Adipositas bei Kindern und Jugendlichen: Screening und Präventionsansätze
ZusammenfassungAktuell sind ca. 2 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland übergewichtig oder adipös. Bis zur Einschulung ist die Prävalenz auf hohem Niveau stabil, in einigen Bundesländern sogar leicht rückläufig. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen können Kinder mit einem Risiko für die Entwicklung von Übergewicht/Adipositas leicht identifiziert werden, z.B. durch einen frühen Adiposity Rebound. Präventionsmaßnahmen richten sich bis zum Vorschulalter primär an die Eltern, ab Schulalter sind auch Lehrer/Innen wichtige Bezugspersonen, können zu gesunden Lebenswelten beitragen und eine pathologische (Gewichts-) Entwicklung ansprechen. Eine Stigmatisierung der betroffenen Kinder/ Jugendlichen muss dabei unbedingt vermieden werden. Neben einer medizinischen Abklärung ist die gemeinsame Problemanalyse gewichtsrelevanter Lebensbereiche Voraussetzung für sinnvolle Verhaltensänderungen. Unabhängig davon ist mit evidenten Maßnahmen der Verhältnisprävention (z.B. Trinkwasserspender in Schulen; 1 Stunde aktiver Unterricht/Tag) nicht nur eine weitere Zunahme der Adipositasprävalenz verhinderbar, sondern eine Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität für alle Kinder zu erreichen.