DER KLINISCHE FALL: Ovartumor bei einer Hündin mit Pyometra

2008 ◽  
Vol 36 (05) ◽  
pp. 337-350
Author(s):  
S. Goericke-Pesch ◽  
A. Wehrend

ZusammenfasungGegenstand und Ziel: Darstellung der Symptome, der allgemeinen klinischen und speziellen gynäkologischen sowie histopathologischen Befunde bei einer Hündin mit einem Granulosazelltumor und darauf beruhender Pyometra sowie Diskussion der Ergebnisse. Patient und Anamnese: Eine 5-jährige unkastrierte Mischlingshündin (58 kg) wurde aufgrund eines mittelgradigen bräunlichen, übel riechenden Ausflusses und gestörten Allgemeinbefindens sowie verminderter Futteraufnahme vorgestellt. Ergebnisse: Die klinische Untersuchung ergab eine Pyometra sowie den Verdacht auf einen östrogenproduzierenden Ovartumor. Labordiagnostisch ließ sich eine hochgradige Leukozytopenie und Thrombozytopenie nachweisen. Nach Ovariohysterektomie wurden bei der histopathologischen Untersuchung eine chronische eitrige Entzündung von Uterus und Zervix sowie ein Granulosazelltumor und eine paraovarielle Zyste am linken Ovar diagnostiziert. Klinische Relevanz: Beim Vorliegen einer Pyometra sollte neben der klinischen und labordiagnostischen Befunderhebung immer eine ultrasonographische Kontrolle der Ovarien erfolgen, um ovarielle Funktionsstörungen als Ursache der Uteropathie erkennen bzw. ausschließen zu können. Diese Vorgehensweise bildet die Voraussetzung für eine angemessene Therapie. Im Fall einer Ovarneoplasie ist die medikamentöse Behandlung kontraindiziert.

2009 ◽  
Vol 37 (01) ◽  
pp. 14-32
Author(s):  
M. Unger ◽  
C. Schwedes ◽  
S. Bentele ◽  
S. Klumpp ◽  
M. Brückner

Zusammenfassung Gegenstand: Der Artikel beschreibt klinische Symptomatik, diagnostische Aufarbeitung und chirurgische Therapie eines intrapelvinen Lipoms. Verlauf und Ergebnisse: Die klinische Untersuchung, Röntgenaufnahmen des Abdomens und der zytologische Befund einer mittels Feinnadelaspiration gewonnenen Gewebeprobe ergaben die klinische Verdachtsdiagnose eines intrapelvinen Lipoms. Computertomographisch ließ sich eine klar begrenzte fettdichte Struktur im Beckenkanal ohne Beteiligung der umgebenden Gewebe darstellen, die anhand der Hounsfield-Einheiten als Fettgewebe anzusprechen war. Über einen perinealen Zugang erfolgten eine Teilresektion der Fettgeschwulst und eine Fettabsaugung. Die histopathologische Untersuchung bestätigte den klinischen Verdacht eines einfachen Lipoms. 22 Monate postoperativ ist der Hund symptomfrei. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Einfache Lipome finden sich typischerweise in der Unterhaut und nur in Ausnahmefällen in der Brust-, Bauch- oder Beckenhöhle, wo sie zu einer Funktionseinschränkung anderer Organe oder anatomischer Strukturen führen können. Nach einer exakten Diagnosestellung kann aufgrund des langsamen Wachstums der Lipome eine chirurgische Teilresektion in Verbindung mit einer Liposuktion unter Umständen ausreichen, um dem Patienten über längere Zeit Beschwerdefreiheit zu verschaffen.


2008 ◽  
Vol 36 (01) ◽  
pp. 48-52
Author(s):  
Ch. Lantzsch ◽  
O. Dietz ◽  
C. Otto

