scholarly journals Präzisionsmedizin bei NSCLC im Zeitalter der Immuntherapie: Neue Biomarker zur Selektion der am besten geeigneten Therapie oder des am besten geeigneten Patienten

2020 ◽  
Vol 8 (6) ◽  
pp. 300-317
Author(s):  
Giovanni Rossi ◽  
Alessandro Russo ◽  
Marco Tagliamento ◽  
Alessandro Tuzi ◽  
Olga Nigro ◽  
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Durch die Weiterentwicklung der Therapien konnten die Ergebnisse von Patienten mit nicht kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) in den letzten Jahren deutlich verbessert werden. Während molekulare zielgerichtete Therapien bei bestimmten Subgruppen von Patienten wirksam sind, hatten insbesondere Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs) starken Einfluss auf die Outcomes von einem Großteil der Patienten mit nicht kleinzelligem Lungenkarzinom. Die Aktivität von Nivolumab wurde anfangs unabhängig von prädiktiven Biomarkern bewertet; in den nachfolgenden zulassungsrelevanten Studien mit anderen PD-1/PD-L1-Inhibitoren bei vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC (Atezolizumab in der OAK-Studie und Pembrolizumab in der KEYNOTE-010-Studie) wurde dagegen erstmals über eine Korrelation von klinischem Outcome und PD-L1-Expression berichtet. Die PD-L1-Expression allein reichte jedoch nicht aus, um Patienten auszuwählen, die möglicherweise von einer Immuntherapie profitieren. In zahlreichen Studien wurde versucht, präzisere, aus Tumorgewebe oder dem peripheren Blut stammende Marker zu finden. In der vorliegenden Übersichtsarbeit sollen sämtliche Charakteristika des Immunogramms, die als prädiktive Biomarker für das Ansprechen auf Immuncheckpoint-Inhibitoren herangezogen werden können, untersucht werden. Ferner beschreiben wir die wichtigste genetische Veränderung, die als Prädiktor für die Wirksamkeit der Immuntherapie dienen könnte.

2010 ◽  
Vol 29 (05) ◽  
pp. 302-304
Author(s):  
R. Fink ◽  
H. Link

ZusammenfassungDie Therapie der primären Hirntumoren erfährt derzeit einen neuen Schub durch dia-gnostisch und therapeutisch relevante Erkenntnisse im molekularen Bereich. Es werden Defekte der Wachstumsregulation definiert, die in ähnlicher Form auch bei anderen malignen Erkrankungen vorkommen. Gegen diese definierten Defekte werden immer mehr zielgerichtete Therapien mit spezifischen Hemmstoffen verfügbar. Dadurch eröffnen sich neue Perspektiven, die Therapie zu verbessern.


2012 ◽  
Vol 03 (02) ◽  
pp. 66-66
Author(s):  
Nana Mosler

Für eine passgenaue und Erfolg versprechende Therapien kolorektaler Karzinome (CRC) sind immer mehr Kenntnisse der spezifischen molekularen Voraussetzungen im Tumor notwendig. Heute werden daher bereits rund 35% aller Tumoren auf ihr Biomarkerprofil prädiktiv getestet. Nach Ansicht von Prof. Manfred Dietel, Berlin, wird der Begriff „Biomarker“ viel zu unkritisch gebraucht. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen diagnostischen, prognostischen und prädiktiven Biomarkern.


2011 ◽  
Vol 02 (03) ◽  
pp. 148-148
Author(s):  
Bettina Reich

Zielgerichtete Therapien etablieren sich beim Nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). So ist die platinhaltige Chemotherapie in Kombination mit Bevacizumab (Avastin®) ein wichtiger Faktor in der Firstline-Therapie. Überlebenszeiten von median bis zu 14 Monaten bestätigen den Stellenwert. Zudem ist die Verträglichkeit gut. Dr. David Heigener, Großhansdorf, berichtete aus der Praxis: „Bevacizumab wird im Allgemeinen gut vertragen. Die Patienten empfinden subjektiv oft keinerlei Beeinträchtigung“. Entsprechend den Ergebnissen der SAiL-Studie (1) sollte die Substanz dann bis zur Progression der Erkrankung weiter gegeben werden.


