DER KLINISCHE FALL: Ovartumor bei einer Hündin mit Pyometra
ZusammenfasungGegenstand und Ziel: Darstellung der Symptome, der allgemeinen klinischen und speziellen gynäkologischen sowie histopathologischen Befunde bei einer Hündin mit einem Granulosazelltumor und darauf beruhender Pyometra sowie Diskussion der Ergebnisse. Patient und Anamnese: Eine 5-jährige unkastrierte Mischlingshündin (58 kg) wurde aufgrund eines mittelgradigen bräunlichen, übel riechenden Ausflusses und gestörten Allgemeinbefindens sowie verminderter Futteraufnahme vorgestellt. Ergebnisse: Die klinische Untersuchung ergab eine Pyometra sowie den Verdacht auf einen östrogenproduzierenden Ovartumor. Labordiagnostisch ließ sich eine hochgradige Leukozytopenie und Thrombozytopenie nachweisen. Nach Ovariohysterektomie wurden bei der histopathologischen Untersuchung eine chronische eitrige Entzündung von Uterus und Zervix sowie ein Granulosazelltumor und eine paraovarielle Zyste am linken Ovar diagnostiziert. Klinische Relevanz: Beim Vorliegen einer Pyometra sollte neben der klinischen und labordiagnostischen Befunderhebung immer eine ultrasonographische Kontrolle der Ovarien erfolgen, um ovarielle Funktionsstörungen als Ursache der Uteropathie erkennen bzw. ausschließen zu können. Diese Vorgehensweise bildet die Voraussetzung für eine angemessene Therapie. Im Fall einer Ovarneoplasie ist die medikamentöse Behandlung kontraindiziert.