Wie häufig ist selten wirklich? Eine Erhebung zur Häufigkeit Seltener Erkrankungen an einem Universitätsklinikum

2021 ◽  
Author(s):  
Tanita Kretschmer ◽  
Adrian Danker ◽  
Olaf Müller ◽  
Angela Rösen-Wolff ◽  
Min Ae Lee-Kirsch ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel der Studie Die Häufigkeit Seltener Erkrankungen im Krankengut von Krankenhäusern und Universitätsklinika ist unbekannt. Der ICD-10 bildet Diagnosen Seltener Erkrankungen nur unzureichend ab, über entsprechende Entlassdiagnosen ist die Häufigkeit Seltener Erkrankungen nicht abschätzbar. Die Systematik des gegenwärtigen Krankenhausentgeltsystems scheint nicht auf eine leistungsgerechte Vergütung in der Behandlung dieser Erkrankungen ausgelegt. Durch Einführung einer verpflichtenden Dokumentation von Seltenen Erkrankungen sollte erstmalig eine repräsentative Abschätzung der Häufigkeit von stationär behandelten Seltenen Erkrankungen an einem Universitätsklinikum gegeben werden. Methodik Seit 2017 erfolgt für alle stationär behandelten Patienten des Universitätsklinikums Dresden die obligate Abfrage, ob eine Seltene Erkrankung vorliegt. Im Falle eines Vorliegens, erfolgt eine Kodierung der Seltenen Erkrankung auf Basis der Orpha-Kennnummer, welche dazu in das Krankhausinformationssystem ORBIS implementiert wurde. Ergebnisse Exemplarisch wurde das Jahr 2019 ausgewertet, in welchem am Universitätsklinikum Dresden von insgesamt 70 937 Entlassfällen für 19% eine Seltene Erkrankung kodiert wurde. Schlussfolgerung Erstmals wurde eine prospektive und als lückenlos anzusehende Erhebung von Seltenen Erkrankungen an einem deutschen Universitätsklinikum umgesetzt. Die seitens der Europäischen Union definierte Prävalenz Seltener Erkrankungen von 6 bis 8% wurde um ein Mehrfaches überschritten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die tatsächliche Häufigkeit dennoch erheblich unterschätzt, da die Qualität der Kodierung mit der Nutzercompliance korreliert. Dadurch unterstreicht die Erfassung die besondere Rolle von Patienten mit Seltener Erkrankungen in der Versorgungsrealität von Universitätsklinika.

2019 ◽  
Vol 4 (5) ◽  
pp. 936-946
Author(s):  
Dawn Konrad-Martin ◽  
Neela Swanson ◽  
Angela Garinis

Purpose Improved medical care leading to increased survivorship among patients with cancer and infectious diseases has created a need for ototoxicity monitoring programs nationwide. The goal of this report is to promote effective and standardized coding and 3rd-party payer billing practices for the audiological management of symptomatic ototoxicity. Method The approach was to compile the relevant International Classification of Diseases, 10th Revision (ICD-10-CM) codes and Current Procedural Terminology (CPT; American Medical Association) codes and explain their use for obtaining reimbursement from Medicare, Medicaid, and private insurance. Results Each claim submitted to a payer for reimbursement of ototoxicity monitoring must include both ICD-10-CM codes to report the patient's diagnosis and CPT codes to report the services provided by the audiologist. Results address the general 3rd-party payer guidelines for ototoxicity monitoring and ICD-10-CM and CPT coding principles and provide illustrative examples. There is no “stand-alone” CPT code for high-frequency audiometry, an important test for ototoxicity monitoring. The current method of adding a –22 modifier to a standard audiometry code and then submitting a letter rationalizing why the test was done has inconsistent outcomes and is time intensive for the clinician. Similarly, some clinicians report difficulty getting reimbursed for detailed otoacoustic emissions testing in the context of ototoxicity monitoring. Conclusions Ethical practice, not reimbursement, must guide clinical practice. However, appropriate billing and coding resulting in 3rd-party reimbursement for audiology services rendered is critical for maintaining an effective ototoxicity monitoring program. Many 3rd-party payers reimburse for these services. For any CPT code, payment patterns vary widely within and across 3rd-party payers. Standardizing coding and billing practices as well as advocacy including letters from audiology national organizations may be necessary to help resolve these issues of coding and coverage in order to support best practice recommendations for ototoxicity monitoring.


ASHA Leader ◽  
2012 ◽  
Vol 17 (2) ◽  
pp. 3-8
Author(s):  
Janet McCarty ◽  
Neela Swanson
Keyword(s):  

ASHA Leader ◽  
2016 ◽  
Vol 21 (1) ◽  
pp. 30-32
Author(s):  
Kate Ogden ◽  
Neela Swanson ◽  
Janet McCarty
Keyword(s):  

ASHA Leader ◽  
2015 ◽  
Vol 20 (8) ◽  
pp. 36-37
Author(s):  
Neela Swanson ◽  
Janet McCarty
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 39 (11) ◽  
pp. 64
Author(s):  
MARY ELLEN SCHNEIDER
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 41 (19) ◽  
pp. 46-47 ◽  
Author(s):  
MARY ELLEN SCHNEIDER
Keyword(s):  

Author(s):  
M. Nowak
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Am Beispiel vorliegender klinischer Studien aus der Literatur werden die Charakteristika der psychogenen Lähmung im Kindes- und Jugendalter erarbeitet. Anhand einer Übersicht wird zunächst der Wandel in der diagnostischen Einordnung der psychogenen Lähmung von der ICD-6 bis zur ICD-10 dargestellt. Weiterhin werden die epidemiologischen Daten aus der Literatur referiert. Die psychogene Lähmung bei Kindern und Jugendlichen zeigt innerhalb der dissoziativen Störungen in dieser Altersgruppe eine charakteristische Alters- und Geschlechtsverteilung, sowie eine gute Prognose. Eine besondere Rolle für die Genese der psychogenen Lähmungen und Gangstörungen spielen invasive iatrogene diagnostische und therapeutische Eingriffe, körperliche Traumata, Infekterkrankungen und Modellerkrankungen.