Zusammenfassung Gegenstand: Darstellung des Falls eines vierjährigen Wallachs mit Lymphosarkom. Nach Beschreibung der klinischen und präoperativen Laborbefunde erfolgt eine Diskussion der Differenzialdiagnosen und histopathologischen Befunde. Fallbeschreibung: Das Pferd magerte innerhalb eines halben Jahres ab, zeigte eine reduzierte Futteraufnahme und konnte keiner Belastung mehr unterzogen werden. Die klinische Untersuchung ergab eine hochgradige Kachexie, ein umfangsvermehrtes Abdomen und anämische Schleimhäute. Bei der Blutuntersuchung waren eine erhöhte Gesamtleukozytenzahl mit hochgradiger Monozytose und Neutrophilie sowie Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämie und Hypoglykämie nachweisbar. Mittels rektaler Untersuchung ließ sich eine Umfangsvermehrung palpieren, die die gesamte linke Bauchhöhle ausfüllte. Die explorative Laparotomie bestätigte das Vorliegen eines massiven Tumors mit Verdacht auf einen lienalen Ursprung. Das Pferd wurde wegen Inoperabilität des Tumors euthanasiert. Die histopathologische Untersuchung ergab ein Lymphosarkom der Milz. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Bei Pferden mit erheblichem Konditions- und Leistungsverlust, therapieresistenter, chronischer Krankheit, die mit typischen Veränderungen des Differenzialblutbildes sowie hypoglykämischen Stoffwechsellagen verbunden ist, sollte eine Erkrankung aus dem Leukosekomplex differenzialdiagnostisch in Betracht gezogen werden.


2008 ◽  
Vol 36 (01) ◽  
pp. 53-56 ◽  
Author(s):  
C. Szentiks ◽  
C. Soares da Silva ◽  
G. Herrling ◽  
H. Hell ◽  
G. Zeeuw ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Bei einem weiblichen, adulten Polopferd wurden mehrere Umfangsvermehrungen in der Nasenschleimhaut der rechten Nüster entfernt. Ziel der Untersuchung war, die Ursache für diesen seit drei Wochen beobachteten raumfordernden Prozess festzustellen. Material und Methoden: Die drei eingesandten Biopsieproben hatten eine Größe von 1–3 cm. Das formalinfixierte Gewebe wurde makroskopisch beurteilt und histologisch mittels verschiedener Übersichts- und Spezialfärbungen untersucht. Ergebnisse: Die Proben der Nasenschleimhaut zeigten makroskopisch eine blumenkohlartig zerklüftete Oberfläche. Histologisch fanden sich eine lymphohistiozytäre Entzündung, Granulationsgewebe, Epithelhyperplasie und runde, gefüllte, unterschiedlich große Zoosporen. Die histopathologischen Befunde führten zur Diagnose einer Rhinosporidiose. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die morphologischen Veränderungen im Zusammenhang mit dem vorberichtlich erwähnten Import des Tieres aus einer südlichen Klimazone sprechen für das Vorliegen einer Rhinosporidiose. Diese tritt beim Pferd und Wiederkäuer, aber auch beim Menschen auf und ist Folge einer Infektion mit Rhinosporidium seeberi durch Kontakt verletzter Haut mit erregerhaltigen stehenden Gewässern oder eine aerogene Übertragung. Ein erhöhtes Infektionsrisiko wird bei immunsupprimierten Menschen beobachtet. Die Rhinosporidiose stellt eine Differenzialdiagnose zu anderen Alterationen der Nase dar. Hierzu gehören das progressive Siebbeinhämatom, Amyloidose, Neoplasien, mukoide Degeneration der Nasenmuscheln bei Kaltblutfohlen oder granulomatöse Entzündungen anderer Ursache.


2010 ◽  
Vol 19 (02) ◽  
pp. 131-135 ◽  
Author(s):  
C. Hamann ◽  
E. Tsourdi ◽  
L. c. Hofbauer

ZusammenfassungDer männlichen Osteoporose liegt häufig eine sekundäre Osteoporose zugrunde. Die niedrige Knochendichte mit Veränderungen der Mikroarchitektur des Knochens, die zu Fragilitätsfrakturen führt, wird dabei meist durch eine zugrunde liegende Erkrankung oder Medikation verursacht. Das Vorliegen einer männlichen Osteoporose muss insbesondere dann vermutet werden, wenn Fragilitätsfrakturen bei jungen Männern auftreten oder geringe Knochendichtewerte vorliegen. Es sollte zunächst eine ausführliche Krankengeschichte erhoben werden und eine klinische Untersuchung mit Basis-Labordiagnostik erfolgen. Dadurch können klinische Risikofaktoren, osteoporoseinduzierende Medikamente, ursächliche endokrine, gastroenterologische, hämatologische oder rheumatische Erkrankungen erkannt und mit spezifischeren Untersuchungen bestätigt werden. Die Knochendichtemessung mittels DXA-Messung an der Hüfte und der Wirbelsäule ist der entscheidende und wegweisende diagnostische Test. Zum Nachweis bereits eingetretener Wirbelkörperfrakturen empfiehlt sich eine Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule (Brustwirbelsäule/Lendenwirbelsäule) in zwei Ebenen. Die Therapie der sekundären Osteoporose beinhaltet neben der spezifischen antiresorptiven Therapie immer die Therapie der zugrunde liegenden Erkrankung,insbesondere aber die Beendigung oder Modifikation osteoporosefördernder Medikamente.


