Atopische Dermatitis: Kognitive Verhaltenstherapie via Internet vielversprechend

2021 ◽  
Vol 47 (10) ◽  
pp. 412-412
Praxis ◽  
2006 ◽  
Vol 95 (23) ◽  
pp. 945-948
Author(s):  
Fluri ◽  
Nievergelt ◽  
Kernland ◽  
Leibundgut
Keyword(s):  

Die atopische Dermatitis zeigt mit aktuell 15–20% eine steigende Prävalenz, 60% der Erstmanifestationen erfolgen im ersten Lebensjahr. Mit konsequent eingesetzten rückfettenden Massnahmen lässt sich ein grosser Teil der Patienten befriedigend behandeln, teilweise ist auch der Einsatz von topischen Steroiden notwendig. Ekzematöse Veränderungen, die trotz korrekter Therapie keine Besserungstendenz zeigen, sind hochgradig verdächtig auf das Vorliegen einer Langerhans-Zell-Histiozytose und bedürfen einer Hautbiopsie. Bei histologischem Nachweis einer kutanen Langerhanszell-Histiozytose ist die Überweisung an ein kinderonkologisches Zentrum zur weiteren Staging-Untersuchung sowie entsprechender Therapie unerlässlich. Die Prognose bei isoliert kutaner Langerhanszell-Histiozytose ist insgesamt günstig.


Author(s):  
Rainer Thomasius ◽  
Peter-Michael Sack ◽  
Nicolas Arnaud ◽  
Eva Hoch

Zusammenfassung. Hintergrund: Alkoholbezogene Störungen kennzeichnen sich meist durch einen frühen Störungsbeginn. Jedoch werden entwicklungsrelevante Behandlungsbedürfnisse in der Versorgung oft nicht adäquat berücksichtigt. Zu Screening, Diagnostik und Therapie von alkoholbezogenen Störungen ist nun eine neue, interdisziplinäre S3-Leitlinie vorgelegt worden, in der erstmals spezifische Behandlungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche formuliert werden. Methodik: Für die S3-Leitlinie wurden insgesamt 23 Quellleitlinien, 28 systematische Reviews und 2213 Originalarbeiten ausgewertet. Eine interdisziplinäre Konsensuskonferenz formulierte 174 Empfehlungen, von denen 14 speziell für Kinder- und Jugendliche gelten. Je nach Evidenzniveau vergab sie „Soll-“, „Sollte-“ und „Kann“-Empfehlungen oder einen „Klinischen Konsenspunkt“ (KKP). Ergebnisse: Für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen gab es jeweils eine „Soll“-Empfehlung innerhalb von Psychotherapien für das Motivational Interviewing (MI), die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und den Einbezug von Familienangehörigen. Empfehlungen zur Familientherapie sind heterogen. Zu psychosozialen Therapien (z. B. Psychoedukation, Erziehungshilfe, Ergotherapie) wurde ein KKP vergeben. Die Studienlage zu medikamentösen Therapien war unzureichend; nur für die Behandlung psychisch komorbider Störungen ließ sich ein KKP ableiten. Im Rahmen differenzieller Indikationen sollen die Risiken für Suizide, Behandlungsabbruch und die über Mitpatienten vermittelte Delinquenz berücksichtigt werden (KKP). Schlussfolgerungen: Für die Behandlung von alkoholbezogenen Störungen bei Jugendlichen können zahlreiche evidenz- und konsensbasierte Empfehlungen abgegeben werden. Drängender Forschungsbedarf wurde v. a. im Bereich der medikamentösen Therapien festgestellt.


2020 ◽  
Vol 68 (3) ◽  
pp. 150-159 ◽  
Author(s):  
Thomas Ehring

Zusammenfassung. Die Ruminationsfokussierte Kognitive Verhaltenstherapie (RFCBT) ist eine neuere Therapie zur Behandlung von Depression. Der Fokus der Behandlung liegt auf der Analyse und Veränderung von Rumination, definiert als repetitive negative Gedanken, die im Rahmen von Depression häufig auftreten. RFCBT basiert auf einem theoretischen Modell, nach dem (1) Rumination bei depressiven Patient_innen eine mentale Gewohnheit darstellt, (2) Rumination als eine Form der Vermeidung betrachtet werden kann sowie (3) ein abstrakter Verarbeitungsstil für die dysfunktionalen Effekte von Rumination verantwortlich ist. Zentrale Therapiebausteine beinhalten neben Verhaltensanalysen und Psychoedukation vor allem Maßnahmen zur Veränderung von Rumination als mentaler Gewohnheit sowie zur Modifikation des dominierenden Verarbeitungsstils. RFCBT hat in ersten Wirksamkeitsstudien vielversprechende Effekte in der Reduktion akuter und residualer depressiver Symptomatik sowie in der Prävention von Depression gezeigt.


