internalisierende störungen
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(FIVE YEARS 1)

Author(s):  
Inge Seiffge-Krenke ◽  
Melissa Posselt

Zusammenfassung. Diese Studie untersucht in einem naturalistischen Design die Einschätzung des Verlaufs und der Wirksamkeit ( effectiveness) psychodynamischer Langzeittherapien aus der Sicht jugendlicher Patient_innen und ihren Müttern im Kontext anderer Moderatoren der Veränderung, die Merkmale der Patient_innen, der Therapeut_innen und der Therapie umfassten. An 161 Patient_innen und ihren Müttern wurden zu drei Zeitpunkten der Therapie (Beginn, Mitte, Ende) Einschätzungen der internalizing, externalizing und Gesamtsymptombelastung mit dem Youth Self Report (YSR) und der Child Behavior Checklist (CBCL) erhoben. Die Einschätzungen beider Informant_innen ergab einen Rückgang der Symptome über den Therapieverlauf mit ähnlich hohen Effektstärken (η2 = .25 für die Patient_innen, η2 = .31 für deren Mütter). Die Jugendlichen differenzierten stärker zwischen den Diagnosegruppen, gaben höhere Symptomstärken zu Beginn an und sahen in der zweiten Hälfte der Therapie geringere Veränderungen als ihre Mütter. Insbesondere für internalisierende Störungen erwiesen sich die psychodynamischen Langzeittherapien im Mütter- und Patient_innenurteil als wirksam. In Bezug auf die selten durchgeführten Kurzzeittherapien unterscheiden sich Selbst- und Fremdurteil. Bei der Untersuchung der Prädiktoren für die Therapiewirksamkeit (Differenzwert der Gesamtsymptombelastung zwischen Beginn und Ende) klärten im Mütterurteil Therapeut_innen- und Therapiemerkmale Varianz auf, während nach Einschätzung der Jugendlichen Patient_innenmerkmale den stärksten Einfluss zeigen.


Author(s):  
Lisann Helbig ◽  
Philipp Caffier ◽  
Lea Sarrar

Zusammenfassung. Hintergrund: Kinder mit spezifischer Sprachentwicklungsstörung (SSES) leiden häufig unter Problemen in der alltäglichen Kommunikation, worauf sie mit oppositionellem Verhalten oder sozialem Rückzug reagieren können. Aufgrund eines Mangels an Untersuchungen von Kindern im Vorschulalter zu dieser Thematik beschäftigt sich die vorliegende Studie mit dem Auftreten von Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern mit SSES im Alter von 4;0 bis 5;11 Jahren. Zudem wird die Wahrnehmung beider Elternteile berücksichtigt und anschließend verglichen. Methode: An der Querschnittsstudie nahmen 30 Kinder mit SSES und 40 sprachgesunde Kinder teil. Beide Gruppen wurden hinsichtlich ihres Intelligenzquotienten und sozioökonomischen Status gematcht. Mithilfe einer Testbatterie wurden alle Kinder auf ihren Sprachstatus untersucht. Zur Erfassung psychischer Auffälligkeiten wurde die Child Behavior Checklist (CBCL) eingesetzt. Ergebnisse: In mehreren CBCL-Skalen sowie im Gesamtwert ließen sich signifikante Unterschiede zwischen den Kindern mit SSES und der Kontrollgruppe feststellen. Dabei zeigten Kinder mit SSES stets die stärkere Symptomausprägung. Sie erreichten außerdem signifikant häufiger auffällige T-Werte (≥ 64). Die elterliche Wahrnehmung unterschied sich nicht. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse weisen auf Verhaltensauffälligkeiten bereits bei Vorschulkindern mit SSES hin. Dabei scheinen insbesondere soziale Probleme und Aufmerksamkeitsprobleme, aber auch internalisierende Störungen eine Rolle zu spielen.


