AUXILIA: Nutzerzentriertes Assistenz- und Sicherheitssystem zur Unterstützung von Menschen mit Demenz auf Basis intelligenter Verhaltensanalyse

2018 ◽  
Vol 3 ◽  
Author(s):  
Roman Seidel ◽  
André Apitzsch ◽  
Jingrui Yu ◽  
Julian Seuffert ◽  
Norbert Nestler ◽  
...  

Durch den demographischen Wandel in Verbindung mit fehlendem Pflegepersonal gewinnt die Entwicklung technischer Assistenzsysteme im Feld des Active and Assisted Living (AAL) zunehmend an Bedeutung. Zukunftsorientierte Instrumente, die in der Altenpflege zum Einsatz kommen, sind neuartige, nutzerzentrierte Gesundheitssysteme für Personengruppen mit speziellen Anforderungen. In diesem Beitrag werden das Konzept sowie erste Ergebnisse des Projekts AUXILIA gezeigt, welches ein nutzerzentriertes Assistenz- und Sicherheitssystem zur Unterstützung von Menschen mit Demenz auf Basis intelligenter Verhaltensanalyse beschreibt. Das Assistenz- und Sicherheitssystem richtet sich vor allem an Patienten mit beginnender Demenz. Das Projektziel ist der längere Verbleib von Demenzpatienten in ihren eigenen vier Wänden. Das System unterstützt nicht nur die Patienten, sondern richtet sich darüber hinaus an Nutzer aus dem Pflegeumfeld sowie an Angehörige. Mithilfe einer neuartigen Smart Sensor Technologie, die es ermöglicht, den gesamten Raum zu erfassen, können menschliche Verhaltensmuster bestimmt und an die Nutzergruppen weitergegeben werden. Basierend auf diversen Sensordaten werden Objekte kontextbasiert und selbstständig vom System erkannt und daraus Sicherheits- und Assistenzfunktionen, wie beispielsweise eine Sturzdetektion, abgeleitet. Neben der Entwicklung des Sensors wird untersucht, welchen Anforderungen eine Mensch-Maschine-Schnittstelle genügen muss, um für alle Nutzergruppen einen Mehrwert zu bieten.

Pflege ◽  
2015 ◽  
Vol 28 (4) ◽  
pp. 219-232
Author(s):  
Birgit Panke-Kochinke ◽  
Gabriele Krause ◽  
Olga Klimann

Zusammenfassung. Hintergrund: Eine Analyse des wissenschaftlichen Diskurses zum Umgang von Menschen mit Demenz innerhalb der Pflege- und Gesundheitsforschung in Deutschland fehlt bisher. Fragestellung: Wie werden Menschen mit Demenz im pflege- und gesundheitswissenschaftlichen Diskurs dargestellt und welche Perspektiven lassen sich daraus ableiten? Methode: Mithilfe eines neu entwickelten integrativen Analyseverfahrens wird ein Diskurs in der Analyse des Umgangs mit Menschen mit Demenz im wissenschaftlichen Diskurs in der Pflege- und Gesundheitsforschung rekonstruiert. Ergebnisse: Inhaltlich wird Demenz im exemplarisch rekonstruierten wissenschaftlichen Diskurs vor allem unter dem Aspekt einer Belastung für Angehörige diskutiert. Sie werden als diejenigen bezeichnet, denen durch die Menschen mit Demenzeine große Belastung entsteht. Schlussfolgerungen: Ein methodisches Verfahren der integrativen Analyse konnte durch den vorgestellten Forschungszugang erprobt werden. Zukünftig ist die Perspektive des Menschen mit Demenz im Forschungskontext stärker zu berücksichtigen.