2009 ◽  
Vol 37 (04) ◽  
pp. 247-254
Author(s):  
M. Wehrli-Eser ◽  
P. Waldmeier ◽  
K. Rohn ◽  
K. Feige ◽  
J.-M. V. Müller
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel der vorliegenden Arbeit war, die Prognose von Pferden nach chirurgisch therapierter Dünndarmkolik mithilfe von Kurz- und Langzeitüberlebensraten hinsichtlich ihres Zusammenhangs mit präoperativ und intraoperativ ermittelten Befunden zu untersuchen. Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung der Krankenakten von Pferden, die wegen Kolik laparotomiert wurden und eine pathologische Veränderung im Dünndarm aufwiesen. Der prä- und postoperative Verlauf der 233 die Aufstehphase überlebenden Patienten wurde hinsichtlich präoperativer Parameter bei Klinikeintritt (Rektaltemperatur, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Hämatokrit, Plasmaproteingehalt, Kolikdauer bis Klinikeintritt, Kolikverlauf, Verhalten bei Klinikeintritt, Maulschleimhautfarbe, kapilläre Rückfüllzeit, Bauchhöhlenpunktat) und intraoperativer Befunde (bestehende Veränderungen der Darmfarbe, Dünndarmresektion, Resektatlänge, Kolikursache) ausgewertet. Ferner erfolgte eine Auswertung des postoperativen Krankheitsverlaufes bis zur Entlassung aus der Klinik sowie ein und 5 Jahre danach. Ergebnisse: Die Überlebensrate aller Patienten betrug bei Entlassung aus der Klinik 81%, nach einem Jahr 66% und nach 5 Jahren 35%. Präoperativ erhobene Befunde mit Einfluss auf die 1-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit waren der Kolikverlauf vor Klinikeintritt und der Hämatokrit bei der Erstuntersuchung. Kolikursachen mit Dünndarmstrangulation resultierten in einer schlechteren Kurzzeitprognose (80%) als Kolikursachen ohne Dünndarmstrangulation (90%). Dagegen war die Durchführung einer Dünndarmresektion im Vergleich zu einer Kolikoperation ohne Dünndarmresektion nicht mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Aus den Ergebnissen wird abgeleitet, dass sich eine Dünndarmresektion weder auf die Kurzzeitüberlebensrate noch die Langzeitüberlebensrate auswirkt.


2009 ◽  
Vol 37 (03) ◽  
pp. 157-163 ◽  
Author(s):  
T. Hiepler ◽  
A. Schönfelder ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Entwicklung und Etablierung eines ultrasonographischen Untersuchungsganges am Schafeuter unter Abgleichung makroskopischer und histologischer Befunde. Material und Methoden: In einem ersten Versuch wurden 18 isolierte, nach Laktationsstadium eingeteilte Euter klinisch, sonographisch und histologisch untersucht. Im zweiten Versuch erfolgte bei 134 lebenden Schafen, eingeteilt in vier Gruppen, eine klinische und sonographische Untersuchung der Milchdrüsen. Die Tiere der Gruppe 1 mit unterschiedlichem Laktationsstadium (n = 8) wurden insgesamt zehnmal im Abstand von 2 Tagen untersucht, die Probanden der Gruppe 2 (n = 5; hochtragend bis 28 Tage post partum) zweimal wöchentlich und die Schafe der Gruppe 3 (n = 7; ante bzw. post partum mit und ohne Lämmer) alle 4 Tage untersucht. Bei den Schafen der Gruppe 4 mit unterschiedlichem Laktationsstadium (n = 114) fand eine einmalige Untersuchung in der Herde statt. Um eine größere Praxistauglichkeit zu erreichen, kamen drei verschiedene Ultraschallgeräte zum Einsatz. Ergebnisse: Sonographisch lassen sich am Schafeuter Drüsenparenchym, die Pars glandularis und papillaris der Zisterne mit Milchfüllung, die dazwischen gelegene Ringfalte, das Zentralband und die Blutgefäße darstellen und beurteilen. Bei der Herdenuntersuchung konnten sonographisch mehr Tiere mit pathologischen Euterbefunden detektiert werden als durch die klinische Untersuchung. Alle drei eingesetzten Ultraschallgeräte eigneten sich gut zur Untersuchung des ovinen Euters. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die sonographische Untersuchung des Schafeuters ergänzt die klinische Untersuchung und ist unter Praxisverhältnissen gut durchführbar. Tief im Euter liegende Prozesse (Abszesse), die mit Palpation und Milchkontrolle nicht erfasst werden, lassen sich durch die Ultraschalluntersuchung nachweisen.


