Die Assoziation von Allergien und psychischen Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter

2017 ◽  
Vol 17 (03) ◽  
pp. 152-157
Author(s):  
W. Keller ◽  
J. Ludwig ◽  
M. Neef ◽  
W. Kiess

ZusammenfassungIn der Fachliteratur werden verschiedene Zusammenhänge zwischen psychischen und allergischen Erkrankungen postuliert. So werden Verhaltensstörungen in der Kindheit als Risikofaktor diskutiert, im Erwachsenenalter ein Asthma bronchiale zu entwickeln. Zudem zeigen Studien, dass Asthmapatienten häufiger an Angststörungen und Depressionen leiden. Auch atopische Dermatitis und allergische Rhinokonjunktivitis stehen mit verschiedenen psychischen Störungen wie Depressionen, Angststörungen und hyperkinetischen Störungen im Zusammenhang.Obwohl sportliche Betätigung Asthmaanfälle hervorrufen und Leistungssport Asthmaerkrankungen induzieren kann, wird Sport ein positiver Einfluss auf asthmatische Erkrankungen und allergische Rhinokonjunktivitis zugeschrieben. Auf atopische Dermatitis kann sich sportliche Betätigung durch vermehrtes Schwitzen negativ auswirken. In Bezug auf psychische Erkrankungen zeigt Sport jedoch positive Wirkungen, vor allem bei depressiven Störungen. Zudem ist auch der sozioökonomische Status der Patienten ein wichtiger Einflussfaktor bei der Entstehung von psychischen und allergischen Krankheiten.

2017 ◽  
Vol 17 (03) ◽  
pp. 152-157
Author(s):  
W. Keller ◽  
J. Ludwig ◽  
M. Neef ◽  
W. Kiess

ZusammenfassungIn der Fachliteratur werden verschiedene Zusammenhänge zwischen psychischen und allergischen Erkrankungen postuliert. So werden Verhaltensstörungen in der Kindheit als Risikofaktor diskutiert, im Erwachsenenalter ein Asthma bronchiale zu entwickeln. Zudem zeigen Studien, dass Asthmapatienten häufiger an Angststörungen und Depressionen leiden. Auch atopische Dermatitis und allergische Rhinokonjunktivitis stehen mit verschiedenen psychischen Störungen wie Depressionen, Angststörungen und hyperkinetischen Störungen im Zusammenhang.Obwohl sportliche Betätigung Asthmaanfälle hervorrufen und Leistungssport Asthmaerkrankungen induzieren kann, wird Sport ein positiver Einfluss auf asthmatische Erkrankungen und allergische Rhinokonjunktivitis zugeschrieben. Auf atopische Dermatitis kann sich sportliche Betätigung durch vermehrtes Schwitzen negativ auswirken. In Bezug auf psychische Erkrankungen zeigt Sport jedoch positive Wirkungen, vor allem bei depressiven Störungen. Zudem ist auch der sozioökonomische Status der Patienten ein wichtiger Einflussfaktor bei der Entstehung von psychischen und allergischen Krankheiten.


2009 ◽  
Vol 9 (07) ◽  
pp. 383-386
Author(s):  
M. Kopp

ZusammenfassungDie spezifische Immuntherapie ist die einzige kausale Therapieoption in der Behandlung allergischer Erkrankungen. Da die meisten allergischen Erkrankungen wie Nahrungsmittelallergien, atopische Dermatitis, Asthma bronchiale und allergische Rhinokonjunktivitis ihren Anfang in den ersten Lebensjahren nehmen, liegt es nahe, in diesem Zeitraum eine spezifische, gegen die allergische Komponente gerichtete Therapie zu beginnen. Studien aus den letzten Jahren weisen darauf hin, dass durch eine subkutane Immuntherapie (SCIT) die Ausbreitung neuer Sensibilisierungen (das „Spreiten“) eingeschränkt werden kann. Auch das spätere Auftreten eines Asthma bronchiale bei Kindern mit allergischer Rhinokonjunktivitis (der sog. „Etagenwechsel“) kann durch eine frühzeitige SCIT signifi-kant reduziert werden. In diesem Übersichtsartikel werden die Indikation zur subkutanen Immuntherapie (wer und wann?) und die praktischen Aspekte der Durchführung (womit? wie lange?) auf dem Hintergrund aktueller Daten dargestellt.


