Transkranielle Magnetstimulation zur neurobiologischen Charakterisierung somatoformer Störungen

2006 ◽  
Vol 25 (08) ◽  
pp. 653-656
Author(s):  
S. Hauser ◽  
B. Langguth ◽  
U. Frick ◽  
G. Hajak ◽  
P. Eichhammer ◽  
...  

ZusammenfassungSomatoforme Störungen sind Krankheitsbilder, bei denen die Patienten über körperliche Beschwerden klagen, ohne dass sich hierfür ein spezifischer pathophysiologischer Prozess finden lässt. Die Ätiopathogenese dieser Erkrankungen ist weitestgehend unbekannt. Neben psychischen Faktoren wird eine Beteiligung neurobiologischer Prozesse diskutiert. Mithilfe der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) ist es möglich, neurobiologische Prozesse durch die Erfassung kortikaler Erregbarkeitsparameter in vivo zu detektieren. Auf dieser Technik basierend, wurde das kortikale Exzitabilitätsprofil bei Patienten mit subjektiv empfundener Elektrosensibilität erfasst. Es fand sich im Vergleich zu gesunden alters-und geschlechtsparallelisierten Kontrollen eine Verlängerung der „Cortikalen Silent Period” (CSP) als Ausdruck einer verstärkten inhibitorischen Transmission in kortikal-subkortikalen Schleifensystemen. In Einklang mit neuropsychologischen Daten verweisen diese Ergebnisse auf eine mögliche Störung in der sensorischen Informationsverarbeitung.

Author(s):  
G.H. Moll ◽  
H. Heinrich ◽  
A. Rothenberger

Zusammenfassung: Mit der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) kann die Exzitabilität des motorischen Systems direkt in vivo untersucht werden. Diese Methode wurde deshalb bei Kindern mit solchen Störungsbildern angewandt, bei denen sich eine unzureichende Steuerung, Kontrolle und/oder Regulation motorischer Abläufe feststellen lässt: Eine “musterbezogene” Überaktivität bei Tic-Störungen, eine “allgemeine” motorische Überaktivität bei Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS). Im Vergleich zu gesunden Kindern waren bei Kindern mit diesen hypermotorischen Störungsbildern unterschiedliche Auffälligkeiten festzustellen: (1) Eine verkürzte Kortikale Silent Period und damit ein Hinweis auf defizitäre inhibitorische Prozesse wahrscheinlich auf Ebene der Basalganglien bei Kindern mit Tic-Störungen (offenbar kein Einfluss klinisch wirksamer Medikamente), (2) eine verminderte intrakortikale Inhibition und damit ein Hinweis auf defizitäre inhibitorische Prozesse eher im Bereich des Motorkortex bei Kindern mit ADHS (Zunahme der intrakortikalen Inhibition unter Methylphenidatgabe). (3) Bei Kindern mit komorbider ADHS und Tic-Störung waren beide neurophysiologischen Veränderungen i.S. eines “additiven” Inhibitionsdefizites im motorischen System aufzeigbar. Mit diesen TMS-Untersuchungen konnten bei Kindern mit den hypermotorischen Störungsbildern Tic-Störungen und ADHS neue Befunde zur Darstellung neurobiologischer Grundlagen (“Inhibitionsdefizite im motorischen System”), zur Frage der Komorbidität (“additiver Effekt im motorischen System”) sowie zum Wirkmechanismus entsprechender Psychopharmaka (“Verbesserung des Inhibitionsvermögens im motorischen System bei ADHS unter Methylphenidat”) erarbeitet werden.


