Therapie-Adhärenz bei Patient*innen mit Mukoviszidose im Erwachsenenalter

physioscience ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Dirk Kerscher ◽  
Sabine Hammer ◽  
Michael Jung

Zusammenfassung Hintergrund Um die Folgen der Progression von Mukoviszidose möglichst gering zu halten, benötigen Patient*innen ein Konzept für lebenslange medikamentöse Interventionen und intensive Physiotherapie, gepaart mit einer sehr hohen Therapie-Adhärenz. Durch die Erhöhung der durchschnittlichen Lebenswartung auf über 50 Jahre bei über der Hälfte der Betroffenen stehen medizinische Fachkräfte vor neuen Herausforderungen bei der Versorgung. Die nötigte Implementierung von Übergangsprogrammen für junge Erwachsene, aus den Kinderambulanzen heraus, sind jedoch noch immer nicht flächendeckend vollzogen. Niedrige Raten bei der Adhärenz verdeutlichen die problematische Situation. Ziel Erfassung der Wahrnehmung von jungen Erwachsenen mit Mukoviszidose in Bezug auf Faktoren, die einen Einfluss auf ihre Therapie-Adhärenz haben. Methode Das Erleben der Behandlungen sowie die Adhärenz beeinflussenden Faktoren wurden anhand von Leitfadeninterviews (n = 10) erhoben. Die Auswertung erfolgte mithilfe der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz. Ergebnisse Es zeigt sich ein komplexes Gesamtbild von Einflussfaktoren, mit einem auffälligen Wechselverhalten zwischen Adhärenz und Non-Adhärenz zu medizinisch notwendigen Therapien. Aus Sicht der Befragten ist die partizipative Entscheidungsfindung der zentrale Ansatzpunkt zur Förderung der Adhärenz, Minderung des Wechselverhaltens und Stärkung der Bewältigung und Aufrechterhaltung von Selbstwirksamkeit. Schlussfolgerung Die Ergebnisse geben Implikationen für die Ausbildung von Physiotherapeut*innen und Mediziner*innen bezüglich theoretischer Grundlagen zum Gesundheitsverhalten, zur Verhaltensänderung, Adhärenz und zu Entscheidungsprozessen von Patient*innen.

Author(s):  
Michaela Goecke

Zusammenfassung. Abstract: Hintergrund: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist als Fachbehörde unter anderem für die Umsetzung nationaler Programme zur Suchtprävention zuständig. Die jährlichen Arbeitsprogramme werden mit dem Bundesministerium für Gesundheit abgestimmt und sehen aktuell vor dem Hintergrund der Public-Health-Relevanz Schwerpunkte in der Prävention der legalen Substanzen Tabak und Alkohol vor. Vorrangige Zielgruppen sind Jugendliche und junge Erwachsene, da sich bei ihnen riskante Konsummuster entwickeln und festigen können. Die Präventionsprogramme der BZgA umfassen schulische Angebote, Webportale, Social Media und Printmedien wie Informationsbroschüren. Aktuelle Situation: Die Corona-Pandemie hat Einfluss genommen auf die Suchtprävention der BZgA. Zu nennen ist die thematische Verzahnung im Kontext von Corona und ein veränderter inhaltlicher Beratungsbedarf – telefonisch und online. Auch die durch die Corona-Pandemie bedingten Kontaktbeschränkungen während des „Lockdowns“ sowie die neuen Rahmenbedingungen für ein persönliches Miteinander haben die Suchtprävention verändert. Interaktive Präventionsangebote in Schulen wurden ebenso wie die Unterstützung von Mitmachaktionen in Sportvereinen oder die Durchführung von Peer-Programmen ausgesetzt. Dafür rückte die Nutzung digitaler Möglichkeiten sowohl bei der Umsetzung von suchtpräventiven Angeboten als auch in der Kooperation und Vernetzung mit den Ländern in einen neuen Fokus. Die Corona-Krise kann perspektivisch auch eine Chance für mehr Digitalisierung in der Suchtprävention werden.


