Psychotherapie in Gebärdensprache

2021 ◽  

Psychotherapie in Gebärdensprache – wie geht das? ExpertInnen geben einen Einblick in Facetten der Psychotherapie mit tauben Menschen und Gebärdensprachnutzenden, vermitteln spezifisches Fachwissen und erörtern notwendige Kompetenzen, die eine qualifizierte wie kultursensible Psychotherapie gewährleisten können. Sie behandeln Themen wie die psychosoziale Entwicklung tauber Kinder, psychosoziale Folgen von Ertaubung in allen Altersstufen, Deaf Cognition, die Versorgungslage, Dolmetschen und Barrierefreiheit, Aspekte der therapeutischen Beziehungsgestaltung oder auch Bullying und Gewalterfahrungen. So bieten sie einen einzigartigen, mit wertvollen Fallvignetten gestützten Überblick, der an den aktuellen Stand des Diskurses anschließt. Mit Beiträgen von Laura Avemarie, Stefanie Breiteneder, Nele Büchler, Johannes Fellinger, Sabine Fries, Anne Gelhardt, Ulrike Gotthardt, Klaudia Grote, Manfred Hintermair, Thomas Kaul, Annemarie Kolnsberg, Nora Martinkat, Franka Metzner, Steffi Schmidt, Katharina Schossleitner, Lisa Stockleben, Sophie Terhorst, Katharina Urbann, Stefanie von der Ruhren und Sabine Weidenfeller.

Author(s):  
P. Terzioglu ◽  
B. Mielke-Egelhofer ◽  
M. Völger ◽  
J. Fegert ◽  
U. Lehmkuhl

Zusammenfassung: Es werden Ergebnisse einer Expertenbefragung mit Ärzten und Psychologen aus dem Transplantationsbereich dargestellt. Fragestellung: Welche Beratungskonzepte haben die Experten? Wie wird die postoperative Lebensqualität und die psychosoziale Entwicklung jugendlicher Transplantierter dargestellt? Methodik: Es wurden Interviews mit vier Ärzten und zwei Psychologen, die im Bereich Herz- bzw. Lebertransplantationen tätig sind, durchgeführt. Die Auswertung erfolgte entsprechend der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring . Ergebnisse: Die Beratung der Patienten vor der Transplantation wird als sehr schwierig beschrieben, da nicht abzuschätzen ist, inwieweit die Jugendlichen die Implikationen des Eingriffs antizipieren können. Obwohl die Lebensqualität sich in medizinischer Hinsicht verbessert, kann die psychosoziale Entwicklung beeinträchtigt sein. Der Beziehung zwischen Arzt und Patient kommt im Transplantationsbereich eine besondere Bedeutung zu. Diskussion: Bei den Experten besteht ein großer Bedarf an psychologischer Forschung. Im Bereich der Lebensqualitätsforschung wird der Einsatz qualitativer Verfahren gefordert. Gleichzeitig machen die Ergebnisse deutlich, wie wichtig die Entwicklung psychologischer Betreuungskonzepte für transplantierte Jugendliche ist.


Author(s):  
Manfred Hintermair ◽  
Désirée Korneffel

Fragestellung: Da im Zuge inklusiver Bestrebungen immer mehr hörgeschädigte Kinder eine allgemeine Schule besuchen werden, gilt es, relevante entwicklungspsychologische Voraussetzungen hierfür genauer zu betrachten. In einer Studie wurden deshalb sozial-emotionale Probleme hörgeschädigter Kinder an allgemeinen Schulen im Zusammenhang mit möglichen Problemen in der Entwicklung exekutiver Funktionen und der kommunikativen Kompetenz diskutiert. Methodik: Eine Stichprobe von 69 Schülern wurde mit einer deutschen Version des «Behavior Rating Inventory of Executive Functions (BRIEF)», einer Kurzskala zur Erfassung der kommunikativen Kompetenz sowie dem Strengths and Difficulties Questionnaire untersucht. Die Daten wurden mit einer Normierungsstichprobe verglichen, weiter wurden korrelative und regressionsanalytische Zusammenhänge der Variablen berechnet. Ebenso wurden Zusammenhänge der exekutiven Funktionen mit soziodemographischen Variablen analysiert. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass in fast allen Bereichen exekutiver Funktionen die hörgeschädigten Kinder mehr Probleme aufweisen als die Kinder der hörenden Normierungsstichprobe und die Prävalenzrate durchschnittlich ca. dreimal höher ist. Der Index für verhaltensregulierende exekutive Funktionen erweist sich neben dem Geschlecht am besten zur Vorhersage sozial-emotionaler Probleme. Schlussfolgerungen: Für die pädagogische Praxis ergibt sich, dass hörgeschädigte Schüler an allgemeinen Schulen in Bezug auf ihre psychosoziale Entwicklung von einem pädagogischen Konzept profitieren, das neben der Förderung sprachkommunikativer Kompetenzen auch auf die Stärkung von Selbstkontrolle und Selbstwirksamkeit der Kinder fokussiert.