Author(s):  
Isabel Boege ◽  
Renate Schepker ◽  
Dieter Grupp ◽  
Jörg M. Fegert

Zusammenfassung. Fragestellung: Aufsuchende stationsäquivalente Behandlung (StäB) ist seit dem 01.01.2017 in Deutschland möglich und seit dem 01.01.2018 abrechenbar. Dennoch wird StäB unter Infragestellung der Machbarkeit der Rahmenbedingungen derzeit nur an wenigen Standorten der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Deutschland regelhaft angeboten. Ziel war es, anhand der ersten 58 stationsäquivalent behandelten Kinder und Jugendlichen am ZfP Südwürttemberg (2018–2019) die Machbarkeit und Kosten von StäB zu evaluieren. Methodik: Es wurden alle seit dem 01.01.2018 konsekutiv stationsäquivalent behandelten Fälle eingeschlossen und anhand von rein deskriptiven Analysen in SPSS.25 evaluiert. Ergebnisse: Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 37.95 Tage (SD 15.35), 86.2 % aller Familien beendeten die Behandlung regelgerecht, es kam nur bei drei Patientinnen und Patienten zu einem einvernehmlichen Behandlungsabbruch, fünf mussten in eine stationäre Behandlung verlegt werden. Es wurden primär internalisierende Störungen indiziert (70.7 %), während externalisierende Störungen nur ein Viertel der Behandlungsfälle ausmachten (27.8 %). Kosten einer StäB beliefen sich im Durchschnitt auf 8779,25 €. Schlussfolgerungen: StäB stellt eine neue Behandlungsform im familiären Umfeld dar, welche täglich stattfindet. Multiprofessionalität der Behandlung ist Voraussetzung. Eine Umsetzung in den gegebenen Rahmenbedingungen ist möglich. Eine Akzeptanz von den Familien ist gegeben, die durchschnittliche Behandlungsdauer liegt leicht über dem stationären Bundesdurchschnitt.


2020 ◽  
Vol 30 (4) ◽  
pp. 281-292
Author(s):  
Lorenz Weber ◽  
Hanna Christiansen ◽  
Mira Lynn Chavanon

<b><i>Ziel:</i></b> Ziel der vorliegenden Studie war es zu prüfen, inwieweit die im ambulanten Erstgespräch generierte klinische Diagnose mit der festgestellten Diagnose mittels struk­turiertem Interview (Kinder-DIPS) übereinstimmt. Zudem sollten beide Diagnosen hinsichtlich der konvergenten Va­lidität mit entsprechenden Skalen gängiger Fremd- und Selbstbeurteilungsfragebögen (CBCL, YSR und TRF) untersucht werden. <b><i>Methode:</i></b> Der Datensatz einer kinder- und ­jugendpsychotherapeutischen Hochschulambulanz wurde anhand von 107 Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 4 und 18 Jahren hinsichtlich der diagnostischen Übereinstimmung mittels Kappa-Koeffizient überprüft. Zuvor wurde die Interrater-Reliabilität der in der Ambulanz durchgeführten Kinder-DIPS-Interviews durch Gegencodieren von 30 Interviewvideos von Psychotherapeutinnen in Ausbildung durch einen erfahrenen Psychotherapeuten bestimmt. <b><i>Ergebnisse:</i></b> Auf den untersuchten Ebenen (spezifische Störung, Störungsoberklasse und Störungsart) wurden mäßige bis gute Übereinstimmungen erzielt. Die nach Erstgespräch und Kinder-DIPS diagnostizierten externalisierenden Störungen gehen mit höheren Werten auf den externalen Problemskalen der Fremdbeurteilungsbögen einher, wohingegen ermittelte internalisierende Störungen mit höheren Werten auf der internalen Problemskala des Selbstbeurteilungsbogens assoziiert sind. Bezüglich der Interrater-Reliabilität konnte anhand der untersuchten 30 Fälle eine hohe Übereinstimmung gefunden werden. <b><i>Schlussfolgerungen:</i></b> Der Einsatz des Kinder-DIPS in der Praxis bietet sich an, um die im Erstgespräch gestellte Verdachtsdiagnose präziser abzuprüfen. Therapeutinnen in Ausbildung profitieren von der Durchführung und stellen reliable Diagnosen.


2019 ◽  
Vol 28 (2) ◽  
pp. 85-95 ◽  
Author(s):  
Friedrich Linderkamp ◽  
Sören Lüdeke

Zusammenfassung. Die vorliegende Metaanalyse berechnet die Wirksamkeit achtsamkeitsbasierter Interventionen bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS gemäß empirischer Studien aus den Jahren 2008 – 2018. Als abhängige Maße werden die ADHS-Symptomatik, kognitive Leistungen (Aufmerksamkeitsleistungen in standardisierten Tests) sowie ADHS-spezifische Komorbiditäten berücksichtigt. Insgesamt wurden 16 Studien einbezogen. Im Ergebnis zeigt sich hinsichtlich der Reduktion der gesamten ADHS-Symptomatik eine große Effektstärke von d = 1.08. Zudem konnten eine Verringerung der Unaufmerksamkeitssymptomatik ( d = 0.47), mittlere Effekte auf Hyperaktivität / Impulsivität sowie moderate bis große Effekte auf komorbide internalisierende Störungen (Depressionen, Angststörungen) festgestellt werden. Die Metaanalyse liefert Hinweise darauf, dass achtsamkeitsbasierte Interventionen bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS wirksam sind. Jedoch bestehen auf Ebene der Einzelstudien beträchtliche methodische Limitationen.


