Corona: Weltweit größte Studie zu psychischen Auswirkungen

2021 ◽  
Vol 26 (07/08) ◽  
pp. 13-13

Ein Viertel der schwer an Covid-19-Erkrankten entwickelt durchschnittlich drei Monate nach der körperlichen Genesung eine posttraumatische Belastungsstörung.

2003 ◽  
Vol 16 (2) ◽  
pp. 77-91 ◽  
Author(s):  
Frauke Teegen ◽  
Lucas-David Cizmic

Zusammenfassung: Ziel der Studie war es, pflegebedürftige Senioren zu Erinnerungen an traumatische Lebenserfahrungen (TLEQ) zu befragen und ein Screening zu Symptomen der Posttraumatischen Belastungsstörung (PCL-C), komorbiden Beschwerden (SCL-90-R) und emotional-kognitiven Bewältigungsstrategien (FAPK, 3; TAS-20; SOC-13) durchzuführen. An der Erhebung beteiligten sich 37 Personen, die im Mittel 81 Jahre alt waren und im Zusammenhang mit körperlichen Erkrankungen einen ambulanten Pflegedienst in Anspruch nahmen. 65% litten unter intrusiven Symptomen, die häufig mit traumatischen Erfahrungen während des II.Weltkrieges assoziiert waren. Bei 11% wurde eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und bei weiteren 32% eine partielle PTBS festgestellt. Im Vergleich zu geringer belasteten TeilnehmerInnen berichteten Senioren mit (voller oder partieller) PTBS signifikant häufiger über komorbide Beschwerden (vor allem Depressivität), Defizite der emotionalen Kompetenz, Alexithymie und ein geringeres Kohärenzgefühl.


2006 ◽  
Vol 54 (1) ◽  
pp. 53-64 ◽  
Author(s):  
Holger Schulz ◽  
Cathrin Büscher ◽  
Uwe Koch ◽  
Birgit Watzke

Zusammenfassung: Bei der Behandlung von Patienten mit psychischen Störungen ist die Berücksichtigung rehabilitativer Elemente von großer Relevanz, da ein hoher Anteil chronischer Verlaufsformen besteht, mit erheblichen Einschränkungen der Aktivitäten und Partizipation. In diesem Beitrag wird die Frage untersucht, inwieweit rehabilitative Elemente in nationalen wie internationalen Leitlinien zur Behandlung psychischer Störungen berücksichtigt sind. Dieses erfolgt für die fünf sehr häufig vorkommenden Diagnosegruppen Depression, Panikstörung, Somatoforme Störungen, Posttraumatische Belastungsstörung sowie Borderline-Persönlichkeitsstörung und wird auf der Grundlage einer systematischen Leitlinienrecherche und der Entwicklung von Beurteilungskriterien für generische und rehabilitationsspezifische Aspekte vorgenommen. Die Analysen zeigen, dass in den vorliegenden Leitlinien Elemente mit besonders hoher Spezifität für die Rehabilitation bisher nur sehr wenig berücksichtigt sind. Daraus wird ein Entwicklungsbedarf deutlich, der neben einer weiteren Konkretisierung rehabilitativer Elemente die systematische Aufbereitung der Evidenz für die Wirksamkeit dieser Elemente fokussieren sollte.


2020 ◽  
Vol 68 (1) ◽  
pp. 16-32
Author(s):  
Franka Metzner ◽  
Kim Sobania ◽  
Mira Vasileva ◽  
Michelle Wichmann ◽  
Daniela Lempertz ◽  
...  

Zusammenfassung. Kinder im Vorschulalter zwischen drei und sechs Jahren weisen ein hohes Risiko für Gewalterfahrungen und Unfälle auf oder können durch lebensbedrohliche Erkrankungen bzw. schwere medizinische Eingriffe bei sich oder engen Bezugspersonen bereits schwere psychische Belastungen erleben. Dennoch lassen sich Studien zur Häufigkeit von traumatischen Erfahrungen sowie zu Traumafolgestörungen, wie der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), bei Vorschulkindern weltweit bisher nur vereinzelt finden. Der Beitrag a) gibt daher einen Überblick über Kriterien und Instrumente zur Diagnostik der PTBS bei Vorschulkindern, b) fasst die Ergebnisse eines systematischen Literaturreviews zur Häufigkeit der PTBS bei traumatisierten Vorschulkindern zusammen und c) beschreibt die wenigen verfügbaren Befunde zur psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung junger Kinder mit Traumafolgestörungen unter Berücksichtigung möglicher Barrieren für die Inanspruchnahme von professionellen Hilfen in Deutschland. Die sieben in das Literaturreview eingeschlossenen Studien, in denen insgesamt 1029 Drei- bis Sechsjährige mit Kriegserlebnissen und anderen Traumata in Israel bzw. Palästinensischen Gebieten, USA und Deutschland untersucht wurden, zeigten PTBS-Häufigkeiten zwischen 0 % und 50 %. Die wenigen Untersuchungen zur Inanspruchnahme von Psychotherapien durch Vorschulkinder in Deutschland deuten auf eine Unterversorgung dieser Gruppe hin. Es fehlt allerdings an repräsentativen Studien zur Häufigkeit der PTBS im Vorschulalter sowie zur Versorgung von posttraumatisch belasteten Vorschulkindern. Bei traumatisierten Vorschulkindern muss unter anderem aufgrund der für diese Altersgruppe wenig sensitiven PTBS-Kriterien in der ICD-10, der starken Abhängigkeit von Bezugspersonen und vom sozialen Umfeld sowie aufgrund genereller Barrieren in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung von einer Unterschätzung der Anzahl an betroffenen Kindern sowie von einer Unterversorgung ausgegangen werden.