2009 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 113-117 ◽  
Author(s):  
C. Klein ◽  
S. Huchzermeyer ◽  
R. Weiss ◽  
A. Wehrend
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Untersuchung von Qualität und Quantität der bakteriellen Besiedlung an unterschiedlichen Lokalisationen des Genitaltrakts der Stute. Material und Methoden: Von 20 genitalgesunden Zuchtstuten wurden Tupferproben aus Vestibulum, Vagina, Zervix und Uterus entnommen und auf aerobes Bakterienwachstum untersucht. Ausgewertet wurden der Keimnachweis, differenziert in apathogene und fakultativ pathogene Bakterien, sowie die Intensität der Keimbesiedelung. Ergebnisse: Entlang der kaudokranialen Achse des Genitaltrakts konnte eine Reduktion der bakteriellen Besiedlung nachgewiesen werden. Am Übergang von Vestibulum zu Vagina wurde der stärkste Rückgang in der Anzahl von Proben mit mikrobiellem Wachstum festgestellt (p < 0,001). Am Übergang von Vagina zu Zervix war eine signifikante Reduktion des Nachweises fakultativ pathogener Keime zu verzeichnen (p < 0,001). Schlussfolgerung: Der Hymenalring der Stute bietet einen unspezifischen Schutz vor aufsteigenden mikrobiellen Infektionen, während die Zervix vor allem als selektive Barriere gegen fakultativ pathogene Keime wirkt. Klinische Relevanz: Bei nur zwei Stuten ergab sich eine Übereinstimmung von zervikaler und uteriner Keimflora, was die Bedeutung einer intrauterinen Tupferprobenentnahme im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung unterstreicht.


2008 ◽  
Vol 36 (03) ◽  
pp. 185-188
Author(s):  
St. Groeger ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung: Gegenstand: Fallbericht einer angeborenen Lymphangiektasie in der rechten kranioventralen Halsregion bei einem neun Tage alten Fleckvieh-Kalb. Material und Methoden: Nach der klinischen Untersuchung des Patienten erfolgten zur Diagnosestellung bildgebende Verfahren, eine Punktion mit zytologischer Untersuchung, Labordiagnostik und eine Biopsie. Ergebnisse: Die mit einer homogenen, hypoechogenen Flüssigkeit gefüllte Umfangsvermehrung zeigte bei der Kontrastmittelradiographie keine zu- oder abführenden Gänge. Bei der Punktion ließ sich eine seröse, geringgradig getrübte Flüssigkeit aspirieren. In einem Eosin-Thiazin-gefärbten Ausstrich waren vor allem Zelldetritus und vereinzelt Lymphozyten nachweisbar. Die histopathologische Untersuchung des unter Narkose entnommenen Bioptats ergab das Vorliegen einer kongenitalen Lymphangiektasie. Nach der Punktion füllte sich die Umfangsvermehrung innerhalb von 4 Wochen wieder. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Der Fallbericht beschreibt erstmals eine kongenitale, lokale zystische Lymphangiektasie bei einem Kalb. Die verschiedenen Möglichkeiten weiterführender Untersuchungen zur Diagnosestellung werden ausführlich dargestellt.


