Präzisionsmedizin bei NSCLC im Zeitalter der Immuntherapie: Neue Biomarker zur Selektion der am besten geeigneten Therapie oder des am besten geeigneten Patienten
Durch die Weiterentwicklung der Therapien konnten die Ergebnisse von Patienten mit nicht kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) in den letzten Jahren deutlich verbessert werden. Während molekulare zielgerichtete Therapien bei bestimmten Subgruppen von Patienten wirksam sind, hatten insbesondere Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs) starken Einfluss auf die Outcomes von einem Großteil der Patienten mit nicht kleinzelligem Lungenkarzinom. Die Aktivität von Nivolumab wurde anfangs unabhängig von prädiktiven Biomarkern bewertet; in den nachfolgenden zulassungsrelevanten Studien mit anderen PD-1/PD-L1-Inhibitoren bei vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC (Atezolizumab in der OAK-Studie und Pembrolizumab in der KEYNOTE-010-Studie) wurde dagegen erstmals über eine Korrelation von klinischem Outcome und PD-L1-Expression berichtet. Die PD-L1-Expression allein reichte jedoch nicht aus, um Patienten auszuwählen, die möglicherweise von einer Immuntherapie profitieren. In zahlreichen Studien wurde versucht, präzisere, aus Tumorgewebe oder dem peripheren Blut stammende Marker zu finden. In der vorliegenden Übersichtsarbeit sollen sämtliche Charakteristika des Immunogramms, die als prädiktive Biomarker für das Ansprechen auf Immuncheckpoint-Inhibitoren herangezogen werden können, untersucht werden. Ferner beschreiben wir die wichtigste genetische Veränderung, die als Prädiktor für die Wirksamkeit der Immuntherapie dienen könnte.