Psychosoziale Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf Kinder und Jugendliche in Deutschland
ZusammenfassungDie COVID-19-Pandemie hat vor dem Hintergrund mehrfacher Lockdowns für unzählige Kinder und Jugendliche den bisherigen Alltag grundlegend verändert. Studiendaten aus Deutschland deuten darauf hin, dass psychische- und Verhaltensauffälligkeiten zugenommen haben. Kinder und Jugendliche mit niedrigem sozioökonomischem Status oder Migrationshintergrund haben zudem ein höheres Risiko, durch die COVID-19-Pandemie erheblich belastet zu werden.Die Anzahl der Kindeswohlgefährdungen nimmt seit Einführung der Statistik im Jahr 2012 kontinuierlich zu. Zwischen 2017- bis -2019 zeigte sich ein jährlicher Anstieg von 10% der Kindeswohlgefährdungen. Im Jahr 2020 registrierten die Behörden ca. 5000 Fälle mehr als 2019, was einen Anstieg von 9% beschreibt. Ob durch Schul- und Kitaschließungen viele Fälle unentdeckt geblieben sind oder sich durch mehr Hinweise aus der sensibilisierten Bevölkerung (+21%) das Dunkelfeld aufhellt, ist abschließend noch nicht geklärt. Längsschnittstudien werden benötigt, um die langfristigen psychosozialen Folgen der COVID-19-Pandemie abzubilden.