scholarly journals Venöse Thromboembolie in Gynäkologie und Geburtshilfe

Author(s):  
Michael Nagler ◽  
Lars M. Asmis ◽  
Bernhard Gerber ◽  
Sabine Ruosch ◽  
David Spirk ◽  
...  
2018 ◽  
Vol 75 (8) ◽  
pp. 496-501
Author(s):  
Sebastian Werth

Zusammenfassung. Durch die Implikation von neuen Diagnosealgorithmen in unserem klinischen Alltag, wurden die diagnostische Sicherheit insbesondere beim Ausschluss von venösen Thromboembolien (VTE) so vereinfacht, dass auch der Hausarzt bereits eine venöse Thromboembolie mit hinreichender Sicherheit ausschliessen kann. Die Einführung von Risikoscores kann helfen bei Patienten mit bestätigter Diagnose die Patienten herauszufiltern, die besonders gefährdet sind, um diese einer genaueren Überwachung zuzuführen. Dahingegen nimmt die Ambulantisierung von Patienten mit Lungenarterienembolie im Niedrig-Risiko-Bereich deutlich zu. Mit der Einführung der neuen oralen Antikoagulantien (NOAK) ist die Therapie dieser Patienten deutlich vereinfacht worden, zudem konnte das Risiko für schwere Blutungen im Vergleich zu den Vitamin-K-Antagonisten deutlich gesenkt werden. Für die Patienten mit paraneoplastischen VTEs stellen die NOAKs in Zukunft ebenfalls eine Option dar, welche in Studien noch genauer validiert werden muss. Aufgrund des niedrigen Blutungsrisikos von den NOAKs in der prophylaktischen Dosierung wird der Anteil der Patienten, die einer verlängerten Sekundärprophylaxe zugeführt werden, zukünftig weiter steigen und somit das Risiko für VTE-Rezidive gesenkt werden.


2011 ◽  
Vol 68 (6) ◽  
pp. 345-352 ◽  
Author(s):  
Christoph R. Meier

Orale Kontrazeptiva enthalten eine Kombination aus dem Östrogenderivat Ethinylöstradiol und einem Gestagenderivat (kombinierte orale Kontrazeptiva), oder ein Gestagen allein (Minipille). Von vielen Frauen wird die Pille sehr gut ertragen, und sie zeichnet sich durch einen tiefen Pearl-Index aus, was besagt, dass die Methode eine hohe kontrazeptive Sicherheit aufweist. Sowohl die Östrogendosis wie auch das in der Pille enthaltene Gestagenderivat beeinflussen das Risiko, gewisse unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) zu erleiden. Die am häufigsten berichteten UAW der Pille sind Spannungsgefühl in der Brust, Kopfschmerzen, gastrointestinale Unverträglichkeit oder Stimmungsschwankungen, welche aber oftmals vorübergehender Natur sind. Die vorhandene Angst vor Gewichtszunahme bei Einnahme oraler Kontrazeptiva ist Studien zufolge statistisch gesehen weitgehend unbegründet, wobei es im Einzelfall aber durchaus zu namhafter Gewichtszunahme kommen kann. Das Brustkrebsrisiko erhöht sich unter der Pille nicht nennenswert; orale Kontrazeptiva reduzieren das Risiko, an einem Ovarial- oder einem Endometriumskarzinom zu erkranken. Die am häufigsten diskutierte, insgesamt aber nicht sehr häufige UAW ist die venöse Thromboembolie. Das Risiko steigt mit höherer Östrogendosis an, ist im ersten Einnahmejahr am höchsten, und ist für orale Kontrazeptiva der 3. Generation etwas höher als für diejenigen der 2. Generation. Individuelle genetisch prädisponierte Gerinnungsstörungen erhöhen in Kombination mit der hormonellen Pille das Venenthromboserisiko stark, und auch Rauchen ist ein Risikofaktor. Es ist deshalb sehr wichtig, dass Neuanwenderinnen von oralen Kontrazeptiva sorgfältig über mögliche Risiken informiert werden und dass in der Anamnese abgeklärt wird, ob keine relevanten Kontraindikationen vorliegen.