2020 ◽  
Vol 11 (01) ◽  
pp. 42-43
Author(s):  
Ine Schmale

Innerhalb der akuten Leukämien wurden über lange Zeit keine bedeutenden Fortschritte gemacht. In den letzten Jahren konnte jedoch durch zielgerichtete Therapien die Prognose der Patienten verbessert und die Toxizität der Therapie reduziert werden. Auf dem ASH 2019 wurden weitere neue Therapieoptionen vorgestellt.


2018 ◽  
Vol 6 (3) ◽  
pp. 135-146
Author(s):  
Ana R. Fernandes ◽  
Ana C. Santos ◽  
Elena Sanchez-Lopez ◽  
Andjekla B. Kovačević ◽  
Marta Espina ◽  
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Neoplastische Hautläsionen sind multifokal auftretende, diffuse Hautinfiltrationen, die besonders in der Differentialdiagnose ulzerativer, nodulärer oder verkrustender Hautläsionen von Bedeutung sind. Nicht-melanozytäre Hautkrebsformen (nonmelanoma skin cancers, NMSC) wie das Basalzellkarzinom (basal cell carcinoma, BCC), das Plattenepithelkarzinom (squamous cell carcinoma, SCC) und die aktinische Keratose (AK) sind die häufigsten malignen Tumoren beim Menschen. BCC wachsen langsam und bilden meist keine Metastasen, wohingegen SCC ein stärker infiltrierendes, destruierendes Wachstum zeigen und Metastasen bilden. AK sind Vorstufen des kutanen SCC. Bei der klassischen NMSC-Therapie kommt die photodynamische Therapie in Verbindung mit Chemotherapeutika zur Anwendung. Das zunehmende Verständnis der Pathomechanismen, die bei der Tumorentstehung, -progression und -differenzierung eine Rolle spielen, stützt die Anwendung zielgerichteter Chemotherapien zur Verringerung der Zytotoxizität klassischer Therapien. Die vorliegende Übersichtsarbeit beschreibt den aktuellen Wissensstand über NMSC, einschließlich der Risikofaktoren, Onkogene und Karzinogenese von Hautkrebs und erörtert die herkömmliche Behandlung im Vergleich zu neuartigen therapeutischen Optionen. Übersetzung aus Skin Pharmacol Physiol 2018;31:59-73 (DOI: 10.1159/000479529)


2020 ◽  
Vol 63 (11) ◽  
pp. 1322-1330
Author(s):  
Hilke Zander ◽  
Susanne Müller-Egert ◽  
Michal Zwiewka ◽  
Steffen Groß ◽  
Ger van Zandbergen ◽  
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Zusammenfassung Mit der Entwicklung von Checkpointinhibitoren gelang in den letzten Jahren ein Durchbruch in der Tumortherapie. Checkpointinhibitoren aktivieren die Immunabwehr gegen Tumoren, indem sie die immunhemmende Wirkung spezifischer, als Kontrollpunkte agierender Zelloberflächenproteine, der sogenannten Checkpoints, aufheben. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Wirkweise und den Stand der derzeitigen klinischen Entwicklung zugelassener Checkpointinhibitoren. Die bisher zugelassenen Checkpointinhibitoren, gegen die Checkpoints CTLA‑4 und PD-1/PD-L1 gerichtete monoklonale Antikörper, werden in verschiedenen Tumorentitäten wie Melanom, Lungen‑, Nieren‑, Urothelkarzinom oder Kopf-Hals-Tumoren sowie dem Hodgkin-Lymphom eingesetzt. Bei einem Teil dieser Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren konnte erstmals ein Langzeitüberleben erzielt werden. In Abhängigkeit von der Tumorindikation ist diese charakteristische lange Wirksamkeit jedoch nur bei einem geringen Anteil der behandelten Patienten zu beobachten, was man durch eine Patientenselektion über prädiktive Biomarker und die Entwicklung von Kombinationstherapien zu überwinden versucht. Für manche Indikationen wurde bereits mit der Checkpointinhibitorzulassung eine Einschränkung hinsichtlich des prädiktiven PD-L1-Status vorgeschrieben.


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