2011 ◽  
Vol 68 (7) ◽  
pp. 381-387
Author(s):  
Otto Schoch

Das primäre Ziel der Aktivitäten zur bevölkerungsbezogenen Tuberkulosekontrolle ist die Identifizierung von Patienten mit sputummikroskopisch positiver Lungentuberkulose. Wenn diese Patienten umgehend therapiert werden, haben sie nicht nur eine optimale Heilungschance, sondern übertragen auch den Krankheitserreger nicht weiter auf andere Personen. Das Screening, die systematische Suche nach Tuberkulose, erfolgt in der Regel radiologisch bei der Suche nach Erkrankten, während immunologische Teste bei der Suche nach einer Infektion mit Mycobacterium tuberculosis zur Anwendung kommen. Diese Infektion, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Tuberkulose-Erkrankung mit sich bringt, wird im Rahmen der Umgebungsuntersuchungen oder bei Hochrisikogruppen gesucht. Neben dem traditionellen in vivo Mantoux Hauttest stehen heute die neueren in vitro Blutteste, die sogenannten Interferon Gamma Release Assays (IGRA) zur Verfügung, die unter anderem den Vorteil einer höheren Spezifität mit sich bringen, weil die verwendeten Antigene der Mykobakterien-Wand beim Impfstamm Bacille Calmitte Guerin (BCG) und bei den meisten atypischen Mykobakterien nicht vorhanden sind. Zudem kann bei Immunsupprimierten dank einer mitgeführten Positivkontrolle eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit eines falsch negativen Testresultates gemacht werden. Bei neu diagnostizierter Infektion mit Mycobacterium tuberculosis wird eine präventive Chemotherapie mit Isoniazid während 9 Monaten durchgeführt.


Diagnostica ◽  
2012 ◽  
Vol 58 (4) ◽  
pp. 194-210 ◽  
Author(s):  
Yesim Erim ◽  
Mingo Beckmann ◽  
Sefik Tagay ◽  
Sanem Aygün ◽  
Peykan Gökalp Gencoglu ◽  
...  

Bei türkischstämmigen Migranten ist die Inanspruchnahme psychotherapeutischer Behandlung häufig mit somatoformen Beschwerden verknüpft. Zur besseren Objektivierung dieser Beschwerden wurde das Screening für Somatoforme Störungen (SOMS), das körperliche Beschwerden nicht organischer Genese erfasst, in die türkische Sprache übersetzt und anhand einer Stichprobe von 114 türkischsprachigen Patienten einer muttersprachlichen psychosomatischen Ambulanz sowie einer Gruppe von 105 psychisch unauffälligen türkischen Migranten validiert. Die türkische Version des SOMS wies eine hohe interne Konsistenz (von α = 0.78 bis α = 0.93), eine hohe konkurrente und divergente Validität (von r = .37 bis r = –.48) anhand von Depressivitätsscores nach dem Beck-Depressions-Inventar und dem Gesamtscore des Kohärenzgefühls nach der Sense of Coherence Scale sowie eine hohe diskriminante Validität auf. Mit der türkischen Version des SOMS wird ein verständliches, reliables und valides Instrument zur Erfassung somatoformer Symptome bei türkischen Migranten vorgelegt.


2006 ◽  
Vol 25 (08) ◽  
pp. 674-676
Author(s):  
J. Cordes ◽  
U. Müller ◽  
M. Arends

ZusammenfassungDie repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) wurde in den vergangenen Jahren immer häufiger bei psychischen Erkrankungen eingesetzt. Hierbei steht die depressive Störung im Vordergrund. Bei neuen Verfahren sind Kenntnisse über die Akzeptanz der neuen Therapiemethode für den Einsatz und den Therapieerfolg von relevanter Bedeutung.Geplant und vorgestellt wird eine Untersuchung verschiedener Populationen. Hierbei sollen mit rTMS behandelte und nicht behandelte Patienten, Angehörige, die Allgemeinbevölkerung und psychiatrische Fachärzte befragt werden. Inhaltlich werden mittels eines selbstkonstruierten Fragebogens Assoziationen, Meinungen und Erfahrungen zur rTMS erhoben. Für die rTMS wurde bisher nur eine Studie publiziert, die vornehmlich positive Beurteilungen bei Patienten, die mit rTMS behandelt wurden, beschreibt. Ziel der Studie ist es zu untersuchen, ob ebenfalls positive Meinungen in verschiedenen Populationen zu dem biologischen Verfahren rTMS vorliegen. Außerdem werden grundlegende Meinungen und Assoziationen dieser Attributierung exploriert und beschrieben.