2005 ◽  
Vol 33 (01) ◽  
pp. 23-26
Author(s):  
C. Marquardt ◽  
E. Burkhardt ◽  
K. Failing ◽  
H. Bostedt ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung Gegenstand: In der Studie sollte überprüft werden, ob anhand der sonographischen Untersuchung von kaninen Mammatumoren eine präoperative Zuordnung zu den drei Dignitätsklassen benigne Tumoren, Tumoren mit niedrigem und höherem Malignitätsgrad möglich ist. Material und Methode: 90 Tumoren wurden präoperativ sonographisch untersucht und einer dieser Dignitätsklassen zugeordnet. Die sonographische Prädiktion wurde mit der nach den Vorgaben der WHO-Klassifikation durchgeführten histopathologischen Charakterisierung verglichen, wobei allerdings die Gruppe der malignen Mischtumoren beibehalten wurde. Ergebnisse: Bei 77,4% der benignen und 91,9% der Tumoren von höherem Malignitätsgrad ergab sich eine korrekte präoperative Einschätzung. Diese gelang nur bei 45,5% der Neoplasien mit niedrigem Malignitätsgrad. Insbesondere bei Tumoren mit einem Durchmesser von unter 2 cm war die präoperative Dignitätseinschätzung häufig falsch. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Sonographie eignet sich, um präoperativ die Dignität kaniner Mammatumoren einzuschätzen. Grenzen findet dieses Verfahren, wenn es sich um kleine Tumoren oder Neoplasien mit niedrigem Malignitätsgrad handelt. Insbesondere kleine maligne Tumoren zeigen sonographisch häufiger Charakteristika einer benignen Neoplasie.


2014 ◽  
Vol 42 (02) ◽  
pp. 71-78
Author(s):  
I. E. Lautenschläger ◽  
V. B. Scholz ◽  
K. Amort ◽  
M. Kramer ◽  
A. Hartmann ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel: Ziel dieser Studie war, die Inter- und Intraobserver-Variabilität für die sonographische Messung der Darmwanddicke bei Hunden ohne gastrointestinale Erkrankungen zu ermitteln. Material und Methoden: Die prospektive Studie untersuchte 30 Hunde aus dem Patientengut der Klinik, bei denen aufgrund nicht gastrointestinal bedingter Erkrankungen eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens erfolgte. Die Ultraschallbilder mit den Darmabschnitten im Querformat wurden verblindet, in das Programm OsiriX® Version 5.0 für Mac Os X importiert und ausgemessen. Zwei Untersucher wiederholten bei allen 30 Patienten für jede Lokalisation (Duodenum, Jejunum, Colon descendens) die Messungen fünfmal. Die Messungen fanden an 4 aufeinanderfolgenden Tagen statt, sodass jeder Untersucher 1800 Messungen durchführte und insgesamt 3600 Messungen vorgenommen wurden. Ergebnisse: Die erhaltenen Mittelwerte bestätigten die aus der Literatur bekannten Werte. Die statistische Auswertung ergab, dass für alle Darmabschnitte sowohl die Interals auch Intraobserver-Messungen signifikant positiv (p < 0,01) korreliert waren. Die Ergebnisse zeigten eine gute Reproduzierbarkeit der Messwerte innerhalb der Untersucher mit Abweichungen von weniger als 10% des Messwerts. Ferner bestand eine gute Reproduzierbarkeit zwischen den Untersuchern für alle drei gewählten Darmsegmente. Die Abweichungen für Duodenum und Jejunum lagen unter 20%. Für das Kolon ergab sich mit 50% die größte Abweichung zwischen zufällig ausgewählten Untersuchern in Bezug auf das erstellte statistische Modell. Die Interobserver-Variabilität war jedoch für alle Bereiche kleiner als der Unterschied der Wanddicke zwischen gesunden und kranken Tieren. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Sonographie stellt in der Kleintiermedizin ein praktikables Verfahren zur Beurteilung der Darmwanddicke und Darmwandintegrität dar. Die Referenzwerte beim Hund konnten in dieser Studie bestätigt werden. Des Weiteren zeigte sich eine gute Inter- und Intraobserver-Variabilität in den Messungen der Darmwanddicke bei Hunden ohne gastrointestinale Erkrankungen.


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