scholarly journals Management von Blutungen unter Aggregationshemmung und Antikoagulation

Phlebologie ◽  
2018 ◽  
Vol 47 (06) ◽  
pp. 344-351
Author(s):  
E. Lindhoff-Last ◽  
B. Zydek

ZusammenfassungDurch eine weltweit alternde Bevölkerung nehmen Vorhofflimmern und venöse Thromboembolien und dadurch auch der Einsatz direkter oraler Antikoagulantien (DOAK) deutlich zu. Das Management von Blutungskomplikationen und Notfalloperationen bei dieser Gruppe von Patienten stellt eine Herausforderung im klinischen Alltag dar. Bei Auftreten schwerer Blutungen sollten der Ort der Blutung, der Beginn und Schweregrad sowie die Nierenfunktion und Begleitmedikationen wie Thrombozytenaggregationshemmer oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) Berücksichtigung finden. Der Zeitpunkt der letzten Tabletteneinnahme als auch die Restkonzentration des DOAK bei Aufnahme sind ebenfalls relevant. Die Antikoagulation sollte sofort unterbrochen und lokale Maßnahmen ergriffen werden, um die Blutung zu stillen; der anti-koagulierende Effekt sollte sofort aufgehoben werden. Die Gabe von PPSB kann erwogen werden, wenn spezifische Antidots nicht zur Verfügung stehen. Wenn relevante DOAK-Restkonzentrationen vermutet werden und eine Operation nicht aufgeschoben werden kann, dann sollten PPSB und/ oder ein spezifisches Antidot präoperativ appliziert werden. Als spezifisches Antidot für Dabigatran steht Idarucizumab zur Verfügung; während Andexanet Alfa als Antidot gegen Faktor X-Inhibitoren seit Mai diesen Jahres bisher nur in den USA zur Behandlung zugelassen ist.

2006 ◽  
Vol 26 (02) ◽  
pp. 113-115
Author(s):  
Herbert Kellner

ZusammenfassungIn der Therapie der Spondylitis ankylosans werden meist nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) oder Coxibe eingesetzt. Wie vorliegende Kasuistik zeigt, ist auch im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung eine Therapie mit Etanercept, einem löslichen TNF-Rezeptor, vielversprechend. Der vorgestellte Patient litt unter einer bereits mehrere Jahrzehnte andauernden Spondylitis ankylosans mit einer völligen Versteifung der Wirbelsäule und einem entzündlichen Wirbelsäulenschmerz. Während unter hochdosierter Therapie mit NSAR nur ein bedingter Behandlungserfolg zu verzeichnen war und sich zudem gastrointestinale Nebenwirkungen einstellten, zeigte sich unter Therapie mit Etanercept eine deutliche Besserung der Symptomatik, vor allem eine Verminderung der Schmerzintensität. Etanercept stellt somit auch im fortgeschrittenen Stadium der Spondylitis ankylosans eine wirksame Therapiealternative dar.


2010 ◽  
Vol 19 (04) ◽  
pp. 311-316
Author(s):  
K. Kafchitsas ◽  
A. A. Kurth ◽  
B. Habermann

ZusammenfassungOsteogene Tumoren des Knochens können sowohl gutals auch bösartig sein. In den meisten Fällen handelt es sich um gutartige Läsionen. Der häufigste gutartige osteogene Tumor ist das Osteoidosteom, das durch den typischen Nachtschmerz und das Ansprechen auf nichtsteroidale Antirheumatika gekennzeichnet ist. Das Osteoblastom zeigt gelegentlich ein aggressives Wachstumsverhalten und muss konsequent chirurgisch saniert werden. Raritäten sind die Osteopoikilie und die Melorheostose. Eine Diagnose osteogener Tumoren kann oftmals schon anhand der typischen radiologischen Befunde gesichert werden. Sollten allerdings Zweifel über die Dignität bestehen, muss eine Biopsie zur Diagnosesicherung erfolgen. In den letzten Jahren haben interventionelle, radiologische Verfahren in der Therapie gutartiger Knochentumoren einen hohen Stellenwert erreicht und sind etwa bei der Behandlung des Osteoidosteoms das Verfahren der Wahl. Die Prognose ist in fast allen Fällen gut. Abzugrenzen ist das Osteosarkom, das konsequent ausgeschlossen oder nachgewiesen werden muss, um eine entsprechende neoadjuvante Chemotherapie mit anschließender operativer Sanierung unter Studienbedingungen einzuleiten. Diese Übersicht stellt die erwähnten Krankheitsbilder und die Therapieoptionen vor.


