Covid-19: Erhöhtes Mortalitätsrisiko für psychisch kranke Menschen?

2021 ◽  
Vol 89 (12) ◽  
pp. 602-603

Die Corona-Pandemie hat aufgrund verschiedener Faktoren zu einer erhöhten Inzidenzrate von psychischen Erkrankungen geführt. In einer kürzlich publizierten Studie von US-Amerikanischen Wissenschaftlern wurde nun untersucht, ob Menschen mit psychischen Erkrankungen (Affektive Störungen, ADHS, Schizophrenie) tatsächlich häufiger an Covid-19 erkranken und einen schwereren Verlauf inklusive der Mortalität aufweisen.

2021 ◽  
Vol 71 (08) ◽  
pp. 308-308

Die Corona-Pandemie hat aufgrund verschiedener Faktoren zu einer erhöhten Inzidenzrate von psychischen Erkrankungen geführt. In einer kürzlich publizierten Studie von US-Amerikanischen Wissenschaftlern wurde nun untersucht, ob Menschen mit psychischen Erkrankungen (Affektive Störungen, ADHS, Schizophrenie) tatsächlich häufiger an Covid-19 erkranken und einen schwereren Verlauf inklusive der Mortalität aufweisen.


2017 ◽  
Vol 74 (2) ◽  
pp. 45-50
Author(s):  
Diana Meier-Allmendinger

Zusammenfassung. Psychisch Kranke sind in verstärktem Masse gefährdet auch körperlich zu erkranken. Umgekehrt können Krankheiten mit lebensbedrohlichem Charakter zu psychischen Krisen und Erkrankungen führen. Im Akutspital werden körperliche und psychische Komorbiditäten und ihre möglichen Folgen auf Behandlungsverlauf und –entscheide häufig nicht diagnostiziert und angemessen behandelt. Auch im Bereich der Psychoonkologie und dem noch jungen Gebiet der Psychokardiologie stellt sich die Frage, ob alle Patientinnen und Patienten entsprechend erfasst und ihre Bedürfnisse nach psychologischer Unterstützung und Behandlung ausreichend erkannt sind. Eine besondere Herausforderung im klinischen Alltag und speziell auf der Intensivstation stellt die Einschätzung der Urteils- und Einwilligungsfähigkeit dar. Diese anspruchsvolle Aufgabe kann nicht im professionellen Alleingang erfolgen, sondern erfordert einen interdisziplinären Zugang. Es ist Aufgabe der Ethik für die Gewährleistung einer ausreichenden Diagnostik und angemessenen Behandlung psychisch Kranker im Akutspital einzustehen und die Interdisziplinarität – für psychisch Kranke häufig in der Person des Konsiliarpsychiaters – einzufordern. Für Behandlungsentscheide gelten aus juristischer und ethischer Sicht die Gleichbehandlung aller Patientinnen und Patienten und das Diskriminierungsverbot. Unabhängig von einer körperlichen oder psychischen Erkrankung bedarf jede therapeutische Massnahme der Zustimmung des Patienten. Orientierend am Prinzip der Selbstbestimmung ist es Rolle der Ethik für eine patientengerechte Entscheidungsfindung bei psychisch Kranken zu sensibilisieren. Behandlungsentscheide entstehen hier häufig als Ergebnis therapeutischer Prozesse, die zugleich die Befähigung zur Einwilligung anstreben und zeitintensiv sind. Situationen beeinträchtigter Urteils-und Entscheidungsfähigkeit und Erfahrungen der Abhängigkeit weisen auf die grundsätzliche Sorgebedürftigkeit des Menschen hin. Nur eingebettet in einer Kultur der Sorge als Grundlage ärztlichen und pflegerischen Handelns kann eine Haltung des Respekts gegenüber psychisch Kranken und ihrer (beeinträchtigten) Selbstbestimmung zum Tragen kommen. Als Ausdruck dieser Kultur ist zu wünschen, dass „die Sprache der Sorge“ wiedererlernt, eingeübt und dauerhaft angewendet wird.


Author(s):  
Leopold Hermle ◽  
Christiane Bessey ◽  
Nenad Vasic ◽  
Kay Uwe Petersen ◽  
Anil Batra
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob chronisch psychisch kranke Raucher an einer Tabakentwöhnung erfolgreich teilnehmen können. Methode: Bei allen 214 Heimbewohnern des Heims für psychisch Kranke in Göppingen (Christophsbad) wurde der Rauchstatus erhoben. Insgesamt waren 56,2 % (n = 120) der 214 Heimbewohner Raucher. 21 Patienten nahmen das Angebot einer verhaltenstherapeutischen Tabakentwöhnung in Kombination mit Vareniclin (n = 20) oder Nikotinersatz (n = 1) an. Erfolg der Intervention, Befindlichkeit und Nebenwirkungen sowie Kohlenmonoxidkonzentrationen in der Ausatemluft wurden bei 21 Probanden während der 26 Kurswochen der Tabakentwöhnung und des 3-monatigen Nachbeobachtungszeitraumes erfasst. Neben dem Raucherstatus und den Rauchercharakteristika wurden die Stärke der Nikotinabhängigkeit (FTND), die Motivation zur Abstinenz (Motivationsfragebogen), das Rauchverlangen (QSU-b), der Grad der Depressivität (BDI) und die Entzugssymptomatik (MNWS-revised) erhoben. Die Veränderung über die verschiedenen Untersuchungszeitpunkte (Baseline, Kurswoche (KW) 1, 5, 9, 13, 17, 21, 26, Katamnesewoche (Kat) 1, 3, 6, 9, 12) wurde mittels Varianzanalysen für Messwiederholung untersucht. Ergebnisse: Von den 21 Teilnehmern der Tabakentwöhnung waren 4 zum Ende der 3-monatigen Nachbefragung rauchfrei. Sie kamen bis dahin auf eine durchschnittliche rauchfreie Zeit von 6 Monaten. Weitere 4 Teilnehmer hatten eine abstinente Phase während des Studienverlaufs, konnten diese jedoch nicht bis zum Ende der Nachbefragung aufrechterhalten. Nur ein Proband war in der Lage, den Rauchstopp abrupt umzusetzen. Schlussfolgerung: Eine Tabakentwöhnung bei chronisch psychisch und somatisch erkrankten Heimbewohnern erscheint nach den vorliegenden Daten als durchführbar.