2020 ◽  
Vol 91 (11) ◽  
pp. 1032-1039
Author(s):  
Katharina Bronner ◽  
Lea Bodner ◽  
Ralf J. Jox ◽  
Georg Marckmann ◽  
Janine Diehl-Schmid ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Eine Demenzdiagnose konfrontiert Betroffene mit vielen gesundheitlichen und sozialen Entscheidungen. Aufgrund der Progression der Demenz ist für eine aktive Teilnahme am Entscheidungsprozess eine rechtzeitige Auseinandersetzung mit diesen Themen ratsam. Eine professionelle Unterstützung kann dabei helfen, frühzeitig gemäß den eigenen Wünschen und Möglichkeiten vorauszuplanen. Material und Methoden In einem mehrstufigen Prozess wurde eine Entscheidungshilfe basierend auf „advance care planning“ und „shared decision making“ entwickelt. Der Prototyp wurde an 8 Patient-Angehörigen-Dyaden aus einer Spezialambulanz für Früherkennung vorgetestet und für deren Bedürfnisse bestmöglich angepasst. In einer Pilotstudie wurde anschließend die Anwendbarkeit der Entscheidungshilfe bei weiteren 19 Patient-Angehörigen-Dyaden (Diagnose einer Alzheimer-Demenz bzw. gemischte Form; MMSE (Mini-Mental-State-Test-Summenwert) >20 und <27) mit ausgebildeten Gesprächsbegleitern als Intervention getestet. Ergebnis Das Ergebnis ist eine schriftliche Entscheidungshilfe für Menschen mit Demenz im Frühstadium und deren Angehörige, welche den Entscheidungsprozess bei wichtigen Themen (Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Wohnen, Autofahren) unterstützt. Erste Ergebnisse weisen auf eine gute Akzeptanz und Handhabung hin. Patienten und Angehörige beschäftigten sich in hohem Maße mit den Themen und sprachen ihnen hohe Relevanz zu. Diskussion Trotz positiver Rückmeldung der Teilnehmer hinsichtlich Akzeptanz und Anwendbarkeit gab es größere Schwierigkeiten bei der Rekrutierung. Perspektivisch könnte der systematisierte Einsatz einer Entscheidungshilfe als Teil der Routineversorgung dazu beitragen, Entscheidungsprozesse dieser Patientengruppe zu unterstützen.


Author(s):  
Giovanni Diraco ◽  
Alessandro Leone ◽  
Pietro Siciliano

Continuous in-home monitoring of older adults living alone aims to improve their quality of life and independence, by detecting early signs of illness and functional decline or emergency conditions. To meet requirements for technology acceptance by seniors (unobtrusiveness, non-intrusiveness, privacy-preservation), this study presents and discusses a new smart sensor system for the detection of abnormalities during daily activities, based on ultra-wideband radar providing rich, not privacy-sensitive, information useful for sensing both cardiorespiratory and body movements, regardless of ambient lighting conditions and physical obstructions (through-wall sensing). The radar sensing is a very promising technology, enabling the measurement of vital signs and body movements at a distance, and thus meeting both requirements of unobtrusiveness and accuracy. In particular, impulse-radio ultra-wideband radar has attracted considerable attention in recent years thanks to many properties that make it useful for assisted living purposes. The proposed sensing system, evaluated in meaningful assisted living scenarios by involving 30 participants, exhibited the ability to detect vital signs, to discriminate among dangerous situations and activities of daily living, and to accommodate individual physical characteristics and habits. The reported results show that vital signs can be detected also while carrying out daily activities or after a fall event (post-fall phase), with accuracy varying according to the level of movements, reaching up to 95% and 91% in detecting respiration and heart rates, respectively. Similarly, good results were achieved in fall detection by using the micro-motion signature and unsupervised learning, with sensitivity and specificity greater than 97% and 90%, respectively.


Biosensors ◽  
2017 ◽  
Vol 7 (4) ◽  
pp. 55 ◽  
Author(s):  
Giovanni Diraco ◽  
Alessandro Leone ◽  
Pietro Siciliano

2000 ◽  
Vol 13 (1) ◽  
pp. 30-37 ◽  
Author(s):  
Friedel M. Reischies ◽  
Klaus-Peter Kühl ◽  
Michael Krebs