Author(s):  
Jan Frölich ◽  
Gerd Lehmkuhl

Zusammenfassung. Fragestellung: Die Entwicklung moderner digitaler Medien, insbesondere des Smartphones, hat zu einer grundlegenden Änderung des Kommunikations- und Freizeitverhaltens von Jugendlichen geführt. Verbunden mit den technischen Möglichkeiten sind häufig Multitaskingprozesse, d. h. die parallele Nutzung mehrerer Medien nebeneinander oder mit nichtmedialen Aktivitäten wie Lernen und Arbeiten. Methodik: Untersucht werden bidirektionale Beziehungen zwischen Multitasking und kognitiven Prozessen, Auswirkungen auf die Qualität von Lernprozessen als auch mögliche negative Folgen für die psychosoziale Entwicklung. Methodik: Der vorliegende Übersichtsartikel beruht auf einer Medlinerecherche, in die vorliegende Studien und Übersichtsarbeiten im Zusammenhang mit der Nutzung digitaler Medien im Jugendlichen- und Erwachsenenalter seit 2000 eingingen. Ergebnisse: Multitasking ist involviert in spezifische neuropsychologische Verarbeitungsprozesse, vor allem des Frontalkortex und des Corpus striatum. Bis zu einer von objektiven wie individuellen neuropsychologischen Verarbeitungskapazitäten abhängigen Grenze führt Multitasking nicht zwingend zu einer Verminderung der Qualität von Arbeitsleistung. Bei objektiver wie individueller Überbeanspruchung kann es, vor allem bei jungen Kindern, zu vermehrtem Stresserleben kommen mit negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Schlussfolgerung: Vorläufig kann festgestellt werden, dass v. a. neue Problemkonstellationen mit hohem kognitiven Anspruch ohne Multitaskingbedingungen bearbeitet werden sollten. Eine Vielzahl weiterer Studien ist notwendig im Hinblick auf eine Verbindung von Multitasking zu spezifischen Störungsbildern, insbesondere zu Suchterkrankungen und Aufmerksamkeitsstörungen (ADHS), aber auch bezüglich des Einsatzes im schulpädagogischen Bereich.


1999 ◽  
Vol 8 (2) ◽  
pp. 92-99 ◽  
Author(s):  
Christiane Kiese-Himmel

Zusammenfassung. Eine gestörte Sprachentwicklung stellt einen Risikofaktor für die weitere kognitive und psychosoziale Entwicklung eines Kindes dar, ebenso für den Erwerb der sekundären Sprachleistungen Lesen und Rechtschreibung und für die schulische Laufbahn. Besondere Bedeutung kommt daher der Erkennung von gestörter Sprachentwicklung im vorsprachlichen Abschnitt zu, also im ersten Lebensjahr eines Kindes. Frühdiagnostik ist aufgrund der Kontinuität von vorsprachlicher und sprachlicher Entwicklung möglich, auch wenn sie im klinischen Einsatz in Deutschland bislang noch keiner systematischen Ergebnisevaluation unterzogen wurde. Die Bemühungen um Public Health und Gesundheitsförderung legen einen Paradigmenwechsel nahe: Von der medizinlastigen Ursachenforschung der gestörten Sprachentwicklung zur primären und sekundären Prävention. Hierbei ist keine risikogruppen-, sondern populationsorientierte Prävention anzustreben. Prävention ist dann leistbar, wenn der Beginn einer verzögerten oder abweichenden Sprachentwicklung frühzeitig erkannt wird. Drei diagnostische Prädiktoren (zwei für das erste Lebensjahr und einer ab 1;6 Jahren) werden vorgestellt, wobei der Untersuchungsaufwand im ersten Lebensjahr naturgemäß sehr hoch ist, weil die Diagnostik unmittelbar am Kind und seiner primären Bezugsperson ansetzt: Die Qualität der frühen Mutter-Kind-Interaktion, die haptische Exploration und der expressive Wortschatz ab dem 18./20. Monat.


