Qualitätssicherung in der psychodynamischen Psychotherapie: Diagnosespezifische Verläufe, der Einfluss unterschiedlicher Respondenten und ihre Sicht auf Moderatoren der Veränderung

Author(s):  
Inge Seiffge-Krenke ◽  
Melissa Posselt

Zusammenfassung. Diese Studie untersucht in einem naturalistischen Design die Einschätzung des Verlaufs und der Wirksamkeit ( effectiveness) psychodynamischer Langzeittherapien aus der Sicht jugendlicher Patient_innen und ihren Müttern im Kontext anderer Moderatoren der Veränderung, die Merkmale der Patient_innen, der Therapeut_innen und der Therapie umfassten. An 161 Patient_innen und ihren Müttern wurden zu drei Zeitpunkten der Therapie (Beginn, Mitte, Ende) Einschätzungen der internalizing, externalizing und Gesamtsymptombelastung mit dem Youth Self Report (YSR) und der Child Behavior Checklist (CBCL) erhoben. Die Einschätzungen beider Informant_innen ergab einen Rückgang der Symptome über den Therapieverlauf mit ähnlich hohen Effektstärken (η2 = .25 für die Patient_innen, η2 = .31 für deren Mütter). Die Jugendlichen differenzierten stärker zwischen den Diagnosegruppen, gaben höhere Symptomstärken zu Beginn an und sahen in der zweiten Hälfte der Therapie geringere Veränderungen als ihre Mütter. Insbesondere für internalisierende Störungen erwiesen sich die psychodynamischen Langzeittherapien im Mütter- und Patient_innenurteil als wirksam. In Bezug auf die selten durchgeführten Kurzzeittherapien unterscheiden sich Selbst- und Fremdurteil. Bei der Untersuchung der Prädiktoren für die Therapiewirksamkeit (Differenzwert der Gesamtsymptombelastung zwischen Beginn und Ende) klärten im Mütterurteil Therapeut_innen- und Therapiemerkmale Varianz auf, während nach Einschätzung der Jugendlichen Patient_innenmerkmale den stärksten Einfluss zeigen.

2020 ◽  
Vol 46 ◽  
Author(s):  
Lurdes Veríssimo ◽  
Pedro Dias ◽  
Elodie Santos ◽  
Sofia Ortigão

Resumo O presente estudo teve como objetivo geral analisar as diferenças nos problemas de internalização (ansiedade, depressão, queixas somáticas), avaliados por diferentes informadores (pais, professores e jovens), em função do nível de realização acadêmica, em alunos do ensino básico e secundário. Para tal, recorreu-se a uma amostra estratificada representativa da população portuguesa constituída por 1.510 alunos, com idades compreendidas entre os 11 e 18 anos. Do conjunto de provas da bateria Achenbach System of Empirically Based Assessment validados para a população portuguesa, foram utilizadas a Child Behavior Checklist 6-18, a Youth Self-Report 11-18 e a Teacher Report Form 6-18. De uma forma geral, os resultados evidenciam que os alunos com realização acadêmica baixa apresentam mais problemas de internalização do que alunos com realização acadêmica média e/ou elevada. No entanto, no 3º ciclo do ensino básico, na perspectiva dos próprios jovens, os alunos com realização acadêmica elevada apresentam maiores níveis de ansiedade/depressão, comparativamente aos alunos com realização acadêmica baixa. Estes resultados indicam-nos que, para além de os alunos com realização acadêmica baixa se encontrarem numa situação de risco e vulnerabilidade para problemas de internalização, é necessário ter também especial atenção aos alunos com realização acadêmica elevada. Destes resultados decorrem implicações práticas relevantes para os contextos escolares, nomeadamente ao nível da consideração da relação entre a realização acadêmica e o bem-estar psicológico.