1964 ◽  
Vol 12 (01) ◽  
pp. 269-281 ◽  
Author(s):  
K Breddin
Keyword(s):  

ZusammenfassungEs wird eine neue Methode zur Bestimmung der Thrombozytenadhäsivität beschrieben, bei der die Thrombozyten im unverdünnten Nativplasma gezählt werden. Die an der Wand einer Bürkerkammer nach einer Kontaktzeit von 10 Minuten mit unverdünntem Plasma anhaftenden Thrombozyten werden ebenfalls gezählt. Aus beiden Zahlen wird ein Adhäsivitätsindex ermittelt. Mit der Methode ist neben der Ermittlung der Plättchenadhäsivität eine Beurteilung der spontan auftretenden Plättchenaggregation und -agglutination möglich. Bei 30 Normalpersonen fand sich ein arithmetrischer Mittelwert von 1,24 bei einer Schwankungsbreite von 0,57-2,7. Bei 30 Patienten mit einer gesteigerten Thrombozytenagglutination (ermittelt durch den Agglutinations-test η. Breddin u. Bauke) fand sich ein Mittelwert von 1,93 bei einer Schwankungsbreite von 0,69-4,60. Die verminderte Thrombozytenadhäsivität bei der von Willebrandschen Erkrankung konnte bei 2 Patienten durch Inkubation des thrombozytenhaltigen Patientenplasmas mit plattchenfreiem Normalplasma normalisiert werden. Bei einem dieser Patienten war nach Übertragung von Cohnscher Fraktion I die Plättchenadhäsivität vorübergehend gesteigert. Die Beziehungen zwischen Thrombozytenadhäsivität und Thrombozytenstoff-wechsel sowie den Eigenschaften der verwendeten Kontaktflächen werden diskutiert. Insbesondere wird auf die durch Aggregation und Agglutination bedingte gesteigerte Thrombozytenadhäsivität und ihre Bedeutung für die Entstehung und Erkennung von Gefäßkrankheiten hingewiesen.


2019 ◽  
Vol 9 (2) ◽  
pp. 98-106
Author(s):  
Jörg Clauer

Mit der Klage über ausschliesslich körperliche Beschwerden und einer strikten Ablehnung psychosomatischer Erklärungen begegnen uns die als schwierig geltenden PatientInnen mit somatoformen Störungen (SSD). Das Schmerzerleben wird zum Beispiel nur körperlich wahrgenommen und sie finden dafür keinen seelisch-gefühlsmässigen Beziehungskontext (Alexithymie). Ätiologische Überlegungen helfen uns bei einem tieferen Verständnis ihres spezifisch leidvoll-schmerzhaften Körpererlebens und ihrer Beziehungsformen. SSD-PatientInnen haben meist keine liebevolle, körperlich-emotionale und seelische Resonanz bei frühen Bezugspersonen erlebt und dabei gelernt, ihren Körper als (dysfunktionales) Objekt zu betrachten. Körperpsychotherapie kann diesen Symptomfokus gut aufgreifen. Es werden Prinzipien und Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Körperwahrnehmung als Basis für hilfreiche Veränderungen bei SSD beschrieben – und soweit vorhanden, entwicklungspsychologische und neurobiologische Zusammenhänge ausgeführt. Die neue Selbstwahrnehmung sowie erklärenden Informationen verhelfen Betroffenen zu einem selbstbestimmteren/wirksameren Umgang mit ihren Störungen und zu neuen Möglichkeiten, Gefühle für die Gestaltung von Beziehungen und ihres Lebens zu nutzen. Vorhandene Studien sprechen dafür, dass ein Vorgehen mit den hier beschriebenen Grundprinzipien hilfreich sein kann.


2020 ◽  
Vol 29 (01) ◽  
pp. 39-44
Author(s):  
Julian Ramin Andresen ◽  
Anna Schrum ◽  
Ruth Thiemann ◽  
Sebastian Radmer ◽  
Reimer Andresen