1999 ◽  
Vol 56 (10) ◽  
pp. 602-607 ◽  
Author(s):  
Paulus

Zwischen 1958 und 1961 wurden rund 10000 Kinder mit schweren Gliedmaßendefekten geboren, deren Mütter das Schlafmittel Thalidomid eingenommen hatten. Seit dieser Katastrophe herrscht bei pharmazeutischer Industrie, Ärzten und Patientinnen berechtigte Vorsicht, häufig jedoch auch irrationale Panik im Hinblick auf den Einsatz von Arzneimitteln in der Schwangerschaft. Nach statistischen Erhebungen nehmen 15–50% aller Schwangeren Medikamente im ersten Schwangerschaftsdrittel ein, oft noch in Unkenntnis der Schwangerschaft, was angesichts der sensiblen Phase der Organogenese in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten besonders fatale Auswirkungen haben kann. Nach Thalidomid wurden weitere teratogene Arzneimittel wie Kumarin-Derivate (z.B. Warfarin), Vita-min A und seine Derivate (z.B. Isotretinoin), Folsäureantagonisten oder Antikonvulsiva wie Hydantoin oder Valproinsäure entdeckt. Eine Vielzahl anderer Wirkstoffe gilt als potentiell embryo-/fetotoxisch, wobei der Effekt dieser Pharmaka vor allem von Dosis und Expositionszeit abhängt. Bei zahlreichen Präparaten liegen Kasuistiken über Fehlbildungen vor, jedoch fehlen Studien mit statistischer Aussagekraft. Die pharmazeutische Industrie zieht sich auf eine juristisch sichere Position zurück, indem sie bei den meisten Präparaten in der Fachinformation unter der Rubrik «Schwangerschaft» «kontraindiziert» oder zumindest «strenge Indikationsstellung» vermerkt. Ein therapeutischer Nihilismus bei chronisch kranken Schwangeren kann jedoch z.B. im Falle von Epilepsie, Hypertonie oder Asthma bronchiale zu dramatischen Verschlechterungen der Grunderkrankung und damit zu einer erheblichen Gefährdung der fetalen Entwicklung führen. Andererseits werden durch unzureichende Aufklärung von Patientinnen und medizinischem Fachpersonal über die realen Risiken einer bereits erfolgten medikamentösen Therapie in der Frühgravidität zahlreiche Schwangerschaftsabbrüche ohne fundierte Indikation durchgeführt. Grundsätzlich sind altbewährte Präparate neuen Wirkstoffen vorzuziehen. Ist jedoch eine Exposition mit einem unzureichend erprobten Wirkstoff in Unkenntnis der Gravidität erfolgt, sollten ausgewiesene Beratungszentren für Reproduktionstoxikologie mit entsprechenden Datenregistern etabliert und konsultiert werden.


2001 ◽  
Vol 58 (5) ◽  
pp. 315-320
Author(s):  
C. Bucher ◽  
E. W. J. Russi

Asthma bronchiale ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege, die gehäuft bei Atopikern auftritt. Die Therapie des allergischen Asthma bronchiale stützt sich auf drei Pfeiler: Das Vermeiden einer Allergenexposition, eine medikamentöse Therapie sowie in ausgewählten Fällen eine spezifische Immuntherapie (SIT). Ein völliges Meiden des Allergenkontaktes ist in der Regel nicht zu erreichen, weshalb die meisten Asthmatiker eine medikamentöse Behandlung benötigen. Dafür stehen moderne und wirksame Medikamente zur Verfügung. Die SIT hat sich vor allem bei der Pollenallergie bewährt. Wegen des in der Regel chronischen und wechselhaften Verlaufs sowie mitunter lebensbedrohlichen Situationen sollte der Patient über die Natur der Erkrankung, die Therapie, notwendige Kontrollen, sowie Maßnahmen bei einer plötzlichen Verschlechterung sorgfältig instruiert werden. Allgemein gilt für die Therapie des Asthma bronchiale, dass die Compliance des Patienten für den Therapieerfolg entscheidend ist.