Zusammenfassung: Die klinische Erfassung von Gedächtnisstörungen erfolgt in der Regel über die Vorgabe von drei Merkwörtern. Derzeit existieren keine besseren Verfahren, die auch klinisch im Sinne eines «bedside testing» einzusetzen sind. Mit der Zehn-Wort-Merkliste wird ein für die klinische Praxis konzipiertes Verfahren vorgestellt, das die Mängel tradierter klinischer Untersuchungsansätze zur Erfassung von episodischen Gedächtnisleistungen überwinden hilft. Die Aufgabe, sich die Wörter zu merken, wird verbunden mit der Aufforderung, sich den vom Wort abgebildeten Begriff vorzustellen und mit einem tatsächlich vorhandenen Gegenstand (z. B. einem Tisch) hinsichtlich seiner Größe zu vergleichen. Durch dieses Vorgehen wird erreicht, daß für die Merkwörter bildliche Vorstellungen generiert und zugleich mögliche Reverberationen unterbunden werden. Eine im Rahmen einer Gedächtnisambulanz durchgeführte Studie unterstreicht die - im Vergleich mit anderen Untersuchungsverfahren - hohe diskriminative Bedeutung der Zehn-Wort-Merkliste bei der Trennung dreier Diagnosegruppen (Demenz, leichte kognitive Störung, funktionell gestörte, vorwiegend depressive Patienten) und Personen ohne psychiatrische Diagnose (Wilks'λ = 0.34). Die konkurrente Validität (rtc = 0.75) des Verfahrens is hoch. Es werden erste Ergebnisse aus Untersuchungen an gesunden Personen mit Hinweisen auf die Stabilität (rtt = 0.84, rtt = 0.86) der Zehn-Wort-Merkliste berichtet.


2018 ◽  
Vol 75 (2) ◽  
pp. 105-111 ◽  
Author(s):  
Ralf J. Jox ◽  
Francesca Bosisio ◽  
Eve Rubli Truchard

Zusammenfassung. Die Palliative Care muss sich im Zuge des demographischen Wandels vieler Gesellschaften rund um den Globus tiefgreifend wandeln. Sie muss mehr und mehr mit der Geriatrie zusammenarbeiten und geriatrische Expertise integrieren. Eine der zentralen Herausforderungen Geriatrischer Palliative Care ist die ethisch angemessene Therapieentscheidung für Menschen, die nicht mehr urteilsfähig sind. Nachdem der bisherige Ansatz herkömmlicher Patientenverfügungen erwiesenermassen enttäuscht hat, wird aktuell, gerade auch in deutschsprachigen Ländern, das systemische Konzept des Advance Care Planning (ACP) verfolgt. In diesem Artikel wird zunächst ACP mit seinen Zielen, Elementen und Effekten vorgestellt. Sodann wird gezeigt, weshalb es für Menschen mit Demenz eines adaptierten ACP-Programms bedarf und was ein solches demenzspezifisches ACP beinhalten muss.


Praxis ◽  
2003 ◽  
Vol 92 (20) ◽  
pp. 971-972
Author(s):  
M. Puhan
Keyword(s):  

2007 ◽  
Vol 20 (1) ◽  
pp. 53-58 ◽  
Author(s):  
Gabriela Stoppe ◽  
Lienhard Maeck

Zusammenfassung: Verhaltensstörungen sind vielgestaltig und häufig bei Demenzen. Ihr Auftreten und Ausmaß sind ein Hauptrisikofaktor für die Heimeinweisung. Mit zunehmender Demenzschwere wird ein Zusammenhang zu Umgebungsfaktoren immer deutlicher. Angehörigeninterventionen beeinflussen auch das Verhalten der Demenzkranken. Die Behandlung erfordert zunächst eine sorgfältige Analyse auslösender und verstärkender Faktoren. Bestehen Sie fort, so sollte ein Zielsymptom definiert werden und im Behandlungsverlauf dokumentiert werden. Unwirksame Therapien sollten nicht fortgesetzt werden. Pharmakologisch sind Antidementiva als Basistherapie zu prüfen. Im Übrigen haben nicht-anticholinerge Substanzen und atypische Neuroleptika (v. a. Risperidon, Aripiprazol, Olanzapin) eine begrenzte Wirksamkeit. Präparate mit wenig Interaktionen und kurzer Halbwertszeit sind zu bevorzugen. Seitens der nichtpharmakologischen Maßnahmen unterscheidet man Übungs- von sinnesorientierten Verfahren, sowie Validation, Musiktherapie und die Umgebungsgestaltung, die jedoch bis heute schlecht untersucht sind.


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