Zusammenfassung Einleitung Bei der Osteopoikilie handelt es sich um eine seltene, meist erbliche Knochenstrukturstörung mit überwiegend gelenknahen Spongiosaverdichtungen. Fallbeschreibung und Ergebnisse Bei einem 50-jährigen Mann, der sich bei einem Leitersturz eine Claviculafraktur zuzog, fanden sich in der konventionellen a. p. - Schulteraufnahme multiple, weitgehend scharf begrenzte, rundlich-ovaläre Sklerosierungen in den gelenknahen Skelettanteilen von Skapula und Humerus. In einer zusätzlich erstellten Beckenübersichtsaufnahme sah man unzählige scharf begrenzte, rundliche bis strichförmige spongiöse Verdichtungen mit einer besonderen Häufung im Caput und Collum femoris, dem Acetabulum sowie den gelenknahen Anteilen der Sakroiliakalgelenke beidseits, wobei ein symmetrischer Befall imponierte. Die einzelnen Sklerosierungsherde wiesen eine Größe von 2–10 mm auf und ordneten sich insbesondere im Caput und Collum femoris entlang der Trajektoren in der Spongiosa an. Im Ganzkörper-CT fanden sich typische Herdbefunde im gesamten Skelettbereich. In der Becken-MRT fanden sich korrespondierende Herde ohne perifokale Ödemzonen. Eine 3-Phasenskelettszintigraphie zeigte keine Aktivitätsanreicherungen. Aus der Familienanamnese wurde bekannt, dass seine Schwester ähnliche Veränderungen aufwies. Der Patient und die Schwester waren hinsichtlich der spongiösen Verdichtungen vollkommen beschwerdefrei. In der Familie fand sich anamnestisch kein Anhalt für ein Tumorgeschehen oder für Hautveränderungen. Die Laborwerte waren unauffällig. Im Verlauf kam es zu einer zeitgerechten Ausheilung der Claviculafraktur. Diskussion Bei der Osteopoikilie zeigen sich meist zufällig detektierte, multiple clusterartige, rundliche bis ovaläre, epi- und metaphysäre Skleroseherde im spongiösen Knochen, welche sich vermehrt entlang den Trajektoren des Knochens anordnen. Die Größe der einzelnen Herde liegt in der Regel bei 1–2 mm, in seltenen Fällen können sie bis 25 mm erreichen. Es findet sich ein überwiegend symmetrischer Befall, am häufigsten in den Finger-, Handwurzel-, Oberarm-, Fußwurzel-, Oberschenkel- und Beckenknochen, wobei das Achsenskelett und der Schädel seltener betroffen sind, was sich jedoch bei unserem Patienten fand. Ein sporadisches Auftreten erscheint möglich, eine familiäre Häufung mit einem autosomal-dominanten Erbgang wie bei unserem Patienten überwiegt wahrscheinlich. Es wird eine Prävalenz von 1:50.000 vermutet, wobei das männliche Geschlecht etwas häufiger betroffen zu sein scheint. Differentialdiagnostisch lässt sich die Osteopoikilie mittels radiologischer Bildgebung meist von der Osteopathia striata und Melorheostose diskriminieren. Vom Erscheinungsbild werden für die Osteopoikilie eine lentikuläre, eine striäre und eine Mischform unterschieden, wobei bei unserem Patienten mindestens im Becken eine Mischform vorliegen dürfte. Bei größeren Osteopoikilieherden wäre differenzialdiagnostisch noch an osteoplastische Metastasen zu denken, hier ist die Skelettszintigrafie sehr hilfreich, da osteopoikilotische Herde, wie bei unserem Patienten, typischerweise stumm sind. Wie in unserem Fall zeigen sich in der Regel unauffällige Laborwerte und kein negativer Effekt auf den Verlauf der Knochenheilung. Bei Festlegung der Diagnose Osteopoikilie sind weitere Untersuchungen nicht notwendig.


2021 ◽  
Author(s):  
Pouria Riyahi ◽  
Marnie A Phillips ◽  
Matthew T Colonnese

ABSTRACTThe isocortex of all mammals studied to date shows a progressive increase in the amount and continuity of background activity during early development. In humans the transition from a discontinuous (mostly silent, intermittently bursting) cortex to one that is continuously active is complete soon after birth and is a critical prognostic indicator in newborns. In the visual cortex of rodents this switch from discontinuous to continuous background activity occurs rapidly during the two days before eye-opening, driven by activity changes in relay thalamus. The factors that regulate the timing of continuity development, which enables mature visual processing, are unknown. Here we test the role of the retina, the primary input, in the development of continuous spontaneous activity in the visual system of mice using depth electrode recordings of cortical activity from enucleated mice in vivo. Bilateral enucleation at postnatal day (P)6, one week prior to the onset of continuous activity, acutely silences cortex, yet firing rates and early oscillations return to normal within two days and show a normal developmental trajectory through P12. Enucleated animals showed differences in silent period duration and continuity on P13 that resolved on P16, and an increase in low frequency power that did not. Our results show that the timing of cortical activity development is not determined by the major driving input to the system. Rather, homeostatic mechanisms in thalamocortex regulate firing rates and continuity even across periods of rapid maturation.