2012 ◽  
Vol 32 (01) ◽  
pp. 18-23 ◽  
Author(s):  
E. Schneider

ZusammenfassungUnter den Leitsymptomen bei degenerativen Gelenkerkrankungen ist es in der Regel der Schmerz, der Patienten zum Arzt führt. In dieser Arbeit wird dargestellt, welche Rolle die medikamentöse Behandlung im Gesamtkontext aller Behandlungsmöglichkeiten (konservativ und operativ) spielt. Dazu werden nationale und internationale hochrangige Leitlinien analysiert. Ergänzt werden diese Daten durch die Ergebnisse umfassender Metaanalysen (Cochrane Collaboration u. a.). Aus den Resultaten ergeben sich Hinweise auf Effektivität und Sicherheit der untersuchten Präparate, die Auswirkungen auf die nationalen und supranationalen Zulassungsmodalitäten haben. Besondere Bedeutung haben nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), deren Wirkungsprinzip entweder die selektive oder auch die nichtselektive Hemmung der Zyklooxygenase-2 ist. Sie kommen (in der Literatur übereinstimmend eingeschätzt) insbesondere dann zum Einsatz, wenn bei den Arthrosen entzündliche Prozesse (Aktivierung) vorliegen. Dabei ist vor allem auf gastrointestinale, kardiovaskuläre und renale Komplikationen zu achten.


2016 ◽  
Vol 07 (04) ◽  
pp. 167-170
Author(s):  
A. Matzdorff

ZusammenfassungTumorwachstum und Gerinnungsaktivierung sind pathophysiologisch eng miteinander verknüpft. Deshalb sind Tumor-assoziierte venöse Thromboembolien (VTE) häufig. Während stationär aufgenommene Tumorpatienten eine Thromboseprophylaxe erhalten wird dies für ambulante Patienten in der Regel nicht empfohlen. Wenn Tumorpatienten doch eine VTE entwickeln, dann sollten sie mit einem NMH in therapeutischer Dosis für 3–6 Monate behandelt werden. Vitamin-KAntagonisten haben ein höheres Blutungsrisiko und für NOAKs gibt es noch keine ausreichenden Daten. Nicht nur Hämato-Onkologen, sondern alle Ärzte, die Tumorpatienten betreuen, sollten mit den aktuellen Leitlinienempfehlungen vertraut sein. Auch die Patienten sollten über die Symptome einer VTE informiert sein.


Author(s):  
Veronica Ojetti ◽  
Angela Saviano ◽  
Mattia Brigida ◽  
Luisa Saviano ◽  
Alessio Migneco ◽  
...  

Background : Major bleeding is a life-threatening condition and a medical emergency with high mortality risk. It is often the complication of anticoagulant’s intake. Anticoagulants are commonly used for the prevention and the treatment of thrombotic events. The standard therapy with vitamin K antagonist (warfarin) has been frequently replaced by direct oral anticoagulants (DOACs). The latter agents (rivaroxaban, apixaban, edoxaban, dabigatran, betrixaban) showed a better efficacy and safety compared to standard warfarin treatment and they are recommended for the reduction of ischemic stroke. Literature data reported a high risk of gastrointestinal bleeding with DOACs, in particular with dabigatran and rivaroxaban. In case of life-threatening gastrointestinal bleeding, these patients could benefit from the use of reversal agents. Methods: We performed an electronic search on PUBMED of the literature concerning reversal agents for DOACs and gastrointestinal bleeding in the Emergency Department from 2004 to 2020. AIM: This review summarizes the current evidences about three reversal agents idarucizumab, andexanet alfa and ciraparantag, and the use of the first two in the emergency setting in patients with an active major bleeding or who need urgent surgery to offer physicians indications for a better management approach in order to increase patient’s safety. Conclusion: Although these agents have been marketed for five years (idarucizumab) and two years (andexanet alfa) respectively, and despite guidelines considering antidotes as first-line agents in treating life-threatening hemorrhage when available, these antidotes seem to gain access very slowly in the clinical practice. Cost, logistical aspects and need for plasma level determination of DOAC for an accurate therapeutic use probably have an impact on this phenomenon.. An expert multidisciplinary bleeding team should be established so as to implement international guidelines based on local resources and organization.


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