2019 ◽  
Vol 28 (4) ◽  
pp. 230-241 ◽  
Author(s):  
Silke Naab ◽  
Markus Fumi ◽  
Sandra Schlegl ◽  
Ulrich Voderholzer

Zusammenfassung. Anorexia nervosa und Bulimia nervosa betreffen vor allem Jugendliche sowie junge Erwachsene, wobei das Ersterkrankungsalter sinkt, und bei Anorexia nervosa bereits 8-Jährige betroffen sein können. Häufig ist der Verlauf chronisch und kann sowohl schwere körperliche als auch psychische Komorbiditäten nach sich ziehen. Schlimmstenfalls enden Essstörungen tödlich (je nach Schweregrad der Erkrankung Mortalitätsraten bis zu 15 % bei Anorexia nervosa). Ein frühzeitiger Therapiebeginn geht mit einer verbesserten Prognose einher, weshalb die rasche Diagnosestellung von großer Bedeutung ist. Wesentlich hierfür ist die sichere Kenntnis der Diagnosekriterien sowie der essstörungstypischen Folgen. Es werden Aspekte der Symptomatik, Diagnostik, Differentialdiagnostik, Epidemiologie, Pathogenese, Funktionalität, sowie Therapiemöglichkeiten und eigene sowie internationale Studienergebnisse mit Schwerpunkt auf der stationären Therapie von Jugendlichen mit Anorexia nervosa und Bulimia nervosa ausgeführt.


2007 ◽  
Vol 6 (1) ◽  
pp. 37-41 ◽  
Author(s):  
Lothar Schmidt-Atzert
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Die ASK soll mit insgesamt sieben Subtests die Intelligenzkomponenten Schlussfolgerndes und Kreatives Denken erfassen. Sie wurde für junge Erwachsene mit Bildungsabschluss Abitur entwickelt und an einer entsprechenden Personengruppe normiert. Der Test kann als objektiv und hinreichend reliabel gelten. Die Konstruktvalidität wird insbesondere durch hohe Korrelationen des Schlussfolgernden Denkens mit Verarbeitungskapazität im BIS und hohe Korrelationen des Kreativen Denkens mit einem Test zur verbalen Kreativität belegt. Die beiden Testmodule können zu einem Gesamtwert verrechnet werden, dessen konzeptuelle Bedeutung aber nicht hinreichend belegt ist.


2020 ◽  
Vol 21 (04) ◽  
pp. 111-122
Author(s):  
Christiane Bieber ◽  
Kathrin Gschwendtner ◽  
Nicole Müller ◽  
Wolfgang Eich

ZusammenfassungViele Akteure des Gesundheitssystems verstehen das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF) als besonders günstige Form der Arzt-Patient-Interaktion. Der Artikel grenzt die PEF ab gegen weitere Modelle der Arzt-Patient-Interaktion, bespricht Anwendungsbereiche und Strategien sowie Hilfsmaterialien zur Umsetzung im individuellen Arzt-Patient-Kontakt. Effekte der PEF für Patienten und für Behandler werden aufgezeigt.


2016 ◽  
Vol 36 (03) ◽  
pp. 183-186
Author(s):  
S. Argenton ◽  
S. Schalm
Keyword(s):  

ZusammenfassungJugendliche und junge Erwachsene mit rheumatischen Erkrankungen haben wie gesunde Gleichaltrige Fragen und Beratungsbedarf zu Sexualität und Verhütungsmethoden. Hormonelle und nicht hormonelle Verhütungsmethoden werden dargestellt. Unter Berücksichtigung der Grunderkrankung und deren Therapie ist eine individuelle Risikoabwägung und Beratung in Kooperationen mit Kollegen der Gynäkologie bei der Auswahl der geeigneten Verhütungsmethode notwendig, um unerwünschte Schwangerschaften zu verhindern.


2018 ◽  
Author(s):  
B Maier ◽  
B Kulzer ◽  
A Schäfer ◽  
A Tombek ◽  
J Greiner ◽  
...  

2018 ◽  
Vol 09 (06) ◽  
pp. 250-252
Author(s):  
Rainer Bubenzer

Auch in der Onkologie hat das Thema Patientenbeteiligung zunehmend an Bedeutung gewonnen. Ein häufig genanntes Mantra dazu lautet: Viele Patienten wünschen sich eine aktivere Rolle bei der eigenen Gesundheitsversorgung, am besten auf „Augenhöhe“. Ein Ansatz, der solche Wünsche berücksichtigt, ist die partizipative Entscheidungsfindung (PEF, shared-decision-making). Auch auf gesundheitspolitischer Ebene spielt PEF eine wachsende Rolle, wird z. B. im Rahmen des Nationalen Krebsplans spezifisch gefördert (►siehe Kasten). Ob und wieweit diese ambitionierten Ziele in der Onkologie in der Versorgungswirklichkeit angekommen sind, war eines der Themen beim 17. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung in Berlin. Es zeigte sich: PEF ist in vielen Bereichen der Onkologie noch längst nicht angekommen.


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