2012 ◽  
Vol 40 (03) ◽  
pp. 161-170
Author(s):  
W. Osthold ◽  
R. S. Mueller ◽  
C. Bouassiba

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Ein wichtiger Aspekt einer erfolgreichen Therapie der Otitis externa (OE) ist die Reinigung des Gehörgangs. Dafür stehen verschiedene Präparate zur Verfügung. Im Hinblick auf steigende Antibiotikaresistenzen wird eine Keimbekämpfung in Kombination mit Antiseptika angestrebt. Die plazebokontrollierte Doppelblindstudie überprüfte die In-vivo-Wirksamkeit eines Chlorhexidin (1500 μg/ml) und Tris-EDTA (48 μg/ml) enthaltenden kommerziellen Ohrreinigers anhand klinischer Symptomatik, zytologischer und bakteriologischer Untersuchung. Material und Methoden: An 64 Hunden mit OE wurde dieser Ohrreiniger (Gruppe A) bzw. das Plazebo (Gruppe B) zweimal täglich angewendet, einmal täglich gefolgt von der Applikation eines Marbofloxacin/Dexamethason/Clotrimazol enthaltenden Ohrmedikaments. Die Kontrolluntersuchung fand nach 14 Tagen statt. Die Auswertung erfolgte klinisch und zytologisch. Ferner wurde zu Beginn sowie nach 14 Tagen aus jedem Ohr eine Tupferprobe entnommen und bakteriologisch untersucht. Ergebnisse: Verglichen mit dem Plazebo kam es bei Anwendung des Ohrreinigers zu einer signifikanten Reduktion der Kokken, Stäbchen und neutrophilen Granulozyten. Die Hefenzahl verringerte sich in beiden Gruppen signifikant. Klinisch bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen. Die Zahl Marbofloxacinresistenter Bakterien stieg in Gruppe A von 0 auf 44%, in Gruppe B von 8 auf 31%. Schlussfolgerung: Chlorhexidin und Tris-EDTA führten in Kombination mit Marbofloxacin/Dexamethason/Clotrimazol zu einer zytologisch verifizierbaren Keimreduktion. Die Zahl Marbofloxacin-resistenter Bakterien stieg unter dieser Therapie signifikant an. Klinische Relevanz: Die Ergebnisse lassen die Vermutung zu, dass eine Kombination von Chlorhexidin und Tris-EDTA zusammen mit antimikrobiellen Ohrentropfen zur Reduktion der bakteriellen Besiedelung einer bakteriell bedingten OE empfohlen werden kann, doch das Risiko der Resistenzentwicklung besteht. Basierend auf den Resultaten können lokale Nebenwirkungen erwartet werden.


2003 ◽  
Vol 22 (07) ◽  
pp. 350-353
Author(s):  
P. Eichhammer ◽  
A. Kharraz ◽  
R. Wiegand ◽  
G. Hajak ◽  
B. Langguth

ZusammenfassungWährend zur antidepressiven Wirkung der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) eine große Zahl an Studien vorliegt, ist der Einsatz dieser Methode in der Behandlung der Schizophrenie bisher wenig untersucht. Es finden sich jedoch zunehmend Hinweise für die Wirksamkeit der rTMS bei Schizophrenie. Besonders beeindruckend ist dabei, dass die Negativsymptomatik durch rTMS beeinflussbar scheint. In diesem Zusammenhang ist zum Verständnis der rTMS-Wirkung bei Schizophrenie die Differenzierung zwischen Negativsymptomatik und depressiver Symptomatik von besonderer Bedeutung.Unter Verwendung eines plazebokontrollierten Paralleldesigns wurden 10 Patienten mit Schizophrenie in die Studie eingeschlossen. Die Stimulation erfolgte hochfrequent (10 Hz) über dem linken dorsolateralen praefrontalen Kortex (DLPFC) an 10 Tagen. Bei der Evaluation der rTMS-Wirkung wurde durch Auswahl geeigneter Ratingskalen auf die Diskriminierung von Negativ- und depressiver Symptomatik Wert gelegt.Es zeigte sich, dass die aktive hochfrequente rTMS verglichen mit Plazebostimulation zu einer grenzwertig signifikanten Verminderung der Negativsymptomatik führt. Weiter fand sich ein Trend bezüglich der Verminderung depressiver Symptomatik.Die selektive Modulation mesolimbischer und mesostriataler dopaminerger Systeme, die in mehreren Untersuchungen im Zusammenhang mit hochfrequenter rTMS demonstriert wurde, könnte die therapeutischen Effekte auf Negativsymptomatik und depressive Symptomatik erklären.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document