2007 ◽  
Vol 20 (2-3) ◽  
pp. 89-97
Author(s):  
Lutz Michael Drach ◽  
Brigitte Terner

Zusammenfassung: Ein Mangel an sozialen Aktivitäten ist ein wesentlicher Risikofaktor für psychische Erkrankungen im Alter, insbesondere für Depressionen. Ältere psychisch Kranke haben krankheitsbedingt häufig ihre sozialen Beziehungen stark eingeschränkt und erleben dies oft als schwere Beeinträchtigung. Außerdem hängt die Prognose der psychischen Erkrankung nach der Entlassung von der erfolgreichen Wiederaufnahme der sozialen Aktivitäten ab. Zwei Umfragen in den 60 gerontopsychiatrischen Tageskliniken in Deutschland ergaben, dass im überwiegenden Teil soziale Aktivierung fester Bestandteil des Therapieprogramms ist. Dabei zeigten sich aber erhebliche Unterschiede im Vorgehen. Die große Mehrheit der antwortenden Tageskliniken nutzte hierzu entweder ausschließlich offene Seniorenangebote am Wohnort des Patienten, oder in Kombination mit dem Besuch sozialpsychiatrischer Einrichtungen. Nur eine kleine Minderheit aktivierte ausschließlich in sozialpsychiatrischen Einrichtungen. Dabei begleitete der überwiegende Teil der Tageskliniken die Patienten entweder ständig oder mindestens initial. Dagegen praktizierten fünf überwiegend verhaltenstherapeutisch orientierte Tageskliniken schon von Anfang an eine Aktivierung ohne therapeutische Begleitung. Die möglichen Gründe für diese Varianz könnten in Unterschieden bei den Patienten, dem lokalen Angebot an Senioreneinrichtungen oder anderen örtlichen Besonderheiten liegen.


2012 ◽  
Vol 21 (4) ◽  
pp. 209-218 ◽  
Author(s):  
Franz Petermann ◽  
Julia Jaščenoka ◽  
Ute Koglin ◽  
Norbert Karpinski ◽  
Ulrike Petermann ◽  
...  

Schon vor einigen Jahren konnte die Bremer Jugendstudie zeigen, dass Affektive Störungen im Jugendalter ein häufiges psychisches Störungsbild darstellen ( Essau, Karpinski, Petermann & Conradt, 1998 ). Aktuell fehlen Studien, die den kategorialen Ansatz zur Messung psychischer Störungen heranziehen und aktuelle Daten für die Verbreitung Affektiver Störungen bei Jugendlichen liefern. Die vorliegende Studie führte mit 333 Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren vollstandardisierte, klinische Interviews zur Messung von Lebenszeitprävalenzen psychischer Störungen in der Stadt Bremen durch und erhob darüber hinaus mithilfe eines Fragebogenkatalogs umfassende Angaben zum psychischen Funktionsniveau der Jugendlichen. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass insgesamt 14.4 % der Jugendlichen von Affektiven Störungen betroffen waren (7.5 % Major Depression, 5.4 % Dysthyme Störung, 1.5 % Bipolare und Hypomane Störungen). Diese Ergebnisse entsprechen Prävalenzschätzungen früherer Studien und betonen die Notwendigkeit einer frühzeitigen Prävention und Behandlung.


2019 ◽  
Vol 38 (07) ◽  
pp. 470-473 ◽  
Author(s):  
Peter Brieger ◽  
Susanne Menzel

ZUSAMMENFASSUNGArbeit hat auch bei psychisch erkrankten Menschen eine überwiegend salutogenetische Bedeutung – sie macht nicht krank, sondern gesund. Der Artikel stellt Veränderungen der Arbeitswelt durch den gesellschaftlichen Wandel dar, er diskutiert, welche Auswirkungen dies auf psychisch kranke Menschen haben kann und welche Ansatzpunkte es für eine diesbezüglich bessere Versorgung gibt.


ergopraxis ◽  
2020 ◽  
Vol 13 (10) ◽  
pp. 30-33
Author(s):  
Annika Müller
Keyword(s):  

Zwei Jahre lang leitete Annika Müller die Genussgruppe in einer Tagesstätte für chronisch psychisch kranke Menschen. Mit der Zeit wuchs ihr Frust über das Angebot, über die ständig gleichen Themen, die geringe Vorbereitungszeit, denselben Trott. Dann entschied sie sich, die Genussgruppe einer Qualitätsprüfung zu unterziehen.


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