Phlebologie ◽  
2018 ◽  
Vol 47 (06) ◽  
pp. 309-317
Author(s):  
M. Voigtlaender ◽  
J. Yamamura ◽  
F. Langer

ZusammenfassungDie venöse Thromboembolie (VTE) ist eine häufige Komplikation bei Patienten mit maligner Grunderkrankung. Basierend auf einer verbesserten Wirksamkeit und Sicherheit gegenüber Vitamin K-Antagonisten (VKA) empfehlen aktuelle Leitlinien eine 3- bis 6-monatige Antikoagulation mit niedermolekularem Heparin (NMH) als Standardtherapie der tumorassoziierten VTE. Versorgungsdaten zeigen jedoch eine geringe Leitlinienadhärenz im klinischen Behandlungsalltag, was am ehesten auf die täglichen subkutanen Injektionen und die relativ hohen Therapiekosten zurückzuführen ist. Aufgrund ihres Einnahmemodus und ihrer im Vergleich zu VKA günstigen Pharmakokinetik stellen die direkten oralen Antikoagulantien (DOAKs) zwar eine vielversprechende Alternative dar; die Subgruppen der in die großen Zulassungsstudien eingeschlossenen Krebspatienten waren aber aufgrund ihrer Größe und Tumorcharakteristika nicht geeignet, die bisherigen Studiendaten in den klinischen Alltag zu übertragen. Mit HOKUSAI VTE Cancer (Edoxaban) und SELECT-D (Rivaroxaban) stehen nun die Ergebnisse von zwei prospektiven, randomisierten Studien zur Verfügung, die die Wirksamkeit und Sicherheit von DOAKs im Vergleich zu NMH bei Patienten mit tumorassoziierter VTE untersucht haben. In beiden Studien war die DOAK-Einnahme mit weniger VTE-Rezidiven, jedoch mit einer höheren Rate an (gastrointestinalen und urothelialen) Blutungen assoziiert. Somit wird die zukünftige Therapie der tumorassoziierten VTE unter Berücksichtigung von Patientenpräferenz und Tumorcharakteristika ein hohes Maß an Selektion und Individualisierung erfordern.


1999 ◽  
Vol 56 (9) ◽  
pp. 529-532
Author(s):  
Caliezi ◽  
Holtz ◽  
Wuillemin

D-Dimere sind Abbauprodukte des quervernetzten Fibrins nach fibrinolytischer Spaltung durch Plasmin. D-Dimere können im Plasma oder im Vollblut mittels gegen Epitope des D-Dimers gerichteter monoklonaler Antikörper nachgewiesen werden. Erhöhte D-Dimer-Werte finden sich bei Patienten mit tiefer Venenthrombose (TVT) oder Lungenembolie (LE), aber auch z.B. bei Patienten mit Infektionen, malignen Tumoren oder Herzinsuffizienz. Die Bestimmung der D-Dimere hat sich als früher Abklärungsschritt in der Diagnostik venöser Thromboembolien (TVT/LE) etabliert. Die hohe Sensitivität verschiedener ELISA-Teste ermöglicht es, die Diagnose einer TVT oder LE zuverlässig auszuschließen, falls die Konzentration der D-Dimere unterhalb einer kritischen Schwelle (sog. cut-off) liegt. Bei ambulanten Patienten gelingt es so, in rund 30% der Fälle mit Hilfe eines gut validierten Testes eine venöse Thromboembolie auszuschließen und auf weitere diesbezügliche Untersuchungen zu verzichten.


VASA ◽  
2005 ◽  
Vol 34 (4) ◽  
pp. 225-234 ◽  
Author(s):  
Luxembourg ◽  
Bauersachs

Die venöse Thromboembolie (VTE) ist die zweithäufigste Todesursache bei Tumorpatienten und ist Zeichen einer verschlechterten Prognose. Insbesondere bei Patienten mit idiopathischer VTE findet sich in etwa 10% eine zugrunde liegende Tumorerkrankung. Dennoch ist derzeit die Effektivität einer extensiven Tumorsuche bei diesen Patienten nicht belegt. Zahlreiche plasmatische und zelluläre Faktoren sind an der Genese der Hyperkoagulabilität bei Malignomen beteiligt, z.B. Cancer-Prokoagulant und eine Gerinnungsaktivierung im Sinne einer akuten Phase-Reaktion. Operative Eingriffe bei Tumorpatienten gehen mit einem erhöhten Thromboembolierisiko einher, so dass eine intensivere und längere Thromboseprophylaxe nötig werden kann. Auch bei konservativ behandelten Patienten ist ein aktives Malignom mit einem erhöhten Thromboserisiko assoziiert. Tumorpatienten haben unter einer Standard-Thrombosebehandlung mit Vitamin K-Antagonisten (VKA) eine signifikant höhere Versagerrate und vermehrt Rezidiv-VTE. Niedermolekulares Heparin ist in der längerfristigen Sekundärprophylaxe der VTE signifikant wirksamer als VKA. Daher gibt es die Empfehlung niedermolekulares Heparin bei Tumorpatienten für die ersten 3–6 Monate der Sekundärprophylaxe zu verwenden. Erste Hinweise, dass niedermolekulares Heparin bei Tumorpatienten in nicht metastasiertem Stadium zu einer verbesserten Gesamtprognose führen kann, müssen durch weitere Studien belegt werden.


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