Vergleich der konventionellen Untersuchungsverfahren mit der Echokardiographie zur Diagnostik von kongenitalen Herzerkrankungen beim Hund
ZusammenfassungZiel der Studie war, die Exaktheit der konventionellen Untersuchungsverfahren (klinische Untersuchung, Elektrokardiographie und Röntgenuntersuchung) in der Diagnostik von kongenitalen Herzerkrankungen des Hundes zu prüfen. Eine Gesamtzahl von 132 Junghunden (≤ 2 Jahre) mit dem Verdacht auf eine kongenitale Herzerkrankung wurde in diese dreijährige Studie aufgenommen. Anhand von Anamnese, klinischer Untersuchung, Elektrokardiogramm-Auswertung und Röntgenuntersuchung wurden eine oder mehrere Herzmissbildungen diagnostiziert bzw. ausgeschlossen. Diese Resultate wurden mit den Ergebnissen einer echokardiographischen und Doppler-echokardiographischen Untersuchung verglichen. Bei 24/132 Hunden war keine Missbildung vorhanden. Die Sensitivität und Spezifität für den sicheren Ausschluss einer Missbildung mittels der konventionellen Untersuchungsverfahren war 8% bzw. 100%. Bei 108 Hunden wurden mittels Ultraschall insgesamt 132 kongenitale Defekte festgestellt. Von diesen wurden 86 (65%) in der konventionellen Untersuchung richtig erkannt und 46 (35%) übersehen. Bei 15 Fällen wurde eine falsche Diagnose gestellt. Die häufigsten Missbildungen und die Sensitivität bzw. Spezifität der konventionellen Untersuchung waren: Aortenstenose, 53 Fälle (77% bzw. 89%); Pulmonalstenose, 42 Fälle (43% bzw. 100%); persistie-render Ductus arteriosus, 17 Fälle (100% bzw. 100%) und Mitralklappendysplasie mit Insuffizienz, neun Fälle (33% bzw. 98%). Korrekt erkannt wurden bei den weniger häufigen Missbildungen zwei von vier Trikuspidalklappendysplasien mit Insuffizienz, zwei von vier Atriumseptumdefekten, zwei von zwei Ventrikelseptumdefekten, eine von einer Fallot-Tetralogie sowie null von einer Mitralklappendysplasie mit Stenose.