Author(s):  
Franka Metzner ◽  
Kristina Dahm ◽  
Hertha Richter-Appelt ◽  
Silke Pawils ◽  
Miriam Juliane Moulaa-Edmondson ◽  
...  

Zusammenfassung. Fragestellung: Kinder und Jugendliche entwickeln nach interpersonellen Typ-2-Traumata häufig Symptome, die über die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hinausreichen. Zur Umschreibung der Symptomatik wurde die bisher wenig untersuchte Entwicklungstraumastörung (ETS; van der Kolk et al., 2009) vorgeschlagen. Methodik: Die Arztbriefe von n = 161 1- bis 18-jährigen Patienten (61 % weiblich) einer Spezialsprechstunde für traumatisierte Kinder und Jugendliche einer Kinder- und Jugendpsychiatrie wurden anhand eines strukturierten Codierungsbogens geratet und über einen adaptierten ETS-Algorithmus analysiert. Ergebnisse: 77 % der PatientInnen erlebten interpersonelle Typ-2-Traumata; 6 % erfüllten die adaptierte ETS-Diagnose. Alle ETS-Kriterien lagen bei Kindern und Jugendlichen mit interpersonellen Typ-2-Traumata häufiger vor als bei PatientInnen mit akzidentiellem bzw. Typ-1-Trauma, wobei die Unterschiede für die ETS-Kriterien B (Affektive und physiologische Dysregulation) und G (Teilhabebeeinträchtigungen) statistische Signifikanz auf dem angepassten Signifikanzniveau von 0.2 % erreichten. Signifikante Alters- oder Geschlechtsunterschiede wurden nicht gefunden. Die Gruppe der Kinder unter 7 Jahren wurde hinsichtlich ihrer posttraumatischen Symptomatik deskriptiv analysiert. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass zwar viele Kinder und Jugendliche über die PTBS hinausreichende Symptome entwickelt haben, aber nur ein geringer Teil die ETS-Diagnose erfüllt hat. Angesichts der teilweise unspezifischen und widersprüchlichen Befunde erscheinen weitere Studien mit größeren Stichproben, den vollständigen ETS-Kriterien und diagnosespezifischen Instrumenten zu der bisher wenig empirisch erforschten ETS als sinnvoll und notwendig.


Diagnostica ◽  
2011 ◽  
Vol 57 (2) ◽  
pp. 84-98 ◽  
Author(s):  
Annette F. Bölter ◽  
Julia Lange ◽  
Bernd Anger ◽  
Christian Geiser ◽  
Heinz-Martin Süß ◽  
...  

Zusammenfassung. Nach DSM-IV können lebensbedrohliche Erkrankungen wie Krebs eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) auslösen. Der Erfassung mit üblichen PTSD-Diagnoseinstrumenten wie der Impact-of-Event-Scale (IES-R) mangelt es jedoch an Validität. Methodik: Ein krebsspezifisches PTSD-Konzept wurde theoriebasiert entwickelt und über die IES-R sowie neu formulierte Items erfasst. 400 Rehabilitationspatienten mit heterogenen Tumordiagnosen und Diagnosestellung vor max. einem Jahr wurden untersucht. Faktorenanalytisch (CFA) wurde ein Screeninginstrument, der Fragebogen zur krebsspezifischen posttraumatischen Belastung (PTB-KS), entwickelt. Der Reliabilitätsanalyse folgte eine Konstruktvalidierung. Ergebnis: Die statistischen Analysen unterstützen die Modellannahmen (χ2/df = 2.28; CFI = .960; RMSEA = .057). Der PTB-KS umfasst auf vier Skalen Intrusionen und Vermeidung (IES-R), krebsspezifische Belastung sowie Fehlanpassung. Reliabilität und konvergente Validität sind zufriedenstellend, die diskriminante Validität ist nicht hinreichend gesichert. Diskussion: Das erweiterte diagnostische Modell verbessert die Erfassung von posttraumatischer Belastung bei Krebspatienten. Aus klinischer Sicht eignet es sich trotz methodischer Einschränkungen als Screeninginstrument.