2017 ◽  
Vol 26 (2) ◽  
pp. 73-76 ◽  
Author(s):  
Franz Petermann ◽  
Ulrike Petermann

Zusammenfassung. Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen des Kindes- und Jugendalters. Bei der Entwicklung von Ängsten kommt dem frühkindlichen Temperament, der elterlichen Psychopathologie und der genetischen Disposition eine zentrale Rolle zu. Aspekte der Emotionsregulation und Auffälligkeiten im Bindungsmuster werden zunehmend diskutiert. Gemeinsam mit den Angststörungen treten sowohl weitere internalisierende Störungen (z. B. die Depression) als auch externalisierende Auffälligkeiten (z. B. aggressives Verhalten) auf. In der Behandlung von Angststörungen scheint eine transdiagnostische Sichtweise besonders erfolgversprechend.


2014 ◽  
Vol 43 (2) ◽  
pp. 92-103 ◽  
Author(s):  
Olga Propp ◽  
Anna Schilder ◽  
Kurt Hahlweg ◽  
Jasmin Hannighofer ◽  
Wolfgang Schulz

Theoretischer Hintergrund: In der Diagnostik psychischer Störungen im Jugendalter wird der Einbezug unterschiedlicher Urteilerperspektiven empfohlen. Die Aussagen unterschiedlicher Urteiler korrelieren jedoch nur gering. Fragestellung: Die Ziele dieser Arbeit bestehen in der Darstellung der Prävalenzen, der Übereinstimmung von Mutter-Kind-Aussagen sowie der Identifikation potentieller Prädiktoren von Nichtübereinstimmung hinsichtlich psychischer Störungen im Jugendalter. Methode: Die Stichprobe stammt aus dem DFG-Projekt „Zukunft Familie III” der Technischen Universität Braunschweig. Es wurden 234 Mütter (Alter: M = 46.4 Jahre, SD = 4.7) und deren Kinder im Alter zwischen 11 und 17 Jahren mit Hilfe des Diagnostischen Interviews bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter (Kinder-DIPS) und weiteren Verfahren befragt. Ergebnisse: Insgesamt liegen geringe Prävalenzen psychischer Störungen vor. Die Aussagen von Müttern und Jugendlichen weisen eine geringe bis mäßige Übereinstimmung auf (durchschnittliches κ = .26). Die Mütter berichten mehr externalisierende Störungen. Für internalisierende Störungen wurde kein signifikanter Unterschied zwischen Müttern und Jugendlichen gefunden. Die Jugendlichen berichten mehr Essstörungen und tendenziell mehr Schlafstörungen. Die psychische Belastung der Mutter, Konflikte innerhalb der Mutter-Kind-Beziehung und das Alter des Jugendlichen sind signifikante Prädiktoren für die Nichtübereinstimmung der Mutter-Kind-Aussagen. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit, sowohl das Urteil der Mutter als auch das Urteil des Kindes in der Diagnostik psychischer Störungen im Jugendalter zu beachten. Praktische Implikationen werden abgeleitet.


Author(s):  
Inge Seiffge-Krenke ◽  
Sina Nitzko

Fragestellung: In der Qualitätssicherung der analytischen Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen fehlen bislang Studien, die die Effizienz aus der Sicht unterschiedlicher, an der Behandlung beteiligter Personen erheben. Methodik: In 28 Langzeitpsychotherapien bei Jugendlichen wurde die Effizienz der Behandlung aus der Sicht von Jugendlichen, ihren Eltern sowie ihren Therapeuten über drei Messzeitpunkte in einem Zeitraum von durchschnittlich 113 Stunden untersucht. Ergebnisse: Die Therapiegruppe (n = 28) unterschied sich von einer unbehandelten Wartekontrollgruppe (n = 32) nicht in wesentliche Stichprobenmerkmalen; auch das Diagnosespektrum war gleich. Die Therapeuten berichteten eine starke Veränderung in der psychischen und körperlichen Symptomatik (η2 = .62) und beschrieben auch einen deutlichen Rückgang in den zuvor bestandenen kommunikativen Beeinträchtigung des Kindes in Bezug auf Eltern, Geschwister und Freunde (η2 = .57) durch die Behandlung. Die Jugendlichen und ihre Eltern nahmen ebenfalls eine Abnahme internalisierender Symptome, externalisierender Symptome und der Gesamtsymptombelastung wahr (η2 = .26), allerdings sind die Ausgangswerte der Jugendlichen in der Selbsteinschätzung höher als in der Fremdeinschätzung. In Bezug auf die Diagnose (internalisierende Störungen vs. externalisierende Störungen) konnten keine Effekte auf die Behandlungseffizienz aus Sicht der Jugendlichen und Eltern festgestellt werden. Schlussfolgerungen: Die unterschiedlichen Perspektiven sollten in der therapeutischen Arbeit berücksichtigt werden.