2014 ◽  
Vol 71 (11) ◽  
pp. 671-678
Author(s):  
Ramin Khatami

Das Spektrum der schlafmedizinischen Erkrankungen umfasst eine Reihe von speziellen neurologischen Erkrankungen, die sich durch eine hohe Prävalenz kennzeichnen oder die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Dem praktisch tätigen Arzt kommt eine Schlüsselrolle in der Erkennung und Behandlung dieser Erkrankungen zu und sollte deshalb mit den wichtigsten schlafmedizinischen neurologischen Erkrankungen vertraut sein. Im Folgenden werden als wichtigste Vertreter, das Restless Legs Syndrom (mit oder ohne Periodic Limb Movement im Schlaf), Bewegungsstörungen im Schlaf (v. a. nonREM- und REM-Schlaf-Parasomnien), epileptische Anfälle im Schlaf sowie die Narkolepsie vorgestellt. Die Narkolepsie gilt zwar als seltene Erkrankung, ermöglicht aber als Modellerkrankung physiologische bzw. pathophysiologische Vorgänge der Schlaf-/Wachregulation zu verstehen. Eine zunehmende Bedeutung gewinnt auch die REM-Schlafverhaltensstörung, die als Frühzeichen einer neurodegenerativen Erkrankung (z. B. Synukleinopathien wie Parkinson-Erkrankung) auftreten kann. Eine frühzeitige Diagnose eröffnet hier die Möglichkeit in Zukunft neuroprotektive Substanzen einzusetzen.


2014 ◽  
Vol 71 (10) ◽  
pp. 599-607 ◽  
Author(s):  
Martin Neuenschwander

Digitale Medien sind mittlerweile unentbehrlich in Schule, Beruf, Familie und Freizeit und durchdringen unseren Alltag immer stärker. Dazu vermögen sie die Menschen aller Altersstufen zu faszinieren dank vielfältiger und immer neuer Nutzungsmöglichkeiten für Kommunikation, Unterhaltung und Spiel. Von großer Relevanz sind diesbezüglich insbesondere soziale Netzwerke und Onlinespiele, an denen sich täglich Millionen beteiligen. Der Großteil der Bevölkerung nutzt diese interaktiven Medien funktional, selbstbestimmt und genussvoll. Andererseits belegen empirische Studien, dass eine Minderheit von 1 % bis 6 % ein dysfunktionales, suchtartiges Verhalten zeigt, typischerweise bei der Onlinekommunikation, beim Computerspiel oder beim Konsum von erotisch-pornografischem Bildmaterial. Das Störungsbild „Onlinesucht“ ist zwar eine Realität, figuriert bisher aber nicht als offizielle Diagnose in den Klassifikationssystemen ICD-10 und DSM-5. Die Fachdiskussion über die nosologische Einordnung des Störungsbildes ist noch im Gang. Für die klinische Praxis existieren allerdings bereits jetzt valide diagnostische Hilfestellungen. Da das zur Verfügung stehende professionelle Beratungs- und Therapieangebot nur spärlich in Anspruch genommen wird, kommt der medizinischen Grundversorgung für die Früherkennung und Triage hinsichtlich adäquater Interventionen eine wichtige Bedeutung zu. Im deutschsprachigen Raum stehen verschiedene webbasierte Plattformen für Prävention, Beratung und Therapie zur Verfügung.


2012 ◽  
Vol 69 (12) ◽  
pp. 667-671 ◽  
Author(s):  
Henzen

Insulinome sind mit einer Inzidenz von 4 pro 100'000 eine seltene Erkrankung, vermeintliche Hypoglykämie-Symptome werden dagegen häufig auch von Menschen ohne Diabetes mellitus beschrieben. Die Liste der möglichen Ursachen ist sehr umfangreich, weshalb mittels Anamnese, Klinik und laborchemischen Untersuchungen der Verdacht auf ein Insulinom erhärtet werden bzw. ausgeschlossen werden muss. Wie bereits vor über 70 Jahren der New Yorker Chirurge Allen Whipple gefordert hat, ist eine strikte Beachtung der Trias: dokumentierte Hypoglykämie und Neuroglykopenie und Besserung auf Glukosezufuhr Voraussetzung für weitere diagnostische und therapeutische Schritte. Die hyperinsulinämische Hypoglykämie wird im Fastentest bewiesen, Ziel der bildgebenden Methoden ist die Lokalisation des Insulinoms für die chirurgische Resektion bzw. die Abgrenzung zur nicht-Insulinom bedingten pankreatogenen Hypoglykämie (Nesidioblastose). Als neue und hochsensitive Methode hat sich die GLP-1 Rezeptor Szintigraphie erwiesen, womit auch im vorliegenden Fallbeispiel eine zielgerichtete chirurgische Intervention möglich war.


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