Author(s):  
Katharina Weitkamp ◽  
Georg Romer ◽  
Sandra Rosenthal ◽  
Silke Wiegand-Grefe ◽  
Judith K. Daniels

Fragestellung: Die Verwendbarkeit und psychometrischen Eigenschaften einer für die Elternsicht adaptierten Version des Depressions-Inventars für Kinder und Jugendliche (DIKJ) wurden an einer klinischen Stichprobe mit heterogenen Störungsbildern überprüft. Methodik: Eingeschlossen wurden die Elternurteile von 129 Kindern und Jugendlichen zwischen 7 und 18 Jahren in ambulanter psychotherapeutischer Behandlung. Für n = 80 Patienten lag neben dem Elternurteil auch das Selbsturteil der Kinder und Jugendlichen vor. Die Teilnehmer füllten zu Therapiebeginn den DIKJ und die Child Behavior Checklist (CBCL) bzw. den Youth Self Report (YSR) aus. Ergebnisse: Die Elternversion des DIKJ erwies sich als reliabel sowie konvergent und diskriminant valide: mittlere bis hohe Korrelationen zu internalisierenden Skalen des CBCL, und eine geringe Korrelation zur externalisierenden Skala des CBCL. Die Korrelationen waren vergleichbar zum Selbsturteil. Die Intra-Class Korrelationen zwischen Eltern und Kindangaben lagen im mittleren Bereich. Die Übereinstimmung der DIKJ Auffälligkeit mit dem Diagnosestatus im diagnostischen Interview (K-SADS) bei 59 % im Selbsturteil und 57 % im Elternurteil. Schlussfolgerungen: Die Elternversion des DIKJ ist reliabel und gut in einer klinischen Stichprobe verwendbar. Erste Hinweise sprechen für die konvergente und diskriminante Validität. Somit kann der DIKJ in Eltern- und Selbsturteil zur bi-perspektivischen Erfassung depressiver Symptomatik eingesetzt werden, auch wenn der Cut-off des DIKJ erneut überprüft werden sollte.


Author(s):  
Judith Nestler ◽  
Lutz Goldbeck

Zusammenfassung. In dieser Studie wird ein Ansatz zur mehrdimensionalen und mehrperspektivischen Diagnostik sozialer Kompetenz lernbehinderter Jugendlicher dargestellt. 77 lernbehinderte Jugendliche aus zwei Zentren für berufliche Rehabilitation wurden per Selbst- und Fremdeinschätzung untersucht. Dabei wurden als Selbstbeurteilungsverfahren der Unsicherheitsfragebogen, das Teenage Inventory of Social Skills sowie der Youth Self Report 11-18 verwendet, ergänzend wurde eine Fremdbeurteilung mit der Child Behavior Checklist 4-18, dem Teilmodul 3 „Soziale Kompetenz” des Handlungsorientierten Moduls zur Erfassung und Förderung beruflicher Kompetenzen und dem Beobachtungskategoriensystem Aggressives, Kompetentes und Initiativloses Verhalten erhoben. Reliabilität und Validität der einzelnen Instrumente wurden überprüft, mittels einer Faktorenanalyse wurden Sekundärdimensionen sozialer Kompetenz identifiziert. Die Ergebnisse zeigen, dass die internen Konsistenzen einiger, jedoch nicht aller Skalen überwiegend zufriedenstellend waren. Skaleninterkorrelationen traten in erwarteter Richtung auf. Die Faktorenanalyse ergab eine Reduktion auf fünf Faktoren sozialer Kompetenz. Die Ergebnisse stützen die Mehrdimensionalität des Konstrukts soziale Kompetenz. Insbesondere erwiesen sich kompetentes und problematisches Sozialverhalten als voneinander unabhängige Dimensionen.


Assessment ◽  
2007 ◽  
Vol 14 (3) ◽  
pp. 231-245 ◽  
Author(s):  
Michael Canute Lambert ◽  
Cecilia A. Essau ◽  
Neal Schmitt ◽  
Maureen E. Samms-Vaughan

PLoS ONE ◽  
2021 ◽  
Vol 16 (7) ◽  
pp. e0254953
Author(s):  
Gudmundur Skarphedinsson ◽  
Håkan Jarbin ◽  
Markus Andersson ◽  
Tord Ivarsson