2008 ◽  
Vol 17 (3) ◽  
pp. 161-172 ◽  
Author(s):  
Annett Kuschel ◽  
Nina Heinrichs ◽  
Heike Bertram ◽  
Sebastian Naumann ◽  
Kurt Hahlweg

Theoretischer Hintergrund: Die Verbreitung und vermutete Zunahme psychischer Auffälligkeiten bei Vorschulkindern und der Einfluss des sozialen Umfeldes werden verstärkt diskutiert. Im deutschen Sprachraum gibt es hier noch einen erheblichen Forschungsbedarf. Im Rahmen zweier Projekte zur Wirksamkeit universeller und selektiver Präventionsmaßnahmen wird untersucht, wie verschiedene Beurteiler psychische Auffälligkeiten bei Kindergartenkindern in Abhängigkeit von soziodemografischen Merkmalen einschätzen. Methode: Die Rekrutierung der Familien erfolgte über Kindertagesstätten in Braunschweig. Von N = 474 Kindern liegen Einschätzungen vor, die mit dem Eltern- bzw. Erzieherinnenfragebogen über das Verhalten von Klein- und Vorschulkindern (CBCL 1½ – 5; C-TRF 1½ – 5) erhoben wurden. Ergebnisse: Die Prävalenzraten der Syndromskalen liegen je nach Beurteiler zwischen 0,5 % und 9,4 %, wobei internalisierende Störungen am häufigsten auftreten. Die Merkmale Schulbildung, Einkommen und Migration stehen im signifikanten Zusammenhang zu den Prävalenzraten der internalisierenden Störungen und des Gesamtwerts. Schlussfolgerungen: Die Implikationen für die epidemiologische Forschung und Prävention kindlicher Verhaltensauffälligkeiten werden diskutiert.


2002 ◽  
Vol 53 (4) ◽  
pp. 159-169 ◽  
Author(s):  
Wolfgang Ihle ◽  
Günter Esser

Zusammenfassung. In der vorliegenden Arbeit wird ein Überblick über den aktuellen Wissensstand zur Entwicklungsepidemiologie psychischer Störungen des Kindes- und Jugendalters gegeben. Der Median der Periodenprävalenzraten der wichtigsten Studien betrug 18%, wobei ca. ¾ der Prävalenzraten zwischen 15 und 22% lagen. Damit sind psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen in etwa gleich häufig wie bei Erwachsenen. Als häufigste Störungen zeigten sich Angststörungen mit einer durchschnittlichen Prävalenz von 10,4%, gefolgt von dissozialen Störungen mit 7,5%. Es ergaben sich konsistent hohe Persistenzraten der Störungen von ungefähr 50%, wobei dissoziale Störungen die ungünstigsten Verläufe aufwiesen. Die häufigsten komorbiden Störungen waren dissoziale Störungen bei Vorliegen einer hyperkinetischen Störung und Angststörungen bei Vorliegen einer depressiven Störung. Bis zum Alter von 13 Jahren wurden durchgehend höhere Gesamtprävalenzen psychischer Störungen bei Jungen gefunden, wogegen im Zuge der Adoleszenz eine Angleichung der Raten erfolgte. Bei Jungen zeigten sich höhere Raten externalisierender Störungen, während Mädchen höhere Raten von Eßstörungen und psychosomatischen Störungen aufwiesen. Ein differenziertes Bild zeigte sich für internalisierende Störungen. Während depressive Störungen ab dem späten Jugendalter doppelt so häufig beim weiblichen Geschlecht vorkamen, traten diese im Schulalter häufiger bei Jungen auf. Die Befundlage zeigt, dass verstärkte Forschungsbemühungen zur Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter dringend erforderlich sind.


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