2015 ◽  
Vol 72 (8) ◽  
pp. 495-503 ◽  
Author(s):  
Geert Pagenstert ◽  
Alexej Barg

Zusammenfassung. Arthrose ist die Hauptursache für eine Behinderung im Erwachsenenalter. Die Arthrosetherapie hat daher eine vorrangige Bedeutung in der Hausarztpraxis. Arthrose an Knie und Sprunggelenk führen zu Arbeitsunfähigkeit und Verlust der Selbständigkeit. Nach ausgereizter konservativer Therapie möchten die Patienten wissen, was sie von einer Knie- oder Sprunggelenksprothese erwarten dürfen. Die Zufriedenheit nach Knieprothese liegt bei 75 – 89 % und nach Sprunggelenksprothese sogar etwas höher bei 79 – 97 %. Dies ist erstaunlich, da die Haltbarkeit nach Knieprothese bei 94 % und bei Sprunggelenksprothesen deutlich darunter bei 67 % nach 10 Jahren liegt, wenn eine Komponentenrevision als Endpunkt verwendet wird. Zusätzlich bedeutet eine Komponentenrevision am Knie in der Regel den Wechsel auf eine Revisionsprothese während am Sprunggelenk normalerweise ein Prothesenausbau und Gelenksversteifung erfolgt. Der Unterschied der Zufriedenheit liegt vermutlich darin, dass die Knieprothese eine Standardoperation ist und der Patient sehr hohe Erwartungen hat. Eine realistische Aufklärung und vorab Information durch den Hausarzt und Spezialisten über den typischen postoperativen Verlauf ist daher entscheidend. Zwar ist mit einer signifikanten Schmerzreduktion zu rechnen, welche sich jedoch über die ersten 2 postoperativen Jahre ziehen kann. Patienten für eine Sprunggelenksprothese müssen sorgfältig ausgewählt werden, da die Prothese auf einen guten Knochenstock, stabile Bänder und ein korrektes Alignement angewiesen ist. Dieses kann, anders als am Knie, nicht durch die Prothese selbst korrigiert werden. Patienten können eine signifikante Schmerzreduktion, Belastbarkeit und eine leichte verbesserte Beweglichkeit nach beiden Prothesen erwarten. Eine sportliche Betätigung ist ebenfalls nach beiden Prothesen möglich, sollte sich jedoch in einem niedrigen Energiebereich bewegen. Schwere körperliche Arbeit oder Lauf- und Sprungaktivitäten sind in der Regel nicht mehr möglich und wegen der erhöhten Abnutzung auch nicht zu empfehlen.


2014 ◽  
Vol 71 (11) ◽  
pp. 687-694 ◽  
Author(s):  
Dieter Riemann

Chronische Insomnie, d. h. Klagen über Ein- und Durchschlafstörungen, frühmorgendliches Erwachen und damit verbundene Beeinträchtigung der Befindlichkeit während des Tages betreffen etwa 10 % der Bevölkerung in den meisten westlichen Industrienationen. Ursächlich für chronische Schlaflosigkeit können körperliche Erkrankungen, psychische Erkrankungen, die Einnahme von Medikamenten, Genussmittel oder Drogen sein. Ein Drittel aller chronischen Insomnien wird als primäre Insomnie oder insomnische Störung bezeichnet, wenn keiner der oben genannten Faktoren ursächlich identifiziert werden kann. Üblicherweise werden chronische Insomnien in der ärztlichen Praxis medikamentös mit Hypnotika oder anderen sedierenden Substanzen, wie etwa sedierenden Antidepressiva behandelt. In den letzten 20 Jahren hat sich gezeigt, dass kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze (KVT) bei chronischen Insomnien auch unabhängig von der Ursache erfolgreich eingesetzt werden können. Zu den Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie gehört die Aufklärung über Schlaf und Schlafhygiene (Psychoedukation), Entspannungstechniken wie etwa die progressive Muskelentspannung, spezifische verhaltenstherapeutische Techniken wie etwa die Stimuluskontrolle oder die Schlafrestriktion sowie kognitive Techniken zur Reduktion nächtlicher Grübeleien. Aufgrund von mehreren, in den letzten Jahren veröffentlichten Meta-Analysen können diese Techniken insbesondere in ihrer Applikation als Kombinationstherapie, als evidenz-basiert und der pharmakologischen Therapie als kurzzeitig gleichwertig und langfristig überlegen angesehen werden. Die kognitiv-verhaltenstherapeutischen Techniken der Insomniebehandlung können von darin geschulten Ärzten und Psychotherapeuten mit Erfolg eingesetzt werden.