Author(s):  
Gunter Groen ◽  
Franz Petermann

Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) bietet einen theoretisch und empirisch gut abgeleiteten Therapieansatz bei depressiven Kindern und Jugendlichen. Ihre Anwendung bei dieser Indikation ist gemäß vorliegenden Leitlinien und Wirksamkeitsstudien zu empfehlen. Vor allem im Hinblick auf die bisher ermittelten nur kleineren bis moderaten Effektgrößen sowie fehlenden Befunde zur langfristigen Wirksamkeit und zu Wirkfaktoren sind jedoch zusätzliche Forschung und konzeptionelle Weiterentwicklung erforderlich. Der Artikel gibt zunächst einen kurzen Überblick über Grundlagen und Inhalte der KVT bei depressiven Kindern und Jugendlichen. Im Weiteren werden neuere Befunde und Einschätzungen zu ihrer Wirksamkeit sowie aktuelle Weiterentwicklungen und Perspektiven vorgestellt.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (2) ◽  
pp. 125-130
Author(s):  
Dominique Flügel

Zusammenfassung. Schlafstörungen im Alter sind häufig und haben unterschiedliche Ursachen. Ältere Leute beklagen sich selten darüber, daher muss immer danach gefragt werden. Insomnien, schlafassoziierte Atemstörungen und das Restless-Legs-Syndrom nehmen im Alter zu. Nicht selten sind Schlafstörungen auch erstes Symptom anderer Erkrankungen. Bei Depressionen oder Angsterkrankungen, aber auch bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenzen oder dem Parkinsonsyndrom können sich Schlafstörungen vor kognitiven Störungen oder motorischen Beschwerden manifestieren. Schlafstörungen können auch Risikofaktor für andere Erkrankungen sein, wie zerebrale Ischämien und Herzrhythmusstörungen. Vieles muss bei der Diagnostik und Therapie berücksichtigt werden: Schlafgewohnheiten nachts und tagsüber, Medikamente und Begleiterkrankungen. Die Behandlung ist abhängig von der Ursache und sollte vor allem bei den Insomnien nicht-medikamentöse Therapien wie kognitive Verhaltenstherapie beinhalten.


1999 ◽  
Vol 8 (4) ◽  
pp. 226-233 ◽  
Author(s):  
Silvia Schneider

Zusammenfassung. Angststörungen bei Kindern sind weit verbreitet und nehmen bei einem Teil der Betroffenen einen chronischen Verlauf. Im vorliegenden Artikel werden für die beiden wichtigsten Angststörungen des Kindesalters “Trennungsangst” und “Phobien” kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Die Wirkungs- und Vorgehensweise der folgenden Methoden werden im einzelnen dargestellt: Systematische Desensibilisierung, Reizkonfrontationsverfahren, Modellernen und kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungsprogramme. Als erfolgversprechendster Behandlungsansatz für die Therapie der Angststörungen im Kindesalter erweisen sich sogenannte Konfrontationsverfahren, bei denen die Kinder mit den angstauslösenden Situationen konfrontiert werden. Eine ausführliche Beschreibung dieses Behandlungsansatzes erfolgt abschließend.


2001 ◽  
Vol 30 (4) ◽  
pp. 259-267 ◽  
Author(s):  
Stefan Klingberg ◽  
Georg Wiedemann ◽  
Gerhard Buchkremer

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die Evidenz für die Wirksamkeit kognitiver Verhaltenstherapie mit schizophrenen Patienten ist stetig verbessert worden, die Wirksamkeit unter Routinebedingungen ist jedoch noch ungeklärt. Fragestellung: Wir untersuchen die Patientenselektion und kurzfristigen Effekte der stationären Therapiephase eines kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlungsprogramms. Methode: Wir führen eine randomisierte klinische Studie durch und berichten über Prozess- und Erfolgsmaße einer Teilstichprobe von n = 124 Patienten. Ergebnisse: Die Stichprobe ist in wesentlichen Merkmalen für die Grundgesamtheit repräsentativ. Das Therapieprogramm wird von den Patienten gut angenommen. Medikation, Nebenwirkungen, Verweildauer und soziale Situation sind in beiden Studienbedingungen vergleichbar. Beide Gruppen stabilisieren sich während der stationären Behandlung. Unmittelbare Therapieeffekte ergeben sich hinsichtlich der Veränderung der Medikamentencompliance, der Krankheitskonzepte sowie der Bewertung der Familienatmosphäre. Schlussfolgerung: Es bestehen gute Voraussetzungen für die Beurteilung des Therapieergebnisses anhand der geplanten 12- und 18-Katamnesen.


