regeln zu beachten. Postoperativ ist mit einer höheren allgemeinen und lokalen Infektanfälligkeit sowie einer erschwerten Mobilisation insbesondere bei langjährigem Verlauf und generalisiertem Befall des muskuloskelettalen Systems zu rechnen. Die operative rheumaorthopädische Versorgung wird über eine besondere Ausbildung vermittelt und folgt etablierten Grundsätzen. Ausgewiesene Zentren bieten eine gezielte und hohe Qualität der operativen orthopädischen Rheumatologie an.


2017 ◽  
Vol 37 (03) ◽  
pp. 191-195
Author(s):  
B. Hügle
Keyword(s):  

ZusammenfassungSpondyloarthritiden im Kindesalter zu erkennen, insbesondere früh im Krankheitsverlauf, ist eine besondere Herausforderung für den klinischen Rheumatologen. Die Symptome und Anzeichen bei Erkrankungsbeginn sind im Vergleich zu denen bei Erwachsenen deutlich unterschiedlich, mit häufigerer Arthritis von peripheren Gelenken, Enthesitis und Tarsitis. Juvenile Spondyloarthritiden können neben der archetypischen Enthesitis-assoziierten Arthritis auch in anderen Formen, einschließlich Psoriasis-Arthritis und undifferenzierte Arthritis, auftreten, was eine Abgrenzung schwierig macht. Die Langzeitprognose für Patienten mit juveniler SpA ist variabel und abhängig von den herangezogenen Studien. Diese Inkonsistenz ist wahrscheinlich eine Folge verschiedener Faktoren einschließ-lich der Verwendung unterschiedlicher Klassifikationssysteme, aber auch der untersuchten Bevölkerung. Die Studienlage zu Behandlung und Verlauf der Spondyloarthritiden im Kindesalter ist noch immer sehr dürftig, in den vergangenen Jahren ist vor allem die Datenlage zur Wirksamkeit von TNF-Antagonisten untermauert worden. Langzeitremissionen bei juvenilen Spondyloarthritiden ohne Medikamente sind jedoch weiterhin selten.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document