2002 ◽  
Vol 31 (1) ◽  
pp. 22-30 ◽  
Author(s):  
R.-D. Stieglitz ◽  
E. Nyberg ◽  
M. Albert ◽  
U. Frommberger ◽  
M. Berger

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Verkehrsunfälle stellen häufige Ereignisse dar, die von Personen als Trauma erlebt werden können. Oft weisen die Verletzten eine Reihe psychischer Symptome auf, die meist jedoch vorübergehend sind. Eine Minderheit entwikkelt jedoch psychische Störungen, vor allem eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTB). Fragestellung: Entwicklung eines Screeningfragebogens zur Identifizierung von Patienten mit dem Risiko der Entwicklung einer PTB oder dem subsyndromalen Bild einer PTB. Methode: Einer Stichprobe von 182 Unfallpatienten wurde kurz nach dem Unfall verschiedene Selbstbeurteilungsverfahren vorgelegt. Nach 6 Monaten wurde untersucht, welche Patienten innerhalb dieser Zeit eine PTB resp. ein subsyndromales Bild einer PTB entwickelten hatten. Diejenigen Items, die am besten zur Trennung dieser Patienten von den anderen Patienten beitrugen, wurden zu einem Screeningfragebogen zusammengestellt. Ergebnisse: Es konnte ein aus 10 Items bestehender Screeningfragebogen entwickelt werden. Erste psychometrische Analysen im Hinblick auf Sensitivität und Spezifität sowie Reliabilität und Validität können als günstig angesehen werden. Schlußfolgerung: Mit dem Screeningfragebogen liegt ein zeitökonomisch einsetzbares Verfahren zur Identifizierung von Risikopatienten für die Entwicklung einer PTB oder einem subsyndromalen Bild einer PTB vor.


2013 ◽  
Vol 22 (2) ◽  
pp. 80-86 ◽  
Author(s):  
Jens T. Kowalski ◽  
Wolf-Dieter Gerber ◽  
Uwe Niederberger ◽  
Franz Petermann

In mehreren Studien konnten in den letzten Jahren die Auswirkungen der politischen und militärischen Gewalt auf die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen wie z. B. der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) bei Kindern und Jugendlichen aus dem Nahen Osten gezeigt werden. In Palästina bleibt ein großer Teil dieser Betroffenen u. a. aufgrund der schwierigen Versorgungslage psychotherapeutisch unversorgt. Bisher wurde allerdings nicht betrachtet, was darüber hinaus die Inanspruchnahme professioneller psychotherapeutischer Hilfe nach Traumatisierung beeinflusst. Anhand einer Stichprobe von 110 Jugendlichen (Patienten und Gesunde) wird insbesondere untersucht, welche psychologischen Faktoren sich, neben den in dem etablierten Verhaltensmodell von Andersen beschriebenen Faktoren, auf die Inanspruchnahme auswirken.


2012 ◽  
Vol 21 (4) ◽  
pp. 238-244 ◽  
Author(s):  
Jens T. Kowalski ◽  
Claudia Kreußel ◽  
Wolf-Dieter Gerber ◽  
Uwe Niederberger ◽  
Franz Petermann

Obwohl die Forschung zum Thema Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert wurde, liegen bisher kaum Befunde zum Inanspruchnahmeverhalten professioneller Hilfe nach Traumatisierung vor. Trotz deutlich verbesserter psychotherapeutischer Möglichkeiten bleibt aber offenbar ein großer Teil der Betroffenen über Jahre unbehandelt. Anhand einer Stichprobe von 104 Jugendlichen (Patienten und Gesunde) wird untersucht, welche Faktoren sich auf das Inanspruchnahmeverhalten auswirken. Neben den Faktoren des Modells zum Inanspruchnahmeverhalten von Andersen werden auch psychologische Faktoren wie Angst vor Stigmatisierung berücksichtigt.


2015 ◽  
Vol 24 (3) ◽  
pp. 131-136 ◽  
Author(s):  
Rita Rosner ◽  
Maria Hagl ◽  
Ulrike Petermann

Mit der Einführung des DSM-5 wurden die Traumafolgestörungen in einem neuen Kapitel „Trauma- und belastungsbezogene Störungen” gruppiert. Außerdem sollte einer Entwicklungsperspektive mehr Rechnung getragen werden, z. B. mit der Einführung spezifischer Kriterien für die posttraumatische Belastungsstörung bei Kindern unter sechs Jahren. Auch in der geplanten elften Auflage der ICD wird es ein derartiges Kapitel geben, wobei hier aller Voraussicht nach neue Diagnosen inkludiert werden, nämlich die komplexe posttraumatische Belastungsstörung und die anhaltende Trauerstörung. Neben der weiteren Adaption dieser Diagnosen auf Kinder und Jugendliche sollten die zukünftigen Forschungsbemühungen verstärkt spezielle Patientengruppen berücksichtigen und die Dissemination der als wirksam evaluierten traumafokussierten Therapieverfahren vorantreiben.


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