2011 ◽  
Vol 20 (2) ◽  
pp. 95-102 ◽  
Author(s):  
Veronica Kirsch ◽  
Jörg M. Fegert ◽  
Diana C. M. Seitz ◽  
Lutz Goldbeck

Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) sind eine häufige Folge von Missbrauch und Misshandlung im Kindes- und Jugendalter. Die Wirksamkeit der traumafokussierten kognitiven Verhaltenstherapie (Tf-KVT) nach sexuellem Missbrauch ist gut belegt. Diese Pilotstudie untersucht Machbarkeit und Behandlungsergebnisse bei Patienten mit posttraumatischen Stresssymptomen nach unterschiedlichen Misshandlungsformen und häuslicher Gewalt. 15 Kinder und Jugendliche mit klinisch relevanten PTBS Symptomen (sechs weiblich; Alter M = 10.5; SD = 3.7) wurden mit 12 bis 31 Sitzungen Tf-KVT behandelt. Die Symptomatik wurde im prä-post-Vergleich analysiert. Die Hintergründe von drei Therapieabbrüchen wurden ermittelt. Die Tf-KVT führte zu einer signifikanten Symptomreduktion (Gesamtrohwert im Interview für Belastungsstörungen vor Therapie: 40.6; SD = 10.5; nach Therapie: M = 15.2; SD = 14.3; p < .001; d = 1.8). Der Grund für Therapieabbrüche war Vermeidungsverhalten bei psychisch belasteten Bezugspersonen. Die Ergebnisse können als Hinweis für die Wirksamkeit der Tf-KVT bei Kindern und Jugendlichen mit PTBS nach unterschiedlichen Misshandlungsformen gewertet werden. Die Therapie setzt die psychosoziale Stabilität von Patienten und Bezugspersonen voraus.


2017 ◽  
Vol 46 (1) ◽  
pp. 2-10 ◽  
Author(s):  
Tina In-Albon ◽  
Katja Becker ◽  
Romuald Brunner ◽  
Rebecca C. Brown ◽  
Michael Kaess ◽  
...  

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Nichtsuizidales Selbstverletzendes Verhalten (NSSV) ist insbesondere im Jugendalter häufig und klinisch bedeutsam. Die Entwicklung einer konsensbasierten Leitlinie verfolgt das Ziel, die Diagnostik und die Behandlung von NSSV zu optimieren und Impulse für die Forschung zu geben. Als Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Gesellschaften (AWMF) wurde diese erste Leitlinie zu NSSV verabschiedet und publiziert. Fragestellung und Methode: Die wichtigsten Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung von NSSV werden zusammengefasst und Forschungslücken aufgezeigt. Ergebnisse: In der Diagnostik von NSSV ist insbesondere die Einschätzung der Suizidalität zu berücksichtigen. Als erster Schritt ist die somatische Abklärung der Verletzungen und ggf. eine medizinische Erstversorgung zu nennen. Für die Evaluation des NSSV sind Häufigkeit, Methoden, Schmerzempfinden, Motive, Impulsivität als auch weitere familiäre und außerfamiliäre Einflussfaktoren zu erheben. Den Schwerpunkt der Behandlung bildet die Psychotherapie, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie, die Dialektisch-Behaviorale Therapie für Adoleszente und die Mentalisierungsbasierte Therapie für Adoleszente. Eine evidenzbasierte Indikation zur spezifischen Pharmakotherapie von NSSV existiert nicht. Schlussfolgerung: Die Leitlinie umfasst evidenz- und konsensusbasierte Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von NSSV. Die Implementierung soll zu einer Verbesserung der Versorgung von Patienten mit NSSV dienen.


2017 ◽  
Vol 26 (2) ◽  
pp. 93-99 ◽  
Author(s):  
Cedric Sachser ◽  
Lutz Goldbeck

Zusammenfassung. Kinder und Jugendliche mit posttraumatischen Belastungsstörungen weisen häufig auch Angstsymptome und depressive Symptome auf. Diese Studie untersucht bei 159 Teilnehmern einer multizentrischen klinischen Studie (Alter 7 – 17 Jahre) die Vergesellschaftung posttraumatischer Stresssymptome (PTSS) mit Angst und Depression sowie das Ansprechen dieser Symptome auf traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TF-KVT). Bei Studienbeginn zeigten 121 (76 %) Patienten klinisch relevante Angstsymptome und 91 (57 %) klinisch relevante Depressionssymptome. PTSS waren signifikant mit Angst (r = .42, p < .001) sowie mit Depression (r = .49, p < .001) korreliert. Mit TF-KVT behandelte Patienten zeigten nicht nur eine deutliche Remission ihrer Stresssymptomatik, sondern auch ihrer Angst- und Depressionssymptome. Die Ergebnisse bestätigen die hohe Prävalenz klinisch relevanter Angst- und Depressionssymptome bei traumatisierten Kindern und Jugendlichen und verweisen auf transdiagnostische Effekte der TF-KVT.


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