The Child Behavior Checklist (CBCL) and Youth Self-Report (YSR) are widely used measures of psychiatric symptoms and lately also adapted to the DSM. The incremental validity of adding the scales to each other has not been studied. We validated the DSM subscales for affective, anxiety, attention deficit/hyperactivity (ADHD), oppositional defiant (ODD), conduct problems (CD), and obsessive-compulsive disorder (OCD) in consecutively referred child and adolescent psychiatric outpatients (n = 267) against LEAD DSM-IV diagnoses based on the K-SADS-PL and subsequent clinical work-up. Receiver operating characteristic analyses showed that the diagnostic efficiency for most scales were moderate with an area under the curve (AUC) between 0.70 and 0.90 except for CBCL CD, which had high accuracy (AUC>0.90) in line with previous studies showing the acceptable utility of the CBCL DSM scales and the YSR affective, anxiety, and CD scales, while YSR ODD and OCD had low accuracy (AUC<0.70). The findings mostly reveal incremental validity (using logistic regression analyses) for adding the adolescent to the parent version (or vice versa). Youth and parent ratings contributed equally to predict depression and anxiety disorders, while parent ratings were a stronger predictor for ADHD. However, the youth ADHD rating also contributed. Adding young people as informants for ODD and OCD or adding the parent for CD did not improve accuracy. The findings for depression, anxiety disorders, and ADHD support using more than one informant when conducting screening in a clinical context.


2000 ◽  
Vol 9 (3) ◽  
pp. 133-142 ◽  
Author(s):  
Julia Plück ◽  
Manfred Döpfner ◽  
Gerd Lehmkuhl

Zusammenfassung. Die Daten der bundesweit repräsentativen Stichprobe der PAK-KID-Studie, die mit der deutschen Fassung der Child Behavior Checklist und des Youth Self-Report von Achenbach erhoben wurde, werden hinsichtlich Internalisierender Verhaltensweisen von Kindern (4-10 Jahre) und Jugendlichen (11-18 Jahre) analysiert. Für N=1030 Kinder liegen Elternurteile, für N=1757 Jugendliche korrespondierende Eltern- und Selbsturteile vor. Folgende Ergebnisse werden berichtet: Es werden Prävalenzraten, Alters-, Geschlechts- und Beurteilereffekte, sowie Korrelationen und Komorbiditäten internalisierender mit anderen Verhaltensauffälligkeiten dargestellt. Hinsichtlich aller erfaßten internalisierenden Auffälligkeiten (sozialer Rückzug, körperliche Beschwerden, Angst/Depression sowie internalisierendes Verhalten insgesamt) beurteilen sich die Jugendlichen auffälliger als die Eltern sie einschätzen. Dieser Unterschied ist bei Mädchen signifikant größer als bei Jungen. Die von den Eltern beurteilten internalisierenden Auffälligkeiten nehmen in höherem Alter zu. Mädchen beschreiben auf allen Skalen zur Erfassung internalisierender Auffälligkeiten mehr Probleme als Jungen; die Beurteilungen der Eltern unterscheiden sich jedoch nicht bedeutsam. Eltern- und Selbsturteile Jugendlicher korrelieren im mittleren Bereich (bis zu r=.50). Innerhalb der internalisierenden Auffälligkeiten lassen sich hohe Komorbiditätsraten feststellen (besonders zwischen Angst/Depressivität und sozialem Rückzug). Aber auch externalisierende Auffälligkeiten werden häufig als komorbide Störungen beschrieben.


2013 ◽  
Vol 22 (1) ◽  
pp. 31-40 ◽  
Author(s):  
Silke Wiegand-Grefe ◽  
Benjamin Cronemeyer ◽  
Angela Plass ◽  
Michael Schulte-Markwort ◽  
Franz Petermann

Das Interventionsprogramm CHIMPs wird im zentralen Zielkriterium der psychischen Gesundheit der Kinder evaluiert. Die psychischen Auffälligkeiten der Kinder aus Elternsicht werden mit der Child Behavior Checklist (CBCL/4 – 18) von Achenbach (1991) , aus Sicht der Kinder mit dem Youth Self Report (YSR) und ihre psychische Beeinträchtigung aus Therapeutensicht mit dem Beeinträchtigungs-Schwere-Score für Kinder (BSS-K) erfasst. Die psychischen Auffälligkeiten der Kinder in allen drei übergeordneten Skalen der CBCL verringern sich aus der Patientenperspektive (N=43) und bleiben stabil im Katamnesezeitraum. In Gesamtauffälligkeit und internalisierenden Auffälligkeiten berichten auch die Lebenspartner (N=37) eine Verbesserung der Kinder. Die Kinder (N=17) selbst nehmen weniger internalisierende Auffälligkeiten wahr. Die psychische Gesamtbeeinträchtigung verbessert sich auch aus Sicht der Therapeuten. Die Befunde können als Beleg für eine Verbesserung der psychischen Gesundheit der Kinder psychisch kranker Eltern nach der CHIMPs-Intervention gelten.


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