2014 ◽  
Vol 71 (5) ◽  
pp. 267-274
Author(s):  
Judith A. Schneider Spence ◽  
Andreas J. Bircher ◽  
Kathrin Scherer Hofmeier

Während eine allergologische Abklärung im Work-Up eines Asthma bronchiale inbegriffen sein sollte, wird die chronisch obstruktive Pneumopathie nicht spontan mit einer atopischen Diathese in Zusammenhang gebracht. Anamnese, Klinik, das Vorhandensein weiterer atopischer Krankheiten sowie Prickteste und die serologische Messung von spezifischen IgE-Antikörpern geben Hinweise auf eine allergische Genese einer akuten oder chronischen Lungenkrankheit. Der Stickoxidwert in der Ausatemluft (FeNO-Messung) kann durch die Infiltration von Eosinophilen in die Bronchialwand beim allergischen Phänotyp des Asthma bronchiale erhöht sein (TH2-gewichteter Phänotyp). Eine Abhängigkeit der Beschwerden vom Arbeitsplatz muss evaluiert werden. Neben dem allergischen Typ des Asthma bronchiale soll auch an eine Aspirin-exacerbated-respiratory disease (AERD) gedacht werden. Aufgrund der überlappenden pathophysiologischen Grundlagen und der Symptomatik zwischen Asthma bronchiale und der chronisch obstruktiven Pneumopathie ist die Zuweisung zum Allergologen allenfalls auch bei einem COPD-Patienten indiziert.


2014 ◽  
Vol 71 (5) ◽  
pp. 262-266
Author(s):  
Christian F. Clarenbach ◽  
Malcolm Kohler

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und das Asthma bronchiale weisen Gemeinsamkeiten in der Symptomatik auf wie z. B. Husten und Atemnot. Die klinische Unterscheidung ist daher nicht immer leicht, jedoch helfen sowohl die weiterführende Anamnese als auch diagnostische Tests erheblich bei der Differenzierung. Diese ist überaus wichtig, da sich die therapeutischen Ansätze der beiden Erkrankungen unterscheiden. Die Spirometrie inklusive Bronchodilatation ist in vielen Fällen der geeignete Test für die Unterscheidung zwischen Asthma und COPD und kann auch in der Hausarztpraxis einfach durchgeführt werden. Neben der Spirometrie werden im folgenden Artikel weitere diagnostische Tests vorgestellt, mit deren Hilfe Merkmale der jeweiligen Erkrankung objektiviert werden können, die die Unterscheidung erleichtern.


2012 ◽  
Vol 69 (4) ◽  
pp. 261-267 ◽  
Author(s):  
Scherer Hofmeier ◽  
Bircher ◽  
Tamm ◽  
Miedinger

Allergische Rhinitis und Asthma bronchiale sind häufige Erkrankungen in unserer Bevölkerung. Etwa jede zehnte Neudiagnose eines Asthma bronchiales geht auf eine berufliche Exposition gegenüber Allergenen oder Irritatien zurück und ist daher grundsätzlich durch geeignete primäre oder sekundäre Maßnahmen vermeidbar. Eine berufliche Rhinitis geht der Entwicklung eines Asthmas häufig voraus. Wichtige berufliche Auslöser von Atemwegserkrankungen sind Mehle, pflanzliche oder Enzymstäube, Labortiere, Latex, Isozyanate und Härter, Epoxidharze, Acrylate, Formaldehyd und Schweißrauche. Der zeitnahen Diagnostik und der Einleitung entsprechender Schutzmaßnahmen kommt in Hinblick auf die Prognose der beruflichen Atemwegserkrankung große Bedeutung zu.


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