2015 ◽  
Vol 15 (04) ◽  
pp. 243-249
Author(s):  
A. Brauhardt ◽  
A. Hilbert ◽  
L. Schäfer

ZusammenfassungDie Adipositas im Kindes- und Jugendalter geht mit einem erhöhten Risiko für psychische Komorbiditäten sowie psychosoziale Folgeprobleme einher, die den Verlauf und Erfolg einer Gewichtsreduktionsbehandlung beeinflussen können. Untersuchungen zeigen, dass vor allem Essprobleme und Essstörungen sowie affektive, Angst- und Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörungen mit der Adipositas assoziiert sind. Hinzu kommen psychosoziale Folgen wie gewichtsbezogene Stigmatisie-rung, negativer Selbstwert, erhöhte Körperunzufriedenheit und verringerte Lebensqualität. Darüber hinaus wurde ein Einfluss restriktiver Ernährungspraktiken auf die Adipositas beschrieben. Deshalb erscheint es ratsam, im Rahmen der Adipositastherapie eine umfassende psychologische Diagnostik durchzuführen. Um diese zu gewährleisten, wurden in einem Überblick wichtige und bewährte deutsche psychodiagnostische Instrumente dargestellt. Untersuchungen belegen dabei deren psychometrische Güte und legen Vergleichswerte vor. Eine Anwendung dieser Verfahren kann einer optimalen Therapieplanung sowie der Verlaufskontrolle dienen.


2018 ◽  
Vol 38 (06) ◽  
pp. 416-423
Author(s):  
M. Hartmann ◽  
S. Schrödl ◽  
M. König ◽  
M. Georgi ◽  
A. Schwirtz ◽  
...  

ZusammenfassungChronische Erkrankungen im Kindesalter, wie die juvenile idiopathische Arthritis aus dem rheumatischen Formenkreis, können akut, aber auch im Langzeitverlauf zu körperlicher Inaktivität führen. Die Patienten entwickeln funktionelle Einschränkungen bei Alltagsbewegungen und nehmen zeitweise gar nicht oder nur eingeschränkt an Sportangeboten teil. Daraus resultieren Defizite der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten. Für eine kindgerechte und psychosoziale Entwicklung, aber auch aus Sicht der Primär- und Sekundärprävention spielt eine regelmäßige körperliche Aktivität für chronisch kranke Kinder eine entscheidende Rolle. Studien zum therapeutischen Einsatz von sportlichem Training zeigen dessen Unbedenklichkeit und Nutzen bei richtiger Durchführung. Daher sollten Kinder mit rheumatischen Erkrankungen nach individueller Beurteilung der Defizite und der Erkrankungsaktivität zum Sport ermutigt werden. In diesem Beitrag werden existierende Bewegungskonzepte für chronisch erkrankte Heranwachsende und ein neues Konzept zur individuellen Bewegungs- und Sportberatung für rheumaerkrankte Kinder und Jugendliche vorgestellt.


2013 ◽  
Vol 14 (2) ◽  
pp. 49-59
Author(s):  
Silke Naab ◽  
Martin Hautzinger ◽  
Marion Hauer ◽  
Simone Pfeuffer ◽  
Ulrich Voderholzer
Keyword(s):  

Jugendmedizin ◽  
2018 ◽  
pp. 19-24
Author(s):  
Ute Thyen ◽  
Kerstin Konrad

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